Kalender

Deutschland - 2. Bundesliga 04/28 11:30 31 1. FC Nürnberg vs Karlsruher SC - View
Deutschland - 2. Bundesliga 05/04 11:00 32 Hansa Rostock vs Karlsruher SC - View
Deutschland - 2. Bundesliga 05/12 11:30 33 Karlsruher SC vs Hannover 96 - View
Deutschland - 2. Bundesliga 05/19 13:30 34 Elversberg vs Karlsruher SC - View

Resultate

Deutschland - 2. Bundesliga 04/21 11:30 30 [7] Karlsruher SC v Hertha BSC [6] W 3-2
Deutschland - 2. Bundesliga 04/13 11:00 29 [9] SC Paderborn 07 v Karlsruher SC [7] D 1-1
Deutschland - 2. Bundesliga 04/06 18:30 28 [7] Karlsruher SC v FC Sankt Pauli [1] W 2-1
Deutschland - 2. Bundesliga 03/31 11:30 27 [15] FC Schalke 04 v Karlsruher SC [7] D 0-0
Freundschaftsspiele - Europa 03/21 12:30 - Heidenheim v Karlsruher SC W 0-1
Deutschland - 2. Bundesliga 03/17 12:30 26 [9] Karlsruher SC v Magdeburg [12] W 7-0
Deutschland - 2. Bundesliga 03/09 12:00 25 [2] Holstein Kiel v Karlsruher SC [8] L 1-0
Deutschland - 2. Bundesliga 03/02 19:30 24 [10] Karlsruher SC v Greuther Fürth [5] W 4-0
Deutschland - 2. Bundesliga 02/24 12:00 23 [16] 1. FC Kaiserslautern v Karlsruher SC [11] W 0-4
Deutschland - 2. Bundesliga 02/17 19:30 22 [11] Karlsruher SC v Fortuna Düsseldorf [7] D 2-2
Deutschland - 2. Bundesliga 02/10 12:00 21 [17] Eintracht Braunschweig v Karlsruher SC [9] L 2-0
Deutschland - 2. Bundesliga 02/02 17:30 20 [8] Karlsruher SC v SV Wehen Wiesbaden [11] D 2-2

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 51 27 24
Wins 24 16 8
Draws 12 6 6
Losses 15 5 10
Goals for 131 65 66
Goals against 68 30 38
Clean sheets 15 10 5
Failed to score 10 5 5

Wikipedia - Karlsruher SC

Der Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix e. V., gemeinhin kurz als Karlsruher SC oder KSC bezeichnet, ist der größte Sportverein der Stadt Karlsruhe und in der Region Nordbaden. Mit etwa 14.500 Mitgliedern (Stand: Dezember 2023) gehört der Karlsruher SC zudem zu den größeren Sportvereinen Deutschlands.

In dem 1952 durch Fusion des Karlsruher FC Phönix mit dem VfB Mühlburg entstandenen Verein dominiert die Fußballabteilung. Der Vorgängerverein FC Phönix wurde 1909 Deutscher Meister, dem KSC gelangen als größte Erfolge 1955 und 1956 zwei DFB-Pokal-Siege. Die erste Männermannschaft spielte zuletzt in der Saison 2008/09 in der Bundesliga und in der Saison 2018/19 gelang der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Die erste Frauenmannschaft spielt aktuell in der Frauen Regionalliga Süd und die Jugendmannschaften durchweg höherklassig.

Des Weiteren betreibt der KSC eine Leichtathletikabteilung (gegründet 1922), eine Boxabteilung (gegründet 1959) und eine Freizeitsportabteilung (Fitnesssport, Dart), die aber einen geringeren Stellenwert im Verein besitzen. Zwar brachten die weiteren Abteilungen in früheren Jahrzehnten erfolgreiche Sportler hervor, doch mit Ausnahme des in den 1990er Jahren für den KSC kämpfenden Boxers Sven Ottke und der Leichtathletin Heike Drechsler, die Anfang der 2000er zwei Jahre lang für den Verein tätig war, hatten die Leistungen und Erfolge abseits des Fußballs in den letzten Dekaden nur noch regionale Bedeutung.

History

Die frühen Jahre des Fußballs in Karlsruhe

Die noch junge Sportart Fußball war Ende des 19. Jahrhunderts in vielen Sportvereinen verpönt, sodass es in den 1880er Jahren zu ersten Gründungen reiner Fußballvereine kam und dieser Trend sich um die Jahrhundertwende weiter verstärkte. Karlsruhe war neben Berlin in den frühen Jahren des Fußballs in Deutschland eine der Hochburgen, woran der in Karlsruhe lebende Walther Bensemann wesentlichen Anteil hatte. Zu den ältesten Karlsruher Fußballvereinen zählen die von Bensemann gegründeten Vereine International Football Club (1889), Karlsruher FV (1891), sowie der FC Karlsruher Kickers (1893). Mit dem Karlsruher FC Phönix folgte 1894 einer der Vorgängervereine des heutigen Karlsruher SC.

Die Vorgängervereine

FC Phönix

Am 6. Juni 1894 gründeten einige Mitglieder der Karlsruher Turngemeinde, denen der Wunsch nach einer eigenen Fußballabteilung verwehrt wurde, den Karlsruher FC Phönix. Nach der Fusion mit dem FC Alemannia im Juli 1912 hieß der Verein Karlsruher FC Phönix (Phönix-Alemannia).

Mannschaft und Betreuer des FC Phönix in den Gründerjahren
Phönix-Kapitän Arthur Beier übermittelte per Telegramm die Erfolgsmeldung aus Breslau nach Karlsruhe

Der Verein gehörte im Jahr 1900 zu den 86 auf der Gründungsversammlung des DFB vertretenen Vereinen und war auch bald in den Meisterschaftsrunden erfolgreich. Im Jahre 1909 konnte die Mannschaft um Kapitän Arthur Beier erstmals die Südkreisliga gewinnen und qualifizierte sich über eine siegreiche süddeutsche Meisterschaftsendrunde für die Endrundenspiele um die deutsche Meisterschaft, in der die Karlsruher im Viertelfinale den FC Mönchen-Gladbach und im Halbfinale den SC Erfurt besiegten. Das Finale am 30. Mai in Breslau gewannen die Badener mit 4:2 gegen BFC Viktoria 1889 und wurden somit Deutscher Meister. Schon knapp zwei Monate vor dem Meisterschaftsendspiel wurden erstmals zwei Spieler der späteren Meisterelf, Emil Oberle und Robert Neumaier, ins Team der Nationalmannschaft berufen. Mit Karl Wegele (15 Länderspiele ab 1910) und Otto Reiser (ein Einsatz 1911) konnten sich in den folgenden Jahren noch zwei weitere Phönix-Spieler in der Nationalmannschaft beweisen.

In der folgenden Saison konnte sich der Karlsruher FV in der Südkreisliga durchsetzen, als Titelverteidiger war Phönix dennoch für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft qualifiziert. Die „Blau-Schwarzen“ besiegten im Viertelfinale den VfB Leipzig, scheiterten dann aber im Halbfinale am Stadtrivalen, der anschließend auch im Finale siegreich blieb und den Meistertitel 1910 errang. In den folgenden Jahren dominierten der KFV (1911 und 1912) bzw. die Stuttgarter Kickers (1913 und 1914) in der süddeutschen Verbandsstaffel, so dass Phönix zu keinen weiteren Endrundenteilnahmen mehr kam.

Nach dem Ersten Weltkrieg konnte der Spielbetrieb nicht mehr an der „Maxaubahn“ aufgenommen werden. Die Stadt Karlsruhe verpachtete dem Verein ein Grundstück im Hardtwald nördlich der Innenstadt. 1923 waren die Anlagen am „Wildpark“, Vorläufer des heutigen Wildparkstadions, fertiggestellt. Sportlich lag Phönix in den 1920er Jahren wie schon in den Jahren vor dem Krieg meist hinter dem Karlsruher FV, zeitweise stieg man sogar in die Zweitklassigkeit ab. Erst 1933, in der letzten Spielzeit der Bezirksliga Württemberg/Baden, konnte Phönix mit der Meisterschaft in der Gruppe Baden wieder ein Erfolgserlebnis verzeichnen.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten unterzeichneten alle süddeutschen Spitzenvereine eine Erklärung, mit der sie sich zum Ausschluss von Juden und Marxisten verpflichteten. Dem schloss sich der Süddeutsche Fußball- und Leichtathletikverband an. Dies geschah am 9. April 1933, noch 10 Tage bevor der DFB offiziell dazu aufrief und noch bevor es eine NS-Sportführung gegeben hat. Inwieweit sich speziell die Karlsruher Sportvereine auf die neuen Vorgaben eingelassen haben, welche Motive dazu geführt haben und ob es hier auch widerständiges Verhalten gegeben hat, kann auf der derzeitigen Quellenbasis nicht belegt werden – es ist aber auch kein Beispiel bekannt, dass sich Vereine oder Funktionäre gegen den Ausschluss von Juden gewehrt oder Verfolgten geholfen haben.

Zur Saison 1933/34 wurde die Einteilung der Spielklassen neu vorgenommen: An die Stelle der Bezirksligen der sieben Landesverbände als Überbau des Spielbetriebs traten 16 Gauligen, die an die Struktur der NSDAP-Gaue angelehnt waren. In der Gauliga Baden spielte Phönix mit einer Unterbrechung (Saison 1936/37), bis 1944 der Spielbetrieb kriegsbedingt eingestellt wurde; in der letzten Spielzeit 1943/44 trat man gemeinsam mit dem FC Germania Durlach als KSG Phönix/Germania Karlsruhe an. Phönix konnte sich aber in der von den drei Mannheimer Vereinen Waldhof, VfR und Neckarau dominierten Spielklasse, die von 1933 bis 1945 alle zwölf Meisterschaften der Gauliga Baden gewannen, nicht durchsetzen.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der KFC Phönix nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen. In der ersten Saison nach dem Krieg belegte man in der neu geschaffenen Oberliga Süd 1946 nur den 15. Platz und stieg ein Jahr später als Tabellenletzter in die Landesliga ab. Mit der Schaffung der 2. Oberliga als zweithöchste Spielklasse im Jahr 1950 wurde der Verein am grünen Tisch in die 1. Amateurliga eingeteilt, wo er bis zum Fusionsjahr 1952 spielte.

VfB Mühlburg

Der VfB Mühlburg kam am 28. Juli 1933 durch eine Fusion des FC Mühlburg 1905 mit dem VfB Karlsruhe zustande, die wiederum mehrere Vorgängervereine aus Mühlburg und der Karlsruher Weststadt haben: Dem 1905 neu gegründeten FC Mühlburg trat der 1. FV Sport-Mühlburg (gegründet 1895) geschlossen bei, während der VfB Karlsruhe 1911 aus einer Fusion des FC Germania (1898) mit dem FC Weststadt (1902) hervorging. Die Spielstätte der Mühlburger lag in der Honsellstraße nahe dem Karlsruher Rheinhafen. 1942 wurden die Anlagen vollständig zerstört, nach dem Krieg aber wieder zu einem Stadion mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Besuchern aufgebaut.

Während der Fußball in Karlsruhe vor dem Ersten Weltkrieg noch ganz von den beiden Spitzenvereinen FC Phönix und Karlsruher FV dominiert wurde, konnte sich der FC Mühlburg in den 1920er-Jahren bereits einige Zeit in der ersten Spielklasse halten. Erfolge stellten sich aber erst nach der Fusion mit dem VfB Karlsruhe ein, was nicht zuletzt einer konsequenten Jugendarbeit der Weststädter zu verdanken war, die auch beim VfB Mühlburg fortgeführt wurde und aus der Leistungsträger wie Franz Dienert, Hugo Rastetter und Oswald Traub hervorgingen. Anders als Phönix und KFV konnte sich der VfB Mühlburg von 1933 bis 1944 durchgehend in der Gauliga Baden halten, und wenn man sich auch nicht gegen die in diesen Jahren übermächtige Mannheimer Konkurrenz durchsetzen konnte, so erreichte der VfB in den Jahren 1941, 1942 und 1944 immerhin die badische Vizemeisterschaft, wurde 1938 und 1939 badischer Pokalsieger und drang in den Kriegsjahren bis in die Zwischenrunde des Tschammerpokals, dem Vorläufer des DFB-Pokals, vor.

In der Nachkriegszeit zunächst in die zweitklassige Landesliga eingestuft, stieg der VfB Mühlburg 1947 in die Oberliga Süd auf, der nach Kriegsende bis zur Einführung der Bundesliga 1963 höchsten deutschen Spielklasse. Mühlburg etablierte sich dort bis zur Fusion 1952 und erreichte als bestes Ergebnis 1950/51 den dritten Platz.

Fusion zum Karlsruher SC

„Stammbaum“ des Karlsruher SC

Nach dem sportlichen Abstieg ins Amateurlager plagten den KFC Phönix Anfang der 1950er Jahre finanzielle Probleme, man sah sich außerstande, einen Verein mit mehreren Abteilungen zu unterhalten. Die Anlagen im „Wildpark“ waren zudem nach fast 30 Jahren ihres Bestehens überholungsbedürftig. Als mögliche Lösung wurde eine Fusion mit dem VfB Mühlburg in Betracht gezogen, so dass die Vereinsführung mit diesem Vorschlag sowohl an den Verein als auch an die Stadt Karlsruhe herantrat.

Auch der VfB Mühlburg war trotz sportlicher Erfolge und regem Zuschauerzuspruch finanziell nicht auf Rosen gebettet: Durch die Währungsreform und die 1948/49 eingeführten Vertragsspielerstatuten war das Vereinsvermögen auf 1176 Mark geschmolzen, so dass der Verein in den darauffolgenden Jahren zu äußerster Sparsamkeit gezwungen war. Weil die Kapazitäten des Stadions an der Honsellstraße an ihren Grenzen angelangt waren, dachte man bereits zur Spielzeit 1951/52 über einen Neubau an anderer Stelle nach. Somit stießen die Fusionsvorschläge in der Vereinsführung der Mühlburger um Heinz von der Heydt auf offene Ohren, in den Reihen der Mitglieder hingegen wurden auch Stimmen laut, die aufgrund der Tradition und der sportlichen Erfolge ein Zusammengehen mit dem KFC Phönix und einen „Umzug“ in den Hardtwald zunächst ablehnten.

Auf getrennten Generalversammlungen am 25. September 1952 entschieden die Mitglieder beider Vereine über eine Fusion. Während bei Phönix die Zustimmung auf Anhieb erfolgte, fehlten bei der Abstimmung der 772 anwesenden VfB-Mitglieder 33 Stimmen zur notwendigen 2/3-Mehrheit. Drei Wochen später, in denen man die Skeptiker von den wirtschaftlichen und sportlichen Vorteilen einer Fusion zu überzeugen versuchte, wurde ein weiterer Anlauf genommen, der mit 923 von 927 Stimmen eine fast einstimmige Mehrheit ergab.

Somit war die Fusion am 16. Oktober 1952 beschlossen und der Verein erhielt seinen heutigen Namen Karlsruher SC von 1894 Mühlburg-Phönix e. V. Heinz von der Heydt wurde erster Präsident des neuen Vereins, der vormalige Phönix-Vorstand Robert Suhr bekleidete das Amt des Vizepräsidenten. Sportlich konnte man den Platz des VfB Mühlburg in der Oberliga Süd einnehmen und die bereits sieben Spieltage alte Saison unter dem Namen KSC Phönix-Mühlburg weiterführen, ab der Spielzeit 1953/54 wurde dann die Bezeichnung Karlsruher SC gebräuchlich.

Im Wildpark wurde umgehend mit dem Neubau des Stadions begonnen, der aber fast drei Jahre in Anspruch nahm, so dass der KSC seine Heimspiele in den ersten drei Jahren in der Mühlburger Honsellstraße austrug.

Sportliche Entwicklung seit 1952

Erste Erfolge des Karlsruher SC (1952–1963)

In den ersten Jahren nach der Fusion avancierte der Karlsruher SC zu einem der stärksten Vereine der Oberliga Süd, bereits die erste Saison schloss der neue Verein mit dem vierten Platz ab. Mit Adolf Patek konnte zur Spielzeit 1953/54 ein erfahrener Trainer verpflichtet werden, der die Mannschaft 1955 bis ins Finale des DFB-Pokals führte. Die Karlsruher gewannen gegen den FC Schalke 04 mit 3:2 und sicherten sich damit den Pokal.

In der darauf folgenden Saison 1955/56 wurde der KSC erstmals Meister der Oberliga Süd und qualifizierte sich damit für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Nach dem Gruppensieg in der Endrundengruppe mit dem FC Schalke 04, 1. FC Kaiserslautern und Hannover 96 standen die Karlsruher zum zweiten Mal nach 1909 im Finale. Dieses verloren sie jedoch im Berliner Olympiastadion gegen Borussia Dortmund mit 2:4. Im selben Jahr verteidigten die Badener den Pokal nach einem 3:1 im Endspiel gegen den Hamburger SV, das vor 25.000 Zusehern im heimischen, gerade ein Jahr zuvor fertiggestellten Wildparkstadion ausgetragen wurde.

War der Karlsruher SC durch die Fusion bereits zum größten Sportverein Badens angewachsen, lösten die Erfolge einen weiteren Anstieg der Mitglieder- und Zuschauerzahlen aus, so dass der KSC mit zwischenzeitlich 6028 Beitragszahlern die größte Mitgliedszahl in Deutschland aufwies – ein Umstand, der nicht zuletzt der Maßnahme zu verdanken war, dass Mitgliedern freier Eintritt zu den Spielen gewährt wurde, eine Regelung, die noch im ersten Bundesligajahr Bestand hatte. In der ersten Saison im neuen Wildparkstadion kamen rund 20.000 Besucher pro Heimspiel, ein für damalige Verhältnisse hoher Zuschauerschnitt.

Patek verließ im Sommer 1956 den KSC, bereits beim Pokalfinale saß sein Nachfolger auf der Bank. Unter Ludwig Janda (1956–1959) und Eduard Frühwirth (1959–1962) wurde der KSC 1958 und 1960 noch zweimal Südmeister und verpasste das Endspiel um die deutsche Meisterschaft als Gruppenzweiter beide Male nur knapp. 1960 stand man zudem erneut im Pokalfinale, unterlag aber in Düsseldorf überraschend gegen den Außenseiter Borussia Mönchengladbach mit 2:3.

Mit Gerhard Siedl, Horst Szymaniak und Günter Herrmann stellte der Karlsruher SC Ende der 1950er bzw. Anfang der 1960er Jahre erstmals Spieler für die Nationalmannschaft ab.

Die ersten Jahre in der Bundesliga (1963–1968)

1963 war der Karlsruher SC einer der 16 Vereine der Bundesliga-Saison, für die man sich mit den Plätzen drei (1960/61) und fünf (1962/63) der Oberliga Süd qualifiziert hatte. Trainer Kurt Sommerlatt standen mit Otto Geisert ein erfolgreicher Torjäger und mit Klaus Zaczyk und Horst Wild zwei vielversprechende Talente zur Verfügung. Der Abgang des spielstarken Halbstürmers Günter Herrmann zu Schalke 04 konnte allerdings nicht kompensiert werden, und die Läuferreihe Ruppenstein – Rihm – Kahn, im Vorjahr noch Garant des fünften Platzes in der Oberliga, enttäuschte in der Bundesliga. So spielte der KSC bereits in der ersten Bundesligasaison gegen den Abstieg, dem man nur haarscharf mit einem Punkt Vorsprung entging. Auch die Neuzugänge zur zweiten Bundesligasaison, allesamt Stürmer, konnten die Mannschaft nicht entscheidend verstärken, und als der KSC im Januar 1965 auf den letzten Platz abgerutscht war, wurde Sommerlatt entlassen. Der Club beendete die Saison als Vorletzter, absteigen musste man dennoch nicht, weil es aufgrund der Aufstockung der Bundesliga auf 18 Vereine in diesem Jahr keine Absteiger gab. Die Saison 1964/65 bescherte dem KSC zudem zwei Rekordergebnisse, die bis heute Bestand haben; dem mit 7:0 höchsten Sieg bei Eintracht Frankfurt im September 1964 folgte fünf Monate später mit dem 0:9 bei 1860 München die bislang höchste Niederlage der Karlsruher in der Bundesliga.

Nachdem der KSC dem Abstieg 1965/66 mit Platz 16 erneut nur knapp entgangen war, konnte 1966/67 unter Trainer Paul Frantz dank einer furiosen Rückrunde und der 17 Saisontore des aus Köln gekommenen Christian Müller nicht nur der Klassenerhalt gesichert werden, die Mannschaft erreichte darüber hinaus mit Platz 13 das bisher beste Ergebnis in der aufgestockten Bundesliga. Die Euphorie verflog jedoch wieder, als in der folgenden fünften Bundesligasaison 1967/68 mit 6:14 Punkten aus den ersten zehn Spielen ein klassischer Fehlstart folgte und der KSC sich auf dem 17. Tabellenplatz wiederfand. Frantz wurde im Oktober 1967 entlassen; da jedoch auch seine drei Nachfolger in dieser Saison den Abstieg nicht mehr verhindern konnten, spielte der Karlsruher SC ab 1968 erstmals seit der Fusion 1952 zweitklassig.

„Fahrstuhlmannschaft“ der Bundesliga und 2. Bundesliga (1968–1986)

Mit Kurt Baluses wurde ein erfahrener Trainer für den „Neubeginn“ des Karlsruher SC in der Regionalliga verpflichtet. Zahlreiche Leistungsträger, darunter Klaus Zaczyk, Günter Herrmann und Jürgen Rynio hatten den Verein verlassen. Dennoch gelang es Baluses, mit einer neu formierten Elf um „Rückkehrer“ Horst Wild gleich in der ersten Saison die Meisterschaft der Regionalliga Süd und damit die Aufstiegsrunde zur Bundesliga zu erreichen. Dort scheiterte man jedoch ebenso wie nach den darauffolgenden zwei Spielzeiten, die jeweils mit Platz 2 abgeschlossen wurden. Bereits am 21. Mai 1971, kurz vor der dritten Aufstiegsrunde in Folge, entließ das Präsidium des KSC überraschend den Trainer. Sein Nachfolger Heinz Baas konnte der Mannschaft in diesem Jahr allerdings ebenso wenig zum Aufstieg verhelfen wie in den beiden darauffolgenden Spielzeiten; 1972/73 scheiterte man zum vierten Mal in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga.

Im Februar 1974 begann mit der Wahl von Roland Schmider zum neuen Präsidenten – er führte den Verein 26 Jahre lang – eine neue Ära des Karlsruher SC. Unter Trainer Carl-Heinz Rühl gelang der Elf um Rudi Wimmer, Rainer Ulrich und Wilfried Trenkel 1975 der direkte Aufstieg als Meister der neu gegründeten 2. Bundesliga Süd. Nach siebenjähriger Abstinenz gehörte der Karlsruher SC wieder dem Fußball-Oberhaus an, was im Umfeld für große Euphorie sorgte. Die beiden folgenden Spielzeiten bescherten dem Verein 1975/76 und 1976/77 trotz mäßiger Ergebnisse (Rang 15 und 16) Rekorde beim Zuschauerdurchschnitt, die selbst in den sportlich wesentlich erfolgreicheren 1990er Jahren nicht übertroffen wurden und bis heute Bestand haben.

Dennoch blieb der KSC bis Mitte der 1980er Jahre eine „Fahrstuhlmannschaft“: Zwischen 1975 und 1986 spielte man jeweils sechs Jahre in der Bundesliga und 2. Bundesliga. Der Verein „verschliss“ in dieser Zeit nicht weniger als neun Trainer.

Aufgrund der langen Zeit der Zweitklassigkeit konnte sich der Karlsruher SC finanziell keine großen Sprünge erlauben, was die Verpflichtung von erfahrenen Spielern betraf. Dies spiegelte sich in der ersten Bundesligasaison seit 1968 insbesondere im Fehlen eines Torjägers wider – die 46 erzielten Tore verteilten sich auf nicht weniger als 16 Spieler und der Mittelfeldmann Martin Kübler wurde mit nur sechs Treffern mannschaftsinterner Torschützenkönig. In der darauf folgenden Spielzeit zeigte sich die mangelnde Erfahrung vor allem in einer schwachen Abwehrleistung: 75 Gegentreffer führten den KSC nach zwei Jahren zurück in die Zweitklassigkeit.

Nach dem Abstieg blieb dem KSC zwar der Stamm der Mannschaft erhalten, die Bilanz der darauf folgenden Saison in der 2. Bundesliga fiel mit Platz 7 jedoch ernüchternd aus. Ein Kuriosum dieser Spielzeit ist die Entlassung von Trainer Bernd Hoss zu einem Zeitpunkt, als der KSC nach dem 12. Spieltag Spitzenreiter der 2. Liga war. Präsident Schmider begründete diesen Schritt mit der „unattraktiven Spielweise“ der Mannschaft. Seinem Nachfolger Rolf Schafstall wurde noch vor Saisonende ebenfalls gekündigt, als Interimslösung sprang der Trainer der Amateurmannschaft Walter Baureis ein.

Mit dem Rheinländer Manfred Krafft trat zur Saison 1978/79 ein Trainer sein Amt an, der das Team nach zwei weiteren Jahren wieder ins Fußball-Oberhaus zurückführte. Die Tore von Stephan Groß (14), Gerhard Bold und Emanuel Günther (jeweils 9) waren die Basis für das bis dahin erfolgreichste Jahr des KSC in der Bundesliga, die Saison 1980/81 wurde mit 56 Treffern und einem zehnten Platz abgeschlossen. Im November 1981 wurde Trainer Krafft entlassen und durch Max Merkel ersetzt, was bei den Fans und innerhalb der Mannschaft auf Unverständnis stieß – der KSC befand sich trotz drei Niederlagen in Folge zu diesem Zeitpunkt auf dem 12. Tabellenplatz. Präsident Roland Schmider selbst bezeichnete diese Maßnahme später als seinen größten Fehler. Merkel erreichte mit dem KSC zwar Platz 14 und damit den Klassenerhalt, verließ den Verein aber nach Saisonende wieder. Seine Nachfolger Horst Franz und Lothar Strehlau konnten nicht verhindern, dass sich der Karlsruher SC ein Jahr später erneut in der 2. Liga wiederfand.

Mit Werner Olk gelang in der Saison 1983/84 der sofortige Wiederaufstieg, und der Start in die Bundesliga-Saison 1984/85 war mit 12:12 Punkten vielversprechend. Nach den darauf folgenden sechs Niederlagen mit 4:29 Toren sowie sechs weiteren sieglosen Spielen rutschte der KSC jedoch auf den letzten Tabellenplatz ab und konnte sich von dieser Negativserie bis zum Saisonende nicht mehr erholen. Auch der im März 1985 aus Bürstadt geholte Trainer Lothar Buchmann konnte nicht verhindern, dass man als Vorletzter ein weiteres Mal abstieg. Nachdem in den Jahren zuvor einige langjährige Stützen der Mannschaft wie Wimmer, Struth, Trenkel und Bold ihre Karriere beendet hatten bzw. abgewandert waren, hatte der Karlsruher SC durch das ständige „Auf und Ab“ zudem in der Öffentlichkeit an Gunst verloren: Die Zweitligasaison 1985/86 brachte den nach 1971/72 zweitniedrigsten Zuschauerschnitt seit der Fusion 1952 und darüber hinaus mit dem siebten Tabellenplatz ein enttäuschendes sportliches Ergebnis ein.

Der Umbruch in der Stammbesetzung hatte in diesem Jahr noch keine Früchte getragen, die von Buchmann veranlassten Neuzugänge (darunter Trapp, Lars Schmidt, Pilipović, Kreuzer, Schütterle und Bogdan) entwickelten sich aber in den darauf folgenden erfolgreichen Jahren unter seinem Nachfolger Winfried Schäfer zu zentralen Stützen der Mannschaft.

Die Zeit unter Trainer Winfried Schäfer (1986–1998)

Mit der Verpflichtung von Winfried Schäfer als neuem Trainer und Carl-Heinz Rühl als Manager im Jahr 1986 begannen die erfolgreichsten zehn Jahre des Vereins in der jüngeren Geschichte. Schäfer war bereits als Spieler zwei Spielzeiten (1975–1977) für den KSC aktiv und trat in Karlsruhe seine erste Trainerstelle an. In dem sportlich und finanziell angeschlagenen Verein galt es, das Gerüst erfahrener Spieler wie Srećko Bogdan, Michael Harforth und Emanuel Günther durch junge, aufstrebende Talente zu ergänzen. Der Saisonstart verlief alles andere als optimal und nach einer 0:8-Niederlage in Hannover hatten viele die Saison bereits abgehakt. Doch dank einer Serie aus zehn Siegen, die mit einem 6:0-Erfolg gegen Saarbrücken am letzten Vorrundenspieltag begann, stand der Aufstieg in die Bundesliga am vorletzten Spieltag fest. Mit Torhüter Alexander Famulla, Oliver Kreuzer in der Abwehr und Arno Glesius als treffsicheren Torjäger (14 Saisontore) hatten sich in der Aufstiegssaison gleich drei Nachwuchsspieler in die Stammformation gespielt.

Oliver Kahn begann seine Profikarriere in seiner Heimatstadt beim KSC und wurde 1990 dort zum Stammtorwart

Nach einer durchwachsenen ersten Bundesliga-Saison 1987/88, in der man dem sofortigen Abstieg nur knapp entging, wurde die als „Elf der Namenlosen“ titulierte Mannschaft auch in der zweiten Spielzeit als Abstiegskandidat gehandelt. Da die Mittel für prominente Verstärkungen nicht vorhanden waren, setzte Schäfer weiterhin vorwiegend auf Talente aus den eigenen Reihen und der Region, darunter Oliver Kahn (1987), Michael Sternkopf (1988), Mehmet Scholl (1989) und Jens Nowotny (1991) – mit zunehmendem Erfolg: In den nächsten Spielzeiten setzte man sich im gesicherten Mittelfeld der Bundesliga fest und schloss die Saison 1991/92 mit Rang acht und damit erstmals auf einem einstelligen Tabellenplatz ab.

Mit dem sechsten Rang 1992/93 qualifizierte sich der Verein für den UEFA-Pokal. In der zweiten Runde besiegten die Karlsruher nach einem 1:3 im Hinspiel den FC Valencia mit 7:0. Dieses Spiel wurde im Nachhinein als Wunder vom Wildpark bezeichnet. Außerdem warf der KSC die renommierten Clubs PSV Eindhoven, Boavista Porto und Girondins Bordeaux aus dem Wettbewerb und zog ins Halbfinale ein. Dort schieden die Karlsruher knapp gegen den SV Austria Salzburg nach zwei Unentschieden (0:0 und 1:1) aufgrund der Auswärtstorregel aus. Zur Saison 1994/95 verpflichtete der KSC für eine klubinterne Rekordsumme den Weltmeister Thomas Häßler von der AS Rom. Daraufhin nahm der Verein 1996/97 (infolge des Gewinns des UEFA Intertoto Cups) und 1997/98 zwei weitere Male am UEFA-Pokal teil und erreichte das Finale im DFB-Pokal 1996, das mit 0:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern verloren ging.

Mit der Saison 1997/98 begann eine unerwartete sportliche Talfahrt des Karlsruher SC. Der Verein schied im Achtelfinale des UEFA-Pokals gegen Spartak Moskau aus und im Verlauf der Meisterschaftsrunde zeigte sich, dass man die Abgänge von Leistungsträgern der Vorjahre wie Jens Nowotny (1996 zu Bayer Leverkusen), Thorsten Fink und Michael Tarnat (beide 1997 zu Bayern München) nicht kompensiert hatte, die Neuzugänge Alex Nyarko, Gunther Schepens und David Zitelli erwiesen sich als Fehleinkäufe. So fand sich der KSC in der unteren Tabellenhälfte der Bundesliga wieder und Winfried Schäfer wurde im März 1998 nach zwölf Jahren im Amt entlassen. Die Karlsruher stiegen am Ende der Spielzeit nach elf Jahren aus der Bundesliga ab.

Absturz in die Regionalliga, drohende Insolvenz und Wiederaufstieg (1998–2003)

Das angestrebte Ziel, postwendend wieder in die Bundesliga zurückzukehren, geriet durch einen Fehlstart mit vier Niederlagen aus fünf Begegnungen gleich zu Beginn der Zweitligasaison 1998/99 in Gefahr. Nachdem die Vereinsführung sich gezwungen sah, Trainer Jörg Berger zu entlassen, schien der KSC unter Nachfolger Rainer Ulrich wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren, der angestrebte Wiederaufstieg wurde am Saisonende jedoch knapp verpasst.

Mit der darauffolgenden Saison 1999/2000 begannen turbulente Jahre für den Verein. Geld, das man zuvor mit vollen Händen ausgegeben hatte, war nun nicht mehr vorhanden; der Versuch, mit einem kleineren Budget einen leistungsfähigen Spielerkader zusammenzustellen, misslang völlig: Der KSC belegte am Ende der Spielzeit abgeschlagen den letzten Tabellenplatz und stieg in die Regionalliga ab. Den Gang in die Drittklassigkeit, den der Verein erstmals in seiner Geschichte antreten musste, konnte auch der nach dem ersten Saisondrittel verpflichtete Trainer Joachim Löw nicht verhindern. Der Aufenthalt in der Regionalliga blieb jedoch nur eine kurze Episode in der Vereinschronik, nach einem kompletten Neuaufbau der Mannschaft gelang unter Trainer Stefan Kuntz die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga.

Das 1998 im Rahmen des Zukunftskonzeptes „KSC 2000“ eingeführte Logo, 2004 kehrte der KSC zum alten Wappen zurück

Bedrohlicher als die sportliche Talfahrt der ersten Fußballmannschaft sollte sich für den Verein seine finanzielle Situation erweisen. Obwohl der KSC in den 1990er Jahren durch Transfers von Stars wie Mehmet Scholl (ca. 6,5 Millionen DM) und Oliver Kahn (5 Millionen DM) große Summen eingenommen hatte, stand durch Missmanagement der finanzielle Kollaps kurz bevor. Fehlende Weitsicht und eine unglückliche Hand bei Spielereinkäufen für die Fußballmannschaft, kostspielige Investitionen (Neubau der Haupttribüne) und Imagekampagnen wie z. B. das von aufwendigen Werbemaßnahmen begleitete Zukunftskonzept „KSC 2000“ oder die Verpflichtung von Heike Drechsler für die Leichtathletikabteilung hatten den Karlsruher SC an den Rand des Ruins gebracht. Dies bedeutete im Jahr 2000 auch das Ende der Ära Roland Schmider, der, ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, nach 26 Jahren im Amt des Vereinspräsidenten zum 30. Juni 2000 zurücktrat. Die drohende Insolvenz des Vereins konnte 2002 erst durch den Übergangspräsidenten und ehemaligen Oberbürgermeister von Karlsruhe, Gerhard Seiler, abgewendet werden. Nachfolger von Seiler wurde Präsident Hubert H. Raase, der bis September 2009 amtierte.

Zweitligaabstiegskampf und Erstligahöhenflug (2003–2009)

Edmund Becker führte den KSC als Cheftrainer 2007 zurück in die Bundesliga

Sportlich gesehen hatte der Verein nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga zunächst Mühe, die Klasse zu halten. In der Saison 2003/04 entging der KSC dem Abstieg erst durch einen Sieg am letzten Spieltag, in der darauf folgenden Spielrunde lag die Mannschaft zur Winterpause auf Tabellenplatz 17. Die Vereinsführung beurlaubte Trainer Lorenz-Günther Köstner, und nach der kuriosen Verpflichtung und Wiederentlassung von Reinhold Fanz innerhalb von nur sieben Tagen übernahm im Januar 2005 mit Edmund Becker der bisherige Betreuer der zweiten Mannschaft das Traineramt bei den Profis. In der Rückrunde wurde der Klassenerhalt erst durch einen Schlussspurt mit vier Siegen sichergestellt. Die mit Beckers Amtsübernahme begonnene positive sportliche Entwicklung der Mannschaft (Platz 6 der Rückrundentabelle) setzte sich in der Folgezeit weiter fort. Der KSC spielte in der Saison 2005/06 erstmals seit Jahren wieder um den Aufstieg in die Bundesliga mit und schloss die Spielzeit mit dem 6. Tabellenrang ab. In der Saison 2006/07 stand der KSC vom ersten bis zum letzten Spieltag auf einem Aufstiegsplatz, sicherte sich drei Runden vor Saisonende die Meisterschaft in der 2. Bundesliga und stieg nach neunjähriger Abstinenz wieder in die oberste Spielklasse auf. Dieser sportliche Erfolg gelang trotz der geringen Mittel, die seit der abgewendeten Insolvenz durch den von der Vereinsführung verfügten Sparkurs zur Verfügung standen.

Auch im Vorfeld der Bundesliga-Saison 2007/08 erlaubte sich der Karlsruher SC finanziell keine großen Sprünge. Trotz des kleinsten Etats aller Bundesligisten gelang es, mit Tamás Hajnal einen Ersatz für den nach Dortmund gewechselten Spielmacher Giovanni Federico zu finden und die Mannschaft mit weiteren Spielern qualitativ zu verstärken. Der KSC hatte mit dem zweiten Platz nach neun Spieltagen den erfolgreichsten Saisonstart seiner Bundesligageschichte und konnte die Hinrunde mit 28 Punkten auf dem 6. Rang abschließen. Zum Ende der Spielzeit rutschte der Club als zweitschlechteste Rückrundenmannschaft zwar auf den 11. Tabellenplatz ab, blieb aber bester Aufsteiger, zumal für Hansa Rostock und MSV Duisburg der direkte Wiederabstieg folgte. In der Spielzeit 2008/09 galt der Karlsruher SC von Beginn an als Abstiegskandidat. Bis zur Winterpause erreichte der KSC lediglich 13 Punkte und stand auf dem 15. Tabellenplatz. In der Rückrunde vergaben die Badener beste Gelegenheiten, die Abstiegsplätze zu verlassen. Ein Grund hierfür war die eklatante Abschlussschwäche des Karlsruher Angriffs, und obwohl bis zum letzten Spieltag die theoretische Möglichkeit auf das Erreichen der Relegationsspiele bestand, stieg die Mannschaft als Vorletzter aus der Bundesliga ab.

Umbruch in Liga 2, Abstieg und sofortiger Wiederaufstieg (2009–2017)

Der mittlerweile sechste Abstieg aus der höchsten Spielklasse hatte für den gesamten Verein einen schrittweisen, aber ebenso radikalen wie chaotischen Umbruch zur Folge. Zahlreiche Spieler verließen die Mannschaft, und aufgrund der weiterhin begrenzten Mittel startete der KSC mit schmalem Budget und kleinem Kader in die Saison 2009/10. Spieler, die weiterhin zu Erstligakonditionen bezahlt wurden, belasteten darüber hinaus stark den Etat des Zweitligisten. So verspekulierte sich Manager Rolf Dohmen etwa beim ursprünglich geliehenen Verteidiger Dino Drpić. Für den angestrebten gewinnträchtigen Verkauf nach Einlösen der Kaufoption fand sich kein Abnehmer, so dass der Verein dessen Erstligagehalt schultern musste. Die Vereinsführung setzte darüber hinaus zunächst weiter auf Edmund Becker, beendete aber bereits nach zwei sieglosen Spielen zu Saisonbeginn die Zusammenarbeit und gab anschließend die Verpflichtung von Markus Schupp als neuem Trainer bekannt. Präsident Hubert H. Raase wiederum kandidierte nach internen Streitigkeiten nicht mehr für eine weitere Amtszeit und wurde einige Wochen später nach einer emotionsgeladenen Mitgliederversammlung von Paul Metzger beerbt. Manager Rolf Dohmen, im Umfeld schon länger umstritten, wurde kurz vor der Winterpause, die der KSC nach einer durchwachsenen Vorrunde auf einem Mittelfeldplatz abschloss, nach neunjähriger Amtszeit beurlaubt. Dessen Nachfolge trat das Verwaltungsratsmitglied Arnold Trentl an, obgleich dieser niemals eine vergleichbare Funktion bekleidet hatte. Unter den Mitgliedern und innerhalb der Gremien des Vereines gab es derweil hitzig geführte Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern des neuen Präsidiums um Paul Metzger, dessen Aktionen in der Öffentlichkeit selten souverän und seriös wahrgenommen wurden.

Die Spielzeit beendeten die Badener auf einem zehnten Tabellenplatz. Der Beginn der Saison 2010/11 wurde von den Finanzproblemen des Vereins überschattet. Nachdem Hauptsponsor EnBW sein Engagement nicht verlängert hatte, gestaltete sich die Suche nach einem Nachfolger als sehr langwierig, sodass die Trikots der Mannschaft erst zum zweiten Pflichtspiel der Saison einen neuen Sponsorennamen trugen. Aufgrund der angespannten finanziellen Situation – auch durch weiterhin gültige Erstligaverträge aus der Dohmen-Ära – verpflichtete man folglich keinerlei neue Feldspieler. Nur ein Jahr nach ihrer Wahl traten Präsident Metzger und Vizepräsident Arno Glesius bei der turnusmäßigen Mitgliederversammlung 2010 zurück, womit sie einer nahezu sicheren Abwahl zuvorkamen. Unter Interimspräsident Ingo Wellenreuther wurde nach einer Serie von 6 sieglosen Ligaspielen Trainer Markus Schupp entlassen, dem es auch in der neuen Spielzeit nicht gelungen war, eine erfolgreiche Mannschaft zu formen. Nachdem Wellenreuther in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zum regulären Präsidenten gewählt worden war, stellte er im November 2010 Uwe Rapolder bis Saisonende als Schupp-Nachfolger vor. Nur drei Monate später wurde Rapolder wieder freigestellt, was damit begründet wurde, dass Rapolder nach seinem letzten Spiel einem Zuschauer den Mittelfinger gezeigt habe. Unter dem ehemaligen KSC-Spieler Rainer Scharinger gelang schließlich der Klassenerhalt. Die Saison war, nicht zuletzt durch die Trainerwechsel bedingt, von zahlreichen Wechseln in der Aufstellung geprägt, wobei auch viele Spieler aus dem eigenen Nachwuchs eingesetzt wurden, zuletzt umfasste der Kader mehr als 40 Spieler.

Personell folgte ein weiterer Einschnitt. Außer dem des Winterzugangs Delron Buckley wurde keiner der zahlreichen auslaufenden Verträge verlängert, zudem die verbliebenen Erstligaverträge, beispielsweise von Marco Engelhardt, aufgelöst. Einem dutzend Zugänge standen siebzehn Abgänge entgegen. Auch die Position des Sportdirektors wurde abermals neu besetzt, der ehemalige Karlsruher Spieler Oliver Kreuzer kam vom SK Sturm Graz, um Arnold Trentl zu ersetzen. Innerhalb von zwei Jahren hatte der KSC somit drei Präsidenten, sechs Vizepräsidenten, drei Sportdirektoren und fünf Trainer (darunter Interimscoach Kauczinski) verschlissen und mit Ausnahme zweier Spieler seinen Kader komplett ausgetauscht. Nach zehn sieglosen Spielen in Folge wurde auch Rainer Scharinger wieder entlassen; abermals übernahm Kauczinski als Interimscoach. Im November 2011 wurde Jørn Andersen als neuer Cheftrainer vorgestellt. Nach 13 Pflichtspielen, von denen nur zwei gewonnen werden konnten, wurde Andersen im März 2012 wieder entlassen und durch Markus Kauczinski als Cheftrainer ersetzt. Kauczinski übernahm die Mannschaft als Tabellen-Siebzehnter – mit ihm sammelte sie in den verbleibenden sieben Spielen 13 Punkte und belegte am Ende der Zweitligasaison 2011/12 den 16. Platz. Der KSC musste daher in zwei Relegationsspielen gegen den Drittplatzierten der abgelaufenen Drittliga-Saison SSV Jahn Regensburg antreten und um den Klassenerhalt spielen. Nach dem 1:1 im Hinspiel in Regensburg endete das Rückspiel in Karlsruhe mit 2:2 ebenfalls unentschieden. Aufgrund der Auswärtstorregel musste der KSC damit in die Dritte Liga absteigen.

Der KSC startete denkbar schlecht in die Saison 2012/13 und befand sich mit drei Unentschieden und zwei Niederlagen nach fünf Spieltagen auf einem Abstiegsplatz. Im DFB-Pokal 2012/13 gelang dem Karlsruher SC in der 1. Runde mit einem 4:2-Sieg gegen den favorisierten Erstligisten Hamburger SV ein nicht für möglich gehaltener Sieg. Die Ergebnisse der Ligaspiele des KSC besserten sich im Anschluss, sodass die Mannschaft die Hinrunde auf dem fünften Tabellenplatz beendete. Im DFB-Pokal konnte in der 2. Runde der Zweitligist MSV Duisburg bezwungen werden, bis die Mannschaft im Achtelfinale durch eine knappe 0:1-Niederlage gegen den Erstligisten SC Freiburg ausschied. In der Liga blieb der KSC zwischenzeitlich 20 Spiele in Folge ungeschlagen. Der sofortige Wiederaufstieg wurde schon am vorletzten Spieltag perfekt gemacht, die Saison beendete der Karlsruher SC als Meister der Dritten Liga auf Platz 1.

Vor Beginn der Zweitligasaison 2013/14 wechselten Sportdirektor Oliver Kreuzer und Leistungsträger Hakan Çalhanoğlu zum Hamburger SV. Çalhanoğlu hatte schon ein Jahr zuvor einen Vertrag bei den Hamburgern unterschrieben, wurde jedoch für die Drittligasaison 2012/13 noch ein Jahr an den Karlsruher SC verliehen. Als Nachfolger Kreuzers wurde Jens Todt verpflichtet. Mit Trainer Markus Kauczinski konnte die Kontinuität auf der Trainerbank jedoch aufrechterhalten werden – der KSC schloss die Saison als Fünfter ab und hatte als Aufsteiger während der Spielzeit keinen Kontakt zu den Abstiegsrängen. Am Ende der folgenden Saison 2014/15 konnte sich der KSC sogar auf den dritten Platz verbessern und erreichte damit die Relegationsspiele um den Aufstieg in die Bundesliga, in der man auf den Hamburger SV traf. Das Hinspiel in Hamburg endete 1:1, im Rückspiel unterlag der KSC mit 1:2 nach Verlängerung. Damit spielte die Mannschaft auch in der Saison 2015/16 in der 2. Fußball-Bundesliga. Der verpasste Erstliga-Aufstieg wirkte während der gesamten Hinrunde (Tabellenplatz 14) noch nach. Während die Spieler mit Motivationsproblemen zu kämpfen hatten, entstand durch Kauczinskis Ankündigung, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen, weitere Unsicherheit im Umfeld des Vereins. Mit Tomas Oral konnte erst zwei Monate vor Saisonende ein neuer Trainer für die neue Spielzeit vorgestellt werden. Die Rückrundenergebnisse konnte die Mannschaft positiver gestalten und schloss die Saison auf dem 7. Platz ab. Nach dem Abgang einiger Stammkräfte begann die Saison 2016/17 für den Karlsruher SC unter dem neuen Trainer Oral ernüchternd. Die Hinrunde wurde mit nur 14 Punkten auf Rang 15 beendet, Sportdirektor Todt und Trainer Oral wurden noch während der Hinrunde freigestellt. Als Todts Nachfolger kehrte Oliver Kreuzer zum KSC zurück und konnte die Verpflichtung von Mirko Slomka als neuen Trainer für die Rückrunde bekanntgeben. Doch auch Slomka gelang es nicht, die Wende herbeizuführen und so wurde er am 4. April 2017 wieder entlassen. Marc-Patrick Meister übernahm den Posten als Cheftrainer.

Gegenwart (seit 2017)

Am 31. Spieltag der Saison 2016/17 stand der KSC als Absteiger der Zweiten Liga fest. Der Vertrag mit Trainer Marc-Patrick Meister wurde dennoch bis 2019 verlängert. Nachdem der KSC in der 3. Liga nach sechs Spielen nur fünf Punkte gesammelt hatte, wurde Meister am 20. August 2017 von seiner Position als Cheftrainer freigestellt. Nachdem die Mannschaft interimsweise durch die beiden Co-Trainer Christian Eichner und Zlatan Bajramović für einen Spieltag betreut wurde, unterschrieb Alois Schwartz am 29. August 2017 einen bis zum 30. Juni 2019 datierten Vertrag als neuer Cheftrainer.

Schwartz gelang es sehr schnell, die nach dem Abstieg neu formierte und verunsicherte Mannschaft zu stabilisieren. Nach einer langen Serie positiver Ergebnisse überbot der KSC am 31. März 2018 mit dem 21. Spiel in Folge ohne Niederlage seinen eigenen Drittliga-Rekord. Die Saison 2017/18 konnte so noch auf dem dritten Tabellenplatz beendet werden, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen gegen FC Erzgebirge Aue als drittletztem Team der 2. Bundesliga berechtigte. Das Hinspiel in Karlsruhe endete torlos, im Rückspiel in Aue unterlag der KSC mit 1:3 und blieb damit in der 3. Liga.

Choreo der Karlsruher Fans beim Abschiedsspiel gegen die Würzburger Kickers am 3. November 2018

Im Oktober 2018 gab der Verein die Entscheidung des städtischen Gemeinderates bekannt, einen Stadionneubau zu bewilligen. Für den 3. November desselben Jahres wurde mit dem Spiel gegen die Würzburger Kickers ein „Abschiedsspiel“ nach dem Motto Danke, Wildparkstadion! 1955–2018 angekündigt. Zwei Tage später wurde mit den Abrissarbeiten der Zuschauerblöcke A1 bis A4 begonnen. Nach einem durchwachsenen Saisonstart 2018/19 sicherte sich der KSC am 19. Spieltag die Herbstmeisterschaft. In der Rückrunde stand der Verein, mit Ausnahme des 31. Spieltag, durchgehend auf dem 2. Tabellenplatz. Am 11. Mai 2019 stand nach zweijähriger Abstinenz der Wiederaufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga nach einem 4:1-Sieg bei Preußen Münster fest.

Noch vor Beginn der neuen Saison wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mit einem positiven Prozentsatz von 88,2 % für eine Ausgliederung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs – inklusive der Profimannschaft sowie der A- und B-Jugend – in die Karlsruher SC GmbH & Co. KGaA gestimmt.

In die 2. Liga-Saison 2019/20 startete der KSC zwar mit zwei Siegen und der Tabellenführung am 2. Spieltag, rutschte aber um den Jahreswechsel bis auf Platz 17 ab und trennte sich deshalb am 3. Februar 2020 von Trainer Schwartz. Der vorherige Co-Trainer Christian Eichner übernahm daraufhin die Mannschaft. Während der zwangsweisen Saisonpause aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland teilte der KSC Mitte März 2020 mit, als erste Kapitalgesellschaft im deutschen Profifußball ohne Börsennotierung eine Beteiligung am Verein in Form von Aktien zu planen; so sollte eine drohende Insolvenz abgewandt und die KGaA saniert werden.

Am 15. Mai 2020 gab der Verein bekannt, die drohende Insolvenz der KGaA zunächst abgewandt zu haben, nachdem mit den Hauptgläubigern Michael Kölmel und Günter Pilarsky Vergleichs- und Abgeltungsvereinbarungen getroffen worden waren. Zusätzlich soll das „Bündnis KSC“, ein Zusammenschluss neun regionaler Unternehmen und Unternehmer, im Rahmen einer Kapitalerhöhung Aktien im Wert von 6 Mio. Euro zeichnen. Eine Bedingung des Bündnisses war bereits einen Tag zuvor erfüllt worden, als der Präsident des e. V., Ingo Wellenreuther, zurücktrat. Durch die Vergleiche sowie den Einstieg des Bündnisses konnte eine Entschuldungswirkung von rund 20 Mio. Euro erwirkt werden, um die Gesamtschulden der KGaA auf rund 10 Mio. Euro reduzieren.

Auch in sportlicher Hinsicht konnte sich der KSC nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs während der COVID-19-Pandemie konsolidieren. Am letzten Spieltag konnte nach einem 2:1-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth der direkte Klassenerhalt gefeiert werden, nachdem zuvor unter anderem das prestigeträchtige Derby gegen den VfB Stuttgart ebenfalls mit 2:1 gewonnen worden war.

Am 16. August 2020 vermeldete der Karlsruher SC 10.000 Mitglieder und erreichte somit das erste Mal in der Vereinsgeschichte eine fünfstellige Mitgliederzahl.

**Karlsruher SC - Der Traditionsverein am Wildpark**

Der Karlsruher Sport-Club, kurz KSC, ist ein traditionsreicher Fußballverein aus Karlsruhe. Gegründet wurde der Verein 1894 und gehört damit zu den ältesten Fußballklubs in Deutschland. Seine Heimspiele trägt der KSC im Wildparkstadion aus, das Platz für über 29.000 Zuschauer bietet.

In seiner langen Geschichte hat der KSC zahlreiche Erfolge gefeiert. So wurde der Verein 1956, 1959 und 1960 Deutscher Meister. Zudem gewann er 1955 und 1956 den DFB-Pokal. In den letzten Jahren spielte der KSC überwiegend in der 2. Bundesliga, konnte sich aber 2021 den Aufstieg in die Bundesliga sichern.

Der KSC ist bekannt für seine treue und leidenschaftliche Fangemeinde. Die "Badischen Löwen", wie die Fans auch genannt werden, unterstützen ihre Mannschaft sowohl zuhause als auch auswärts mit lautstarker Unterstützung. Der Verein steht für Tradition, Leidenschaft und sportlichen Ehrgeiz.