Resultate

Deutschland - Bremen-Liga 05/14 13:00 30 Blumenthaler SV v Werder Bremen III W 1-3
Deutschland - Bremen-Liga 05/07 13:00 29 Werder Bremen III v TuS Schwachhausen D 4-4
Deutschland - Bremen-Liga 05/03 17:00 22 [16] Werder Bremen III v SG Aumund Vegesack [4] L 1-4
Deutschland - Bremen-Liga 04/29 12:00 28 TuS Komet Arsten v Werder Bremen III L 3-1
Deutschland - Bremen-Liga 04/23 13:00 27 Werder Bremen III v KSV Vatan Sport Bremen W 3-1
Deutschland - Bremen-Liga 04/15 13:00 26 [4] OSC Bremerhaven v Werder Bremen III [16] L 3-0
Deutschland - Bremen-Liga 04/02 12:00 25 TS Woltmershausen v Werder Bremen III L 7-2
Deutschland - Bremen-Liga 03/25 12:00 24 Werder Bremen III v ESC Geestemünde L 1-2
Deutschland - Bremen-Liga 03/17 18:30 23 [1] FC Oberneuland v Werder Bremen III [16] L 3-2
Deutschland - Bremen-Liga 03/11 12:00 22 Werder Bremen III v SG Aumund Vegesack - PPT.
Deutschland - Bremen-Liga 03/04 12:00 21 BTS Neustadt v Werder Bremen III L 2-1
Deutschland - Bremen-Liga 02/26 13:00 20 [16] Werder Bremen III v Union 60 Bremen [8] L 1-4

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 5 3 2
Wins 2 1 1
Draws 1 1 0
Losses 2 1 1
Goals for 12 8 4
Goals against 13 9 4
Clean sheets 0 0 0
Failed to score 0 0 0

Wikipedia - Werder Bremen

Der Sport-Verein „Werder“ von 1899 e. V., bekannt als SV Werder Bremen oder einfach nur Werder Bremen oder SV Werder, ist mit 48.000 Mitgliedern (Stand: 19. November 2023) der größte Sportverein aus der Freien Hansestadt Bremen und der vierzehntgrößte Deutschlands. Sein Profiteam im Fußball ist Gründungsmitglied der Bundesliga und hält gemeinsam mit dem FC Bayern München den Rekord der meisten Spielzeiten (58) in der höchsten Fußballliga Deutschlands.

Mit 14 nationalen Titeln (viermal Deutscher Meister, sechsmal DFB-Pokalsieger, dreimal Supercup- und einmal Ligapokalsieger) zählt Werder zu den erfolgreichsten Fußballvereinen des Landes. International steht der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1992 zu Buche. Sowohl in der Ewigen Tabelle der Bundesliga als auch in der Ewigen Tabelle des DFB-Pokals belegt Bremen den dritten Platz.

Anfang Februar 1899 als Fußball-Verein „Werder“ von 1899 gegründet, bietet er heute neben Fußball auch Handball, Leichtathletik, Tischtennis, Turnspiele, Gymnastik und Schach an. Werder Bremen besteht nach der Ausgliederung profitorientierter und leistungssportlicher Abteilungen des Gesamtvereins am 27. Mai 2003 aus dem für den Amateursport zuständigen gemeinnützigen Sport-Verein „Werder“ von 1899 e. V. und der unter anderem für den Profifußball verantwortlichen SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA.

Der Vereinsname ist vom an der Weser gelegenen Stadtwerder abgeleitet, auf dem sich das erste Trainings- und Spielgelände des Vereins befand. Das Wort Werder bezeichnet eine Flussinsel oder das Land, das von einem Fluss aufgeschwemmt wurde, wie den Peterswerder, auf dem sich das heutige Bremer Weserstadion befindet, in dem Werder Bremens Fußballprofis ihre Heimspiele austragen.

History

1899 bis 1933: Von der Gründung und den ersten Jahrzehnten

Anfang Februar 1899 gründeten 16-jährige Schüler aus handelsbürgerlichen Kreisen mit dem Fußball-Verein „Werder“ von 1899, einem reinen Fußballverein, den Vorläufer des heutigen SV Werder Bremen. Sie hatten bei einem Sportwettbewerb – manche Quellen berichten von einem Tauziehen, andere von einem Stafettenlauf – einen Fußball gewonnen und mit diesem erstmals auf dem Stadtwerder gespielt, wodurch der Grundstein für den FV Werder Bremen und dessen Namen gelegt wurde. Als Gründungsdatum gilt heute der 4. Februar 1899. Weil kein Protokoll der Gründungsversammlung mehr existiert, beruht diese Angabe maßgeblich auf einer Schilderung des ersten Schriftführers des Vereins, die dieser jedoch erst 62 Jahre später im Oktober 1961 niederschrieb. Werders älteste schriftlich überlieferte Vereinssatzung aus dem Jahr 1912 datierte die Gründung ebenso wie die Satzungen von 1931, 1932 und 1933 hingegen auf den 1. Februar 1899. Noch bis zu einer im September 2021 beschlossenen Satzungsänderung behauptete die Werder-Satzung stattdessen als Gründungsdatum den 5. Februar 1899.

Bereits im Dezember 1899 trat der FV Werder dem Verband Bremer Fußball-Vereine bei. In den ersten Jahren durften nur Männer Mitglied werden, die eine höhere Schulbildung nachweisen oder eine Zweidrittelmehrheit im Vorstand für sich gewinnen konnten. Der FV Werder gehörte im Januar 1900 zu den 86 Gründungsvereinen des Deutschen Fußball-Bundes. Am 30. März 1902 trat der FV Werder Bremen erstmals zu einem Spiel im Ausland an, und zwar in Groningen gegen die Groninger Sport Vereniging Be Quick 1887, das die Gastgeber mit 3:0 gewannen.

1903 wurde der Verein mit drei Mannschaften erstmals in allen drei existierenden Spielklassen Bremer Meister und war 1905 der erste Bremer Klub, der Eintrittsgelder verlangte und sein Spielfeld einzäunte. 1910 erlangte Werder überregionale Aufmerksamkeit, als das Endspiel um die Norddeutsche Fußballmeisterschaft erreicht wurde. Dort unterlag man Holstein Kiel. Der FV Werder Bremen qualifizierte sich 1913 als einziger Bremer Verein für die neu gegründete Norddeutsche Verbandsliga, aus der er 1913/14 aber abstieg (sie wurde dann ohnehin aufgelöst). Der Verein musste sich in dieser Zeit gegen nationalistische Tendenzen, vor allem aus der Turnerbewegung, zur Wehr setzen, die den Fußball für einen „Unsport“ und wegen seiner englischen Herkunft für „undeutsch“ hielten. Trotzdem wurde während des Ersten Weltkriegs der Spielbetrieb weitergeführt und 1916 erneut die Bremer Meisterschaft gewonnen.

Anders als einige andere Vereine überstand der FV Werder trotz vieler gefallener Mitglieder die Kriegsfolgen, was hauptsächlich dem Engagement des damaligen Vorsitzenden Hans Jaburg zu verdanken war. Nach dem Krieg wurde mit der Neustrukturierung des Vereins begonnen. Ab 1919 durften auch Frauen Mitglieder werden; ein Jahr später erfolgte, dem Trend der damaligen Zeit entsprechend, die Erweiterung vom Fußball- zum Sportverein mit unter anderem einer Tennis-, Leichtathletik-, Schach- und damals auch Baseball- und Cricketabteilung. Dem entspricht die im selben Jahr durchgeführte Umbenennung in Sport-Verein „Werder“ Bremen von 1899, wobei Fußball weiterhin die wichtigste Sportart innerhalb des Vereins blieb. Ende 1909 hatte der Verein 112 Mitglieder gezählt, bis zum Ersten Weltkrieg stieg die Mitgliederzahl auf fast 300, im Juni 1920 waren es schon 1044 Mitglieder.

Als erster Bremer Verein engagierte er 1922 mit dem Ungarn Ferenc Kónya einen hauptberuflichen „Sportlehrer“ (so die übliche Bezeichnung der Trainer bis in die 1950er Jahre), der aus dem „Sportlehrerfonds“ finanziert wurde. Die damalige Hyperinflation und Werders daraus resultierende Finanzprobleme führten jedoch zur baldigen Trennung. 1924 kehrte Kónya zurück an die Weser. Ab 1921 spielte Werder in der Westkreisliga, der damals höchsten Spielklasse. In der ersten Saison wurde zunächst nur der siebte von acht Plätzen belegt. Als die Liga in der nächsten Spielzeit in die Staffeln Weser und Jade unterteilt wurde, erreichte Werder in letzterer den ersten Rang und wurde nach einem 5:0-Sieg im Entscheidungsspiel gegen den VfB Oldenburg Meister der Westkreisliga. In der Qualifikation zur Endrunde um die norddeutsche Meisterschaft schied der Verein gegen den SV Arminia Hannover aus. Ab der Saison 1924/25 wechselte Werder in die Staffel Weser, in der er 1926 Erster wurde, aber im Entscheidungsspiel gegen den Bremer SV mit 1:6 verlor. Im folgenden Jahr wurde nach einer Endspielniederlage gegen den VfB Komet Bremen erneut die Vizemeisterschaft der Westkreisliga erreicht. Auch 1928 unterlag Werder, nun wieder in der Staffel Jade antretend, diesem Verein im Endspiel. Nachdem die Saison 1928/29 aufgrund der Fußball-Revolution ausgefallen war, konnte Werder im nächsten Jahr die Oberliga Weser/Jade auf Platz vier abschließen. Im Achtelfinale der Endrunde um die norddeutsche Meisterschaft schied der Verein 1931 gegen Altona 93 nach Verlängerung mit 2:3 aus und belegte zwei Jahre später nur den letzten von vier Plätzen.

Die ABTS-Kampfbahn, unten links das Stadionbad (Aufnahme von 1928)

Ein geeigneter Ort für die Spiele und zum Training war auch 1925, also zwei Jahre nach der Westkreisligameisterschaft, noch nicht gefunden, so dass der Verein mit dem Allgemeinen Bremer Turn- und Sportverein (ABTS) um den Bau eines Stadions am Weserufer konkurrierte, wobei sich der ABTS durchsetzte. Wie zu dieser Zeit auch mehrere andere Bremer Vereine, trug Werder seit 1930 die meisten, später alle seine Heimspiele in der nun Weserstadion genannten ehemaligen ABTS-Kampfbahn aus, da sich der ABTS beim Bau finanziell übernommen hatte und das Stadion an den SV Werder verpachten musste.

1933 bis 1945: Die Zeit des Nationalsozialismus

Die NS-Zeit brachte erhebliche Veränderungen auch im deutschen Ligafußball mit sich: Es wurden 16 Gauligen eingeführt, die von nun an die höchste deutsche Spielklasse waren. Werder Bremen gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gauliga Niedersachsen, wo der Verein die ersten überregionalen Erfolge verbuchen konnte. Die Bremer Kampfbahn (Weserstadion) wurde in dieser Zeit oft auch für politische Propagandaveranstaltungen der Nationalsozialisten benutzt. Da sich eine Professionalisierung des Fußballs andeutete, der bis dato reiner Amateursport gewesen war, verstärkte Werder Anfang der 1930er-Jahre seine Mannschaft mit einigen späteren Nationalspielern: 1933 kam Hans Tibulski nach Bremen und bei der Weltmeisterschaft 1934 im Spiel um Platz drei trug der im Januar desselben Jahres verpflichtete Matthias Heidemann als erster Bremer Spieler das Nationaltrikot. Als man versuchte, auch Edmund Conen anzuwerben, gab es jedoch Ärger und eine Sperre u. a. für den Trainer Josef Müller. Unter Trainern wie Josef Müller oder Walter Hollstein wurde die neue Gaumeisterschaft Niedersachsen 1934, 1936, 1937 und 1942 gewonnen. Im Jahr 1935 wurde in der Gauliga Niedersachsen die Vizemeisterschaft erreicht, so wie auch 1943 in der ein Jahr zuvor eingeführten Gauliga Weser-Ems. 1937 wurde Karl Mayer mit zehn Toren Torschützenkönig in der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft.

Der machtzentrierte Aufbau des damaligen Staatsapparates spiegelte sich in der Vereinsführung wider: In dieser Zeit besaß ein Einzelner, ab Mai 1933 als „Vereinsführer“ bezeichnet, alle Machtbefugnisse. Schon früh erwies sich Werder Bremen als nationalsozialistischer Vorzeigeverein, der sich unter dem Vereinsführer Willy Stöver in den Dienst der politischen Ziele des Nationalsozialismus und des Wehrsportgedankens stellte. Anfang 1934 durften Juden nicht mehr Mitglieder beim SV Werder sein. Trotzdem geriet der Verein ab 1937 immer stärker unter Kontrolle des DRL und der lokalen Partei und es wurde bereits im August 1936 ein Dietwart eingeführt. Auf der Bremer Kampfbahn wurden während des Zweiten Weltkrieges zur Flugabwehr drei Flak-Stellungen installiert. So konnten zusammen mit der Luftwaffe bekannte Fußballer bei den Flak-Stellungen stationiert werden, die dann gleichzeitig der Gauligamannschaft zur Verfügung standen. Im März 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, musste der Spielbetrieb eingestellt werden.

Zu den heute noch bekannten Spielern der 1930er- und 1940er-Jahre gehören nach Vereinsangaben neben Heidemann und Tibulski noch Ziolkewitz, Scharmann und Hundt.

1945 bis 1963: Die Nachkriegszeit vor und in der Oberliga Nord

Ab September 1945 wurden in der „Exklave“ Bremen (Teil der Amerikanischen Besatzungszone) kommunale Sportgruppen zugelassen; Vereine durften zunächst nicht (wieder-)gegründet werden. Als am 10. November Albert Drewes und andere die Gründungsversammlung einer SG Mitte dazu nutzten, ihren Verein als TuS Werder 1945 aufleben zu lassen – beteiligt waren außerdem die 1933 verbotenen Vereine TV Vorwärts und Freie Schwimmer 1910 – blieb das ohne Bedeutung, weil der Name von den Besatzungsbehörden und dem Sportbeauftragten nicht akzeptiert wurde.

Als die SG Mitte wenige Tage später mit zwölf ehemaligen Werder-Spielern beim SSV Delmenhorst antrat, trug das der Mannschaft eine mehrwöchige Sperre ein, weil sie dort als „Werder-Liga“ plakatiert wurde und außerdem Spiele jenseits der Stadtgrenzen noch untersagt waren.

Im Jahre 1946 wurde mit SV Grün-Weiß 1899 erneut ein leicht abgewandelter Vereinsname angenommen. Dieser wurde dem Verein einen Monat später ebenfalls verboten, da durch die enthaltene Jahreszahl dessen Tradition deutlich wurde. Inzwischen hatten die Vorgaben des Alliierten Kontrollrats im Dezember 1945 das Weiterbestehen von Vereinen aus der Zeit des Dritten Reiches formal untersagt, gleichzeitig aber Vereins- und Verbands-Neugründungen auf Kreisebene zugelassen. Der spätere Vereinsgeschäftsführer Hansi Wolff und seine Mitstreiter mussten aber noch warten, bis ab dem 23. März 1946 auch in der Exklave die alten Vereinsnamen – inklusive SV „Werder“ v. 1899 – unter Auflagen wieder zugelassen wurden. Im selben Jahr wurde bereits eine Bremer Stadtmeisterschaft ausgetragen. Werder gewann diese – siehe: Britische Zonenmeisterschaft (Fußball) – ebenso wie ein Jahr später die Niedersachsenmeisterschaft.

Nachdem mit den Oberligen Süd und Südwest bereits 1945 erste regionale Oberligen gegründet worden waren, geschah dies 1947 auch im Norden und Westen. Werder Bremen gehörte von 1947 bis 1963 der Oberliga Nord an, in der eine norddeutsche Meisterschaft ausgespielt wurde und deren erfolgreichste Mannschaften sich für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft qualifizierten. In der Oberliga trat man unter anderem gegen den FC St. Pauli und Hannover 96 an. Werder Bremen stand deutlich im Schatten des Hamburger SV, der die Oberliga-Meistertitel in 15 von 16 Jahren gewann, und hatte zunächst Mühe, sich gegen Lokalrivalen wie den Bremer SV oder TuS Bremerhaven 93 zu behaupten; immerhin sprangen in dieser Zeit auch zwei dritte Plätze heraus (1952/53 unter Trainer Sepp Kretschmann und 1954/55 unter Trainer Fred Schulz). Werders Situation verbesserte sich mit der Verpflichtung des zwischen 1958 und 1963 tätigen Trainers Georg Knöpfle, eines ehemaligen A-Nationalspielers, der sich durch seine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin einen guten Ruf verschafft hatte. Auch die Mannschaft wurde verstärkt: Es gelang Werder 1954, nach einem langen Streit mit dem HSV, den späteren Nationalspieler und Spielmacher Willi Schröder für sich zu gewinnen. Der Versuch des HSV, diesen mit einem verbotenen Handgeld in Höhe von 15.000 Deutschen Mark zu überzeugen, war aufgeflogen und Schröder für ein Jahr gesperrt worden. Später kam Helmut Schimeczek dazu und auch die 1961 erfolgte Verpflichtung der Schalker Willi Soya und Helmut Jagielski erwies sich als positiv. So gelang es Werder in den letzten fünf Spielzeiten der Oberliga, sich hinter dem HSV als zweiterfolgreichste Mannschaft des Nordens zu etablieren: Von 1959 bis 1963 wurde die Mannschaft durchgehend Vizemeister der Oberliga Nord und konnte sich dadurch neben dem HSV und Eintracht Braunschweig als eine von drei norddeutschen Mannschaften für die neu gegründete Bundesliga qualifizieren. Während der Bremer SV aus der Liga abgestiegen war, trennten Werder in der letzten Oberligasaison nur noch zwei Punkte vom Serienmeister HSV.

Sportlicher Höhepunkt der Oberligazeit war der Gewinn des DFB-Pokals 1961 mit einem 2:0 im Endspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern durch Tore von Schröder und Jagielski (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1961).

Im Europapokal der Pokalsieger konnte im folgenden Jahr zwar der dänische Aarhus GF im Hin- und Rückspiel besiegt werden, im Viertelfinale schied Werder Bremen gegen Atlético Madrid aus.

Weil der Verein in dieser Zeit oftmals gegen starke Gegner gewann, aber bei schwachen unterlag, wurde er damals „die Sphinx des Nordens“ genannt. Das Einkommen von Fußballspielern war nach dem damaligen Vertragsspieler-Statut des DFB wegen einer vorgegebenen Höchstgrenze von 320 Deutschen Mark für die Bestreitung des Lebensunterhalts nicht ausreichend. Deshalb arbeiteten viele Bremer Spieler zusätzlich bei einem amerikanischen Unternehmen aus der Tabakbranche, das den Verein finanziell unterstützte. Die Mannschaft wurde in dieser Zeit deshalb oft als Texas-Elf bezeichnet.

Namhafte Spielerpersönlichkeiten der Oberligazeit des SV Werder waren nach Vereinsangaben Pico Schütz, Horst Gernhardt, Richard Ackerschott, Horst Stange, Max Lorenz, Willi Schröder und Torwart Dragomir Ilic. Zu nennen sind auch Willi Soya und Helmut Jagielski.

1963 bis 1971: Auf und Ab in der Bundesliga

Der SV Werder war 1963 einer der Gründungsvereine der Bundesliga. In der ersten Saison kassierte der SV Werder mit Torwart Klaus Lambertz in der ersten Spielminute durch den Treffer des für Borussia Dortmund spielenden Timo Konietzka das erste Tor der neu gegründeten Bundesliga. In dieser Saison musste der eigentlich schon nicht mehr aktive ehemalige Stammtorhüter Dragomir Ilic kurzzeitig reaktiviert werden, da sich vor und nach Saisonbeginn nacheinander sechs Torhüter verletzten. Nachdem man diese Spielzeit im ungefährdeten Mittelfeld auf Platz zehn abgeschlossen hatte, gewann Werder in der Saison 1964/65, im Jahr des 1000-jährigen Stadtjubiläums, „völlig überraschend“ erstmals die deutsche Meisterschaft. Die am 17. Spieltag erklommene Tabellenspitze wurde bis zum Saisonende nicht mehr abgegeben. Dies war der „Mannschaft ohne Stars“ und ihrem Trainer „Fischken“ Multhaup durch gut integrierte Neuzugänge wie Horst-Dieter Höttges, dem Nationalspieler Heinz Steinmann und Klaus Matischak möglich (→ Kader des Meisterjahres 1964/65). Helmut Jagielski überzeugte als einer der ersten Liberos überhaupt in der Bundesliga.

Das folgende Jahr wurde auf Platz vier abgeschlossen, die Saison 1966/67 nur noch auf Platz 16, vier Punkte vor den Abstiegsrängen. Obwohl die Mannschaft 1967/68 nach einem Marsch von Platz 18 bis auf den zweiten Tabellenplatz die Vizemeisterschaft errang, gelang es Werder Bremen nicht, sich dauerhaft unter den Spitzenvereinen der Bundesliga zu etablieren. Erfolgreichen Jahren folgten immer wieder enttäuschende Platzierungen im grauen Mittelfeld oder sogar nahe den Abstiegsrängen.

Im Spiel beim Tabellenführer Borussia Mönchengladbach am 3. April 1971 kam es zu einer in der Bundesligageschichte einmaligen Situation: Kurz vor Schluss beim Spielstand von 1:1 fielen zwei Spieler bei einer Torszene in das Netz des Bremer Tores, wobei einer der damals noch hölzernen Pfosten durchbrach und das Tor einstürzte. Nachdem die Bremer sich im Gegensatz zu den Mönchengladbachern und deren Ordnern, die aufgrund des Spielstandes auf ein Wiederholungsspiel hofften, vergeblich bemüht hatten, das Tor wieder aufzurichten, um den erreichten Spielstand zu retten, brach der Schiedsrichter das Spiel ab. Bremen erhielt nachträglich beide Punkte, da Mönchengladbach kein Ersatztor bereitgehalten hatte.

Die ersten Bundesligajahre wurden neben den bereits genannten durch Spielerpersönlichkeiten wie Pico Schütz, Günter Bernard, Sepp Piontek oder Max Lorenz mitbestimmt.

1971 bis 1980: Millionenelf und schleichender Niedergang

Nachdem Werder innerhalb von drei Jahren ins Mittelmaß gesunken war, versuchte der Verein in der Saison 1971/72 in einem Kraftakt als so genannte „Millionenelf“ mit der finanziellen Unterstützung der Bremer Wirtschaft und der Stadt Bremen sowie Trikots in den Bremer Landesfarben Rot und Weiß an bessere Zeiten anzuknüpfen. Ohne klares Konzept und ohne Absprache zwischen Trainer und Vereinsführung wurden viele Stars aus der Bundesliga mit hohen Gehaltsangeboten an die Weser gelotst. Ein Wechsel von Günter Netzer kam nur deshalb nicht zustande, weil dieser zusätzlich die Übernahme der damaligen Stadionzeitschrift Werder-Echo gefordert hatte. Hintergrund dieser Käufe, unter denen Werder noch Jahre später finanziell litt und die sich in fast allen Fällen nicht auszahlten, war die für die nächste Saison beschlossene Abschaffung der Transferhöchstgrenze von 100.000 D-Mark, die in der Saison 1971/72 noch in den DFB-Statuten verankert war. Der Erfolg, den Werder hatte erzwingen wollen, trat nicht ein. In dieser Saison waren vier Trainer in Bremen tätig und am Ende einer Spielzeit, in der das nicht zueinander passende Starensemble nur in seltenen Ausnahmen glänzen konnte, stand ein enttäuschender elfter Platz.

Danach blieb Werder im Ligamittelmaß und zählte dauerhaft zu den so genannten „grauen Mäusen“, später immer wieder zu den Abstiegskandidaten der Liga. Der Fall in die Zweitklassigkeit konnte in der Saison 1974/75 mit einem Punkt Vorsprung auf Platz 16 noch knapp und in der darauf folgenden Spielzeit erst nach einem späten Trainerwechsel zu Otto Rehhagel verhindert werden, nachdem die nun wieder Grün-Weißen am 29. Spieltag auf Platz 16 abgerutscht waren. Eine Kuriosität war die erste Halbzeit der Partie zwischen Werder Bremen und Hannover 96 am 8. November 1975 (0:0), als der angetrunkene Schiedsrichter Ahlenfelder diese zunächst nach 32 Minuten abpfiff, nach einigen Diskussionen doch weiterspielen ließ und schließlich 90 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit endgültig zur Halbzeit pfiff. Seiner Aussage nach hatte er vor dem Spiel zum Mittagessen ein Bier und einen Malteser-Schnaps zu sich genommen. Wer noch heute in der Bremer Vereinsgaststätte einen „Ahlenfelder“ bestellt, erhält ein Bier und einen Malteser.

Nach der Spielzeit 1979/80 musste als Vorletzter schließlich der Gang in die 2. Bundesliga Nord angetreten werden. War die Heimbilanz mit zehn Siegen und zwei Unentschieden durchaus passabel, wurden neben einem Unentschieden und einem Sieg sämtliche Auswärtspartien verloren, davon zehn mit vier oder mehr Gegentoren. In den kritischen Jahren zuvor hatte der Verein seinen Verbleib in der Bundesliga den im Weserstadion erzielten Punkten zu verdanken, die diesmal aber nicht ausreichten. In dieser Periode der ausbleibenden Erfolge kam es bei Werder von 1971 bis zum Abstieg 1980 zu neun Trainerwechseln. Einige Cheftrainer waren nur wenige Wochen oder Monate tätig.

Zu den wenigen bei Werder herausragenden Spielerpersönlichkeiten der Jahre vor dem Abstieg gehörten Per Røntved und Dieter Burdenski, der zum deutschen Aufgebot zur WM 1978 in Argentinien gehörte.

1980 bis 1987: Wiederaufstieg und Entwicklung zur Spitzenmannschaft

Rudi Völler (2004)

In der Saison 1980/81, der ersten Zweitligaspielzeit von Werder Bremen, gelang unter Kuno Klötzer und Otto Rehhagel trotz eines Einbruchs bei den Zuschauerzahlen der direkte Wiederaufstieg. Dabei erzielte Werder mit 30 Siegen, acht Unentschieden und nur vier Niederlagen einen Rekord nach absoluten Punkten in der Zweitligageschichte. Zudem wurde der bereits 35-jährige Neuzugang Erwin Kostedde mit 29 Toren Torschützenkönig. Klötzer musste im März 1981 aus gesundheitlichen Gründen seinen Trainerposten aufgeben, er wurde durch Rehhagel ersetzt.

Auch im Spiel des SV Werder Bremen war die allgemein zunehmende Spielhärte der Bundesliga festzustellen. Am 14. August 1981 schlitzte Norbert Siegmann den rechten Oberschenkel des für Arminia Bielefeld spielenden Ewald Lienen auf einer Länge von 25 Zentimetern auf, als er seinen Gegenspieler bei einer Grätsche von hinten mit den Stollen traf. Schiedsrichter Medardus Luca ahndete dieses Foul lediglich mit einer Gelben Karte. Bremens Trainer Rehhagel wurde von Lienen vorgeworfen, Siegmann zum vorsätzlichen Foul angestiftet zu haben. Beim Rückspiel trug Rehhagel dann eine beschusshemmende Weste und er erhielt Polizeischutz.

In den folgenden Jahren baute Rehhagel zusammen mit Manager Willi Lemke kontinuierlich eine sportlich starke Mannschaft auf und führte den Club zu dessen Glanzzeit in den 1980er und frühen 1990er Jahren. Werder wurde zum Hauptkonkurrenten des FC Bayern München um die deutsche Meisterschaft, womit die traditionelle gegenseitige Rivalität dieser Vereine ihren Anfang nahm. Im Spiel beider Mannschaften am 21. August 1982 gelang dem Werderaner Uwe Reinders das so genannte Einwurftor: Bayerntorhüter Jean-Marie Pfaff berührte als einziger Reinders kräftigen Einwurf, bevor der Ball die Torlinie passierte, so dass der Treffer zählte. Im selben Jahr verpflichtete Werder Rudi Völler, den besten Torschützen der vorangegangenen Zweitligasaison, als Ersatz für Erwin Kostedde. Der Verein hätte eigentlich die Verpflichtung von Dieter Schatzschneider vorgezogen und nahm Völler nur unter Vertrag, weil der Wunschspieler nicht zu bekommen war. Völler gelang es 1983 als erstem Spieler, nach einer Saison in der 2. Bundesliga auch in der folgenden Spielzeit in der Bundesliga Torschützenkönig zu werden. Zudem wurde er als erster Werder-Spieler Fußballer des Jahres.

Zwischen 1982 und 1987 spielte Werder Bremen attraktiven Offensivfußball und erreichte sechsmal hintereinander einen Platz unter den ersten Fünf der Tabelle und damit die Teilnahme am UEFA-Pokal; allerdings blieb diese Zeit ohne bedeutenden Titelgewinn. In den ersten vier Spielzeiten nach dem Wiederaufstieg erzielte Werder Bremen – umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel – durchschnittlich 1,93 Punkte pro Spiel, was einen Bundesliga-Rekord darstellt, der bis in die 2020er Jahre nicht überboten wurde. Die deutsche Meisterschaft wurde mehrfach knapp, 1982/83 und 1985/86 nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz verpasst, 1986 unter für den Verein „traumatischen“ Umständen. Am vorletzten Spieltag vergab Michael Kutzop gegen Bayern München in der 88. Minute nach „zweiminütigen“ Störmanövern per Pfostenschuss einen Handelfmeter, mit dem der Meistertitel hätte vorzeitig gesichert werden können. Die zweite Chance zur Meisterschaft verspielte Werder vier Tage später; ein Unentschieden hätte dem einunddreißigmaligen Tabellenführer dieser Saison am letzten Spieltag in jedem Fall ausgereicht, doch Werder verlor gegen den in der Hinrunde mit 6:0 besiegten VfB Stuttgart und wurde aufgrund des gleichzeitigen Siegs der Bayern erneut nur Vizemeister. Kutzops Leistungen, der alle anderen seiner 40 Elfmeter verwandelt hatte, wurden danach trotz der durch die Mannschaft vergebenen zweiten Chance oft auf diesen einen Fehlschuss reduziert.

Geprägt wurde diese Phase vor allem durch Rudi Völler, der bei Werder Bremen Nationalspieler, internationaler Star und 1983 Torschützenkönig wurde, aber auch durch Spieler wie Klaus Fichtel, Bruno Pezzey, Jonny Otten, Thomas Schaaf, Wolfgang Sidka, Benno Möhlmann, Norbert Meier, Frank Ordenewitz und Uwe Reinders.

1987 bis 1995: Titel und Erfolge

Nachdem sich Werder in den Jahren zuvor in der Spitzengruppe der Bundesliga hatte etablieren können, allerdings ohne einen Titel gewinnen zu können, wurden die nächsten Jahre, die geprägt waren von Rehhagels „kontrollierter Offensive“, zu den titelreichsten der Vereinsgeschichte. Zwischen 1988 und 1995 war Werder Bremen die neben Bayern München erfolgreichste Mannschaft des deutschen Fußballs: In der Saison 1987/88 wurde mit 22 Gegentoren, den bis zur Saison 2007/08 wenigsten der Bundesligageschichte, zum zweiten Mal die deutsche Meisterschaft errungen. Garant hierfür war neben Torwart Oliver Reck die meist aus Rune Bratseth, Uli Borowka, Gunnar Sauer, Jonny Otten und Thomas Schaaf zusammengesetzte Abwehr sowie der Stürmer Karl-Heinz Riedle, der in der Rückrunde 14 Treffer in 17 Spielen erzielt hatte (→ Kader des Meisterjahres 1987/88). 27-mal führte Werder die Tabelle an und stand bereits nach dem 31. Spieltag als Meister fest.

Im folgenden Jahr qualifizierte sich die Mannschaft als Tabellendritter für den UEFA-Pokal. In der dritten Runde traf Werder Bremen auf den Titelverteidiger SSC Neapel, der seinerzeit zu den besten Vereinen Europas gehörte und mit Nationalspielern wie Gianfranco Zola (Italien), Careca, Alemão und Diego Maradona hochkarätig besetzt war. Das Auswärtsspiel, das mit 3:2 gewonnen wurde und das anschließende Heimspiel, das Werder 5:1 gewann, gehören zu Werders besten Spielen überhaupt. 1989, 1990 und 1991 wurde das Finale des DFB-Pokals erreicht, das 1991 im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Köln auch gewonnen werden konnte (→ Spieldaten der DFB-Pokal-Endspiele 1989, 1990 und 1991).

Ein Jahr später wurde der 9. Platz in der erstmals durch ostdeutsche Vereine aufgestockten Bundesliga durch den Gewinn des Europapokals der Pokalsieger in Lissabon und damit dem bedeutendsten internationalen Erfolg positiv überstrahlt. Dabei konnten unter anderem mit Galatasaray Istanbul (2:1, 0:0), dem FC Brügge (0:1, 2:0) und schließlich im Finale dem AS Monaco (2:0) mehrere renommierte Mannschaften besiegt werden. Klaus Allofs, Werders späterer Geschäftsführer des Bereichs Fußball, schoss dabei kurz vor der Pause das 1:0 (→ Spieldaten des Endspiels um den Europapokal der Pokalsieger 1992).

In der Saison 1992/93 übernahm Werder erst am 33. Spieltag durch ein 5:0 gegen den HSV die Tabellenführung und gewann mit einem Punkt Vorsprung vor dem FC Bayern die Meisterschaft. Vor allem Wynton Rufer im Sturm sowie der neu erworbene Spielmacher und spätere österreichische Rekordnationalspieler Andreas Herzog stachen positiv hervor (→ Kader des Meisterjahres 1992/93). Für die folgende Saison qualifizierte sich Werder als erster deutscher Verein für die Gruppenphase der Champions League, dort schied man dann hinter dem FC Porto und dem späteren Sieger AC Mailand aus.

Ein erneuter Gewinn des DFB-Pokals gelang 1994 mit einem ungefährdeten 3:1-Finalsieg über den Zweitligisten Rot-Weiss Essen. Drei der vier Viertelfinalspiele wurden in diesem Jahr durch Elfmeterschießen beendet und viele Bundesligisten von niederklassigen Mannschaften aus dem Wettbewerb geworfen (→ Spieldaten des DFB-Pokal-Endspiels 1994).

Im letzten Jahr unter Rehhagels Regie wurde die Meisterschaft durch ein 2:4 beim FC Schalke 04 am 32. und ein 1:3 beim FC Bayern München am letzten Spieltag verpasst.

Geprägt haben diese Zeit neben den bereits erwähnten Spielern auch Dieter Eilts, Thomas Wolter, Miroslav Votava, Günter Hermann, Frank Neubarth, Bernd Hobsch und Marco Bode.

1995 bis 1999: Ende einer Ära

Nachdem Werder Bremen 1995 noch einmal Vizemeister geworden war und Rehhagel nach 14-jähriger Amtszeit den Verein verlassen hatte, waren die Zeiten der Titelgewinne und Erfolge in der Bundesliga zunächst vorbei. Es folgten mittelmäßige Platzierungen und mehrere Trainerwechsel (Aad de Mos, Dixie Dörner, Wolfgang Sidka). Die Saison 1998/99 markierte den Tiefpunkt: Nach einem missratenen Saisonbeginn lag Werder Bremen ebenso am Tabellenende wie kurz vor Saisonende, nachdem unter dem neuen Trainer Felix Magath nur vorübergehend eine Besserung eingetreten war.

Konsequenz dieser Situation war ein Früchte tragender Neuanfang: Das Vereinspräsidium mit Präsident Franz Böhmert, Vizepräsident Klaus-Dieter Fischer und Schatzmeister Manfred Müller, das seit vielen Jahren, im Falle Böhmerts fast 30, amtiert hatte, trat unter dem Eindruck der krisenhaften Entwicklung 1999 geschlossen zurück. Es machte damit den Weg für die spätere Umgestaltung des Vereins frei. Auch Manager Willi Lemke beendete vorerst seine Tätigkeit bei Werder, wobei sich die gesamte Führungsmannschaft Werders anschließend in neuen Funktionen des Vereins oder der GmbH und Co KGaA im Aufsichtsrat, im Vorstand oder in der Geschäftsführung wiederfand. Neuer Präsident und späterer Vorsitzender der Geschäftsführung wurde Jürgen Born. Vor den Rücktritten war die Trennung von Felix Magath beschlossen worden, nachdem das Heimspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Eintracht Frankfurt verloren worden war. In akuter Abstiegsgefahr wurde in der Trainerfrage auf eine vereinsinterne Kraft gesetzt und der als Coach der Amateure erfolgreiche Thomas Schaaf zunächst bis zum Saisonende zum Cheftrainer der Profis befördert. Seit 1972 im Verein, war Schaaf Spieler in Werders titelreichster Zeit unter Rehhagel und hatte vorher noch keine Profimannschaft trainiert. Er, in dem die Medien und wohl auch der Verein zunächst nur eine Übergangslösung sahen, vermied mit drei Siegen in den letzten vier Spielen den Fall in die Zweitklassigkeit, der Werder in arge finanzielle Nöte gebracht hätte. Kurz nach der Rettung gelang Werder im DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern München der Sieg im Elfmeterschießen (→ Spieldaten des DFB-Pokal-Endspiels 1999). Schon durch den Finaleinzug qualifizierten sich die Grün-Weißen für den UEFA-Cup, da der FC Bayern München als Meister in die Champions League einzog.

Die nach diesen Erfolgen langfristig angelegte Verpflichtung Schaafs sollte der Grundstein für die Rückkehr in obere Tabellenregionen und das Erreichen weiterer Titel sein.

Auch in dieser Zeit verfügte Werder über gute Spieler, die aufgrund der Umstände meist nicht ihr Potenzial ausschöpfen konnten. Neben langjährigen Stammspielern wie Herzog, Eilts, Votava oder Bode sowie jungen Talenten, die später eine gute Entwicklung nehmen sollten, wie Frank Rost, Raphael Wicky oder Torsten Frings sind hier Nationalspieler wie Hany Ramzy (Ägypten), Jurij Maximow (Ukraine), Mario Basler (Deutschland), Wladimir Bestschastnych (Russland) oder Rade Bogdanović (Serbien und Montenegro) zu nennen.

1999 bis 2004: Neuaufbau und Gewinn des Doubles

Nach der Verpflichtung von Trainer Thomas Schaaf und Manager Klaus Allofs 1999 etablierte sich der Verein wieder unter den deutschen Spitzenclubs. Von 1999 bis 2003 fand der Aufbau einer spielstarken Mannschaft statt. Im Jahr 2000 erreichte Werder das DFB-Pokalfinale (siehe Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2000) und im Kalenderjahr 2001 erzielte die Mannschaft die meisten Punkte aller Bundesligisten.

Thomas Schaaf
Klaus Allofs

Im Ligaspiel gegen Hansa Rostock am 31. März 2002 gelang es dem Bremer Frank Rost mit dem Treffer zum 3:3 kurz vor Spielende als zweitem Bundesligatorhüter nach Jens Lehmann, ein Tor aus dem Spiel heraus zu erzielen. Nachhaltige Erfolge blieben, mit Ausnahme der UEFA-Cup-Qualifikation 2002, vorerst aus. Denn die Phase bis 2003 war zugleich von einem eklatanten Mangel an Kontinuität gekennzeichnet, was dazu führte, dass Werder Bremen nach einigen herausragenden Spielen und Ergebnissen meist gegen Saisonende einbrach und seine Chancen verspielte. Daraus resultierend konnten junge und vielversprechende Spieler oft nicht lange gehalten werden, nachdem sie erfolgreichere und finanzstärkere Vereine auf sich aufmerksam gemacht hatten. Andererseits profitierte Werder von den Erlösen aus den Verkäufen von Wicky (2000), Pizarro (2001) sowie Rost und Frings (2002). Nach den Wechseln von Herzog und Wiedener 2001 verabschiedeten die Bremer mit Bode 2002 altersbedingt den letzten Verbliebenen der „goldenen“ Ära unter Otto Rehhagel. Am Ende der Saison 2002/03 verfehlte Werder zwar als Tabellensechster die Teilnahme am UEFA-Cup, hatte sich aber durch den französischen Nationalspieler und Spielmacher Micoud verstärkt, der zu einer Schlüsselfigur werden sollte. Am 27. Mai 2003 erfolgte die Ausgliederung der Profifußballmannschaft und der anderen leistungssportlich orientierten Mannschaften aus dem nun gemeinnützigen eingetragenen Verein in die SV Werder Bremen GmbH & Co. KGaA.

Die Saison 2003/04 begann zwar mit dem Ausscheiden im UI-Cup-Halbfinale gegen den ASKÖ Pasching ungünstig, wurde aber zur erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte: Die punktuelle Ergänzung der Mannschaft mit erfahrenen Spielern wie Reinke, Davala und Ismaël (→ Kader des Meisterjahres 2003/04) führte dazu, dass sich Werder von Beginn an in der Spitzengruppe der Bundesliga festsetzte. Die am 16. Spieltag übernommene Tabellenführung wurde bis zum Saisonende nicht mehr abgegeben, der Vorsprung in der Rückrunde auf bis zu elf Punkte ausgebaut; 23 Spiele in Folge wurden nicht verloren. Mit einem 3:1-Sieg beim schärfsten Verfolger FC Bayern sicherte sich die Mannschaft schon am 32. Spieltag mit der bis dahin besten Auswärtsbilanz, die ein Bundesligist erzielt hatte, die Meisterschaft. Zudem wurde Werders brasilianischer Stürmer Aílton mit 28 Treffern Torschützenkönig der Liga und als erster ausländischer Spieler Fußballer des Jahres in Deutschland.

Werder gewann zudem mit einem 3:2 gegen Alemannia Aachen den DFB-Pokal und damit zum ersten Mal das Double, was in der Bundesliga zuvor nur dem 1. FC Köln und dem FC Bayern München geglückt war (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2004).

2004 bis 2010: Etablierung als Spitzenmannschaft

Frank Baumann mit dem Ligapokal
Torsten Frings
Diego

In der Saison 2004/05 verpflichtete Werder nach dem Weggang von Aílton Miroslav Klose als dessen Nachfolger. Mit dem Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinales sowie des dritten Platzes in der Bundesliga etablierte sich der Verein in der nationalen Spitze. In der Champions League setzte sich Werder in der Vorrunde als Gruppenzweiter unter anderem gegen den damals amtierenden UEFA-Cup-Sieger FC Valencia durch und verlor im Achtelfinale zweimal hoch gegen den französischen Serienmeister Olympique Lyon.

Diese insgesamt positive Entwicklung setzte sich in der darauffolgenden Saison 2005/06 fort, zu deren Auftakt Frings zu Werder zurückkehrte sowie mit Naldo ein neuer Innenverteidiger verpflichtet wurde. Der Verein wurde Vizemeister und stellte mit Klose den Torschützenkönig (25 Tore) sowie Top-Scorer und Fußballer des Jahres. Im DFB-Pokal schied Bremen beim FC St. Pauli in einem wegen winterlicher Platzverhältnisse umstrittenen Viertelfinale aus. Die Champions League endete für Werder im Achtelfinale gegen Juventus Turin. Das Heimspiel hatte Werder durch späte Tore noch mit 3:2 gewonnen, doch ließ Bremens Torhüter Tim Wiese im Rückspiel in der 88. Minute einen schon abgefangenen Ball wieder fallen, als er zur Zeitgewinnung eine Rolle vollführte, was im Tor zum 1:2 resultierte.

Nach dem Weggang des Spielmachers Micoud wurde dieser 2006/07 durch Diego ersetzt und die Mannschaft außerdem durch Almeida, Fritz, Mertesacker, Womé und Rosenberg verstärkt, womit Werder Bremen mehr als je zuvor investierte. Zum Saisonauftakt gewann Werder den Ligapokal und wurde Herbstmeister. Nach einer Schwächeperiode zu Beginn der Rückrunde, Verunsicherungen durch Wechselgerüchte um und eine Formkrise von Klose sowie Verletzungsproblemen endete die Saison nur auf Rang drei. In der „Todesgruppe“ der Champions League mit dem FC Chelsea und dem FC Barcelona schied Werder mit zehn Punkten aus sechs Spielen als zu diesem Zeitpunkt bester Dritter aller Zeiten aus. Im UEFA-Cup-Wettbewerb kam das Aus erst im Halbfinale gegen Espanyol Barcelona.

Mesut Özil

Vor der Saison 2007/08 verließ Klose den Verein Richtung München. Neben dem Stürmer Boubacar Sanogo wurde nach einem monatelangen Transferpoker Carlos Alberto, bis zu diesem Zeitpunkt mit 7,8 Millionen Euro teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte, verpflichtet, der die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Trotz einer Verletzungsmisere war Bremen zum Ende der Hinrunde punktgleich mit Herbstmeister Bayern München. Am 8. Spieltag landete Werder dabei einen historischen 8:1-Heimsieg gegen Arminia Bielefeld. Eine sportliche Krise zu Beginn der Rückrunde kostete Werders Meisterchance, doch wurde Bremen durch eine Serie von acht Spielen ohne Niederlage zum Saisonende noch Vizemeister. Mit insgesamt 20 verschiedenen Spielern, die ein Tor erzielten, stellte die Mannschaft dabei einen neuen Bundesligarekord auf. In der Champions League erreichte Werder den dritten Vorrundenrang, hinter Olympiakos Piräus und Real Madrid, und schied im UEFA-Cup (0:2 u. 1:0 gegen Glasgow Rangers) wie auch im DFB-Pokal (1:2 gegen Borussia Dortmund) im Achtelfinale aus.

Der Kader für die Spielzeit 2008/09 veränderte sich kaum. Einzig Tim Borowski, Leistungsträger der vergangenen Jahre, verließ den Verein Richtung Bayern. Für den Sturm wurde mit Claudio Pizarro ein ehemaliger Werderaner vom FC Chelsea ausgeliehen. Die Bundesliga-Saison verlief mit Platz 10 so schlecht wie zuletzt zu Beginn von Schaafs Amtszeit bei Werder Bremen. Die Mannschaft schoss in fünf Spielen jeweils fünf Tore, was keinem anderen Bundesligaclub gelang. Dem standen allerdings 13 Niederlagen gegenüber, teilweise gegen Abstiegskandidaten. In der Champions League schied Werder in der Gruppenphase aus, erreichte aber wieder den UEFA-Cup. Nach Siegen über die AC Mailand, den AS Saint-Étienne, Udinese Calcio und den Hamburger SV erreichten die Grün-Weißen das Finale im Şükrü-Saracoğlu-Stadion in Istanbul, wo sie Schachtar Donezk mit 1:2 nach Verlängerung unterlagen. Werder Bremen gewann dafür den DFB-Pokal durch ein 1:0 im Endspiel gegen Bayer Leverkusen und qualifizierte sich damit für die UEFA Europa League.

Vor der Saison 2009/10 erfolgte ein Umbruch im Werder-Mittelfeld. Der langjährige Kapitän Frank Baumann beendete seine Karriere, der Brasilianer Diego wechselte zu Juventus Turin. Torsten Frings wurde zum neuen Mannschaftsführer ernannt und Marko Marin von Borussia Mönchengladbach verpflichtet. Zusätzlich kehrten Tim Borowski vom FC Bayern München sowie Claudio Pizarro vom FC Chelsea zurück. Mesut Özil etablierte sich als neuer Spielmacher in der Bremer Mannschaft, wechselte jedoch noch vor Beginn der Saison 2010/11 zu Real Madrid. In der Europa League 2009/10 scheiterte die Mannschaft im Achtelfinale am FC Valencia. Werder erreichte im DFB-Pokal 2010 wie in der Vorsaison das Finale, unterlag dort jedoch dem FC Bayern München mit 0:4. In der Bundesliga sicherte sich Bremen mit dem 3. Platz die Teilnahme an der Qualifikation für die Champions League, in der man sich gegen Sampdoria Genua durchsetzen und somit für die Gruppenphase qualifizieren konnte.

2010 bis 2021: Niedergang und zweiter Abstieg

In der Bundesliga-Saison 2010/11 kämpfte Werder gegen den Abstieg und landete am Ende auf Platz 13, die schlechteste Platzierung seit Thomas Schaafs Dienstantritt. Im DFB-Pokal scheiterte Bremen in der 2. Runde am FC Bayern. In der Champions League traf Werder auf Inter Mailand, FC Twente Enschede und Tottenham Hotspur. Mit nur fünf Punkten aus sechs Spielen schied Bremen als Gruppenletzter aus. Das letzte Gruppenspiel am 7. Dezember 2010 gegen Inter Mailand, welches die Werderaner mit 3:0 gewannen, ist bis heute – Stand 10. Juli 2023 – der letzte Europapokalauftritt der Bremer.

In der Saison 2011/12 schied Werder gegen den Drittligisten 1. FC Heidenheim gleich in der 1. Runde des DFB-Pokals aus. In der Bundesliga spielte man jedoch eine erfolgreiche Hinrunde, die auf dem 5. Platz abgeschlossen wurde. Mit sieben Siegen aus acht Spielen stellte man die beste Heimmannschaft der Liga. Dagegen war die Rückrunde mit 13 Punkten die schlechteste des Vereins in der Bundesliga. In der Abschlusstabelle wurde so nur der 9. Platz erreicht und damit die lange Zeit für möglich gehaltene Teilnahme an der Europa-League-Qualifikationsrunde verpasst. Unter anderem bedingt durch zahlreiche Verletzungen stand am 24. März 2012 die jüngste Startelf der Vereinsgeschichte (Altersdurchschnitt 22,7 Jahre) auf dem Spielfeld. Nach der Saison verließen mit Pizarro, Wiese, Naldo, Borowski, Rosenberg und Marin mehrere langjährige Spieler den Verein. Am 14. November 2012 verließ auch Klaus Allofs nach über 13 Jahren Managertätigkeit den Club und wechselte zum Ligarivalen VfL Wolfsburg. Sein Nachfolger wurde Thomas Eichin. Nach einer Rückrunde mit nur zwei Siegen spielte man zum Saisonende gegen den Abstieg und konnte diesen erst am vorletzten Spieltag abwenden. Der Verein trennte sich noch vor dem letzten Spieltag am 15. Mai 2013 einvernehmlich von Thomas Schaaf. Für den 34. Spieltag übernahmen die Co-Trainer Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach.

Werder Bremen verpflichtete als Nachfolger von Schaaf im Mai 2013 Robin Dutt, zuletzt Sportdirektor des DFB und zuvor Trainer bei SC Freiburg und Bayer Leverkusen. Die Co-Trainer von Schaaf, Rolff, Hönerbach und Torwarttrainer Michael Kraft, wurden beurlaubt und verließen den Verein, da Dutt seine Assistenten aus Freiburg und Leverkusen, Damir Burić und Torwarttrainer Marco Langner, mit nach Bremen brachte. Lediglich Athletiktrainer Reinhard Schnittker blieb in Bremen und arbeitete mit Dutt. Dutt erhielt einen Dreijahresvertrag bis 2016. Im DFB-Pokal schied Werder gegen den Drittligisten Saarbrücken zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde aus. Die 0:7-Heimniederlage gegen Bayern München war die höchste in Werders Bundesligageschichte. Die Saison schloss die Mannschaft auf Platz 12 ab. Aaron Hunt verließ nach 13 Jahren den Verein.

Im Oktober 2014 trennte sich Bremen nach dem 9. Spieltag der Saison 2014/15 von Dutt, nachdem Werder seit Saisonbeginn kein Bundesligaspiel gewonnen hatte. Nachfolger wurde mit einem Vertrag bis 2017 Viktor Skripnik, vormals Trainer der zweiten Mannschaft, mit Florian Kohfeldt und den ehemaligen Werder-Profis Torsten Frings und Christian Vander in seinem Trainerteam. Vom 17. bis zum 21. Spieltag erzielte die Mannschaft in der Liga fünf Siege in Folge. Am 29. Spieltag feierte Bremen mit einem 1:0 gegen den Erzrivalen Hamburger SV den 500. Bundesliga-Heimsieg; eine Marke, die zuvor nur der FC Bayern München erreicht hatte. Am Saisonende belegte die Mannschaft, die am 16. Spieltag noch Tabellenletzter war, Platz 10. Im DFB-Pokal schied sie im Achtelfinale gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld aus.

In der Spielzeit 2015/16 stand der SV Werder nach Abschluss der Vorrunde mit 15 Punkten auf dem Relegationsplatz. Die Rückrunde verlief zwar besser, da dies aber auch bei den meisten Mitabstiegskonkurrenten der Fall war, kam es am letzten Spieltag zu einem „Endspiel“ gegen Eintracht Frankfurt. Mit einem Treffer in der 88. Spielminute gewann die Mannschaft 1:0 und verbesserte sich mit 38 Punkten noch auf den 13. Tabellenrang. Im DFB-Pokal wurde nach Auswärtssiegen über Borussia Mönchengladbach (4:3) und Bayer Leverkusen (3:1) nach 2010 wieder einmal das Halbfinale erreicht, in dem man beim FC Bayern mit 0:2 unterlag. Am 19. Mai 2016 wurde die sofortige Ablösung des Sportdirektors und Geschäftsführers Thomas Eichin bekannt gegeben, sein Nachfolger wurde Frank Baumann, der unter Klaus Allofs und Thomas Eichin bis 2015 bereits als Assistent der Geschäftsleitung bei Werder tätig gewesen war.

Nachdem man Abgänge wie die von Jannik Vestergaard und Anthony Ujah hatte kompensieren müssen, gelang unter anderem die Verpflichtung von Max Kruse, der bereits in der Jugend für Werder gespielt hatte und inzwischen zum Nationalspieler aufgestiegen war. Im DFB-Pokal schied die Mannschaft gegen die Sportfreunde Lotte bereits zum vierten Mal innerhalb von sieben Jahren in der ersten Runde aus. Nachdem der Verein die ersten drei Spiele der neuen Saison verloren hatte, trennte man sich von Trainer Skripnik und übertrug dessen Aufgaben an den bisherigen U-23-Trainer Alexander Nouri, zunächst interimistisch, dann als neuen Cheftrainer. In der Rückrunde gelang eine Serie mit elf Spielen ohne Niederlage, darunter neun Siegen, womit man sich der Abstiegssorgen entledigte und bis auf Platz sechs vorrückte. Die letzten drei Saisonspiele gingen wieder verloren, obwohl man jedes Mal drei Tore erzielte. Am Ende wurde mit dem achten Rang die beste Platzierung seit 2010 erzielt. Am 30. Oktober 2017 wurde Nouri nach einem Saisonstart mit zehn Spielen ohne Sieg freigestellt. Der zunächst als Interimslösung eingesetzte U-23-Trainer Florian Kohfeldt wurde am 10. November 2017 zum neuen Cheftrainer ernannt. Am 19. November 2017 erreichte die Mannschaft schließlich ihren ersten Saisonsieg 2017/18 mit einem 4:0 gegen Hannover 96. Mit weiteren Siegen gegen den VfB Stuttgart (1:0) und bei Borussia Dortmund (2:1) erreichte man bis zur Winterpause den Anschluss an das untere Mittelfeld. In einer wieder mal sehr guten zweiten Saisonhälfte – seit der Spielzeit 2014/15 ist die Rückrunde von Werder stets deutlich besser als die Vorrunde – gelang der Klassenerhalt schon einige Spieltage vor Saisonschluss, am Ende landete das Team auf dem elften Rang. Im Pokal schaffte man es bis ins Viertelfinale, wo man bei Bayer Leverkusen mit 2:4 n. V. verlor.

Im Sommer 2018 verließen mit Thomas Delaney und Zlatko Junuzović zwei Leistungsträger den Verein. Neu verpflichtet wurden Martin Harnik von Hannover 96, der bereits von 2006 bis 2010 in Bremen unter Vertrag stand, der Niederländer Davy Klaassen vom FC Everton und Yūya Ōsako vom 1. FC Köln sowie der ehemalige türkische Nationalspieler Nuri Şahin von Borussia Dortmund. Nach acht Spieltagen lag Werder auf dem dritten Tabellenplatz und fiel am Ende der Hinrunde auf den zehnten Rang zurück. In der Rückrunde blieb man 13 Spieltage ungeschlagen. Bis zum letzten Spieltag war der siebte Platz möglich, der die Qualifikation für die Europa League bedeutet hätte. Letztlich wurde es mit 53 Punkten – den meisten seit 2010 – der achte Rang. Im DFB-Pokal behielt das Team im Achtelfinale beim Ligazweiten Borussia Dortmund im Elfmeterschießen die Oberhand und schaffte mit einem Sieg beim FC Schalke 04 den Einzug ins Halbfinale, wo man daheim gegen den FC Bayern durch einen Strafstoß mit 2:3 unterlag. Damit endete eine Serie, bei der man im heimischen Weserstadion 31 Jahre und 37 Spiele in diesem Wettbewerb ungeschlagen blieb.

Zur Saison 2019/20 verließ Max Kruse den Verein und wechselte zu Fenerbahçe Istanbul. Neuzugang war unter anderem der ehemalige Jugendspieler Niclas Füllkrug, der von Hannover 96 verpflichtet wurde und von 2012 bis 2013 bereits 23 Bundesligaspiele für den SV Werder Bremen absolviert hatte. Die Hinrunde schlossen die Bremer nach vier Niederlagen in Folge mit 14 Punkten auf dem 17. Platz ab, was die schlechteste Bundesliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte bedeutete. Als Mitte März die Spielzeit aufgrund der COVID-19-Pandemie unterbrochen wurde, stand Werder nach dem 25. Spieltag noch immer auf dem vorletzten Platz. Nachdem der Spielbetrieb nach rund zwei Monaten mit Geisterspielen wieder aufgenommen worden war, wuchs der Rückstand auf den Relegationsplatz zeitweise auf 5 Punkte an. Vor dem letzten Spieltag betrug der Rückstand auf Fortuna Düsseldorf 2 Punkte und 4 Tore. Durch einen 6:1-Sieg gegen den 1. FC Köln erreichte Werder mit 31 Punkten den 16. Platz und damit die Relegation gegen den 1. FC Heidenheim. Mit einem 0:0 im Hinspiel und dem 2:2 im Rückspiel wurde der Ligaverbleib erreicht. Im DFB-Pokal schaffte man es mit einem Sieg gegen Borussia Dortmund ins Viertelfinale, wo man bei Eintracht Frankfurt unterlag.

Die Bundesliga-Saison 2020/21 begann für den SV Werder Bremen mit einer Heimniederlage gegen Hertha BSC. Zum Ende der Hinrunde belegten die Bremer den 13. Platz. Nach nur einem Punkt aus den letzten neun Spielen wurde Kohfeldt vor dem letzten Spieltag freigestellt und bis zum Saisonende durch Thomas Schaaf ersetzt. Die Mannschaft stand zu diesem Zeitpunkt auf dem Relegationsplatz, wobei die Differenz auf einen direkten Abstiegsplatz und den ersten Nicht-Abstiegsplatz jeweils einen Punkt betrug. Nach einer 2:4-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am 34. Spieltag und einem gleichzeitigen 1:0-Sieg des Konkurrenten 1. FC Köln gegen den bereits als Absteiger feststehenden FC Schalke 04 stieg Werder Bremen als Tabellenvorletzter zum zweiten Mal nach 1980 in die 2. Bundesliga ab.

Seit 2021: Gegenwart

Zur Saison 2021/22 und nach dem Abgang zahlreicher Leistungsträger verpflichtete der Verein Markus Anfang als neuen Cheftrainer, mit dem die Mannschaft ordentlich in die Spielzeit startete. Nachdem Mitte November gegen Anfang Vorwürfe erhoben worden waren, sein Impfzertifikat während der zu dieser Zeit grassierenden COVID-19-Pandemie gefälscht zu haben, trat er zusammen mit seinem Assistenten Florian Junge am 20. November 2021 mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurück. Zunächst übernahm Co-Trainer Danijel Zenkovic für eine Begegnung die Mannschaft, ehe er sich mit SARS-CoV-2 infizierte und für ein Spiel durch Christian Brand, Trainer der U-19-Mannschaft der Hanseaten, ersetzt werden musste. Am 28. November 2021 gab der Verein Ole Werner, der bis September noch Cheftrainer beim Ligakonkurrenten Holstein Kiel gewesen war, als neuen Trainer von Werder bekannt. Unter Werner gewann der SV Werder die ersten sieben Spiele und rückte auf einen direkten Aufstiegsplatz vor. Die Saison schloss die Mannschaft mit 63 Punkten auf dem 2. Platz ab und stieg somit direkt wieder in die Bundesliga auf. Dort spielte man mit 21 Punkten und dem elften Platz eine solide Vorrunde – mit dem 3:2-Erfolg in Dortmund nach 0:2-Rückstand in der 88. Minute und einem 5:1-Heimsieg gegen Mönchengladbach als Höhepunkte. Die Rückrunde war durch etliche knappe Niederlagen geprägt, dennoch sicherte man am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt und belegte am Saisonende mit 36 Punkten den 13. Rang. Niclas Füllkrug wurde mit 16 Toren zusammen mit dem Leipziger Christopher Nkunku Torschützenkönig.

Werder Bremen III ist die dritte Fußballmannschaft des SV Werder Bremen. Sie spielt in der Bremen-Liga, der sechsthöchsten Spielklasse im deutschen Fußball. Die Mannschaft wurde 1999 gegründet und besteht hauptsächlich aus Spielern der eigenen Jugendabteilung. Das Team wird von Björn Dreyer trainiert.

Die Heimspiele von Werder Bremen III werden im Stadion Weserparkstadion in Bremen-Osterholz ausgetragen. Die Mannschaft hat eine große und treue Fangemeinde, die sie bei ihren Heim- und Auswärtsspielen unterstützt.