Kalender

Deutschland - 2. Bundesliga 04/21 11:30 30 Karlsruher SC vs Hertha BSC - View
Deutschland - 2. Bundesliga 04/26 16:30 31 Hertha BSC vs Hannover 96 - View
Deutschland - 2. Bundesliga 05/05 11:30 32 Elversberg vs Hertha BSC - View
Deutschland - 2. Bundesliga 05/11 11:00 33 Hertha BSC vs 1. FC Kaiserslautern - View
Deutschland - 2. Bundesliga 05/19 13:30 34 VfL Osnabrück vs Hertha BSC - View

Resultate

Deutschland - 2. Bundesliga 04/12 16:30 29 [7] Hertha BSC v Hansa Rostock [15] W 4-0
Deutschland - 2. Bundesliga 04/05 16:30 28 [8] SC Paderborn 07 v Hertha BSC [9] W 2-3
Deutschland - 2. Bundesliga 03/30 19:30 27 [9] Hertha BSC v 1. FC Nürnberg [10] D 3-3
Deutschland - 2. Bundesliga 03/17 12:30 26 [11] Hertha BSC v FC Schalke 04 [14] W 5-2
Deutschland - 2. Bundesliga 03/10 12:30 25 [1] FC Sankt Pauli v Hertha BSC [10] L 2-0
Deutschland - 2. Bundesliga 03/01 17:30 24 [8] Hertha BSC v Holstein Kiel [2] D 2-2
Deutschland - 2. Bundesliga 02/24 12:00 23 [15] Eintracht Braunschweig v Hertha BSC [8] D 1-1
Deutschland - 2. Bundesliga 02/16 17:30 22 [8] Hertha BSC v Magdeburg [12] W 3-2
Deutschland - 2. Bundesliga 02/11 12:30 21 [4] Greuther Fürth v Hertha BSC [13] W 1-2
Deutschland - 2. Bundesliga 02/03 19:30 20 [10] Hertha BSC v Hamburger SV [4] L 1-2
Deutschland - DFB-Pokal 01/31 19:45 3 Hertha BSC v 1. FC Kaiserslautern L 1-3
Deutschland - 2. Bundesliga 01/27 12:00 19 [13] SV Wehen Wiesbaden v Hertha BSC [9] L 3-1

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 50 26 24
Wins 23 13 10
Draws 11 7 4
Losses 16 6 10
Goals for 106 57 49
Goals against 79 35 44
Clean sheets 11 8 3
Failed to score 9 3 6

Wikipedia - Hertha BSC

Der Hertha, Berliner Sport-Club (Hertha B.S.C.) e. V. – meist kurz als Hertha BSC bezeichnet, umgangssprachlich auch als „die alte Dame“ bekannt – ist ein Sportverein aus Berlin.

Der Verein hat seinen Sitz im Berliner Westend im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und ist vor allem für seine Fußballabteilung bekannt, deren 1. Herrenmannschaft zweimal Deutscher Meister wurde. Der Spielbetrieb der Profi-, der Amateur- sowie der A-Jugendmannschaft wurde im Jahr 2002 in die Hertha BSC GmbH & Co. KGaA ausgegliedert.

Am 25. Juli 1892 wurde der Berliner Fußball Club Hertha 1892 als einer der ersten reinen Fußballclubs in Deutschland gegründet. Nachdem sich der Verein am 7. August 1923 mit dem Berliner Sport-Club zusammengeschlossen hatte, wurde der Verein in Hertha BSC umbenannt, was auch beibehalten blieb, als sich der Berliner Sport-Club 1930 wieder vom Gesamtverein trennte.

Hertha ist Gründungsmitglied des Deutschen Fußball-Bundes sowie der Fußball-Bundesliga und mit rund 50.000 Mitgliedern (Stand: 8. November 2023) einer der 15 größten Sportvereine Deutschlands. In der Ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga belegt die Hertha den 12. Platz. Neben Fußball werden im Verein heute auch weitere Sportarten wie Boxen, Kegeln oder Tischtennis betrieben.

Die Profimannschaft trägt ihre Heimspiele im Berliner Olympiastadion aus.

History

1892–1901: Gründungszeit

Am 25. Juli 1892 wurde der Berliner Fußball Club Hertha 1892, kurz BFC Hertha 92, gegründet. Die Idee zur Gründung hatten die Brüderpaare Fritz und Max Lindner sowie Otto und Willi Lorenz. Auf der Suche nach einem Namen hatte Fritz Lindner die Idee, den Verein Hertha zu benennen, da er mit seinem Vater kurz zuvor auf einem gleichnamigen Dampfer auf der Havel gefahren war. Dessen Schornstein hatte die Farben Blau, Weiß und Gelb, welche ebenfalls als Vereinsfarben übernommen wurden, wobei das Gelb allerdings kurz danach verschwand. Der 1886 erbaute Dampfer fuhr bis etwa 2010 auf der Kyritzer Seenkette. Da die Geschwister erst 16 beziehungsweise 17 Jahre alt waren, wurde der Onkel der Lindners, Ernst Wisch, Vorsitzender und trug den Verein im Polizeipräsidium am Molkenmarkt ein.

Zunächst wurden einige Gesellschaftsspiele gegen andere Vereine ausgetragen. Da aber bei den Mitgliedern die Geselligkeit im Vordergrund stand, stellten sich keine Erfolge ein, woraufhin das Interesse abnahm und die Mitgliederzahl auf zeitweise vier schrumpfte. Zeitgleich spaltete sich die Berliner Spitzenmannschaft Alemannia 90, und deren Lehrlingsabteilung trat fast geschlossen Hertha bei. Dadurch stieg die Mitgliedszahl wieder auf 22.

Da Hertha ein eingetragener Verein war, durfte er seine Spiele auf dem Exer (Exerzierplatz des Alexander-Regiments an der Schönhauser Allee im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg) austragen. Allerdings mussten Tore und Spielfeldmarkierungen selbst mitgebracht werden, und die Spieler zogen sich in benachbarten Gaststätten um.

Am 13. Februar 1894 wurde Hertha Gründungsmitglied beim Thor- und Fußballbund Berlin. Allerdings provozierten die Herthaner schon bald ihren Rauswurf, indem sie die Mitgliedsgebühren nicht zahlten, um sich am 27. November 1894 dem Deutschen Fußball- und Cricket-Bund anzuschließen. Dieser organisierte eine zweiklassige Bundesmeisterschaft, an der Hertha in der Saison 1895/96 erstmals in der 2. Klasse teilnahm und durch die Vizemeisterschaft auf Anhieb den Aufstieg in die 1. Klasse schaffte. Dort wurde der BFC Hertha Letzter und stieg nur deshalb nicht sofort wieder ab, da nach vielen Austritten die 2. Klasse aufgelöst wurde. Mit den Jahren traten immer mehr Mannschaften aus, sodass zeitweilig nur noch fünf Vereine an den Ligaspielen teilnahmen. Am 27. Oktober 1900 trat Hertha ebenfalls aus dem DFuCB aus und bemühte sich um Aufnahme in den Verband Deutscher Ballspielvereine, die jedoch zunächst nicht erteilt wurde.

Hertha BSC Gedenktafel auf Bank am Arkonaplatz in Berlin.

Der Legende nach entstand die Idee, Hertha BSC zu gründen, auf einer Parkbank auf dem Arkonaplatz.

1901–1923: Erste Erfolge

Zur Saison 1901/02 wurde der BFC Hertha aufgenommen und in die 1. Klasse und somit höchste Liga eingestuft. Die Herthaner schlossen die Runde als Zweiter ihrer Staffel hinter dem späteren Meister BTuFC Viktoria ab. Schon in der nächsten Saison 1902/03 folgte ein schwerer Rückschlag für die Blau-Weißen, da sie wegen Einsetzens nicht berechtigter Spieler alle Punkte aberkannt bekamen und auf den letzten Platz zurückgestuft wurden.

Im Jahr 1905 folgte dann der Umzug auf den Schebera-Platz. Der Gastwirt Schebera hatte diesen 1900 in Berlin-Gesundbrunnen an der nahegelegenen Bellermannstraße (Ecke Behmstraße) ursprünglich für den BFC Rapide 1893 angelegt. Doch da Rapide nicht über die finanziellen Mittel verfügte, schloss die Hertha mit Schebera einen Nutzungsvertrag. Auf dem Schebera-Platz erwarb sich Hertha bald einen treuen Zuschauerstamm und die Pacht wurde aus den erhöhten Mitgliedsbeiträgen, die im Monat 50 Pfennig betrugen, bezahlt. Hier gewann Hertha 92 im Jahr 1906 die erste Berliner Meisterschaft. In der folgenden Endrunde um die deutsche Meisterschaft scheiterte Hertha im Halbfinale am späteren Deutschen Meister VfB Leipzig.

Nach Streitigkeiten mit Schebera zogen die Herthaner zwischenzeitlich für zwei Jahre nach Reinickendorf und trugen ihre Heimspiele auf dem Concordia-Sportplatz aus.

1910 gewann die Mannschaft ein Freundschaftsspiel gegen Southend United, ein legendärer Sieg, da Hertha 92 als erste Fußballmannschaft des Kontinents ein aus englischen Halbprofis bestehendes Team bezwungen hatte.

Fast unbeeindruckt vom Kriegsgeschehen folgten in den Jahren 1915, 1917 und 1918 drei weitere Berliner Meisterschaften, bevor 1918/19 ein erneuter Skandal für einen Rückschlag sorgte. Man hatte einigen Spielern unerlaubt Handgeld gezahlt und wurde nach der Hinrunde disqualifiziert. In der folgenden Saison durften die Mannen vom Gesundbrunnen aber wieder am Ligabetrieb teilnehmen.

Als 1920/21 die VBB-Oberliga gegründet wurde, war man als Zweiter der VBB-Verbandsliga, Nordkreis qualifiziert.

1923–1933: Das BSC, die Plumpe und die goldenen Jahre

Der deutsche Meisterschaftspokal, die Victoria, ging 1930 und 1931 nach Berlin.

Nach wiederkehrenden finanziellen Streitigkeiten mit Gastwirt Schebera schloss sich die sportlich starke Hertha am 7. August 1923 mit dem finanzkräftigen Berliner Sport-Club zusammen. Seitdem trägt der Verein den Namen Hertha BSC. Gemeinsam erwarb man auf der dem Schebera-Platz gegenüberliegenden Straßenseite eine frühere Eisbahn, die als Athletikplatz genutzt wurde. Kurz darauf begann auf dem Gelände der Bau des neuen Stadions am Gesundbrunnen, das am 9. Februar 1924 mit einem Ligaspiel gegen den VfB Pankow eingeweiht wurde. Berühmt wurde das Stadion unter dem Spitznamen „Plumpe“, eine im Berliner Volksmund verwendete Bezeichnung für Wasserpumpen im Allgemeinen und Gesundbrunnen im Speziellen.

Finanziell gestärkt und mit der „Plumpe“ als Spielstätte stieg Hertha in den folgenden Jahren zu einer der stärksten Mannschaften des Deutschen Reichs auf. Zwischen 1926 und 1931 erreichte man sechsmal in Folge das Endspiel um die deutsche Meisterschaft. Allerdings konnten nur zwei Meisterschaften errungen werden; die ersten vier Endspiele gingen allesamt verloren:

  • 1926 – 1:4 gegen die SpVgg Fürth (Frankfurt am Main, Stadion am Riederwald)
  • 1927 – 0:2 gegen den 1. FC Nürnberg (Berlin, Deutsches Stadion)
  • 1928 – 2:5 gegen den Hamburger SV (Altona, Altonaer Stadion)
  • 1929 – 2:3 gegen die SpVgg Fürth (Nürnberg, Stadion am Zabo)
Hanne Sobek (rechts)

Nach vier gescheiterten Versuchen bescherte der 22. Juni 1930 der Hertha endlich die erste deutsche Meisterschaft. Danach sah es vor 40.000 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion zunächst nicht aus; Endspielgegner Holstein Kiel führte bereits nach acht Minuten mit 2:0. Doch in einem packenden Spiel erzielte Hertha BSC bis zur Pause den 3:3-Ausgleich und drei Minuten vor dem Ende den 5:4-Siegtreffer.

In einer Zeit, in der Düsseldorf noch weit weg war und der Großteil der Berliner nicht die Möglichkeit hatte, den Spielverlauf an einem Rundfunkgerät zu verfolgen, sprach sich der Erfolg nur sehr langsam herum. Erst am nächsten Tag stürmten mehrere Berliner die Straßen und schwenkten blau-weiße Fahnen. Beim triumphalen Empfang der Spieler kam der Verkehr um den Bahnhof Friedrichstraße dann zum Erliegen.

Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1929/30
Hertha BSC – Holstein Kiel 5:4 (3:3)
Austragungsort Rheinstadion, Düsseldorf, 22. Juni 1930, 40.000 Zuschauer
Hertha BSC Paul Gehlhaar – Willi Völker, Rudolf Wilhelm – Otto Leuschner, Ernst Müller, Herbert Radecke – Hans Ruch, Johannes Sobek, Bruno Lehmann, Willi Kirsei, Hermann Hahn
Holstein Kiel Alfred Kramer, Theodor Lagerquist, Josef Zimmermann, Christian Baasch, Oskar Ohm, Waldemar Lübke, Kurt Voß, Oskar Ritter, Johannes Ludwig, Werner Widmayer, Franz Esser
Tore 0:1 Werner Widmayer (4.), 0:2 Oskar Ritter (8.), 1:2 und 2:2 Johannes Sobek (22., 26.), 2:3 Johannes Ludwig (29.), 3:3 und 4:3 Bruno Lehmann (36., 68.), 4:4 Oskar Ritter (82.), 5:4 Hans Ruch (87.)
Schiedsrichter Guyenz (Essen)

Unmittelbar nach der ersten deutschen Meisterschaft erfolgte die seit 1929 angestrebte Trennung vom Berliner SC. Nachdem eine Abfindung von 73.000 Reichsmark gezahlt worden war, konnte Hertha den Sportplatz und das durch vier Endspielteilnahmen in Folge inzwischen bekannt gewordene „BSC“ behalten.

Nicht weniger dramatisch verlief das Endspiel ein Jahr später, am 14. Juni 1931, im Müngersdorfer Stadion zu Köln. Vor 50.000 Zuschauern lagen die Berliner gegen 1860 München bis zur 75. Minute 1:2 zurück, ehe Hertha-Legende Hanne Sobek (1900–1989), der seine Mannschaft bereits im Vorjahr ins Spiel zurückgebracht hatte, die Begegnung drehte. Mit seinen Treffern zum 1:1- und 2:2-Ausgleich hatte er maßgeblichen Anteil an der zweiten deutschen Meisterschaft, die Kirsei eine Minute vor Schluss mit dem Tor zum 3:2 perfekt machte.

Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1930/31
Hertha BSC – TSV 1860 München 3:2 (1:2)
Austragungsort Müngersdorfer Stadion, Köln, 14. Juni 1931, 50.000 Zuschauer
Hertha BSC Paul Gehlhaar – Willi Völker, Rudolf Wilhelm – Hans Appel, Ernst Müller, Alfred Stahr – Hans Ruch, Johannes Sobek, Bruno Lehmann, Willi Kirsei, Hermann Hahn
TSV 1860 München Alwin Riemke – Max Schäfer, Josef Wendl, Ludwig Stock, Alois Pledl, Fritz Eiberle, Ludwig Stiglbauer, Ludwig Lachner, Anton Huber, Otto Oeldenberger, Gustav Thalmeier
Tore 0:1 Oeldenberger (24.), 1:1 Johannes Sobek (44.), 1:2 Ludwig Lachner (45.), 2:2 Johannes Sobek (75.), 3:2 Willi Kirsei (89.)
Schiedsrichter Fissenewerth (Mönchengladbach)

Die Jahre 1926 bis 1931 waren die erfolgreichsten in Herthas Vereinsgeschichte. Nie wieder hat der Verein danach ein Endspiel um die deutsche Meisterschaft erreichen können.

1933–1945: Hertha BSC im „Dritten Reich“

Nach der Machtergreifung durch die NSDAP wurde Hans Pfeiffer neuer Präsident, der Verein gleichgeschaltet. Welchem Gedankengut Pfeiffer anhing, kann man der Vereinschronik von Hertha BSC entnehmen, die folgende Sätze enthält, die er seinerzeit in der Vereinszeitung zum Besten gab:

„Das unfruchtbare parlamentarische System im Klubleben hat endgültig aufgehört zu existieren … Die früheren Vereinssitzungen finden nicht mehr statt. Sie dienten dem Fortschritt nur selten.“

HA HO HE Hertha BSC

In Kenntnis dieser Zeilen beauftragte Bernd Schiphorst, Hertha-Präsident von 2000 bis 2008, im Jahre 2006 Daniel Koerfer, Zeithistoriker an der Freien Universität Berlin, damit, das Verhalten des Vereins im Nationalsozialismus und in der unmittelbaren Nachkriegszeit zu untersuchen. Vorgaben von Vereinsseite wurden keine gemacht, mit einer einzigen Ausnahme. Koerfer sollte die Kernfrage so umfassend wie möglich beantworten: Wie stark hat sich Hertha BSC auf das NS-Regime eingelassen? Bei der Suche nach Antworten auf diese Schlüsselfrage stützte sich Koerfer auf eine relativ dichte Quellenbasis und Zeitzeugenbefragungen wie etwa von Heinz Tamm, dem letzten noch lebenden Hertha-Spieler der Kriegszeit. Die rund 500 Spieler, Funktionäre und Anhänger des damals noch im Berliner Arbeiterbezirk Wedding beheimateten Fußballklubs empfanden sich, so Koerfer, seit der Vereinsgründung 1892 und auch im Untersuchungszeitraum selbst als Teil einer Sportfamilie, die, von kleinen Kaufleuten finanziell unterstützt, durch einen ausgeprägten Kameradschaftsgeist verbunden und zusammengehalten wurde. Schlüsselfigur auch im Dritten Reich war Wilhelm Wernicke, Hertha-Vorsitzender von 1908 bis 1933. Er entstammte dem sozialdemokratischen Milieu des „roten Wedding“ und durfte während der „braunen Jahre“ lediglich im Hintergrund agieren. Dabei gelang es ihm dennoch, auch ohne offizielle Funktion, den Verein zusammenzuhalten. Wernicke war es, der im Zweiten Weltkrieg Briefkontakt zu den rund 300 Hertha-Spielern hielt, die als Soldaten vor allem an der Ostfront eingesetzt wurden und der ihnen, unterstützt von seiner Frau Martha und der Reichspost – sie eröffnete eigens am Gesundbrunnen eine eigene Poststelle für diese Sendungen – zusammen mit seinen Informationsbriefen jede Woche ein Exemplar der „Fussball-Woche“ an die Front schickte. Wernickes hervorragenden kommunalpolitischen Kontakten war es auch zu verdanken, dass der 1945 durch die Besatzungsmächte verbotene Verein 1949 mit Hilfe von Ernst Reuter und Louise Schroeder wiedergegründet werden konnte und das traditionelle Hertha-Stadion am Gesundbrunnen zurückübereignet erhielt, das im Volksmund nur „die Plumpe“ hieß. In diesem nahe an der Sektorengrenze zum sowjetischen Sektor gelegenen Stadion, das mit 80.000 Menschen überfüllt war, hielt Bürgermeister Ernst Reuter, ein enger Parteifreund von Wernicke, am 24. Juni 1948 eine seiner Reden für die Verteidigung der Freiheit Berlins.

In der Studie zeigt sich aber auch, dass Hertha BSC nicht ohne opportunistische Anpassungen durch die braunen Jahre kam. Es gab durchaus Schnittmengen zwischen dem Regime und den Vereinsangehörigen. Beispielsweise traf die vom NS-Regime gepflegte Idee der „Volksgemeinschaft“ wegen ihrer klassenübergreifenden Ausrichtung in der aus Arbeitern und Kleinbürgern bestehenden Hertha-Gemeinde, wie vielfach andernorts auch, durchaus auf Zustimmung. So zeigt der Verein Hertha BSC im Kleinen, was für die deutsche Gesellschaft insgesamt galt. Dass ab 1933 die „Vereinsführer“ jeweils über ein braunes Parteibuch verfügten, darf daher auch nicht überraschen. Bezeichnend ist in diesem Kontext aber wohl das vielschichtige Verhalten des einzigen bis heute bekannten und populären Hertha-Spielers aus der Meisterelf von 1930 und 1931, Johannes „Hanne“ Sobek. Er sicherte sich abseits des Fußballplatzes als Rundfunkreporter eine berufliche Perspektive und wurde, als es zur Fortsetzung seiner Radiokarriere unvermeidlich schien, auch Parteigenosse. Nebenher pflegte er jedoch weiterhin Bekanntschaften nicht nur mit dem von den Nationalsozialisten verfemten Dichter Joachim Ringelnatz, einem Hertha-Mitglied, sondern auch mit Herthanern jüdischen Glaubens, was ihm mehrfach politische Schwierigkeiten einbrachte. Auch den NS-Schulungskursen durch einen „Alten Kämpfer“ der NSDAP im Verein wussten Sobek und die allermeisten seiner Mitspieler wenig abzugewinnen und sie stellten sie bald ins Abseits.

Eine ideologische Kompromittierung in Bezug auf Antisemitismus gab es in dem kleinbürgerlich-proletarischen Vereinsmilieu nicht, auch wenn, wie Koerfer im Zuge seiner mehrjährigen Recherchen herausfand, Hermann Horwitz, bis 1935 der jüdische Mannschaftsarzt des Vereins, im Frühjahr 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde, ohne dass von Vereinsseite interveniert worden wäre – daran erinnert seit dem 23. April 2013 ein Stolperstein in Wilmersdorf. Aber es ist bezeichnend, dass die Hertha-Vereinsnachrichten, die wichtigste Quelle in diesem Kontext, keine einzige Stelle enthalten, mit deren Hilfe antisemitische Einstellungen belegt und NS-Hetzparolen abgeleitet werden können. „Hertha war kein Nazi-Klub“ – dieses Urteil fällte der spätere niederländische Nationalspieler Abraham „Bram“ Leonardus Appel, der als Zwangsarbeiter 1942 nach Berlin verschleppt worden war und den Nazis ablehnend gegenüberstand. Appel spielte während der letzten drei Kriegsjahre als „Wunderstürmer“ für Hertha, was seine Lebensumstände als Zwangsarbeiter etwas verbesserte – und er lobte noch 1988 in seinem letzten großen Interview in Holland den kameradschaftlichen Geist, der in jenen Jahren im Verein geherrscht habe und in dem kein Unterschied hinsichtlich der nationalen Zugehörigkeit der Spieler gemacht worden sei.

Das umfangreiche Gutachten für Bernd Schiphorst und den Verein erschien 2009 als Buch unter dem Titel Hertha unter dem Hakenkreuz – ein Berliner Fussballclub im Dritten Reich im Göttinger Werkstatt Verlag.

Der jüdische Hertha-Fan Ejias Kaszke wurde 1938 aus dem Verein ausgeschlossen. Zwei Jahre später starb er im KZ Sachsenhausen. Seine Urne ruht auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee. Die von Fans rekonstruierte Biografie von Eljas Kaszke wurde im Januar 2020 veröffentlicht.

1945–1963: Nachkriegszeit – Oberliga Berlin

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden von den Alliierten alle deutschen Vereine, so auch Hertha BSC, aufgelöst. In Berlin trat für einige Jahre der Kommunalsport an die Stelle der herkömmlichen Verbands- und Vereinsstrukturen. In allen vier Berliner Sektoren wurden insgesamt 45 sogenannte „Stadtbezirksmannschaften“ gebildet. Hertha BSC gab es unter dem angestammten Namen nicht mehr, die Spieler traten nun unter anderem mit den Spielern der SV Norden-Nordwest unter der Bezeichnung „SG Gesundbrunnen“ an, benannt nach dem Berliner Ortsteil im Abschnitt Nord. Ab dem 1. August 1949 durfte die „SG Gesundbrunnen“ dann endlich wieder offiziell den in Berlin beliebten traditionellen Namen „Hertha BSC“ tragen, nachdem bereits im April 1949 die Mitglieder mit 113:7 Stimmen für den alten Namen Hertha BSC und gegen den Namen Hertha NNW votiert hatten.

An einen geordneten Spielbetrieb war zunächst nicht zu denken. Viele Vereine hatten Spieler verloren und so manche Spielstätte – wie die Berliner Plumpe – lag in Trümmern. Dennoch wurde bereits 1946 in einigen Regionen Deutschlands der Spielbetrieb wiederaufgenommen. Auch die beliebte Sportstätte der Hertha-Anhänger wurde nach Kriegsende wiederaufgebaut und so begann bereits im Juni 1946 erneut der Spielbetrieb an der Plumpe.

Später wurden in Berlin und im Süden Deutschlands die Oberligen (nicht zu verwechseln mit der heutigen Amateur-Oberliga) gegründet, die nun in den einzelnen Regionen die höchste deutsche Spielklasse des Fußballs darstellten. Ein Jahr später wurden sie auch in allen anderen Teilen des Landes eingeführt. Hertha BSC gehörte ab der Saison 1949/50 zu den Teilnehmern der Stadtliga Berlin. Als ab der anschließenden Spielzeit das Vertragsspielerstatut auch in dieser Liga galt und die Ost-Berliner Vereine in den Spielbetrieb des DDR-Fußballs wechselten, wurde sie in Vertragsliga Berlin umbenannt.

Hertha BSC schien bereits 1950/51 – nach dem Zugang von elf Spielern des aufgelösten DDR-Vizemeisters SG Dresden-Friedrichstadt, darunter Helmut Schön als Spielertrainer – an bessere Zeiten anzuknüpfen. Doch die meisten Dresdner Spieler wanderten bald weiter und 1953 erfolgte Herthas Abstieg in die zweitklassige Amateurliga Berlin. In der folgenden Saison schaffte man allerdings den sofortigen Wiederaufstieg. Eine große Rolle blieb Hertha BSC unter den verbliebenen Berliner Vereinen vorerst verwehrt, bis 1957 die erste Oberligameisterschaft gewonnen wurde. In den folgenden Spielen um die Meisterschaft des DFB konnten sich die Berliner allerdings nicht durchsetzen.

Ab Anfang der 1960er Jahre kristallisierten sich aus der Vertragsliga drei dominierende Berliner Mannschaften heraus: Tennis Borussia Berlin, Tasmania 1900 Berlin und Hertha BSC. Drei Jahre vor Einführung der Bundesliga kämpften sie im Westteil der heutigen Bundeshauptstadt um die Vorherrschaft und insbesondere auch um die Aufnahme in die noch zu gründende höchste deutsche Spielklasse. Die letzte ausgespielte (West-)Berliner Meisterschaft sicherte sich Hertha BSC.

1963–1969: Start in die Bundesliga und Zwangsabstieg

Am 24. August 1963, dem ersten Spieltag der neu gegründeten Bundesliga, wurde im Berliner Olympiastadion um 17 Uhr eines von acht Bundesligaspielen angepfiffen. Die „Plumpe“ erfüllte nicht die notwendigen Voraussetzungen für die Bundesliga, so dass Hertha BSC zum Auftakt gegen den 1. FC Nürnberg vor 60.000 Zuschauern im Olympiastadion antrat. Unter den beteiligten Akteuren auf Berliner Seite war auch Otto Rehhagel. Am Ende erreichte Hertha bei der Premiere durch einen verwandelten Handelfmeter ein 1:1.

Die erste Bundesligasaison beendeten die Berliner auf dem drittletzten Platz – einen Punkt vor dem Absteiger Preußen Münster, dem man am letzten Spieltag noch unterlag. Hertha-Funktionär Wolfgang Holst hatte, wie sich später herausstellte, den Spieler Alfons Stemmer von 1860 München vor dem vorletzten Saisonspiel mit 15.000 DM bestochen, um das entscheidende Spiel gegen den Abstieg günstig zu beeinflussen. Auch 1965 konnte sich die Hertha auf dem gleichen Rang vor dem sportlichen Abstieg retten, wurde aber aufgrund schwerer Verstöße gegen die Statuten vom DFB in die Regionalliga zurückgestuft. Hertha BSC hatte einige Spieler mit „Handgeldern“ angelockt, was damals verboten war. Der Zwangsabstieg, der zweite des Vereins nach der Saison 1918/19, löste Diskussionen und schließlich ein Umdenken beim DFB bezüglich solcher Prämien aus.

Die nächsten drei Spielzeiten bestritten die Herthaner in der Stadtliga Berlin (Regionalliga), die sie dominierten. Die erste Saison wurde mit 58:2, die zweite mit 57:3 und die letzte Saison 1968 mit 55:5 Punkten abgeschlossen. Drei Jahre nach dem Zwangsabstieg kehrte Hertha BSC wieder in Deutschlands Elite-Klasse zurück. Dort konnte man am Ende der Saison 1968/69 mit Platz 14 die Klasse halten.

1970er Jahre: Große Erfolge und erneuter Skandal

Anfang der 1970er Jahre konnte sich die Hertha in der Bundesliga etablieren. Die Saisons 1969/70 und 1970/71 beendeten die Berliner auf dem dritten Platz. Am 18. April 1970 gelang gegen Borussia Dortmund – immerhin mit Platz 5 direkter Tabellennachbar – ein 9:1-Sieg, der noch immer der höchste einer Hertha-Mannschaft in der Bundesliga-Geschichte ist. Im UEFA-Pokal scheiterte man erst im Viertelfinale an Inter Mailand.

Die „Plumpe“ 1974 kurz vor ihrem Abriss

Im Rahmen des Bundesligaskandals 1971 kam es auch zu Strafen für einige Spieler und Funktionäre von Hertha BSC. Zur Verhandlung stand die 0:1-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld. Die Bielefelder boten den Hertha-Spielern für einen Sieg 250.000 DM und diese nahmen einen von den Arminen bereitgestellten Koffer mit dem Geld entgegen. Die aus der Verurteilung resultierenden finanziellen Folgen waren schwerwiegend. Zur Entschuldung wurde die „Plumpe“ an eine Berliner Wohnungsbaugesellschaft verkauft, die auf dem Gelände Wohnhäuser errichten wollte. 1974 wurde die langjährige Hertha-Heimat abgerissen. An der Bellermannstraße 64–70 und vor der Behmstraße 42 erinnern heute nur noch Skulpturen an die frühere Sportstätte.

1975 erreichte man mit der Vizemeisterschaft den bislang größten Erfolg des Vereins in der Bundesliga. 1978 wurde man nochmals Dritter.

Gegen Ende der 1970er Jahre machte Hertha in den nationalen und internationalen Pokalwettbewerben auf sich aufmerksam. Am 30. Mai 1977 wurde das Wiederholungs-Endspiel im DFB-Pokal 1976/77 gegen den 1. FC Köln mit 0:1 verloren, nachdem zwei Tage zuvor beim 1:1 n. V. kein Sieger hatte ermittelt werden können. Zwei Jahre später unterlag man auch im Pokalendspiel 1979 gegen Fortuna Düsseldorf nach Verlängerung mit 0:1. Im UEFA-Pokal zog Hertha BSC 1979 erst im Halbfinale gegen Roter Stern Belgrad mit 0:1 und 2:1 aufgrund der Auswärtstorregelung den Kürzeren. Es war der vorerst letzte internationale Auftritt der Berliner für 20 Jahre.

In der Bundesliga rutschte man 1978/79 ins Mittelmaß ab und fand sich zum Ende der Saison gar auf dem 14. Tabellenplatz wieder. Am 29. November 1979 wurde der Funktionär und Mitbegründer des heute ältesten Fan-Clubs von Hertha BSC, Wolfgang Holst, Präsident des Vereins. Er blieb bis zum 25. November 1985 im Amt.

1980er Jahre: Abstieg in die Drittklassigkeit

Der sportliche Niedergang erreichte im Mai 1980 seinen Höhepunkt: Punktgleich mit Bayer 05 Uerdingen beendeten die Berliner die Saison, mussten aber aufgrund zweier fehlender Tore (41:61 gegenüber Uerdingen mit 43:61) den Gang in die 2. Liga antreten. Nach zwei Jahren Zweite Liga und dem Wiederaufstieg in die Bundesliga schlossen die Berliner dort die Saison 1982/83 mit dem letzten Tabellenplatz ab und wurden wieder zweitklassig. Nach drei weiteren Spielzeiten folgte am 8. Mai 1986 nach einem 0:2 bei Alemannia Aachen der Abstieg in die Amateur-Oberliga. Als Amateurmannschaft bestritt die Hertha ihre Heimspiele – bis auf wenige Ausnahmen – im stark sanierungsbedürftigen Poststadion. Im Durchschnitt besuchten 2.000 Zuschauer die Spiele. Das Spitzenspiel gegen Türkiyemspor Berlin 1987/88 lockte 12.000 Zuschauer ins Stadion.

In der Saison 1986/87 wurde Hertha BSC zwar souverän Meister der Oberliga Berlin, scheiterte aber in den Aufstiegsspielen. Ein Jahr später, am 19. Juni 1988, feierten die Berliner die Rückkehr in die 2. Bundesliga, in der sie 1989 mit Erreichen des 13. Platzes die Klasse sicherten.

1990er Jahre: Rückkehr in die Bundesliga

Bereits zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Zweite Liga gelang 1990 der Sprung in die höchste deutsche Spielklasse. Der Euphorie folgte aber bald die Ernüchterung, denn auch „Feuerwehrmann“ Peter Neururer konnte den erneuten Abstieg nicht verhindern. Von 1991 bis 1997 spielte Hertha BSC als „graue Maus“ in der Zweiten Liga bei einem Zuschauerschnitt von anfangs 3.000 Unentwegten, die im für damalige Verhältnisse viel zu großen Olympiastadion für eine trostlose Kulisse sorgten.

Dagegen sorgte die Amateurmannschaft des Vereins für Furore. Den „Hertha-Bubis“ gelang 1992/93 eine der größten Überraschungen in der Geschichte des DFB-Pokals. Nachdem die Berliner im Laufe des Wettbewerbes klar favorisierte Mannschaften wie Hannover 96, den 1. FC Nürnberg und den Chemnitzer FC ausgeschaltet hatten, erreichten sie das Endspiel im Berliner Olympiastadion. Gegen Bayer 04 Leverkusen unterlagen die Amateure nach einem Treffer von Ulf Kirsten nur knapp mit 0:1. Später bekannt gewordene Spieler der Mannschaft waren Carsten Ramelow und Christian Fiedler.

Anfang 1996 wurde die erste Mannschaft von Jürgen Röber übernommen und von diesem nur knapp vor dem Abstieg in die Drittklassigkeit bewahrt. Auf Betreiben des Sponsors UFA und der Initialzündung von Bernd Schiphorst, des späteren Präsidenten (2000–2008), wurde ein Wirtschaftsrat etabliert, dem neben Schiphorst unter anderem Peter Boenisch, Klaus Herlitz, Rupert Scholz und der ehemalige Hertha-Präsident Heinz Warneke angehörten. Der Wirtschaftsrat sorgte fortan gemeinsam mit dem im März 1997 verpflichteten Manager Dieter Hoeneß für Kontinuität und Seriosität. In der Saison 1996/97 stieg Hertha unter Trainer Röber als Tabellendritter wieder in die Bundesliga auf. In den Jahren 1993 bis 1997 konnte Hertha BSC auch einen stetigen Anstieg der Zuschauerzahlen verbuchen.

Den denkwürdigen Höhepunkt stellte am 7. April 1997 das Heimspiel gegen den Aufstiegskonkurrenten 1. FC Kaiserslautern (2:0) dar, bei dem mit 75.000 Zuschauern ein Zuschauerrekord für die eingleisige 2. Bundesliga aufgestellt wurde. Beide Mannschaften waren nach dieser Spielzeit wieder erstklassig.

2000er Jahre: Etablierung in der Bundesliga

Nachdem die Einnahmen aus den Heimspielen, den Verkäufen von Fanartikeln (Merchandising) sowie den Finanzhilfen der UFA (jetzt Sportfive) kontinuierlich angewachsen waren, wurden 2002 wesentliche Teile des Vereins in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) ausgegliedert, um einerseits die Haftung des Vereins zu minimieren und andererseits steuerliche Vorteile ausnutzen zu können.

Trotz Erfolgen in der Bundesliga sowie der Teilnahme am UEFA-Pokal und der UEFA Champions League 1999/2000 (mit Siegen gegen den FC Chelsea und AC Mailand) wurde Jürgen Röber im Februar 2002 nach sechs Jahren entlassen. Sein Nachfolger Falko Götz führte die Hertha in der Rückrunde der Saison 2001/02 auf den vierten Platz und damit erneut in den UEFA-Pokal. Zur folgenden Saison übernahm Huub Stevens den Trainerposten und schloss die Spielzeit auf Platz 5 ab. In der Saison 2003/04 enttäuschte die Mannschaft dagegen und geriet in Abstiegsgefahr, so dass Stevens im Dezember 2003 beurlaubt und als „Retter“ Hans Meyer engagiert wurde, unter dem schließlich der Klassenerhalt geschafft wurde.

Zur Saison 2004/05 wurde erneut Falko Götz als Trainer verpflichtet. Unter seiner Führung belegte die Mannschaft am Ende den vierten Rang. Mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen Hannover 96 (0:0) hätte sogar noch Platz 3 und damit die Qualifikation für die Champions League erreicht werden können. In der folgenden Saison landete das Team auf Platz 6 und verpasste die Qualifikation für den UEFA-Pokal. Auch im UEFA- und DFB-Pokalwettbewerb gab es mit Niederlagen gegen vermeintlich unterklassige Gegner Enttäuschungen. In der Spielzeit darauf rutschte die Hertha weiter ab und geriet erneut in die Nähe der Abstiegsränge. Götz wurde im April 2007 entlassen, die Saison von Karsten Heine zu Ende geführt.

Marcelinho (2005)

Zur Saison 2007/08 fand ein Umbruch statt, wofür der Schweizer Lucien Favre verpflichtet wurde. Er baute den Kader nahezu komplett um, was in der ersten Saison zu starken Leistungsschwankungen führte. Am Ende belegte Hertha BSC wie in der Saison zuvor den zehnten Tabellenplatz. Dank der Fair-Play-Wertung der UEFA konnte jedoch ein Startplatz für die UEFA-Cup-Qualifikation gesichert werden. Somit wurde das Ziel UEFA-Cup, das Manager Hoeneß für das zweite Jahr unter Favre ausgegeben hatte, durch die „Hintertür“ vorzeitig erreicht.

In der Saison 2008/09 verbesserte Hertha BSC mit 33 Punkten und der erfolgreichsten Hinrunde der Vereinsgeschichte zunächst den bisherigen Rekord aus dem Jahr 1974. Zwar standen Siegen gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel (unter anderem über den späteren Herbstmeister TSG 1899 Hoffenheim) auch Enttäuschungen wie hohe Auswärtsniederlagen gegen den FC Bayern München (1:4), Werder Bremen (1:5) oder der Misserfolg gegen Energie Cottbus (zu Hause 0:1) entgegen, dennoch lag der Verein zum Abschluss der Halbserie auf dem dritten Platz. Nach konstant guten Leistungen (unter anderem 2:1 über den FC Bayern München und 1:0 über Bayer 04 Leverkusen) sowie gleichzeitigen Punktverlusten der Konkurrenz übernahm Hertha BSC zu Beginn der Rückrunde mehrmals die Tabellenführung und verteidigte diese. Insbesondere der vom FC Liverpool ausgeliehene Stürmer Andrij Woronin erwies sich in dieser Phase als treffsichere Verstärkung. Darüber hinaus agierte die komplette Mannschaft mit einer stabilen Defensive um die formstarken Innenverteidiger Arne Friedrich und Josip Šimunić taktisch diszipliniert. Nachdem sich der Verein somit in die Liste der Titelanwärter eingereiht und zwischenzeitlich vier Punkte Abstand zum Tabellenzweiten erkämpft hatte, folgte mit drei Niederlagen in Serie der Rückschlag. Durch einen 2:1-Heimerfolg über Werder Bremen und ein 1:0 bei Hoffenheim schloss Hertha BSC zwar gegen Saisonende erneut zur Spitzengruppe auf, konnte jedoch an den letzten beiden Spieltagen nach einem 0:0 gegen den FC Schalke 04 und einer 0:4-Niederlage beim Absteiger Karlsruher SC nicht mehr in den Kampf um die ersten drei Plätze eingreifen. Mit 63 Punkten und Platz 4 erreichte der Verein schließlich das Saisonziel und qualifizierte sich für die neugeschaffene UEFA Europa League.

Im UEFA-Pokalwettbewerb qualifizierte sich Hertha BSC gegen Nistru Otaci (8:1 im Hin- und 0:0 im Rückspiel), Interblock Ljubljana (2:0 und 1:0) sowie St. Patrick’s Athletic (2:0 und 0:0) für die Gruppenphase. Der 8:1-Erfolg über den moldawischen Verein Otaci bedeutete dabei den bislang höchsten Sieg in einem internationalen Wettbewerb. In der Gruppenphase traf der Verein in der Gruppe B auf Benfica Lissabon (1:1 zu Hause), Metalist Charkiw (0:0 auswärts) und Galatasaray Istanbul (0:1 zu Hause) und hätte das letzte Spiel der Gruppenphase gegen Olympiakos Piräus gewinnen müssen. Nach einer guten ersten Halbzeit verlor die verletzungsbedingt dezimierte Mannschaft jedoch mit 0:4.

In einer Pressemitteilung vom 7. Juni 2009 gab Hertha BSC die Trennung von Manager Dieter Hoeneß zum 30. Juni 2009 – ein Jahr früher als geplant – offiziell bekannt. Als Hauptgrund wurde eine „unterschiedliche Auffassung über die zukünftige Vereins- und Geschäftspolitik“ genannt. Michael Preetz, zum damaligen Zeitpunkt Leiter der Lizenzspielerabteilung, übernahm die Aufgaben von Hoeneß.

2009–2014: Hertha als „Fahrstuhlmannschaft“

Am 28. September 2009 wurde Trainer Lucien Favre entlassen, nachdem Hertha BSC nach einem Auftaktsieg zur Hinrunde der Saison 2009/10 sechs Niederlagen in Folge kassiert hatte. Karsten Heine betreute die Mannschaft im Europa-League-Spiel bei Sporting Lissabon (0:1) interimistisch, am 3. Oktober 2009 wurde Friedhelm Funkel neuer Trainer. Mit nur sechs Punkten gingen die Berliner abgeschlagen als Tabellenletzter in die Winterpause. Am 13. März 2010 erlebte die Krise der Hertha ihren Höhepunkt, als nach der 1:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg etwa 150 Hertha-Fans mit Kunststoffrohren den Innenraum und das Spielfeld betraten und die Ersatzbank sowie einige Werbebanden beschädigten. Hertha lag nach dem 26. Spieltag weiterhin auf dem letzten Platz mit nun acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz. Am 33. Spieltag besiegelte ein 1:1 bei Bayer 04 Leverkusen endgültig den Abstieg in die Zweite Liga.

Zur Saison 2010/11 unterschrieb Markus Babbel als neuer Trainer der Hertha einen Einjahresvertrag, der sich bei einem direkten Wiederaufstieg automatisch um ein Jahr verlängert hätte. Als Erstplatzierter gelang Hertha BSC der direkte Wiederaufstieg. Das letzte Heimspiel der Saison am 34. Spieltag gegen den zweiten Aufsteiger FC Augsburg verzeichnete mit 77.116 Besuchern die höchste Zuschauerzahl der eingleisigen 2. Bundesliga. Die Hertha übertraf damit den eigenen Rekord aus dem Jahr 1997 (75.000 Zuschauer gegen den 1. FC Kaiserslautern).

Im Verlauf der Bundesligasaison 2011/12 konnte sich die Hertha zunächst im unteren Mittelfeld platzieren. Für Schlagzeilen sorgte kurz vor Weihnachten die Entlassung von Babbel, der seinen Vertrag nicht über das Ende der Saison hinaus verlängern wollte. Trainer und Manager Michael Preetz trugen ihren Streit über die Kommunikation der Entscheidung öffentlich aus. Während Preetz verlauten ließ, von Babbels Entschluss erst kurzfristig erfahren zu haben, erklärte der Trainer, die Vereinsführung bereits Wochen zuvor informiert zu haben. Babbels Nachfolger Michael Skibbe wurde nach nur vier verlorenen Ligaspielen und dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal am 12. Februar 2012 beurlaubt. Interimsnachfolger von Skibbe waren René Tretschok und Ante Čović, am 20. Februar 2012 wurden diese Co-Trainer des neuen Cheftrainers Otto Rehhagel. Durch einen 3:1-Sieg über die TSG 1899 Hoffenheim gelang am letzten Spieltag der Saison 2011/12 als 16. der Abschlusstabelle der Bundesliga die Qualifikation zu den Relegationsspielen gegen den Dritten der 2. Bundesliga, Fortuna Düsseldorf.

Das Hinspiel der Relegation am 10. Mai 2012 in Berlin verlor Hertha mit 1:2. Das Rückspiel am 15. Mai 2012 in der Düsseldorfer ESPRIT arena endete 2:2. Dies bedeutete den erneuten Abstieg. Das Spiel wurde wegen Zündens von bengalischen Feuern zweimal für mehrere Minuten unterbrochen. In der vorletzten Minute der Nachspielzeit stürmten Düsseldorfer Fans das Spielfeld, und erst nach einer zwanzigminütigen Pause wurde zu Ende gespielt. Hertha BSC legte deshalb am nächsten Tag Einspruch gegen die Wertung des Spiels ein, der vom DFB-Sportgericht als unbegründet zurückgewiesen wurde. Auch die Revisionsverhandlung vor dem DFB-Bundesgericht brachte keinen Erfolg. Nach Analyse der Urteilsbegründung verzichtete Hertha auf eine Anfechtung beim Ständigen Schiedsgericht. Schiedsrichter Wolfgang Stark erstattete Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen einen Spieler von Hertha BSC.

Zur Saison 2012/13 übernahm Jos Luhukay den Trainerposten bei Hertha. Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2014. Im Laufe der Saison stabilisierte sich die Mannschaft. Sie setzte sich an die Tabellenspitze der Zweiten Liga und sicherte durch einen Sieg über den 1. FC Köln am 33. Spieltag die Meisterschaft, nachdem der Aufstieg schon seit dem 21. April 2013 festgestanden hatte. Durch den Punkt aus dem 1:1 im abschließenden Saisonspiel gegen den FC Energie Cottbus stellte Hertha BSC mit 76 Punkten einen neuen Punkterekord für die 2. Bundesliga auf; sie ist nun alleiniger Rekordhalter. In der Saison 2012/13 war Hertha BSC zudem die einzige Profifußballmannschaft in Deutschland ohne Heimniederlage.

Die Saison 2013/14 begann für Hertha BSC mit einem dem 6:1-Heimsieg über Eintracht Frankfurt sehr erfolgreich. Nach einer für einen Aufsteiger sehr gut verlaufenen Hinrunde, die mit 28 Punkten auf dem 6. Tabellenplatz beendet wurde, folgte eine durchwachsene Rückrunde. In den 17 Rückrundenspielen wurden lediglich 13 Punkte verbucht, was den vorletzten Platz in der „Rückrundentabelle“ bedeutete. Aufgrund der starken Hinrunde geriet Hertha jedoch nie in die Abstiegsregion und schloss die Saison auf dem 11. Platz ab.

2014–2019: Stabilisierung und Europa unter Dárdai

Unter Pál Dárdai etablierte sich Hertha wieder in der Bundesliga und spielte erstmals wieder international

Als Ziel für die Saison 2014/15 wurde die weitere Etablierung in der Bundesliga ausgegeben. Zu diesem Zweck wurde der Kader mit acht Neuzugängen verstärkt. Außerdem wurden die beiden Leihgaben aus der Saison 2013/14, Per Skjelbred und Tolga Ciğerci, fest verpflichtet. Der finanzielle Rahmen für die Neuzugänge war durch den Einstieg von KKR möglich geworden. Wie viele andere Vereine auch hatte Hertha dann während der Saison einige Verletzte zu beklagen. Die Mannschaft konnte während der Hinrunde die in sie gesetzten Erwartungen nur selten erfüllen. Nach dem zweiten verlorenen Rückrundenspiel wurde Trainer Jos Luhukay freigestellt und durch Pál Dárdai ersetzt. Am Ende der Saison stand der Klassenerhalt, der sichere fünfzehnte Platz wurde aber nur aufgrund der besseren Tordifferenz erreicht. So stand als Ziel über der Saison 2015/16 die weitere Etablierung in der Bundesliga. Vor allem auf Wunsch Dárdais wurde der Kader stark angepasst. Nach Ende des Transfer-Sommerfensters standen fünf Neuzugängen sechs Abgänge gegenüber.

Nach der Hinrunde in der Saison 2015/16 stand Hertha mit 32 Punkten auf dem dritten Platz, in der Rückrunde hingegen wurden nur noch 18 weitere Punkte erreicht, was unterm Strich für Platz 7 reichte und für die Teilnahme an der dritten Qualifikationsrunde für die UEFA Europa League. Dort konnte die Mannschaft einen 1:0-Heimsieg gegen Brøndby IF im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark im Rückspiel jedoch nicht verteidigen und schied aus. Im DFB-Pokal überraschte Hertha positiv, erreichte nach Jahrzehnten wieder mal das Halbfinale, in dem sie am 20. April 2016 gegen Borussia Dortmund mit 0:3 ausschieden. Am 23. Mai 2016 wurde bekannt, dass die Präsidiumsmitglieder Ingmar Pering und Christian Wolter das Gründungsschiff zurück erwerben möchten. Das Schiff soll sich anschließend im Eigentum einer Trägergesellschaft befinden, deren Anteile verkauft werden sollen.

Nach dem unerwarteten Verpassen der UEFA Europa League verlief die Saison 2016/17 jedoch ähnlich wie die vorangegangene: 30 Punkte in der Hinrunde mit Überwintern auf den dritten Tabellenplatz, 19 Punkte in der Rückrunde. Obwohl insgesamt ein Punkt weniger erreicht wurde, schaffte Hertha diesmal jedoch, zum ersten Mal seit acht Jahren, die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League. Im DFB-Pokal musste man bereits im Achtelfinale auswärts bei Borussia Dortmund antreten. In einem ausgeglichenen Spiel verlor die Hertha im Elfmeterschießen gegen den späteren Pokalsieger.

Auch die Saison 2017/18 schloss Hertha auf dem 10. Platz im Tabellenmittelfeld ab. In der Europa League schied man in einer Gruppe mit Athletic Bilbao, dem Östersunds FK und Sorja Luhansk aus. Die Saison 2018/19 fügte sich wieder in das Muster der Vorjahre. Nachdem man die Hinrunde mit 24 Punkten auf dem 8. Platz abgeschlossen hatte, verlief die Rückrunde wieder deutlich schlechter, sodass die Mannschaft am Saisonende mit 43 Punkten auf dem 11. Platz stand. Schon im April 2019 hatte man sich mit Dárdai nach fünf Niederlagen in Folge darauf geeinigt, die Zusammenarbeit zum Saisonende zu beenden.

2019–2023: Niedergang und siebter Bundesliga-Abstieg

Zur Saison 2019/20 übernahm der langjährige Cheftrainer der zweiten Mannschaft, Ante Čović, die Profimannschaft. Vor der Saison stieg Lars Windhorst über die Peil Investment B.V. in die KGaA ein und investierte bis November 2019 rund 224 Millionen Euro in 49,9 Prozent der Anteile, womit er Hertha zu einem „Big City Club“ machen wolle. In der Sommertransferperiode wurden zwei vereinsinterne Rekordtransfers getätigt: Valentino Lazaro wechselte für rund 22 Millionen Euro zu Inter Mailand und Dodi Lukébakio (zuletzt an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen) wurde für rund 20 Millionen Euro vom FC Watford verpflichtet. Nach dem 12. Spieltag trennte sich der Verein von Čović, als die Mannschaft mit 11 Punkten auf dem 15. Platz stand. Sein Nachfolger wurde bis zum Saisonende Jürgen Klinsmann, der zuvor als Vertreter von Windhorst in den KGaA-Aufsichtsrat berufen worden war und sein Mandat für diesen Zeitraum ruhen ließ. Unter Klinsmann schloss Hertha die Hinrunde mit 19 Punkten auf dem 12. Platz ab. In der Wintertransferperiode wurde mit Lucas Tousart von Olympique Lyon, der bis zum Saisonende auf Leihbasis in Lyon verblieb, für rund 24 Millionen Euro ein neuer vereinsinterner Rekordtransfer getätigt. Insgesamt gab Hertha für Tousart, Santiago Ascacíbar (~ 11 Mio. Euro, VfB Stuttgart), Krzysztof Piątek (~ 23 Mio. Euro, AC Mailand) und Matheus Cunha (~ 17 Mio. Euro, RB Leipzig) im Januar 2020 mit rund 75 Millionen Euro so viel wie kein anderer Verein weltweit aus. Nach dem 21. Spieltag trat Klinsmann aufgrund von Differenzen mit der Vereinsführung überraschend über Facebook als Cheftrainer zurück, woraufhin sein bisheriger Co-Trainer Alexander Nouri die Mannschaft übernahm. Zu diesem Zeitpunkt stand Hertha mit 23 Punkten auf dem 14. Platz, wobei der Vorsprung auf den Relegationsplatz 6 Punkte betrug. Nouri betreute die Mannschaft in 4 Bundesligaspielen, holte 5 Punkte und hatte eine 0:5-Heimniederlage zu verantworten. Anfang April wurde Nouri durch Bruno Labbadia ersetzt. Der Trainerwechsel geschah vor dem 26. Spieltag während der Saisonunterbrechung, die rund einen Monat zuvor durch die COVID-19-Pandemie ausgelöst worden war. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz betrug zu diesem Zeitpunkt unverändert 6 Punkte. Nachdem nach einer rund zweimonatigen Pause der Spielbetrieb mit Geisterspielen wieder aufgenommen worden war, stabilisierte sich die Mannschaft. Labbadia holte aus den verbleibenden 9 Spielen 13 Punkte und schloss die Saison mit 41 Punkten auf dem 10. Platz im gesicherten Mittelfeld ab.

Vor der Saison 2020/21 gab Hertha bekannt, dass Windhorst seine Anteile an der KGaA bis Oktober 2020 für 150 Millionen Euro auf 66,6 Prozent aufstocken werde, wodurch sich sein Gesamt-Investment seit 2019 auf 374 Millionen Euro erhöhte. Arne Friedrich übernahm unter dem Sport-Geschäftsführer Michael Preetz die neu geschaffene Position des Sportdirektors. Mit Carsten Schmidt wurde zum 1. Dezember 2020 ein dritter Geschäftsführer verpflichtet, der zudem den Vorsitz der Geschäftsführung übernahm. Vor der Saison verließen u. a. die langjährigen Spieler Vedad Ibišević und Per Skjelbred den Verein. Als Ersatz für Ibišević wurde Jhon Córdoba (1. FC Köln) verpflichtet. Zudem löste der Neuzugang Alexander Schwolow (SC Freiburg) Rune Jarstein als Stammtorwart ab. Zum Team stießen daneben u. a. der bereits verpflichtete Rekordneuzugang Tousart, Omar Alderete (FC Basel) und Mattéo Guendouzi (FC Arsenal). Die Spielzeit begann mit einer Niederlage in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig. Auch in der Liga blieb die Mannschaft hinter den Erwartungen und schloss die Hinrunde mit 17 Punkten auf dem 14. Platz ab, wobei der Vorsprung auf den Relegationsplatz lediglich 2 Punkte betrug. Nach einer weiteren Niederlage am 18. Spieltag trennte sich Hertha vom Sport-Geschäftsführer Preetz und Cheftrainer Labbadia. Während der Sportdirektor Arne Friedrich vorübergehend die Verantwortung für den sportlichen Bereich übernahm, kehrte Pál Dárdai, der nach einem Sabbatical zum Saisonbeginn die U16 übernommen hatte, als Cheftrainer zurück. Am letzten Tag der Wintertransferperiode folgte die Verpflichtung des 33-jährigen Weltmeisters Sami Khedira von Juventus Turin. Nach zwei weiteren Niederlagen unter Dárdai konnte dieser die Mannschaft stabilisieren, die zeitweise acht Spiele in Folge ungeschlagen blieb und dadurch am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt erreichte. Die Saison beendete man schließlich mit 35 Punkten auf dem 14. Platz.

Zur Saison 2021/22 wurde mit Fredi Bobic ein neuer Sport-Geschäftsführer verpflichtet. Der Kader wurde u. a. mit Kevin-Prince Boateng, der nach 14 Jahren zu Hertha zurückkehrte, Stevan Jovetić und Suat Serdar verstärkt. Die Mannschaft befand sich seit dem Saisonbeginn in der unteren Tabellenhälfte. Im Oktober 2021 verließ Carsten Schmidt den Verein aus privaten Gründen wieder. Nach dem 13. Spieltag wurde Dárdai durch Tayfun Korkut ersetzt, als man mit 14 Punkten auf dem 14. Platz stand und nur einen Punkt Vorsprung vor dem Relegationsplatz hatte. Auch unter Korkut konnte sich die Mannschaft nicht aus dem Abstiegskampf befreien. Windhorst äußerte im Februar 2022, dass er den Einstieg bei Hertha bereue, kündigte aber an, das Investment dennoch zum Erfolg zu führen. Während der Rückrunde geriet das Team immer stärker in Abstiegsgefahr. Unterdessen verließ Sportdirektor Friedrich den Verein. Nach dem 26. Spieltag trennte sich Hertha wieder von Korkut, unter dem man nur 9 Punkte geholt hatte und auf einen Abstiegsplatz abgerutscht war. Als Nachfolger wurde bis zum Saisonende Felix Magath verpflichtet. Unter Magath konnten die Abstiegsränge zunächst verlassen, der direkte Klassenerhalt nach einem Punkt aus den letzten drei Spielen jedoch nicht perfekt erreicht werden. Da der VfB Stuttgart sein letztes Spiel in der Nachspielzeit gewann, beendete Hertha die Saison aufgrund der schlechteren Tordifferenz mit 33 Punkten auf dem 16. Platz und musste nach 2012 erneut die Relegationsspiele bestreiten. Gegen den Hamburger SV verloren die Berliner das Hinspiel im heimischen Stadion mit 0:1, konnten aber durch einen 2:0-Auswärtssieg im Rückspiel die Klasse halten.

Einen Tag nach dem erfolgreichen Klassenerhalt trat Werner Gegenbauer als Präsident des e. V. zurück. Während der Sommerpause wurde Kay Bernstein als sein Nachfolger gewählt. Neuer Cheftrainer zur Saison 2022/23 wurde Sandro Schwarz. Die Hinrunde beendete die Mannschaft mit 14 Punkten auf dem 17. Platz, womit sie 7 Punkte weniger als in der Vorsaison hatte. Nachdem man auch das erste Rückrundenspiel gegen den 1. FC Union Berlin verloren hatte, wurde der Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic freigestellt. Seine Nachfolge übernahm Benjamin Weber als Sportdirektor unterhalb des nun alleinigen Geschäftsführers Thomas Herrich. Nach dem 28. Spieltag trennte sich der Verein von Schwarz, als man auf dem letzten Platz stand und zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz bzw. fünf Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz hatte. Neuer Cheftrainer wurde zum dritten Mal Pál Dárdai. Allerdings konnte auch er die Talfahrt nicht stoppen, sodass am 33. Spieltag der siebte Bundesliga-Abstieg nach 1965, 1980, 1983, 1991, 2010 und 2012 feststand. Hertha beendete die Saison schließlich mit 29 Punkten auf dem letzten Platz.

Der Hertha BSC e. V., kurz Hertha BSC, ist ein Sportverein aus Berlin und die in der 1. Fußball-Bundesliga spielende Fußballabteilung der Verein. Der Verein wurde am 25. Juli 1892 als Berliner Sport-Club gegründet und ist der älteste existierende Fußballverein Berlins. Die Vereinsfarben sind Blau, Weiß und Schwarz, das Vereinswappen zeigt einen Bären. Der Hertha BSC trägt seine Heimspiele im Olympiastadion Berlin aus, das 74.475 Zuschauern Platz bietet.

Der Hertha BSC ist einer der erfolgreichsten Fußballvereine in Deutschland. Der Verein wurde zweimal Deutscher Meister (1930 und 1931) und gewann sechsmal den DFB-Pokal (1931, 1932, 1959, 1963, 1971 und 1979). Außerdem erreichte der Verein zweimal das Finale des Europapokals der Landesmeister (1979 und 1986).

Der Hertha BSC hat eine große Fanbasis in Berlin und ganz Deutschland. Der Verein ist bekannt für seine leidenschaftlichen Fans und seine stimmungsvolle Atmosphäre im Stadion. Der Hertha BSC ist ein wichtiger Teil der Berliner Kultur und Identität.