Kalender

Deutschland - 1. Bundesliga 04/20 13:30 30 TSG 1899 Hoffenheim vs Borussia M'gladbach - View
Deutschland - 1. Bundesliga 04/26 18:30 31 VfL Bochum vs TSG 1899 Hoffenheim - View
Deutschland - 1. Bundesliga 05/03 18:30 32 TSG 1899 Hoffenheim vs RB Leipzig - View
Deutschland - 1. Bundesliga 05/12 13:30 33 Darmstadt vs TSG 1899 Hoffenheim - View
Deutschland - 1. Bundesliga 05/18 13:30 34 TSG 1899 Hoffenheim vs Bayern München - View

Resultate

Deutschland - 1. Bundesliga 04/13 13:30 29 [16] 1. FSV Mainz 05 v TSG 1899 Hoffenheim [8] L 4-1
Deutschland - 1. Bundesliga 04/07 13:30 28 [9] TSG 1899 Hoffenheim v FC Augsburg [7] W 3-1
Deutschland - 1. Bundesliga 03/30 14:30 27 [1] Bayer Leverkusen v TSG 1899 Hoffenheim [8] L 2-1
Deutschland - 1. Bundesliga 03/16 17:30 26 [8] TSG 1899 Hoffenheim v VfB Stuttgart [3] L 0-3
Deutschland - 1. Bundesliga 03/10 16:30 25 [6] Eintracht Frankfurt v TSG 1899 Hoffenheim [7] L 3-1
Deutschland - 1. Bundesliga 03/03 16:30 24 [7] TSG 1899 Hoffenheim v Werder Bremen [8] W 2-1
Deutschland - 1. Bundesliga 02/25 16:30 23 [4] Borussia Dortmund v TSG 1899 Hoffenheim [10] W 2-3
Deutschland - 1. Bundesliga 02/17 14:30 22 [9] TSG 1899 Hoffenheim v 1. FC Union Berlin [15] L 0-1
Deutschland - 1. Bundesliga 02/11 16:30 21 [9] TSG 1899 Hoffenheim v 1. FC Köln [16] D 1-1
Deutschland - 1. Bundesliga 02/04 14:30 20 [11] VfL Wolfsburg v TSG 1899 Hoffenheim [9] D 2-2
Deutschland - 1. Bundesliga 01/27 14:30 19 [8] TSG 1899 Hoffenheim v Heidenheim [9] D 1-1
Deutschland - 1. Bundesliga 01/20 14:30 18 [7] SC Freiburg v TSG 1899 Hoffenheim [8] L 3-2

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 45 21 24
Wins 16 8 8
Draws 8 5 3
Losses 21 8 13
Goals for 78 40 38
Goals against 82 38 44
Clean sheets 1 0 1
Failed to score 6 2 4

Wikipedia - TSG 1899 Hoffenheim

Die Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim 1899 e. V., kurz TSG 1899 Hoffenheim oder TSG Hoffenheim, ist ein Sportverein aus dem Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim mit rund 11.000 Mitgliedern (Stand 23. April 2022). Der Verein unterhält Abteilungen für Leichtathletik und Turnen.

Die Fußballabteilung wurde 2005 in die TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH mit Sitz in Zuzenhausen ausgegliedert. Neben den seit 2008 in der Bundesliga spielenden Männern spielen auch die Frauenmannschaft sowie die A- und B-Junioren, die 2014 bzw. 2008 die deutsche Meisterschaft gewinnen konnten, in der jeweils höchsten Spielklasse.

Gefördert werden Verein wie GmbH durch den SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp, der in seiner Jugend selbst für die TSG Hoffenheim spielte und dessen finanzielle Unterstützung zwischen 1990 und 2008 den Aufstieg aus der Kreisliga A bis in die Bundesliga ermöglichte. Hopp hielt 96 Prozent der Anteile an der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH, welche er am 12. Juni 2023 mehrheitlich an die TSG 1899 Hoffenheim zurückgab. Die letzte Gesellschaftereinlage zur Stärkung des Eigenkapitals der GmbH datiert aus dem Jahr 2011. Seitdem trägt sich die Gesellschaft selbst. Sie profitierte dabei in den vergangenen Jahren vor allem von hohen Transferüberschüssen. Da Dietmar Hopp die TSG Hoffenheim mehr als 20 Jahre lang unterstützt hatte, durfte er im Juli 2015 entgegen der 50+1-Regel die Mehrheit der Stimmrechte übernehmen. Bis 2012 hielt Hopp seine Anteile mehrheitlich über die Golf Club St. Leon-Rot Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG.

Die Heimspiele der ersten Mannschaft werden in der am 24. Januar 2009 eröffneten PreZero Arena (ursprünglich Rhein-Neckar-Arena) in Sinsheim ausgetragen; davor waren das Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim und zwischenzeitlich das Carl-Benz-Stadion in Mannheim genutzt worden. Das Trainingszentrum und die Geschäftsstelle befinden sich in Zuzenhausen.

History

1899 bis 1945 – Von den Anfängen bis zur Fusion

Der Verein wurde am 1. Juli 1899 als Turnverein Hoffenheim gegründet. Zu Beginn hatte der zunächst ausschließlich Männern vorbehaltene Verein rund 35 Mitglieder, darunter 20 Aktive. Der Gründungsvorstand bestand aus dem Schneidermeister Jakob Wetzel als 1. Vorstand sowie dem Schriftwart Wilhelm Gilbert, dem Beisitzer Friedrich Ludwig, dem Kassierer Heinrich Brecht und dem Turnwart Karl Epp. Der Verein trat zunächst sowohl dem Turngau Unterland Badenia als auch dem Gau Main-Neckar bei.

Geprägt war die Vereinsarbeit anfangs ausschließlich vom Turnen, wozu in der damaligen Zeit auch die Gymnastik und leichtathletische Disziplinen gehörten. Die ersten Turngeräte wurden dem jungen Verein vom bereits 1861 gegründeten TV Sinsheim leihweise überlassen, um den Hoffenheimern den Beginn des Turnbetriebes zu ermöglichen. Geturnt wurde auf den Grundstücken verschiedener Gaststätten. Das zehnjährige Jubiläum im Jahr 1909 feierte man mit einem mehrtägigen Sportfest, an dem über 500 Turner aus 23 Vereinen teilnahmen. Auf der Mitgliederversammlung vom 3. April 1913 beschloss der Verein, eine eigene Fahne zu erwerben, die mittels Spenden und Sammlungen im Ort finanziert wurde. Am 10. August desselben Jahres wurde die Fahne im Rahmen des in Hoffenheim stattfindenden Gauturnfests des Elsenz-Turngaues geweiht.

Während des Ersten Weltkriegs kam das Vereinsleben fast vollständig zum Erliegen, da die meisten Mitglieder zum Militär eingezogen wurden. Von 92 Mitgliedern, die am Krieg teilnehmen mussten, sind 28 gefallen oder blieben vermisst. Schon wenige Wochen nach Kriegsende fand am 25. Januar 1919 die erste Generalversammlung nach dem Krieg statt, an der noch 33 Personen teilnahmen. Die Vereinsarbeit im Turnverein wurde wieder aufgenommen, hatte jedoch zu Beginn der 1920er Jahre einige Krisen zu überstehen. Der Vorstand des Vereins bemängelte fehlende Disziplin. Versammlungen und sportliche Angebote wurden nur noch von einer Minderheit der Vereinsmitglieder wahrgenommen. Die zu Beginn der Weimarer Republik um sich greifende Inflation trieb zudem die Beitragssätze enorm in die Höhe und schwächte die Vereinskasse.

Dem Fußball im Dorf widmete sich der 1920 gegründete Fußballverein Hoffenheim. Dieser versuchte schon bald nach seiner Gründung einen Zusammenschluss mit dem Turnverein zu erreichen. Auf der Versammlung des Turnvereins am 6. März 1920 wurde die Entscheidung über den Antrag des Fußballvereins zu einem Zusammenschluss der beiden Vereine vertagt und schließlich am 17. April 1920 abgelehnt, „da der Fußball-Verein schon wieder am Abnehmen sei“. Im Sommer 1922 wollte der örtliche Fußballverein erneut die Fusion beantragen. Da der Fußballverein keine der von den Turnern gestellten Bedingungen erfüllen konnte, erfolgte am 22. August 1922 eine erneute Absage durch den Turnverein.

Nach den missglückten Fusionsversuchen mit dem Fußballverein Hoffenheim begann im Turnverein die Aufgliederung nach Sportarten und damit in Abteilungen. Zunächst wurde bei der Sitzung am 30. Januar 1926 eine Spielabteilung, in der alles außer Fußball gespielt werden durfte, gegründet. Im Juli 1929 folgte eine Frauenabteilung im bis dahin ausschließlich Männern vorbehaltenen Verein. Kurze Zeit später wurde eine Handballabteilung ins Leben gerufen.

Ebenfalls im Jahr 1929 wurde die Hoffenheimer Turn- und Gesangshalle eröffnet. Der Bau der neuen Halle ging auf einen gemeinsamen Beschluss des Turnvereins und des örtlichen Gesangsvereins vom Mai 1925 zurück. Die offizielle Einweihung erfolgte im Rahmen des aufgrund des 30-jährigen Vereinsjubiläums in Hoffenheim ausgetragenen Gauturnfestes im Juni 1929.

Mit Beginn des Nationalsozialismus schlossen sich auch die Hoffenheimer Vereine den neuen Machthabern an. Sie übernahmen die allen Vereinen verordnete Einheitssatzung und wurden „gleichgeschaltet“. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die örtliche Turnhalle von einem Rüstungsbetrieb genutzt, sie brannte gegen Ende des Krieges aus. Erst in den 1950er Jahren wurden die Schäden repariert und die Halle wieder für den Sportbetrieb genutzt. Nach Kriegsende erfolgte im Mai 1945 die Fusion des Turnvereins mit dem Fußballverein Hoffenheim und die Änderung des Namens in Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim.

1945 bis 1990 – Unterklassigkeit der TSG Hoffenheim

Spielzeit Liga Platz ⌀ Zuschauer
1958/59 A-Klasse Sinsheim 16.
xx xx xx xx
xx xx xx xx
1976/77 Kreisliga B Nord 06.
1977/78 B-Klasse Nord 03.
1978/79 Kreisliga B Nord 09.
1979/80 Kreisliga B Nord 04.
1980/81 Kreisliga B Nord 04.
1981/82 Kreisliga B Nord 03.
1982/83 Kreisliga B Nord 05.
1983/84 Kreisliga A 11.
1984/85 Kreisliga A 09.
1985/86 Kreisliga A 07.
1986/87 Kreisliga A 05.
1987/88 Kreisliga A 01.
1988/89 Bezirksliga 15.
1989/90 Kreisliga A 13.
1990/91 Kreisliga A 01.
1991/92 Bezirksliga 01.
1992/93 Landesliga 07.
1993/94 Landesliga 05.
1994/95 Landesliga 03.
1995/96 Landesliga 01.
1996/97 Verbandsliga 09.
1997/98 Verbandsliga 03.
1998/99 Verbandsliga 02. .00323
1999/00 Verbandsliga 01. .00642
2000/01 Oberliga 01. 01.457
grün unterlegt: Aufstieg
orange unterlegt: Abstieg

Die Fußballer des Vereins wurden 1945 mit der Kreisklasse der untersten Spielklasse zugeordnet, die auch in den folgenden Jahrzehnten überwiegend die sportliche Heimat der TSG war. Die fußballerischen Erfolge zu jener Zeit waren bescheiden; so gelang 1957, 1961 und 1970 die Meisterschaft in der B-Klasse Sinsheim Nord. Infolgedessen gab es 1957/58, 1961 bis 1965 und 1970/71 drei kurze Gastspiele in der A-Klasse Sinsheim, die jeweils mit dem Abstieg endeten. 1965 stand man im Halbfinale des Kreispokals, unterlag dort jedoch der drittklassigen SpVgg Ilvesheim. Nachdem 1957 von der Mitgliederversammlung eine neue Vereinssatzung angenommen worden war, trat die TSG Hoffenheim auch dem Badischen Sportbund bei.

Nach der mit Einführung der Oberliga Baden-Württemberg einhergehenden Spielklassenstrukturreform im Jahr 1978 wurde die B-Klasse in Kreisliga B umbenannt. Die TSG Hoffenheim blieb der untersten Spielklasse zunächst erhalten. Als der Kreis Sinsheim 1983 eine eigene Bezirksliga erhielt, bedeutete dies für die TSG den Aufstieg in die Kreisliga A Sinsheim. Fünf Jahre später stieg der Verein 1988 als Meister der Kreisliga A in die Bezirksliga auf.

1990 bis 2001 – Von der Kreisliga in die Regionalliga

Nach der Niederlage der TSG Hoffenheim mit 2:4 n. V. im Relegationsspiel gegen den 1. FC Stebbach und dem Abstieg aus der Bezirksliga in die Kreisliga A im Jahr 1989 beschloss SAP-Mitbegründer und Milliardär Dietmar Hopp, seinen Heimatverein, bei dem er in der Jugend als Stürmer gespielt hatte, als Mäzen finanziell zu unterstützen. Als kleine Sensation galt die Verpflichtung von Erwin Rupp. Es folgten der Aufstieg in die Bezirksliga Sinsheim 1991 und im Jahr darauf in die Landesliga Rhein-Neckar. 1996 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga Baden.

Während die TSG Hoffenheim im ersten Verbandsligajahr noch einen Mittelfeldplatz belegte, griff sie im zweiten Jahr bereits in den Kampf um den Aufstieg ein und belegte am Ende der Saison den dritten Platz. In der Saison 1998/99 wurde Hoffenheim Vizemeister und qualifizierte sich für die Aufstiegsspiele zur Oberliga Baden-Württemberg. Hier traf man auf den SV Linx, den Zweiten der Verbandsliga Südbaden. Nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel und einem 3:1 im Rückspiel unterlag die TSG Hoffenheim im Elfmeterschießen und verpasste somit erneut den Aufstieg.

Auch in der folgenden Saison war das Ziel der TSG Hoffenheim, die seit 1999 in einem von Dietmar Hopp finanzierten neuen Stadion spielte, der Aufstieg in die Oberliga. Nach einer 1:2-Niederlage gegen den SV 98 Schwetzingen am 2. Spieltag wurde der erst seit März tätige Trainer Günter Hillenbrand durch Riko Weigand ersetzt. Nachdem auch dieser im März 2000 den Verein hatte verlassen müssen, gelang unter dem neuen Trainer Alfred Schön als Meister vor der punktgleichen zweiten Mannschaft des SV Waldhof Mannheim schließlich der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg.

Mit Hansi Flick als Trainer startete die TSG mit einem 3:0-Erfolg beim VfL Kirchheim/Teck in die Oberligasaison 2000/01. Bereits nach dem zweiten Spieltag übernahm die TSG die Tabellenführung, gab diese zwar zwischendurch wieder ab, lag aber zur Winterpause mit fünf Punkten Vorsprung vor dem zweitplatzierten SV Sandhausen an der Tabellenspitze. Am 21. Spieltag kam es in Sandhausen zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Konkurrenten, welches die TSG mit 0:5 verlor. Es folgte ein Endspurt mit 13 Spielen ohne Niederlage. Der Neuling wurde am Ende auf Anhieb Oberligameister und stieg in die Regionalliga Süd auf.

2001 bis 2005 – Etablierung in der Regionalliga

Spielzeit Liga Platz ⌀ Zuschauer
2001/02 Regionalliga 13. 02.061
2002/03 Regionalliga 05. 01.649
2003/04 Regionalliga 05. 01.878
2004/05 Regionalliga 07. 01.926

Nachdem die TSG Hoffenheim nach der ersten Regionalligasaison noch den 13. Tabellenplatz belegt hatte, beendete der Verein die folgenden Spielzeiten im vorderen Tabellendrittel. Im Oktober 2002 kamen mit Christian Möckel und Norbert Hofmann zwei ehemalige Bundesligaprofis zur TSG, die bis dahin hauptsächlich junge Spieler aus der Region verpflichtet hatte. Von 2002 bis 2005 wurde die TSG viermal in Folge Badischer Pokalsieger und nahm hierdurch am DFB-Pokal teil. In der Saison 2003/04 erreichte die TSG das Viertelfinale in diesem Wettbewerb, wo sie sich dem VfB Lübeck geschlagen geben musste. Zuvor war unter anderem Bundesligist Bayer Leverkusen besiegt worden.

Die TSG Hoffenheim konnte sich in diesen Jahren in der Drittklassigkeit etablieren. Zur Saison 2004/05 wurden dann Profibedingungen eingeführt, um mit den Spitzenvereinen mithalten zu können. Mit Platz 7 wurde der Aufstieg in die 2. Bundesliga jedoch erneut deutlich verfehlt.

Mit der Auslagerung der Fußballabteilung in die TSG Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH im Jahr 2005 erhöhte Mäzen Hopp seinen Einsatz für das Projekt „Profifußball in der Rhein-Neckar-Region“. Er schlug vor, zur Bündelung der Kräfte in der Region die Vereine TSG Hoffenheim, FC-Astoria Walldorf und SV Sandhausen zu einem FC Heidelberg 06 zu fusionieren. Für ein gemeinsames neues Stadion war für ihn der Standort Heidelberg aus Namens- und Imagegründen erste Wahl. Dort wollte er den Bau eines bundesligatauglichen Stadions finanzieren. Das Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand der Vereine aus Walldorf und Sandhausen sowie, nach schwierigen Verhandlungen, an der Standortfrage des neuen Stadions in Heidelberg. Dort kollidierten die Stadionpläne mit der Absicht der Eppelheimer Wild-Werke, an dem vorgesehenen Standort ihre Produktionsfläche zu erweitern, was für die betroffenen Städte zusätzliche Arbeitsplätze bedeutete. Aus Kosten- und Zeitgründen wurden alternative Standorte in Heidelberg nicht weiter verfolgt und stattdessen ein verkehrsgünstiger Standort in einem Gewerbegebiet der Stadt Sinsheim, zu der Hoffenheim gehört, ausgewählt.

2005 bis 2008 – Großinvestitionen und Aufstieg in die Bundesliga

Auch sportlich brachte die Saison 2005/06 einen spürbaren Umbruch mit sich. Um die Aufstiegspläne des Vereins zu unterstützen, übernahm im August 2005 der frühere Nationalspieler Karlheinz Förster aus dem nahen Schwarzach das sportliche Management als Berater. Nach einer Heimniederlage gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart im November 2005 geriet der angepeilte Aufstieg jedoch in Gefahr. Trainer Flick wurde trotz seines bis zum Jahr 2010 laufenden Vertrages entlassen und im Dezember 2005 durch Lorenz-Günther Köstner ersetzt. Dieser trat nach dem verpassten Aufstieg Ende der Saison 2005/06 ebenfalls zurück. Wenig später verließ auch Förster den Verein.

Spielzeit Liga Platz ⌀ Zuschauer
2005/06 Regionalliga 4. 02.301
2006/07 Regionalliga 2. 03.022
2007/08 2. Bundesliga 2. 05.978
grün unterlegt: Aufstieg

Zur Spielzeit 2006/07 wurde Ralf Rangnick Trainer in Hoffenheim. Zudem wurden der ehemalige Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters als Direktor für Sport- und Nachwuchsförderung, Jan Schindelmeiser als Manager und Hans-Dieter Hermann, der auch für die deutsche Fußballnationalmannschaft tätig ist, als Mannschaftspsychologe verpflichtet. Ausgestattet mit langfristigen Verträgen sollten die vier die weitere Entwicklung des Vereins vorantreiben.

Ralf Rangnick,
2006–2011 Cheftrainer der TSG Hoffenheim

Mit der neuen sportlichen Leitung und namhaften Neuverpflichtungen wie Francisco Copado oder Jochen Seitz erreichte die TSG bereits in Rangnicks erster Saison als Tabellenzweiter den Aufstieg in die Zweite Liga. Zur neuen Saison firmierte der Club aus Marketinggründen als 1899 Hoffenheim, da Turn- und Sportgemeinschaft laut Verein „zu altbacken“ klänge. Der offizielle Vereinsname blieb jedoch bestehen.

Sowohl seitens der Presse als auch von manchen gegnerischen Fans, vereinzelt aber auch von Offiziellen anderer Vereine wie dem Mainzer Manager Christian Heidel wurde kritisiert, dass mit der TSG kein „Traditionsverein“ finanziell unterstützt werde, sondern ein „Dorfverein“ ohne gewachsene Fankultur und Zuschauerunterstützung. Dem Verein seien sportliche Erfolge ermöglicht worden, die ohne die außergewöhnliche finanzielle Unterstützung des Mäzens undenkbar gewesen wären. Beispielsweise gab die TSG zur Saison 2007/08 mehr Geld für Neuverpflichtungen aus als alle übrigen Zweitligisten zusammen. So wurden zu Beginn der Zweitligasaison gegen Ablösesummen von insgesamt 18,1 Millionen Euro unter anderem Carlos Eduardo, Chinedu Obasi, Demba Ba, Per Nilsson und Vedad Ibisevic verpflichtet, während die übrigen 17 Zweitligisten insgesamt lediglich 16,775 Millionen Euro für Ablösesummen und Leihgebühren zahlten.

Nach mäßigem Beginn in der Saison 2007/08 startete die TSG zu Beginn der Rückrunde mit einer Serie von sieben Siegen in Folge auf einen Aufstiegsplatz durch. Zudem erreichte der Verein zum zweiten Mal in seiner Geschichte das Viertelfinale im DFB-Pokal, unterlag dort jedoch Borussia Dortmund auswärts mit 1:3. Trotz einer leichten Schwächeperiode gegen Mitte der Rückrunde erreichte die TSG zum Saisonende den zweiten Tabellenplatz und damit als Neuling den sofortigen Aufstieg in die Bundesliga. Die Neuzugänge Obasi und Demba Ba erzielten jeweils zwölf Treffer, Copado steuerte zehn Tore bei.

Seit 2008 – Bundesliga und Premiere in europäischen Wettbewerben

Spielzeit Liga Platz ⌀ Zuschauer BL-Kader
2008/09 Bundesliga 07. 028.076 BL-Kader
2009/10 Bundesliga 11. 029.688 BL-Kader
2010/11 Bundesliga 11. 029.871 BL-Kader
2011/12 Bundesliga 11. 028.026 BL-Kader
2012/13 Bundesliga 16. 026.162 BL-Kader
2013/14 Bundesliga 09. 026.907 BL-Kader
2014/15 Bundesliga 08. 027.183 BL-Kader
2015/16 Bundesliga 15. 027.615 BL-Kader
2016/17 Bundesliga 04. 028.155 BL-Kader
2017/18 Bundesliga 03. 028.716 BL-Kader
2018/19 Bundesliga 09. 028.456 BL-Kader
2019/20 Bundesliga 06. 026.742 BL-Kader
2020/21 Bundesliga 11. 000715 BL-Kader
2021/22 Bundesliga 09. 11.227 BL-Kader
2022/23 Bundesliga 12. 24.634 BL-Kader

Auch in der Bundesliga setzte der Klub zunächst seinen Höhenflug fort. Durch eine starke Offensive, an der vor allem Vedad Ibišević mit 18 Toren großen Anteil hatte, wurde der Aufsteiger nach einem Remis am 17. Spieltag gegen den FC Schalke 04 überraschend Herbstmeister 2008. In der Winterpause wurde die Mannschaft durch Torwart Timo Hildebrand ergänzt, der ablösefrei vom FC Valencia kam. Bis zum Saisonende lieh man den brasilianischen Verteidiger Fabrício von Flamengo Rio de Janeiro sowie den Stürmer Boubacar Sanogo von Werder Bremen aus, den zuletzt genannten wegen einer Kreuzbandverletzung von Ibišević. In der Rückrunde vermochte der Tabellenführer jedoch nicht an die Leistungen der Hinrunde anzuknüpfen; die Mannschaft blieb zwölf Spiele in Folge sieglos und belegte in der Abschlusstabelle den siebten Platz.

Nach dem Aufstieg rückten einige Spieler schnell ins Blickfeld von Bundestrainer Joachim Löw. So war Marvin Compper am 19. November 2008 der erste Hoffenheimer, der für die Nationalmannschaft spielte. Ihm folgte am 11. Februar 2009 Andreas Beck, der am 28. März sein erstes Pflichtspiel bei der WM-Qualifikation absolvierte und später sogar in den vorläufigen Kader zur Weltmeisterschaft 2010 berufen wurde; die endgültige Teilnahme verpasste er jedoch. Dritter Nationalspieler wurde Tobias Weis, der am 2. Juni 2009 sein Debüt gab.

Holger Stanislawski, Trainer 2011/12, war zuvor beim FC St. Pauli

Nachdem die TSG Hoffenheim ihre zweite Bundesligasaison auf dem elften Tabellenplatz abgeschlossen hatte, verließ Schindelmeiser den Verein am Saisonende. Ernst Tanner, der bis dahin als Leiter des Nachwuchszentrums fungiert hatte, wurde sein Nachfolger. Im Januar 2011 trennte sich der Verein nach internen Streitigkeiten um den Transfer von Luiz Gustavo von Cheftrainer Ralf Rangnick, Nachfolger wurde bis Saisonende Marco Pezzaiuoli. Die Saison 2010/11 schloss man nach sportlich durchwachsenem Saisonverlauf – auf einen guten Beginn folgte die stetige Durchreichung nach hinten – wie ein Jahr zuvor auf dem elften Platz ab. Zur Saison 2011/12 übernahm Holger Stanislawski den Posten des Cheftrainers. Beim Bundesligaspiel am 13. August 2011 gegen Borussia Dortmund kam es durch eine eigenmächtige Maßnahme eines Mitarbeiters zu einer akustischen Attacke auf die Gästefans. Nach eigener Aussage wollte er durch die über Lautsprecher eingesetzten Hochfrequenzklänge die Schmähgesänge gegen Dietmar Hopp übertönen. Am 9. Februar 2012, einen Tag nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den Zweitligisten Greuther Fürth, wurde Stanislawski zusammen mit seinen Co-Trainern André Trulsen und Klaus-Peter Nemet entlassen. Als Interimstrainer wurden die beiden Athletiktrainer Christof Elser und Yannick Obenauer eingesetzt. Bereits einen Tag später wurde Markus Babbel als neuer Cheftrainer vorgestellt. Am 22. März 2012 wurde die Zusammenarbeit mit Manager Ernst Tanner beendet. Babbel übernahm vorerst auch diese Position. Am 18. September 2012 wurde Andreas Müller zum neuen Manager berufen. Am 3. Dezember 2012 wurde Trainer Babbel von seinen Aufgaben entbunden und interimsweise durch Frank Kramer ersetzt. Nach zwei Niederlagen unter Kramer lag die TSG Hoffenheim zum Hinrundenende der Saison 2012/13 mit zwölf Punkten auf dem 16. Platz. Daraufhin verpflichtete die Vereinsführung am 18. Dezember 2012 Marco Kurz als neuen Trainer ab 1. Januar 2013. Nachdem die TSG auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht war, wurde Kurz am 2. April 2013 zusammen mit Manager Müller von seinen Aufgaben entbunden und Markus Gisdol als Nachfolger verpflichtet. Zudem übernahm Alexander Rosen, bisher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, den neu geschaffenen Posten Leiter Profifußball. Am letzten Spieltag der Saison 2012/13 rettete sich der Verein durch einen 2:1-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund, bei einer gleichzeitigen Niederlage von Fortuna Düsseldorf bei Hannover 96, auf den 16. Tabellenplatz. In der Relegation traf Hoffenheim auf den 1. FC Kaiserslautern und sicherte sich mit zwei Siegen doch noch den Klassenerhalt.

Die Saison 2013/14 begann mit vielen Veränderungen. Spieler wie Daniel Williams, Igor de Camargo und Chris hatten den Verein verlassen. Tim Wiese, Tobias Weis, Edson Braafheid, Matthias Jaissle und Matthieu Delpierre wurden von Markus Gisdol aussortiert und in die sogenannte „Trainingsgruppe 2“ versetzt, die nach heftiger Kritik im September 2013 aufgelöst wurde. Zur Rückrunde verließen bis auf Tim Wiese alle Spieler den Verein. Als ehemaliger Nationaltorhüter handelte es sich bei Wiese auch um den prominentesten Fall, dessen Vertragsverhältnis trotz Suspendierung erst 2016 endete. Nach sehr schwacher Hinrunde verlief die Rückrunde deutlich besser und man belegte am Ende der Saison den neunten Platz. Im DFB-Pokal 2013/14 erreichte man nach Siegen gegen SG Aumund-Vegesack, Energie Cottbus und FC Schalke 04 das Viertelfinale. Dort schied man gegen den VfL Wolfsburg aus.

Zur Saison 2014/15 wurde das Team deutlich verstärkt. Ádám Szalai vom FC Schalke 04, Oliver Baumann vom SC Freiburg, Steven Zuber von ZSKA Moskau und Pirmin Schwegler von Eintracht Frankfurt waren vier von neun neuen Spielern. Dafür verließen auch neun Spieler den Verein, darunter Joselu, Eren Derdiyok, Fabian Johnson und Edson Braafheid. Die Hinrunde verlief recht positiv, am Ende wurde Platz 7 erreicht. Dennoch wurde im Januar 2015 weiter aussortiert und so verkaufte man Koen Casteels zum VfL Wolfsburg, Jannik Vestergaard Richtung SV Werder Bremen und Knowledge Musona an den belgischen Erstligisten KV Oostende. Die Spielzeit schloss die TSG auf dem achten Tabellenplatz ab. Nach dem zehnten Spieltag der Saison 2015/16 befand sich die Mannschaft auf dem 17. Tabellenplatz, weswegen Trainer Markus Gisdol freigestellt wurde. Als neuer Trainer wurde bis zum Saisonende der Niederländer Huub Stevens verpflichtet, der am 10. Februar 2016 aus gesundheitlichen Gründen den Trainerposten vorzeitig abgab. Der bisherige A-Junioren-Trainer Julian Nagelsmann, ab der Saison 2016/17 als Cheftrainer vorgesehen, übernahm daraufhin den Posten sofort. In der Rückrunde rettete sich die Mannschaft noch auf Platz 15.

In der Saison 2016/17 erreichte Hoffenheim das bis dahin beste Ergebnis der Vereinsgeschichte. Nachdem die Mannschaft die Hinrunde ungeschlagen auf Platz 3 beendet hatte, erreichte sie am 21. April 2017 durch ein 1:1 gegen den 1. FC Köln erstmals die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb. Nach dem Abschluss der Saison auf Platz 4 verlor die TSG in der Champions-League-Qualifikation mit 1:2 und 2:4 gegen den FC Liverpool, nahm daraufhin erstmals an der Europa League teil und schied in der Gruppenphase mit fünf Punkten als Gruppenletzter aus.

In der Saison 2017/18 konnte das Ergebnis der vergangenen Spielzeit noch einmal übertroffen werden. Nach einem 3:1 am letzten Spieltag gegen Borussia Dortmund wurde Dortmund noch knapp in der Tabelle überholt, Hoffenheim beendete die Saison mit seiner bis dato besten Platzierung auf Rang 3 und qualifizierte sich zum ersten Mal direkt für die Teilnahme an der Champions League.

Dort schieden die Kraichgauer nach einem 2:3 im vorletzten Gruppenspiel gegen Schachtar Donezk bereits in der Vorrunde wieder als Gruppenletzter aus. In der heimischen Liga hielt die TSG in der Saison 2018/19 bis zum letzten Spieltag Kurs auf die Europa-League-Plätze, wurde jedoch durch eine Niederlage gegen Mainz und Siege der direkten Konkurrenten Leverkusen und Wolfsburg bis auf Rang Neun durchgereicht.

In der Saison 2019/20 gelang zum zweiten Mal die Qualifikation für die Europa League durch das Erreichen des sechsten Ranges am letzten Spieltag. Wie schon 17/18 fiel die Entscheidung beim Abschlussspiel gegen Dortmund, das von Hoffenheim auswärts mit 4:0 besiegt wurde.

Die TSG Hoffenheim gehört zu den Gründern von Sports for Future, einer Initiative, die sich für den Klimaschutz einsetzt. Ex-Geschäftsführer Peter Görlich äußerte sich zum Engagement des Vereins wie folgt: „Der Sport hat in Fragen der Nachhaltigkeit sowie der Klimakrise und wie wir ihr als Gesellschaft begegnen wollen, bislang keine vernehmbare Stimme. Auch wir sind nicht frei von Widersprüchen. Gerade deshalb wollen wir uns pro-aktiv der Verantwortung stellen.“

In die Saison 2020/21 startete Hoffenheim mit dem neuen Trainer Sebastian Hoeneß. In der Abschlusstabelle belegte das Team den elften Tabellenplatz.

In der folgenden Spielzeit standen die Kraichgauer am 26. Spieltag nach einem 1:1 gegen den amtierenden Meister Bayern München auf dem sechsten Tabellenplatz nur einen Punkt hinter dem Dritten Bayer Leverkusen und punktgleich mit dem Vierten RB Leipzig. Die Sinsheimer wären also zu diesem Zeitpunkt für die internationalen Wettbewerbe qualifiziert gewesen mit guten Chancen auf die Teilnahme an der Champions League 2022/23. Allerdings holten sie aus den folgenden acht Spielen nur noch zwei Punkte und verpassten als Neunter mit sechs Punkten Rückstand auf den Siebten die internationalen Startplätze deutlich. Daher entschied sich der Verein, auf die weitere Zusammenarbeit mit Sebastian Hoeneß zu verzichten.

Neuer Trainer in der Saison 2022/23 wurde André Breitenreiter, der aber im Februar 2023 von Pellegrino Matarazzo abgelöst wurde.

Die TSG 1899 Hoffenheim ist ein deutscher Fußballverein aus Hoffenheim, einem Stadtteil der Stadt Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg. Der Verein wurde am 1. Juli 1899 gegründet und trägt seine Heimspiele in der PreZero Arena in Sinsheim aus.

Die TSG Hoffenheim ist einer der erfolgreichsten Fußballvereine Deutschlands in den letzten Jahren und spielt seit der Saison 2008/09 in der Bundesliga. In der Saison 2017/18 erreichte der Verein zum ersten Mal die Gruppenphase der UEFA Champions League.

Der Verein hat eine starke Jugendarbeit und hat in den letzten Jahren mehrere talentierte Spieler hervorgebracht, darunter Julian Nagelsmann, Niklas Süle und Joshua Kimmich.

Die TSG Hoffenheim ist ein Traditionsverein mit einer großen Fanbasis und ist ein wichtiger Teil der Fußballkultur in Deutschland.