Deutschland - Bundesliga - Frauen

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Wikipedia - Frauen-Bundesliga

Die Frauen-Bundesliga (durch Sponsoringvertrag offiziell Google Pixel Frauen-Bundesliga) ist die höchste Spielklasse im deutschen Frauenfußball. Die Einführung der Bundesliga wurde 1989 durch den DFB-Bundestag beschlossen. 1990 wurde der Spielbetrieb in zwei Staffeln zu je zehn Mannschaften aufgenommen. Seit 1997 wird die Bundesliga bundesweit nach dem Vorbild der Fußball-Bundesliga der Männer eingleisig, jedoch mit nur zwölf Mannschaften, ausgetragen.

In der Bundesliga werden im Ligasystem, bei dem jeder Verein in Hin- und Rückspielen gegen jeden anderen Verein antritt, der Deutsche Meister, die weiteren deutschen Vertreter in der UEFA Women’s Champions League sowie die beiden Absteiger in die 2. Bundesliga ermittelt. Letztere ist seit 2004 die zweithöchste, ebenfalls bundesweit ausgespielte Spielklasse unterhalb der Bundesliga.

Rekordmeister der Bundesliga sind der 1. FFC Frankfurt (zuletzt 2008) und der VfL Wolfsburg (zuletzt 2022) mit jeweils sieben Titeln, während die SSG Bergisch Gladbach (zuletzt 1989) mit neun deutschen Meisterschaften Gesamtrekordmeister des deutschen Frauenfußballs ist.

Amtierender Deutscher Meister ist der FC Bayern München.

History

Saison Deutscher Meister (ges./BL)
1990/91 TSV Siegen (3/1)
1991/92 TSV Siegen (4/2)
1992/93 TuS Niederkirchen
1993/94 TSV Siegen (5/3)
1994/95 FSV Frankfurt (2/1)
1995/96 TSV Siegen (6/4)
1996/97 Grün-Weiß Brauweiler
1997/98 FSV Frankfurt (3/2)
1998/99 1. FFC Frankfurt
1999/00 FCR Duisburg
2000/01 1. FFC Frankfurt (2)
2001/02 1. FFC Frankfurt (3)
2002/03 1. FFC Frankfurt (4)
2003/04 1. FFC Turbine Potsdam
2004/05 1. FFC Frankfurt (5)
2005/06 1. FFC Turbine Potsdam (2)
2006/07 1. FFC Frankfurt (6)
2007/08 1. FFC Frankfurt (7)
2008/09 1. FFC Turbine Potsdam (3)
2009/10 1. FFC Turbine Potsdam (4)
2010/11 1. FFC Turbine Potsdam (5)
2011/12 1. FFC Turbine Potsdam (6)
2012/13 VfL Wolfsburg
2013/14 VfL Wolfsburg (2)
2014/15 FC Bayern München (2/1)
2015/16 FC Bayern München (3/2)
2016/17 VfL Wolfsburg (3)
2017/18 VfL Wolfsburg (4)
2018/19 VfL Wolfsburg (5)
2019/20 VfL Wolfsburg (6)
2020/21 FC Bayern München (4/3)
2021/22 VfL Wolfsburg (7)
2022/23 FC Bayern München (5/4)

Vorgeschichte

Von 1974 bis 1990 wurde 17-mal die deutsche Fußballmeisterschaft ausgetragen, die der DFB im Frauenfußball ausrichtete. Letztmals fand 1990 diese Frauenfußball-Meisterschaft statt, für die sich vorher 16 Mannschaften als jeweils beste Mannschaft ihres Landesverbandes für die Endrunde qualifiziert hatten.

Bereits seit Mitte der 1980er Jahre wurde über die Einführung einer überregionalen Spielklasse diskutiert. Grund hierfür war vor allem, dass es in den bundesweit verstreuten höchsten Spielklassen zu große Leistungsunterschiede zwischen einigen Spitzenmannschaften und dem Rest der Liga gab. Im West- und Norddeutschland wurden 1985 bzw. 1986 verbandsübergreifende Ligen gegründet. In den anderen Regionalverbänden existierten dagegen nur Ligen auf Verbandsebene. Durch eine bundesweite Spielklasse mit gleichmäßig starker Besetzung sollte das Leistungsniveau erhöht werden. Auf dem DFB-Bundestag 1986 in Bremen stimmten die Delegierten fast einstimmig für die Vorbereitung einer solchen Liga. Eingeführt wurde die Bundesliga jedoch nicht. Erst nachdem die Frauennationalmannschaft die Europameisterschaft 1989 im eigenen Land gewonnen hatte, wurde auf dem DFB-Bundestag 1989 in Trier die Einführung einer zweigleisigen Bundesliga zur Saison 1990/91 beschlossen.

Die neugeschaffene Bundesliga sollte eine Nord- und eine Südstaffel umfassen, in der jeweils zehn Vereine gegeneinander antreten sollten. Bereits in der ersten Bewerbungsrunde meldeten sich 35 Vereine für die geplante Bundesliga. Für die Vergabe der 20 vorgesehenen Plätze sollte zunächst – ähnlich wie bei der Einführung der Bundesliga der Männer – ein Punkteschlüssel ausgearbeitet werden, in dem die Erfolge der letzten Jahre als wichtigstem Faktor berücksichtigt werden. Schließlich wurde für die Qualifikation festgelegt, dass die jeweils beste Mannschaft jedes der damals 16 DFB-Mitgliedsverbände nach Abschluss der Saison 1989/90 automatisch dabei ist; um die restlichen vier Plätze sollten die zweitbesten Teams der einzelnen Verbände spielen.

Die 20 Gründungsmitglieder der Bundesliga waren schließlich:

  • Aus der Oberliga Nord: Fortuna Sachsenross Hannover, SC Poppenbüttel, Schmalfelder SV, SV Wilhelmshaven, VfR Eintracht Wolfsburg
  • Aus der Regionalliga West: SSG Bergisch Gladbach, KBC Duisburg, VfB Rheine, TSV Siegen
  • Aus der Oberliga Berlin: 1. FC Neukölln
  • Aus der Oberliga Hessen: FSV Frankfurt, SG Praunheim
  • Aus der Verbandsliga Rheinland: SC 07 Bad Neuenahr
  • Aus der Verbandsliga Saarland: VfR 09 Saarbrücken
  • Aus der Verbandsliga Südwest: TuS Niederkirchen
  • Aus der Verbandsliga Baden: SC Klinge Seckach
  • Aus der Verbandsliga Südbaden: TuS Binzen
  • Aus der Verbandsliga Württemberg: VfL Sindelfingen, VfL Ulm/Neu-Ulm
  • Aus der Bayernliga: FC Bayern München

1990–1997: Die zweigleisige Liga

Die Nordgruppe wurde anfangs vom Serienmeister TSV Siegen dominiert, der sich die ersten vier Staffelsiege holte und darüber hinaus drei Meistertitel errang. Der 1. FC Neukölln aus Berlin verlor in der Premierensaison alle 18 Meisterschaftsspiele. In der Südstaffel waren der FSV Frankfurt und der TuS Niederkirchen die tonangebenden Vereine. Niederkirchen fiel zurück, als Torjägerin Heidi Mohr 1994 zum TuS Ahrbach wechselte. Im Zuge der Wiedervereinigung wurden 1991 der USV Jena und der FC Wismut Aue aus den neuen Bundesländern aufgenommen. Die Bundesliga wurde für eine Saison auf zwei Gruppen zu je elf Mannschaften aufgestockt. Jena stieg postwendend ab, während Aue aus finanziellen Gründen die Mannschaft zum Saisonende zurückzog.

In den ersten Jahren der Bundesliga wurden die einstigen Pioniere des Frauenfußballs durch aufstrebende Neulinge abgelöst. 1994 stiegen der Meister von 1985, der KBC Duisburg und Rekordmeister SSG Bergisch Gladbach zusammen aus der Bundesliga ab, während sich Vereine wie der FC Rumeln-Kaldenhausen und Grün-Weiß Brauweiler in der Spitzengruppe etablieren konnten. In der Südgruppe spielte sich der FSV Frankfurt nach oben. 1995 gewannen die Bornheimerinnen bis auf das Halbfinal-Hinspiel gegen Rumeln-Kaldenhausen alle Spiele.

Seit 1997: Die eingleisige Bundesliga

Logo bis 2008

Zur Saison 1997/98 wurde die Bundesliga auf eine Gruppe mit zwölf Mannschaften verkleinert, da die Leistungsunterschiede immer noch zu groß waren. Automatisch qualifiziert waren die ersten vier Mannschaften beider Gruppen. Die Mannschaften auf den Plätzen fünf bis acht bildeten zusammen mit acht Mannschaften der jeweiligen zweiten Ligen vier Gruppen mit jeweils vier Mannschaften. Die vier Gruppensieger qualifizierten sich ebenfalls für die eingleisige Bundesliga. Fortuna Sachsenross Hannover hatte sich zwar sportlich qualifiziert, zog jedoch aus finanziellen Gründen zurück. Dafür rückte der Hamburger SV nach.

Die erste Meisterschaft der eingleisigen Bundesliga sicherte sich der FSV Frankfurt. Danach begann der Niedergang des Vereins. Erst fiel man ins Mittelfeld zurück, dann verließ im Sommer 2005 die komplette erste Mannschaft den Verein. In der folgenden Saison hagelte es bis auf ein Unentschieden teilweise deftige Niederlagen. Nach Ablauf der Saison 2005/06 löste der Verein die Frauenfußballabteilung auf. Auch der mittlerweile zu den Sportfreunde Siegen gewechselte Ex-Serienmeister TSV Siegen fiel zurück und zog sich 2001 schließlich in die Regionalliga West zurück.

Vom Niedergang des FSV Frankfurt profitierte in erster Linie die SG Praunheim (später 1. FFC Frankfurt), die viele Spielerinnen, u. a. Birgit Prinz, vom Lokalrivalen abwerben konnte. Zwischen 1999 und 2008 konnte sich der Verein sieben Meisterschaften sichern. Nach dem Abstieg des FSV Frankfurt ist der 1. FFC Frankfurt der einzige Gründungsverein, der noch nie aus der Bundesliga abgestiegen ist.

Logo von 2008 bis 2014

Seit Ende der 90er Jahre konnte sich der einstige DDR-Serienmeister 1. FFC Turbine Potsdam eine Spitzenposition in der Bundesliga sichern und in den 2000er Jahren mehrmals die Meisterschaft gewinnen. Damit ist Potsdam gemessen an den nationalen und internationalen Titeln bislang die erfolgreichste Fußballmannschaft in den neuen Bundesländern.

Neben dem FFC Frankfurt und dem 1. FFC Turbine Potsdam konnte sich der FC Rumeln-Kaldenhausen (heute FCR 2001 Duisburg) dauerhaft in der Tabellenspitze etablieren. In den 2000er Jahren wurden die ersten 3 Plätze der Tabelle von diesen drei Vereinen dominiert. Der FFC Heike Rheine konnte sich in der Saison 2003/04 den dritten Tabellenplatz sichern. Dem FC Bayern München gelang 2008/09 mit dem 2. Tabellenplatz und der Chance auf den Meistertitel ein Überraschungserfolg. Seit einigen Jahren wird die Liga vom VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München dominiert, die alle Meistertitel seit 2013 unter sich aufteilten. In der Saison 2013/14 wurde mit 1185 Zuschauern pro Spiel der höchste Schnitt der Bundesligageschichte erreicht. Im April 2014 gewann der Deutsche Fußball-Bund das Versicherungsunternehmen Allianz als Namenssponsor. Die Liga hieß somit seit dem 1. Juli 2014 für fünf Jahre Allianz Frauen-Bundesliga. Durch den Sponsorvertrag erhielt jeder Verein eine fixe Summe von 100.000 Euro pro Saison.

Zur Saison 2019/20 bekam die Bundesliga mit der in Würzburg ansässigen Online-Druckerei flyeralarm einen neuen Namenssponsor; der Vertrag wurde bis 2023 geschlossen. Ab 1. Juli 2023 sicherte sich Google für die nächsten vier Jahre die Namensrechte, so dass die Bundesliga offiziell als Google Pixel Frauen-Bundesliga bezeichnet wird.

Die Deutsche Fußball-Bundesliga der Frauen ist die höchste Spielklasse im deutschen Frauenfußball. Sie wurde 1990 gegründet und besteht aus zwölf Mannschaften, die in einer einfachen Runde gegeneinander antreten. Deutscher Meister wird die Mannschaft, die nach 22 Spieltagen die meisten Punkte auf ihrem Konto hat. Der Tabellenletzte steigt in die 2. Frauen-Bundesliga ab. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist der Ausrichter der Bundesliga.