Kalender

Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 04/21 09:00 21 TSG 1899 Hoffenheim II - Frauen vs FFC Turbine Potsdam - Frauen - View
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 04/28 12:00 22 FFC Turbine Potsdam - Frauen vs Wolfsburg II - Frauen - View
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 05/05 09:00 23 Hamburger SV - Frauen vs FFC Turbine Potsdam - Frauen - View
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 05/12 09:00 24 SG Andernach - Frauen vs FFC Turbine Potsdam - Frauen - View
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 05/19 12:00 25 FFC Turbine Potsdam - Frauen vs Borussia M'gladbach - Frauen - View
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 05/26 12:00 26 FC Ingolstadt 04 - Frauen vs FFC Turbine Potsdam - Frauen - View

Resultate

Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 04/14 12:00 20 [3] FFC Turbine Potsdam - Frauen v SV 67 Weinberg - Frauen [12] W 3-1
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 03/31 12:00 19 [8] Eintracht Frankfurt II - Frauen v FFC Turbine Potsdam - Frauen [4] W 0-3
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 03/24 13:00 18 [4] FFC Turbine Potsdam - Frauen v FSV Gütersloh 2009 - Frauen [7] W 2-0
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 03/17 10:00 17 [10] Bayern München II - Frauen v FFC Turbine Potsdam - Frauen [5] W 0-1
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 03/10 13:00 16 [7] FFC Turbine Potsdam - Frauen v SC Sand - Frauen [2] W 1-0
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 03/02 14:30 15 Carl Zeiss Jena - Frauen v FFC Turbine Potsdam - Frauen L 3-1
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 02/18 13:00 14 [2] FFC Turbine Potsdam - Frauen v SV Meppen - Frauen [4] L 1-3
Freundschaftsspiel - Frauen 01/19 14:00 - RB Leipzig - Frauen v FFC Turbine Potsdam - Frauen L 3-1
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 12/17 13:00 13 FFC Turbine Potsdam - Frauen v FC Ingolstadt 04 - Frauen D 1-1
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 12/10 13:00 12 Borussia M'gladbach - Frauen v FFC Turbine Potsdam - Frauen W 0-1
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 11/19 13:00 11 [3] FFC Turbine Potsdam - Frauen v SG Andernach - Frauen [8] D 1-1
Deutschland - 2. Bundesliga - Frauen 11/12 13:00 10 [3] FFC Turbine Potsdam - Frauen v Hamburger SV - Frauen [1] W 2-0

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 29 15 14
Wins 13 7 6
Draws 3 2 1
Losses 13 6 7
Goals for 33 16 17
Goals against 50 18 32
Clean sheets 12 6 6
Failed to score 6 4 2

Der 1. FFC Turbine Potsdam (vollständiger Name 1. Frauenfußballclub Turbine Potsdam 71 e. V.) ist ein Fußballverein aus der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. Er ging aus dem am 3. März 1971 innerhalb der BSG Turbine Potsdam gegründeten Frauenfußballteam hervor. Als eigenständiger Verein existiert der 1. FFC Turbine Potsdam seit dem 1. April 1999. Die Farben des Vereins sind Blau und Weiß.

Mit zwei Europapokalsiegen, sechs gesamtdeutschen Meisterschaften, sechs DDR-Meisterschaften und drei gesamtdeutschen Pokalsiegen gehört der 1. FFC Turbine zu den erfolgreichsten Vereinen im deutschen und europäischen Frauenfußball. Der 1. FFC Turbine ist der einzige Verein aus den neuen Bundesländern, der eine gesamtdeutsche Fußballmeisterschaft im Erwachsenenbereich gewinnen konnte.

History

Bis 1978: Die Anfänge

Bernd Schröder, Trainer 1971–1992 und 1997–2016

Die BSG Turbine Potsdam wurde 1955 innerhalb der Sportvereinigung Turbine gegründet. Trägerbetrieb der Betriebssportgemeinschaft war der VEB Energieversorgung Potsdam (EVP). Die männlichen Fußballer spielten nur mit mäßigem Erfolg auf lokaler Ebene. Während der Silvesterfeier des Betriebes im Jahre 1970 sprachen die Mitarbeiter über die schlechten Leistungen der Mannschaft. Einige Mitarbeiterinnen kritisierten ebenfalls die Mannschaft. Ihre Meinung wurde von den männlichen Kollegen jedoch zurückgewiesen. Beim Thema Fußball haben die Frauen zu schweigen, so der Tenor.

Wenige Tage später hing an der Wandzeitung des Betriebes ein anonym verfasster Zettel, dessen Urheber bis heute nicht ermittelt werden konnte.

„Gründen Frauen Fußball Mannschaft. Bitte melden. 3. März 1971. 18 Uhr im Klubhaus Walter Junker.“

BSG Turbine Potsdam, Sektion Fußball

Bei besagter Versammlung am 3. März 1971 wurde die Sektion Frauenfußball gegründet. Eher zufällig wurde Bernd Schröder Trainer des Teams. Eigentlich wollte er an jenem Abend nur etwas essen. In einem Interview zum 40-jährigen Vereinsjubiläum erklärte Schröder, dass er heute nicht mehr weiß, warum er das Traineramt übernahm. Bereits am nächsten Tag stand das erste Training auf dem Programm. Am 25. Mai 1971 trug das Team bei der BSG Empor Tangermünde ihr erstes Spiel aus, welches mit 3:0 gewonnen wurde. Nach einem weiteren Sieg bei der BSG Stahl Hennigsdorf fand am 12. Juni 1971 das erste Heimspiel statt. Wieder ging es gegen Tangermünde, und die „Turbinen“ gewannen mit 5:1. Ende des Jahres gab es beim 1:2 in Halberstadt die erste Niederlage im 13. Spiel.

Ein Jahr später wurde erstmals eine Bezirksmeisterschaft ausgespielt, die Turbine überlegen für sich entscheiden konnte. Schröder war ständig auf der Suche nach talentierten Spielerinnen. Dabei konzentrierte er sich nicht nur auf Spielerinnen anderer Vereine, sondern auch auf Leichtathletinnen, die mangels Perspektive oder aus anderen Gründen von den Kaderschmieden aussortiert wurden. Da Schröder mittlerweile eine gehobene Position innerhalb des VEB innehatte, konnte er den Spielerinnen ohne großen Aufwand Arbeitsplätze und Wohnungen besorgen. Geld war zu dieser Zeit allerdings knapp. Die Spielerinnen mussten teilweise die Trikots selbst besorgen und die Vereinsembleme eigenhändig aufnähen. So kam es vor, dass das Turbine-Wappen auf den Trikots mal links, mal in der Mitte oder rechts angebracht war.

1979–1990: Erste Erfolge

Platzierung bei der DDR-Bestenermittlung
Jahr Platz
1979 nicht qualifiziert
1980 nicht qualifiziert
1981 Sieger
1982 Sieger
1983 Sieger
1984 Zweiter
1985 Sieger
1986 Sieger
1987 Dritter
1988 Zweiter
1989 Sieger
1990 Dritter
1991 Dritter
blau unterlegt: Gewinn der DDR-Meisterschaft
Historisches Logo der BSG Turbine

1979 wurde erstmals eine sogenannte DDR-Bestenermittlung im Frauenfußball ausgespielt. Die BSG Turbine ging als Favorit in die Ausscheidungsspiele, verpasste jedoch das Finalturnier. Auch die zweite Ausgabe des Wettbewerbs fand ohne die Potsdamer statt, und Schröder geriet immer mehr unter Druck. Die Bestenermittlung 1981 sollte in Potsdam stattfinden. Akribisch gestaltete der Trainer die Vorbereitung mit fünf Trainingseinheiten pro Woche und einem Trainingslager an der Ostsee. Das Team qualifizierte sich nur mühsam für das Finalturnier.

Ungeschlagen und mit nur einem Gegentor beendete Turbine das Turnier als Sieger. Pro Spielerin gab es eine Prämie von 50 Mark, und Schröder wurde als „Aktivist der sozialistischen Arbeit“ ausgezeichnet. Auch 1982 und 1983 gewann das Team die Bestenermittlung. Sabine Seidel wurde zum ersten „Star“ des DDR-Frauenfußballs. Während sich in der DDR nur noch wenige gleichwertige Gegnerinnen fanden, wurden vermehrt ausländische Vereine auf die Erfolge der Potsdamerinnen aufmerksam. Einladungen für Turniere in den Niederlanden und Italien wurden jedoch abgefangen, da die Sportfunktionäre den „Freizeitsportlerinnen“ Reisen ins kapitalistische Ausland untersagten.

Mit einer List erschlich sich Schröder die erste Auslandsreise seines Teams. Er bat den ungarischen Veranstalter, auf der Einladung einfach die Teilnehmerliste zu ändern. Statt des USC Landhaus Wien und Dinamo Zagreb standen nun Lewski Sofia und Sparta Prag auf der Liste. Der Trick funktionierte, und Turbine durfte fahren. Allerdings wurde das Team von einem Parteifunktionär begleitet. Der durchschaute das Spiel, und Schröder wurde nach der Rückkehr für ein Jahr international gesperrt. Nach Ablauf der Sperre erhielt der Verein eine Einladung aus Polen. Diesmal fälschte Schröder persönlich die Teilnehmerliste, um sich eine Reisegenehmigung zu erschleichen. In Breslau angekommen, kam es zu einem Eklat, als der mitgereiste Parteifunktionär die Gastgeber aufforderte, die anwesenden Teams aus Westeuropa nach Hause zu schicken. Man einigte sich darauf, dass Turbine ein Freundschaftsspiel gegen die Gastgeberinnen austrug. Schröder durfte nach der Rückkehr zwar Trainer bleiben, aber dem Team wurde bis auf weiteres jede Auslandsreise untersagt.

Auf nationaler Ebene belegten die „Turbinen“ nach drei Titeln in Folge 1984 erstmals den zweiten Platz. Das Team war punkt- und torgleich mit der BSG Motor Halle und der BSG Rotation Schlema. Halle wurde durch zwei mehr geschossene Tore Meister. 1985 kam es zu einer Modusänderung. Statt einer Endrunde mit fünf Teams spielten die 15 Bezirksmeister nun in vier Gruppen die Halbfinalisten aus, die dann im K.-o.-System die Finalisten ausspielten. Auf dem Weg ins Finale gewann Turbine alle Spiele und traf im Finale auf die BSG Wismut Karl-Marx-Stadt. Nach Toren von Seidel und Brüdgam wurde die vierte DDR-Meisterschaft gefeiert. Ein Jahr später wiederholte das Team das Kunststück, alle Spiele der Bestenermittlung zu gewinnen. Im Finale schlug Schröders Team die BSG Motor Halle mit 4:1. 1987 verpasste Turbine als Gruppenzweiter hinter Karl-Marx-Stadt das Endspiel, welches zum ersten Mal seit 1980 ohne Potsdamer Beteiligung stattfand.

siehe Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1985, 1986

Im Sommer 1987 wurde der Modus wieder geändert. Der Deutsche Fußball-Verband führte eine zweigleisige Oberliga ein. Die beiden Staffelsieger ermittelten dann in Hin- und Rückspiel den DDR-Meister. Ohne Punktverlust schloss Turbine die Saison in der Nordstaffel ab und traf im Finale auf die BSG Rotation Schlema. Das Hinspiel in Schlema wurde mit 0:3 verloren. Im Rückspiel auf eigenem Platz führten die „Turbinen“ zur Halbzeit mit 2:0 und es keimte noch einmal Hoffnung auf. Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Guderian den Anschlusstreffer für die Sächsinnen. Sabine Seidel erhöhte zwar noch einmal auf 3:1, aber für den sechsten Meistertitel war das nicht genug.

siehe Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1988

Schon ein Jahr später konnte Turbine erfolgreich Revanche nehmen. Wieder hieß der Finalgegner Rotation Schlema. Im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion kamen die „Turbinen“ zu einem 3:1-Sieg. Ines Kulick erzielte dabei alle drei Tore ihres Teams. Das Rückspiel wurde zwar mit 2:3 verloren, dennoch reichte dies für die sechste und letzte DDR-Meisterschaft. Die Potsdamer Spielerin Hoffmeister sorgte dabei für ein Kuriosum. Zunächst brachte sie ihr Team mit 2:1 in Führung, sorgte aber wenige Minuten später durch ein Eigentor für den zwischenzeitlichen Ausgleich.

siehe Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1989

Nach der Saison kam es zu einem Umbruch in dem Team. Zahlreiche Leistungsträgerinnen beendeten altersbedingt ihre Karrieren, und Schröder musste das Team verjüngen. Der Fall der Berliner Mauer hatte auch Konsequenzen für den Sport. Da sich der VEB kein Betriebssportteam mehr leisten konnte, wurde am 1. Januar 1990 die BSG in den SSV Turbine Potsdam überführt. Am 5. Januar 1990 gewann Schröders Team im Rahmen des Berliner Hallenturniers ein Einlagespiel gegen den VfB Lichterfelde. Es war das erste Spiel gegen ein westdeutsches Team. Einen Tag später düpierten die „Turbinen“ die westdeutschen Spitzenteams bei einem Turnier in Hagen.

Langsam begannen die Westvereine, sich für die Spielerinnen von Turbine zu interessieren. Zu einem Exodus wie bei den Männern kam es nicht, da die Westvereine nicht alle Versprechungen hielten. Den Titel konnte Turbine nicht verteidigen. Beide Spiele gegen die BSG Post Rostock gingen verloren, und das Endspiel wurde als Gruppenzweiter verpasst. In der Saison 1990/91 ging es um die Qualifikation für die Bundesliga. Nur die zwei erstplatzierten Teams sollten sich qualifizieren. Der Verein schloss die Saison als Dritter ab, und die „Turbinen“ waren erstmals zweitklassig. Im Pokal des Demokratischen Frauenbundes erreichte das Team 1991 erstmals das Finale, welches die „Turbinen“ mit 0:2 verloren

siehe Spieldaten des Pokalfinals 1991

1991–1997: Nach der Wiedervereinigung

Historie der Trainer
Zeitraum Name
1971–1992 Bernd Schröder
1992–1993 Peter Raupack
1993–1994 Frank Lange
1995 Sabine Seidel
1995–1997 Lothar Müller
1997 Eckhard Düwiger
1997–2016 Bernd Schröder
2016–2020 Matthias Rudolph
2020–2022 Sofian Chahed
2022 Sebastian Middeke
2022 Dirk Heinrichs (interim)
2022–2023 Sven Weigang
2023 Dirk Heinrichs (interim)
2023– Marco Gebhardt

Mit drei Punkten Vorsprung auf den 1. FC Lübars wurde Turbine Meister der Oberliga Nordost. Die folgende Aufstiegsrunde entwickelte sich zu einem Desaster. Am Ende sprang für die „Turbinen“ nur ein Unentschieden gegen den STV Lövenich heraus. Am Ende der Saison 1991/92 trat Schröder nach 21 Jahren Tätigkeit als Trainer zurück und übernahm den Managerposten. Zu dieser Zeit plagten finanzielle Sorgen den Verein und das Umfeld. Die Spielerinnen verloren ihre Arbeitsplätze, und manchmal wusste der Verein nicht, ob er sich überhaupt die Fahrt zum nächsten Auswärtsspiel leisten konnte. Peter Raupach übernahm ohne großen Erfolg das Traineramt und belegte mit dem Team lediglich den vierten Platz. 1993 holte Schröder Frank Lange zum Verein. Mit ihm kam der Erfolg zurück. In der Winterpause verpflichtete der Verein mit zwei Russinnen erstmals ausländische Spielerinnen. Diese erwiesen sich als wesentliche Verstärkung, und Turbine wurde Meister. Nach einem 3:2-Sieg über die SG Wattenscheid 09 konnte bereits nach vier von sechs Spieltagen der Aufstiegsrunde gefeiert werden. Hochkarätige Neuverpflichtungen waren aus finanziellen Gründen nicht möglich; dennoch ging der Verein mit viel Optimismus in die erste Bundesligasaison.

Am ersten Spieltag der Saison 1994/95 kam der FC Rumeln-Kaldenhausen ins Karl-Liebknecht-Stadion. Den Gästen gelang ein 11:0-Kantersieg. Während der gesamten DDR-Zeit hatte Turbine kein einziges Heimspiel verloren. Es folgten weitere Pleiten im Pokal und in der Liga, und die Kritik an Lange wuchs von Spiel zu Spiel. Am 20. November 1994 endete Langes Trainerzeit mit einem Eklat. Vor dem Spiel gegen den FC Eintracht Rheine erwähnte Manager Schröder in einem Privatgespräch mit Rheines Trainer Alfred Werner, dass Lange bei einer weiteren Niederlage entlassen werde. Rheine gewann das Spiel mit 3:0. Während der Pressekonferenz passierte zunächst nichts. Nach der Pressekonferenz nahm Schröder Lange an die Seite, um die Situation unter vier Augen zu besprechen. Umringt von der Presse und den Spielerinnen, die in der Zwischenzeit Wind von der möglichen Demission bekamen, verkündete Schröder die Trainerentlassung. Aus Protest kündigten einige Spielerinnen an, nicht mehr für Turbine spielen zu wollen.

Die ehemalige Turbine-Spielerin Sabine Seidel übernahm daraufhin für den Rest der Saison das in Abstiegsgefahr schwebende Team. Um das Team zu verstärken, wurden drei weitere russische Spielerinnen geholt. Mit einem Kraftakt schob sich das Team noch auf den sechsten Tabellenplatz und konnte die Klasse halten. Auch wenn es sportlich mittlerweile besser lief, wollten sich die neuen Russinnen nicht integrieren. Zum Saisonende war das Trio wieder in die Heimat geflogen, und Turbine brauchte einen neuen Trainer. Über den Teambetreuer stellte der Verein Kontakt zu Lothar Müller her. Mit seiner Verpflichtung wurde Turbine auch für (West-)Berliner Spielerinnen interessant, die Turbine bisher aufgrund der Lage in der ehemaligen DDR geringschätzig behandelt hatten. Die Saison 1995/96 schlossen die „Turbinen“ zwar wieder auf dem sechsten Platz ab, konnten aber die Zahl der Gegentore erheblich senken. Darüber hinaus schlug das Team den Gruppensieger Grün-Weiß Brauweiler zu Hause mit 3:2 und konnte damit einen Achtungserfolg erzielen.

In der Saison 1996/97 ging es um die Qualifikation für die eingleisige Bundesliga. Nur die ersten Vier qualifizierten sich direkt für die neue Klasse. Sportlich wurde die Saison zu einer Achterbahnfahrt, und am Ende sprang nur der fünfte Platz für Potsdam heraus. Nun ging es in die Relegation, wo Turbine auf die SG Wattenscheid 09, den WSV Wolfsburg und Hertha Zehlendorf traf. Am vorletzten Spieltag schaffte das Team von Lothar Müller durch einen 2:0-Sieg gegen Wattenscheid die Qualifikation für das Oberhaus. Erstmals erreichte der Verein das Halbfinale im DFB-Pokal. Auf eigenem Platz unterlag das Team dem FC Eintracht Rheine mit 2:3. Wieder begann eine Trainerdiskussion, und der Verein beschloss, einen hauptamtlichen Trainer einzustellen. Die Wahl fiel auf Eckhard Düwiger, der kurz zuvor beim Spandauer SV entlassen wurde.

1997–2005: Der Weg zum Spitzenverein

Ariane Hingst

Mit Ariane Hingst von Hertha Zehlendorf konnte der Verein eine Nationalspielerin verpflichten. Die Sache gestaltete sich sehr schwierig. Hingst musste zu einem Bundesligisten wechseln, wenn sie weiter in dem Nationalteam spielen wollte. Mit Hertha Zehlendorf verpasste sie den Aufstieg, Tennis Borussia Berlin stieg aus der Bundesliga ab. Nur sehr widerwillig ging sie in den „Osten“. Hingst wahrte in den ersten Monaten eine gewisse Distanz zu ihren Teamkameradinnen. Die Situation änderte sich, nachdem der Trainer ausgetauscht wurde. Ein Hauptsponsor musste Konkurs anmelden, und der Verein konnte sich Düwigers Gehalt nicht mehr leisten. Kurzerhand wurde der Vertrag mit dem Trainer aufgelöst, und Bernd Schröder übernahm wieder das Training. Schröder ließ die Nachlässigkeiten seiner Nationalspielerin nicht zu und setzte Hingst gelegentlich auf die Bank, wenn er mit ihr unzufrieden war. Im Laufe der Saison kehrte Conny Pohlers vom TuS Niederkirchen zurück. Die erste Saison der eingleisigen Bundesliga beendete die Turbine auf Platz sechs, und der langsame Aufstieg begann.

In der Saison 1998/99 wurden die Weichen für die späteren Erfolge gestellt. Am 12. März 1999 beschlossen die Mitglieder der Frauenfußballabteilung im Klubhaus der MEVAG (Märkische Energieversorgung AG) die Loslösung vom SSV Turbine Potsdam und die Gründung eines eigenständigen Vereins unter dem Namen 1. FFC Turbine Potsdam zum 1. April 1999. Sportlich schob sich der Verein auf den vierten Platz vor und erreichte erstmals eine ausgeglichene sportliche Bilanz. Während der Saison kam es zu einem bemerkenswerten 4:4-Unentschieden gegen den 1. FFC Frankfurt. Die Frankfurterinnen führten bereits mit 4:0, bevor die Turbinen das Spiel beinahe noch drehten. Mit diesem Spiel begann eine Rivalität der beiden Vereine. Im Pokal erreichte das Team zum zweiten Mal das Halbfinale und verlor dieses beim FCR Duisburg mit 2:0. Zu einem ungewöhnlichen Spiel kam es am 29. Mai 1999, als die „Turbinen“ zu einem Benefizspiel gegen die Männermannschaft des SV Babelsberg 03 antraten. Der Erlös wurde für Flüchtlinge aus dem Kosovo gespendet. Bis heute trägt Turbine regelmäßig Freundschaftsspiele gegen Männerteams bzw. männliche Jugendteams aus.

Die letzte Saison im alten Jahrtausend wurde wieder auf Platz vier abgeschlossen. Zum ersten Mal wiesen die „Turbinen“ eine positive Bilanz auf und erstmals blieb das Team im Karl-Liebknecht-Stadion ungeschlagen. Zu Saisonbeginn ernannte Bernd Schröder Ariane Hingst zur Teamkapitänin, um ihr mehr Verantwortung zu übertragen, was sich in den folgenden Jahren auszahlen sollte. Ebenfalls im Jahr 2000 gewann der Verein die erstmals ausgespielte deutsche Meisterschaft der B-Juniorinnen. Einige dieser Spielerinnen, darunter Viola Odebrecht, schafften in der nächsten Saison den Sprung in das erste Team.

Als die Saison 2000/01 abgepfiffen wurde, stand Turbine erstmals auf dem zweiten Platz. Sie war das einzige Team, gegen das Meister 1. FFC Frankfurt nicht gewinnen konnte. Im Pokal schafften es die Potsdamerinnen erneut ins Halbfinale, wo sie im Elfmeterschießen dem FFC Flaesheim-Hillen unterlagen. Die Vizemeisterschaft sollte kein Einzelfall sein. Schon 2002 konnte der zweite Platz bestätigt werden. Zu Saisonbeginn wurde die Nationaltorhüterin Nadine Angerer von Bayern München verpflichtet, und Conny Pohlers wurde mit 27 Saisontoren Torschützenkönigin der Bundesliga. Dafür war im Pokal wieder im Halbfinale Endstation, wo Turbine sich dem späteren Absteiger Hamburger SV mit 2:3 geschlagen geben musste.

Anja Mittag

Mit hohen Investitionen wollte der Verein den Erfolg weiter steigern. Von Bayern München kam die Torjägerin Petra Wimbersky, aus Brauweiler die Jungnationalspielerin Navina Omilade und aus Aue die hochtalentierte Anja Mittag. Doch zunächst gab es eine weitere überraschende Niederlage im Pokal. In der ersten Runde mussten die „Turbinen“ zum Regionalligisten Hamburger SV und verloren mit 2:0. Dafür lief es in der Bundesliga besser, wo Turbine mit dem dominierenden 1. FFC Frankfurt auf Augenhöhe war. Die Entscheidung musste am letzten Spieltag im Karl-Liebknecht-Stadion fallen. Frankfurt hatte zwei Punkte Vorsprung und Turbine musste gewinnen, um Meister zu werden. 7.900 Zuschauer beim „Endspiel“ sorgten für einen heute noch gültigen Zuschauerrekord. Der Hessische Rundfunk und der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg übertrugen die Partie live und konnten zusammen eine halbe Million Zuschauer erreichen. Es entwickelte sich eine spannende Partie mit Torchancen auf beiden Seiten.

In der 89. Minute wurde Petra Wimbersky mit einem Steilpass in Richtung Frankfurter Tor geschickt. Ihr Schuss landete im Tor und im Stadion brach ein stürmischer Jubel aus. Vergebens, denn die Linienrichterin hatte Abseits angezeigt. Wenige Augenblicke später folgte der Abpfiff, und Frankfurt wurde zum dritten Mal in Folge Meister. Ob die Entscheidung korrekt war, konnte nicht geklärt werden, da die Kamera des ORB im entscheidenden Moment ausfiel. Trotzdem herrschte Zufriedenheit im Verein, denn durch die außergewöhnlich hohen Zuschauendeneinnahmen konnte Turbine den finanziellen Kollaps abwenden.

Turbine startete gut in die Saison 2003/04, die von der WM 2003 in den USA unterbrochen wurde. Die damalige Bundestrainerin Tina Theune-Meyer nominierte mit Nadine Angerer, Ariane Hingst, Viola Odebrecht und Conny Pohlers vier Turbine-Spielerinnen. Das deutsche Nationalteam wurde schließlich Weltmeister. In der Bundesliga eilten die Turbinen von Sieg zu Sieg und blieben schließlich auswärts ohne Niederlage. Im Pokal-Achtelfinale hieß der Gegner wieder einmal Hamburger SV. In der Verlängerung sorgte Jennifer Zietz für den Siegtreffer zum 2:1. Während der regulären Spielzeit führte der HSV lange mit 1:0, bevor Viola Odebrecht kurz vor Abpfiff mit einem Verzweiflungsschuss der Ausgleich gelang. In der Winterpause holte Turbine den ersten gesamtdeutschen Titel. Im Finale des DFB-Hallenpokals schlug Schröders Team den HSV mit 1:0 und konnte damit den Ruf des „ewigen Zweiten“ ablegen. Nach weiteren Pokalsiegen über Bad Neuenahr und Brauweiler standen die „Turbinen“ erstmals im Finale. Gegner war der Erzrivale 1. FFC Frankfurt. Von Beginn an bestimmte Turbine das Spiel und kam durch Tore von Conny Pohlers, Jennifer Zeitz und Anja Mittag zu einem 3:0-Sieg.

In der Bundesliga war der Titel ebenfalls zum Greifen nahe. Mit einem Punkt Vorsprung auf den 1. FFC Frankfurt ging das Team ins Saisonfinale. Auch dieses Jahr kam es am letzten Spieltag zum Duell der Giganten, dieses Mal in Frankfurt. Vor 4.800 Zuschauer im Stadion am Brentanobad schaffte Potsdam einen 7:2-Kantersieg und feierte den ersten gesamtdeutschen Meistertitel.

siehe Spieldaten des Pokalfinals 2004

Freude über den UEFA-Cup

Neben der Titelverteidigung stand in der Saison 2004/05 die erstmalige Teilnahme am UEFA Women’s Cup an. Mit zwei deutlichen Siegen im Halbfinale gegen Trondheims-Ørn SK aus Norwegen zog Turbine ins Finale gegen den schwedischen Club Djurgårdens IF/Älvsjö. Das Hinspiel in Stockholm gewann Turbine durch Tore von Conny Pohlers und Anja Mittag mit 2:0. Vor 8.667 Zuschauenden im Karl-Liebknecht-Stadion konnten die Potsdamerinnen mit einem 3:1-Sieg im Rückspiel den Europapokal gewinnen. Conny Pohlers wurde mit 14 Toren Torschützenkönigin des Wettbewerbs.

Im DFB-Pokal verteidigte Potsdam den Titel mit einem 3:0-Sieg gegen Frankfurt. Bereits in der Winterpause konnte Turbine den Erfolg im DFB-Hallenpokal durch einen 5:3-Finalsieg über die Frankfurterinnen wiederholen. In der Bundesliga erreichte der Verein wegen der ungewohnten Doppelbelastung durch den Europapokal nur den dritten Platz.

siehe Spieldaten des Pokalfinals 2005, Spieldaten der UEFA-Women’s-Cup-Finals 2005

2005–2012: Umbruchszeit und neue Erfolge

Trotz des Europapokalsieges starteten die „Turbinen“ schwach in die Saison 2005/06. Frankfurt führte lange Zeit die Tabelle an, ehe die Hessinnen nach einer 2:1-Niederlage beim SC Freiburg aus dem Tritt kamen. Mit einem 6:2-Sieg in Frankfurt, bei dem Conny Pohlers vier Treffer erzielte, und einem anschließenden 2:1 im Heimspiel gegen den FCR Duisburg schaffte Potsdam die Wende. Insgesamt legte Turbine eine Serie von 13 Siegen in Folge hin und holte nach einem 3:1-Sieg beim Hamburger SV die zweite gesamtdeutsche Meisterschaft. Conny Pohlers wurde mit 36 Saisontoren zum zweiten Mal Torschützenkönigin. Im DFB-Pokal hieß die Endspielpaarung zum dritten Mal in Folge Potsdam – Frankfurt. Das Endspiel 2006 war im Gegensatz zu den Vorjahren eine schwere Angelegenheit. Bei strömenden Regen spielten die Frankfurterinnen sehr defensiv. In der 79. Minute erzielte die kurz zuvor eingewechselte Isabel Kerschowski den Führungstreffer. Petra Wimbersky erzielte nach einem Konter den 2:0-Endstand.

siehe Spieldaten des Pokalfinals 2006

Im UEFA Women’s Cup kam es im Halbfinale zur Neuauflage des Endspiels von 2005. Das Hinspiel verloren die „Turbinen“ auf eigenen Platz gegen Djurgårdens IF/Älvsjö. In Stockholm sorgten die Potsdamerinnen mit einem 5:2-Sieg für die Wende und zogen ins Finale gegen den 1. FFC Frankfurt ein. Zum ersten Mal standen damit zwei Teams aus dem gleichen Land im Endspiel. Bei regnerischem Wetter gewann Frankfurt mit 4:0 und ging als haushoher Favorit ins Rückspiel, welches Frankfurt mit 3:2 gewann.

siehe Spieldaten der UEFA-Women’s-Cup-Finals 2006

Bianca Schmidt

Nach der Saison 2005/06 wechselten mit Petra Wimbersky und Karolin Thomas gestandene Bundesligaspielerinnen nach Frankfurt. Der Start in die Saison 2006/07 misslang mit zwei Niederlagen in Essen und gegen Wolfsburg. Später wurde das Team durch Heimniederlagen gegen Frankfurt und Duisburg zurückgeworfen, was zu Unruhe innerhalb des Teams und des Umfeldes führte. In der Winterpause verließ Britta Carlson den Verein in Richtung Wolfsburg. Wie vor ihr Petra Wimbersky begründete sie ihren Schritt mit Differenzen zwischen ihr und dem Trainer. Im DFB-Pokal schied Potsdam bereits in der zweiten Runde, im Europapokal im Viertelfinale gegen Brøndby IF aus.

Der März 2007 verlief turbulent. Erst gab Ariane Hingst ihren Wechsel zu Djurgården Damfotboll bekannt. Dann folgten die Wechselankündigungen von Conny Pohlers zum 1. FFC Frankfurt und Navina Omilade zum VfL Wolfsburg. Bernd Schröder geriet ins Kreuzfeuer der Kritik. Sein Führungsstil sei zu autoritär, seine Methoden seien veraltet. Von der taz wurde Schröder gar als „Bankbrüller von Babelsberg“ verspottet. Während der Trainer die wechselwilligen Spielerinnen in der Folgezeit nur noch selten einsetzte, trumpften junge Spielerinnen wie Babett Peter und Bianca Schmidt auf. Potsdam blieben in den letzten 13 Saisonspielen ungeschlagen und belegten am Ende den dritten Platz.

Vor dem Pokalspiel beim Mellendorfer TV

In die Saison 2007/08 ging der Verein mit einem der jüngsten Teams, die je in der Bundesliga gespielt haben. Ungeschlagen sicherten sich die Turbinen zum dritten Mal den DFB-Hallenpokal. Die Rückrunde der Bundesliga verlief dagegen durchwachsen. Durch zahlreiche Punkteverluste, darunter eine 2:7-Niederlage bei Bayern München, gefährdete das Team noch den dritten Platz, der erst am letzten Spieltag gesichert werden konnte.

Mit einem nahezu unveränderten Team ging der 1. FFC Turbine in die Saison 2008/09. Mit Viola Odebrecht kehrte ein Eigengewächs nach Potsdam zurück. Nach einer verkorksten Gruppenphase gewann das Team am 24. Januar 2009 in Magdeburg zum vierten Mal den DFB-Hallenpokal. Im Pokalwettbewerb erreichten die Turbinen nach drei Jahren wieder das Finale, welches zum vorerst letzten Mal im Berliner Olympiastadion ausgetragen wurde. Trotz einer couragierten Leistung ging das Team von Bernd Schröder mit einer 0:7-Niederlage vom Platz und musste die höchste Endspielniederlage in der Geschichte des DFB-Pokals hinnehmen.

siehe Spieldaten des Pokalfinals 2009

Besser lief es in der Bundesliga. Am letzten Spieltag sicherte sich das Team in einem „Herzschlagfinale“ durch einen 3:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg den dritten gesamtdeutschen Meistertitel. Der punktgleiche, aber um ein Tor schlechtere Konkurrent FC Bayern München kam nicht über ein 3:0 gegen den bereits als Absteiger feststehenden TSV Crailsheim hinaus. Fünf Minuten lang mussten die „Turbinen“ nach dem Abpfiff noch warten, da das Spiel in Crailsheim noch nicht beendet war.

Bereits vor dem Saisonende präsentierte der Verein mit Fatmire Bajramaj vom FCR 2001 Duisburg einen spektakulären Neuzugang zur Saison 2009/10, und ergänzte den Kader mit Talenten wie Nadine Keßler. Punktgleich mit Duisburg ging das Team in die Winterpause, in der zum dritten Mal in Folge der Hallenpokal gewonnen wurde. Am vorletzten Bundesligaspieltag sicherten sich die „Turbinen“ durch einen 1:0-Sieg gegen den SC 07 Bad Neuenahr auch die Meisterschaft.

Ebenfalls erfolgreich war die Schröder-Elf in der erstmals ausgetragenen UEFA Women’s Champions League, die den UEFA Women’s Cup ablöste. Im Finale traf das Team im spanischen Getafe auf Olympique Lyon. Nach torlosen 120 Minuten fiel die Entscheidung im Elfmeterschießen. Nachdem Jennifer Zietz und Anja Mittag gescheitert waren, schien eine Vorentscheidung gefallen. Doch dann hielt Potsdams Torhüterin Anna Felicitas Sarholz zwei Elfmeter der Französinnen und brachte ihr Team wieder ins Spiel. Schließlich traf Lyons Thomis nur die Latte, und Potsdam wurde erster Gewinner der Champions League.

siehe Spieldaten des UEFA-Women’s-Champions-League-Finals 2010

Die Spielzeit 2010/11 brachte die dritte Meisterschaft in Folge. Die Entscheidung fiel dieses Mal am letzten Spieltag, als Turbine die SG Essen-Schönebeck mit 3:0 vor 7.000 Zuschauenden besiegte. Bereits nach vier Minuten führte das Heimteam durch Treffer von Viola Odebrecht und Anja Mittag mit 2:0. Der 8:2-Sieg des wiedererstarkten Konkurrenten 1. FFC Frankfurt über Bayern München war wertlos, da Potsdam in der Endabrechnung einen Punkt mehr geholt hatte. Frankfurt revanchierte sich im Pokalfinale, welches die Hessinnen mit 2:1 für sich entscheiden konnten. In der Champions League erreichten die Potsdamerinnen 2011 erneut das Finale, wo sie sich aber Olympique Lyon mit 0:2 geschlagen geben mussten.

siehe Spieldaten des Pokalfinals 2011, Spieldaten des UEFA-Women’s-Champions-League-Finals 2011

Vor Beginn der Saison 2011/12 musste Potsdam den Wechsel von Nationalspielerin Fatmire Bajramaj zum 1. FFC Frankfurt verkraften. Dennoch konnte sich das Team am letzten Spieltag mit einem 8:0-Sieg über den 1. FC Lokomotive Leipzig die vierte Meisterschaft in Folge sichern. Dies war zuvor noch keinem Team seit Gründung der Bundesliga gelungen. Neuzugang Genoveva Añonma sicherte sich mit 22 Toren die Torjägerinkanone.

2012–2022

Zur Saison 2012/13 verlor Turbine mit Babett Peter, Bianca Schmidt und Viola Odebrecht erneut drei Nationalspielerinnen. Dennoch spielte das Team lange Zeit um die Meisterschaft mit, ehe Niederlagen in München, Essen und Frankfurt das Team zurückwarfen. Durch einen 2:0-Sieg beim FSV Gütersloh 2009 und der gleichzeitigen 1:2-Heimniederlage des 1. FFC Frankfurt gegen Bayern München gelang die erneute Champions-League-Qualifikation. Yūki Nagasato wurde mit 18 Toren Torschützenkönigin. Das DFB-Pokalfinale verloren die Turbinen gegen den VfL Wolfsburg mit 2:3.

siehe Spieldaten des Pokalfinals 2013

Auch in der folgenden Spielzeit spielte das Team lange Zeit um den Titel mit, brach aber in der Endphase der Saison ein. Nach einer 1:2-Niederlage beim 1. FFC Frankfurt am vorletzten Spieltag stand der dritte Platz fest. In der Champions League setzten sich die Turbinen im Achtelfinale überraschend gegen Olympique Lyon durch und scheiterten erst im Halbfinale am VfL Wolfsburg. Ähnlich verlief die Saison 2014/15, in der die Turbinen Vierte wurden. Erneut zog das Team ins DFB-Pokalfinale ein und unterlag dem VfL Wolfsburg deutlich mit 0:3. Bernd Schröder kündigte für die nächste Saison seinen Abschied aus dem Verein an.

siehe Spieldaten des Pokalfinals 2015

In der Saison 2015/16 fehlten dem 1. FFC eine Spielmacherin und Ideengeberin im Mittelfeld. Potsdam kam nicht über den sechsten Tabellenplatz hinaus und schloss die Saison als Tabellensiebter ab. Dies war die schlechteste Platzierung des Teams in der Ära von Bernd Schröder, der nach 45 Dienstjahren bei und für Turbine als Trainer, Manager und Vorstand im Alter von 73 Jahren in den Ruhestand ging. Auf die Trainerposition rückte Co-Trainer Matthias Rudolph nach. Rudolph führte das Team wieder in obere Tabellenregionen.

In der Saison 2016/17 sicherten sich die Potsdamerinnen überraschend vorzeitig die Herbstmeisterschaft, ließen aber gegen Ende der Saison nach und wurden Dritter. Ein Jahr später erreichte das Team Platz vier und kam im DFB-Pokal bis ins Halbfinale. Am Ende der Saison 2019/20 trennte sich der Verein von Trainer Matthias Rudolph, da der Verein mit einem hauptamtlichen Trainer in die neue Saison gehen wollte. Sein Nachfolger wurde Sofian Chahed, der Turbine in das DFB-Pokalfinale 2022 führte, welches mit 0:4 gegen den VfL Wolfsburg verloren wurde. Kurze Zeit später trennte sich der Verein von Chahed und verpflichtete Sebastian Middeke als Nachfolger.

Seit 2022

Nach nur einem Punkt aus den ersten sechs Saisonspielen belegten die Potsdamerinnen Ende Oktober 2022 den letzten Tabellenplatz der Bundesliga. Daraufhin trennte sich der Verein von Middeke. Dirk Heinrichs übernahm interimistisch den Posten. Ihm folgte der langjährige Trainer der B-Juniorinnen Sven Weigang noch im selben Monat nach, bat aber bereits Anfang Februar 2023 um Auflösung seines Vertrages. Ende Februar 2023 wurde Marco Gebhardt als neuer Trainer vorgestellt. Nach einer 1:5-Niederlage gegen Bayer Leverkusen am 13. Mai 2023 stand der erstmalige Abstieg nach 29 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit in die Zweite Bundesliga fest.

Der 1. FFC Turbine Potsdam ist ein deutscher Frauenfußballverein in Potsdam. Er ist mehrfacher deutscher Meister und Pokalsieger und gewann 2010 die UEFA Women's Champions League. Der Verein wurde am 1. Juli 1971 als BSG Turbine Potsdam gegründet und gehört zu den erfolgreichsten Frauenfußballvereinen in Deutschland.