NFL 01/07 21:25 18 [18] SEA Seahawks v ARZ Cardinals [30] W 21-20
NFL 12/31 21:05 17 [12] PIT Steelers v SEA Seahawks [16] L 30-23
NFL 12/24 18:00 16 [17] SEA Seahawks v TEN Titans [25] W 20-17
NFL 12/19 01:15 15 [3] PHI Eagles v SEA Seahawks [20] W 17-20
NFL 12/10 21:05 14 [20] SEA Seahawks v SF 49ers [2] L 16-28
NFL 12/01 01:15 12 [14] SEA Seahawks v DAL Cowboys [8] L 35-41
NFL 11/24 01:20 12 [8] SF 49ers v SEA Seahawks [12] L 31-13
NFL 11/19 21:25 11 [10] SEA Seahawks v LA Rams [26] L 16-17
NFL 11/12 21:25 10 [23] WAS Commanders v SEA Seahawks [11] W 26-29
NFL 11/05 18:00 9 [7] SEA Seahawks v BAL Ravens [4] L 3-37
NFL 10/29 20:05 8 [9] CLE Browns v SEA Seahawks [11] W 20-24
NFL 10/22 20:05 7 [15] ARZ Cardinals v SEA Seahawks [6] W 10-20
NFL 10/15 17:00 6 [6] SEA Seahawks v CIN Bengals [22] L 13-17
NFL 10/03 00:15 4 [10] SEA Seahawks v NY Giants [23] W 24-3
NFL 09/24 20:05 3 [31] CAR Panthers v SEA Seahawks [13] W 27-37
NFL 09/17 17:00 2 [4] SEA Seahawks v DET Lions [2] W 37-31
NFL 09/10 20:25 1 [8] LA Rams v SEA Seahawks [8] L 30-13
NFL Vorsaison 08/26 17:00 - SEA Seahawks v GB Packers L 15-19
NFL Vorsaison 08/20 02:00 - DAL Cowboys v SEA Seahawks W 14-22
NFL Vorsaison 08/11 02:00 - MIN Vikings v SEA Seahawks W 13-24
NFL 01/14 21:30 205 [15] SEA Seahawks v SF 49ers [5] L 23-41
NFL 01/08 21:25 1 [27] LA Rams v SEA Seahawks [16] W 16-19
NFL 01/01 21:05 1 [16] NY Jets v SEA Seahawks [19] W 6-23
NFL 12/24 18:00 1 [2] SEA Seahawks v KC Chiefs [1] L 10-24
NFL 12/16 01:15 1 [7] SF 49ers v SEA Seahawks [13] L 21-13
NFL 12/11 21:25 1 [3] CAR Panthers v SEA Seahawks [2] L 30-24
NFL 12/04 21:05 1 [14] SEA Seahawks v LA Rams [30] W 27-23
NFL 11/27 21:05 1 [29] LV Raiders v SEA Seahawks [12] L 40-34
NFL 11/13 14:30 - [9] SEA Seahawks v TB Buccaneers [16] L 16-21
NFL 11/06 21:05 1 [10] SEA Seahawks v ARZ Cardinals [26] W 31-21

Wikipedia - Seattle Seahawks

Die Seattle Seahawks (englisch für Fischadler; eingetragen als Football Northwest LLC) sind ein US-amerikanisches American-Football-Franchise aus Seattle im Bundesstaat Washington.

Die Seahawks kamen 1976 als Expansion Team neu in die National Football League (NFL), zeitgleich mit den Tampa Bay Buccaneers. Zwecks Chancengleichheit wurden die als schwach eingeschätzten Neulinge im ersten Jahr der jeweils anderen Conference zugeteilt als auf Dauer geplant. Die Seahawks begannen in der NFC West der National Football Conference (NFC) und spielten ab 1977 in der AFC West der American Football Conference (AFC). Dort qualifizierten sie sich im achten Jahr ihres Bestehens zum ersten Mal für die Play-offs und erreichten sogleich das AFC Championship Game. Zur Ligareform der Saison 2002 wechselten sie zurück in die NFC West, wo sie nach der Saison 2005 zum ersten Mal den Super Bowl erreichten, den sie gegen die Pittsburgh Steelers verloren. In der Saison 2013 zogen die Seahawks zum zweiten Mal in den Super Bowl ein, den sie gegen die Denver Broncos gewannen. Ein Jahr später gelang ihnen erneut der Einzug in den Super Bowl, in dem jedoch die New England Patriots siegreich waren. Die Seattle Seahawks sind das einzige Team der NFL, das sowohl im AFC Championship Game als auch im NFC Championship Game antrat.

Paul Allen kaufte 1997 die Seahawks, die seit 2002 ihre Heimspiele im Lumen Field austragen. Die Fans der Mannschaft werden 12th Man genannt und die Cheerleader Seahawks Dancers. Logo und Uniform werden durch die Farben weiß, blau, grau und grün dominiert. Größere Änderungen an diesen beiden Dingen gab es nach der Gründung in den Jahren 2002 und 2012. Die Seahawks entwickelten sportliche Rivalitäten zu den San Francisco 49ers, Los Angeles/Oakland Raiders und den Denver Broncos.

History

Gründung (1969–1976)

Im Februar 1969 gründete der aus Minneapolis stammende Geschäftsmann Wayne Field die Seattle Sea Lions Management Corp., um ein neues NFL-Franchise in Seattle anzusiedeln. Er konnte den aus der Region stammenden ehemaligen Footballspieler Hugh McElhenny als Investor gewinnen und machte ihn zum Vizepräsidenten und General Manager des geplanten Franchises. Gegen Ende desselben Jahres wurde entschieden, die Sea Lions in Kings umzubenennen, was man für einen passenderen Namen hielten, da das neue Stadion in der Nähe der King Street Station gebaut werden sollte. Doch sie bekamen einen Rivalen. Am 15. Juni 1972 gab die Seattle Professional Football Inc., eine Gruppe von Geschäftsleuten und Lokalpolitikern aus Seattle, bekannt, sich um ein NFL-Team für die Stadt zu bemühen. Hauptpartner des Konsortiums war die Familie Nordstrom, Besitzer der gleichnamigen Warenhauskette. Am 5. Juni 1974 erhielt Seattle von der NFL den Zuschlag für ein neues Team. Nachdem abzusehen war, dass die Kosten für ein neues Team statt der anfänglich veranschlagten 10 Millionen US-Dollar 23 bis 24 Millionen betragen würden, zogen sich die Kings am 29. Oktober 1974 aus den Vergabeverhandlungen zurück. Am 5. Dezember 1974 vergab der Commissioner der NFL, Pete Rozelle, die Besitzrechte an die Seattle Professional Football Inc. mit Lloyd Nordstrom als Hauptbesitzer. Das neue Franchise nahm zur Saison 1976 im Zuge einer Aufstockung der Liga von 26 auf 28 Teams den Spielbetrieb auf. Für die Lizenzrechte zahlte das Konsortium 16 Millionen US-Dollar an die NFL.

Am 5. März 1975 wurde John Thompson, ein ehemaliges Vorstandsmitglied der in Seattle beheimateten University of Washington, als General Manager des immer noch namenlosen Teams verpflichtet. Der Name Seattle Seahawks wurde nach einem öffentlichen Wettbewerb, an dem mehr als 20.000 Menschen mit über 1.700 Vorschlägen teilnahmen, am 17. Juni 1975 festgelegt. Am 4. November 1975 wurden die Spielpläne der Saisons 1976 und 1977 für die ebenfalls neuen Tampa Bay Buccaneers und die Seattle Seahawks beschlossen. Diese sahen vor, dass sie je ein Spiel gegen jedes Team aus ihrer Conference und eines gegeneinander spielen. Nach einer Saison sollten die beiden Mannschaften ihre Conference tauschen und neben dem Spiel gegeneinander gegen jedes Team ihrer neuen Conference spielen. Im Anschluss sollte nach Auswertung der Leistungen und der Fernsehergebnisse über die weitere Situation der beiden Franchises entschieden werden. Thompson verpflichtete am 24. November 1975 Dave Williams als ersten Spieler für die Seahawks. Am 3. Januar 1976 heuerte er Jack Patera, einen Assistenztrainer der Minnesota Vikings und ehemaligen Linebacker, nach einem Auswahlverfahren mit über einem Dutzend Anwärtern als ersten Head Coach der Seahawks an. Fünf Tage später verpflichtete man mit Jim Zorn einen Quarterback. Noch bevor die Seahawks ihr erstes Spiel austrugen, starb Lloyd Nordstrom am 20. Januar 1976 an einem Herzinfarkt. Sein Bruder Elmer Nordstrom übernahm die Rolle des Besitzers. Der Expansion Draft, bei dem die Seahawks die ersten der von den bestehenden Teams freigegebenen 39 Spieler auswählen konnten, fand am 30. und 31. März 1976 statt. Im darauf folgenden NFL Draft 1976 bekamen die Seahawks den zweiten Pick, mit dem sie den Defensive Tackle Steve Niehaus auswählten.

Die Anfangseuphorie (1976–1979)

Steve Largent

Vor Saisonbeginn machten die Seahawks einen die Anfangsjahre prägenden Tausch. Für einen Draftpick in der achten Runde des NFL Drafts 1977 erhielten sie von den Houston Oilers mit Wide Receiver Steve Largent ein späteres Mitglied der Pro Football Hall of Fame. Das erste Spiel der Seahawks fand am 1. August 1976 gegen die San Francisco 49ers statt und ging mit 20:27 verloren. Den ersten Sieg verzeichneten die Seahawks im fünften Spiel der Preseason, als sie am 29. August auf eigenem Platz die San Diego Chargers mit 17:16 schlugen. Ihr erstes Spiel in der Regular Season gewannen die Seahawks am 17. Oktober gegen die Buccaneers in Tampa. Drei Wochen später folgte am 7. November der erste Heimsieg mit 30:13 gegen die Atlanta Falcons. Diese beiden Siege waren die einzigen in der ersten Saison, die mit einer Bilanz von zwei Siegen und zwölf Niederlagen endete. Mit Defensive Tackle Niehaus und Quarterback Zorn stellten die Seahawks sowohl den NFC Defensive als auch den NFC Offensive Rookie of the Year. Zudem richteten sie den Pro Bowl im Kingdome aus. Zum ersten Mal in seiner Geschichte war der Pro Bowl ausverkauft.

Zur Saison 1977 wechselten die Seahawks von der NFC West in die AFC West. Seattle startete mit vier Niederlagen, bevor sie gegen die Tampa Bay Buccaneers ihren ersten Sieg mit 30:23 einfuhren. Zwei Wochen später gewannen sie gegen die Buffalo Bills mit 56:17. Die Saison 1977 beendeten die Seahawks mit fünf Siegen und neun Niederlagen, ein damals neuer Rekord für Expansion Teams in ihrem zweiten Jahr.

In der Saison 1978 erzielten die Seahawks mit neun Siegen und sieben Niederlagen erstmals eine positive Bilanz. Höhepunkte der Saison waren die beiden Siege gegen die Oakland Raiders. Es war das erste Mal seit 13 Jahren, dass ein Team Oakland zweimal in einer Saison schlagen konnte. Am Saisonende konnte Fullback David Sims mit 15 Touchdowns die meisten in der Liga vorweisen, Largent wurde der erste Vertreter der Seahawks im Pro Bowl und Head Coach Patera wurde zum Coach of the Year ernannt.

In der Saison 1979 wurden erstmals zwei Spiele der Seahawks im Fernsehen landesweit durch ABC übertragen. Dies geschah im Rahmen der Sendung Monday Night Football. Nachdem die Seahawks vier der ersten fünf Spiele verloren hatten, erholten sie sich bis zum ersten Montagsspiel. Dieses gewannen sie gegen die Atlanta Falcons mit 31:28. In der darauf folgenden Partie verloren sie im heimischen Kingdome gegen die Los Angeles Rams mit 0:24 und hatten dabei einen „Raumgewinn“ von -7 Yards – ein Minusrekord in der Geschichte der NFL. Fünf ihrer letzten sechs Spiele gewannen die Seahawks und schlossen die Saison mit einer Bilanz von neun Siegen bei sieben Niederlagen ab.

Jahre der Ernüchterung (1980–1982)

Die Saison 1980 der Seahawks begann moderat mit vier Siegen in den ersten sieben Spielen. Darauf folgte eine Niederlagenserie in neun Spielen, die längste in der Geschichte des Franchises. Die Saison endete mit einer Bilanz von vier Siegen und zwölf Niederlagen. Es war die erste Saison der Seahawks, in der sie kein einziges Heimspiel gewannen. Die Seahawks waren das erste Team seit der Fusion der American Football League (AFL) mit der National Football League (NFL), das Safeties in drei aufeinanderfolgenden Spielen zuließ.

Mit einer Niederlage gegen die Cincinnati Bengals begann die Saison 1981, wodurch die Niederlagenserie saisonübergreifend auf zehn Spiele anwuchs. Nach einem 13:10-Sieg gegen den Rivalen aus Denver am zweiten Spieltag endete diese Serie, jedoch verloren die Seahawks wieder die folgenden fünf Spiele. Sie konnten sich im Anschluss wieder fangen und gewannen fünf der letzten neun Spiele, so dass die Saison mit sechs Siegen und zehn Niederlagen endete. Die Saison brachte mit Safety Kenny Easley, der zum AFC Defensive Rookie of the Year gewählt wurde, einen Hoffnungsträger für die Defense hervor.

Die Saison 1982 begann mit zwei Niederlagen, ehe sie aufgrund eines Spielerstreiks für 57 Tage unterbrochen wurde. In dieser Zeit zog das Management Konsequenzen und ersetzte Jack Patera und General Manager John Thompson durch Mike McCormack, der zuvor unter anderem bei den Philadelphia Eagles und den Baltimore Colts als Head Coach tätig war. Die Seahawks erreichten eine Bilanz von vier Siegen bei fünf Niederlagen und McCormack verblieb nach der Saison im Management der Seahawks als Präsident und General Manager.

Die Chuck-Knox-Ära (1983–1991)

Die ersten Play-offs

Mit der Verpflichtung von Chuck Knox, dem langjährigen Head Coach der Los Angeles Rams und Buffalo Bills, zur Saison 1983, kam es zu Veränderungen im Spielsystem und in der Personalbesetzung. Der Mittelpunkt seiner Offense war das Laufspiel um den Rookie-Runningback Curt Warner. Zusammen mit Steve Largent, Quarterback Dave Krieg, der allmählich Jim Zorn ersetzte, sowie der erstarkten Defense um Jacob Green und Kenny Easley, führte er die Seahawks zum ersten Mal in ihrer Geschichte in die Play-offs. In der Wildcard-Runde schlugen sie die Denver Broncos um ihren Rookie-Quarterback John Elway mit 31:7. In der Woche darauf mussten sich die Miami Dolphins den Seahawks mit 20:27 geschlagen geben. Die Saison der Seahawks endete im AFC Championship Game, das sie gegen den späteren Super-Bowl-Sieger, die Los Angeles Raiders, mit 14:30 verloren.

Die Saison 1984 begann damit, dass sich Curt Warner im ersten Spiel gegen die Cleveland Browns schwer verletzte und er die ganze Saison ausfiel und seine weitere Karriere gefährdet war. Durch den Ausfall des Runningbacks änderte Knox sein Spielsystem und legte seinen Schwerpunkt auf das Passspiel, wodurch er den Spitznamen „Air Knox“ (Luft/Flug-Knox) bekam. Chuck Knox führte die Seahawks dank einer guten Defense und einem guten Passspiel um Dave Krieg und Steve Largent mit zwölf Siegen bei vier Niederlagen in die Play-offs. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der 45:0-Sieg am zehnten Spieltag gegen die Kansas City Chiefs, als die Seahawks einen NFL-Rekord mit vier zu einem Touchdown zurückgetragenen Interceptions in einem Spiel, davon zwei von Dave Brown, aufstellten. In der Wildcard-Runde gewann Seattle gegen den Titelverteidiger Los Angeles Raiders mit 13:7. Sie kamen in der nächsten Runde aber nicht an den Miami Dolphins mit Dan Marino vorbei und verloren mit 10:31.

1985 verpassten die Seahawks die Play-offs mit einer Bilanz von acht Siegen bei acht Niederlagen. Curt Warner war genesen und die Defense um Green, Easley, Brown und Jeff Bryant ließ weniger Punkte zu. Doch aufgrund schwankender Leistungen und zahlreicher Fehler gewannen die Seahawks nicht mehr Spiele. So erzielte Kicker Norm Johnson nur 14 von 25 Field Goals und Dave Krieg errang in seiner zweiten Saison in den acht Siegen zwar ein Quarterback Rating von 116,4 Punkten, doch in acht Niederlagen kam er nur auf einen Wert von 40,3. Trotz einer besseren Bilanz von zehn Siegen zu sechs Niederlagen konnten sich die Seahawks auch in der Saison 1986 nicht für die Play-offs qualifizieren. Dabei waren sie die einzige Mannschaft, die beide Super-Bowl-Teilnehmer jenes Jahres geschlagen hatte.

Im Jahr 1987 hegte die Fachpresse große Erwartungen an die Seahawks. Im Draft wurde der hoch gehandelte Linebacker Brian Bosworth verpflichtet. Die Mannschaft konnte die Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Nachdem die Saison mit einem weiteren Spielerstreik begonnen hatte, schafften die Seahawks mit einer Bilanz von neun Siegen bei sechs Niederlagen den Einzug in die Play-offs als Wildcard-Team. In der Wildcard-Runde verloren sie mit 20:23 nach Verlängerung gegen die Houston Oilers.

In der Saison 1988 gewann das Team mit einer Bilanz von neun Siegen und sieben Niederlagen zum ersten Mal die AFC West. Im ersten Play-off-Spiel verloren die Seahawks jedoch gegen den späteren Super-Bowl-Teilnehmer Cincinnati Bengals mit 13:21. Das Team war in dieser Saison durch die Abgänge von Strong Safety Kenny Easley, Linebacker Fredd Young und Wide Receiver Daryl Turner geschwächt. Mit dem Cornerback Terry Taylor wurde zudem erstmals ein Spieler der Seahawks wegen Dopings gesperrt. Ken Behring kaufte in diesem Jahr das Franchise von den ursprünglichen Besitzern, der Familie Nordstrom, für 88 Millionen US-Dollar. Nach der Saison entließ er den General Manager Mike McCormack und ersetzte ihn durch den ehemaligen Head Coach der Raiders, Tom Flores.

Erfolglose Neugestaltung

Vor der Saison 1989 wurde der Kader der Seahawks neu aufgestellt und insgesamt 22 neue Spieler, darunter 14 Rookies, fanden ihren Platz. Die Special Teams der Seahawks galten als besonders gut und auch die Passverteidigung war eine der besten der Liga. Am fünften Spieltag trug James Jefferson einen Kickoff der Kansas City Chiefs über 97 Yards zu einem Touchdown zurück, womit er den bis dahin längsten in einem Punktgewinn endenden Spielzug der Franchisegeschichte erzielte. Die Saison beendeten die Seahawks mit sieben Siegen und neun Niederlagen, womit sie die Play-offs verpassten.

Die Saison 1990 stellte für die Seahawks einen Umbruch dar, denn die Leistungsträger Largent, der seine Karriere beendete, und Warner, der zu den Los Angeles Rams getauscht wurde, verließen die Mannschaft. Diese Schwächung der Offense war ein Grund für das mäßige Abschneiden der Seahawks in dieser Saison. Trotz einer Defense, die die zweitwenigsten Punkte der Liga zuließ, konnten sie viele Spiele nicht gewinnen. Die ersten drei Spiele der Saison gingen alle verloren und die Mannschaft konnte sich erst spät fangen, als sie fünf der letzten sechs Spiele gewann. Die Saison endete mit neun Siegen und sieben Niederlagen, womit die Seahawks die Play-offs knapp verpassten.

Im NFL Draft 1991 wählten die Seahawks in der ersten Runde den Quarterback Dan McGwire aus, der der neue Hoffnungsträger der Seahawks werden sollte. McGwire enttäuschte jedoch und kam in der Saison 1991 zu nur einem Einsatz, bei dem er eine Interception warf und zur Halbzeit ausgewechselt wurde. Die Leistungen der Seahawks in dieser Saison waren sehr inkonsistent. Erst verloren sie drei der ersten vier Spiele, dann gewannen sie wieder vier der nächsten fünf, verloren fünf der letzten sieben Spiele und beendeten die Saison mit sieben Siegen und neun Niederlagen. Aufgrund der schlechten Ergebnisse der letzten Jahre und spielphilosophischer Differenzen zwischen Knox und Behring wurde am 27. Dezember 1991 der Head Coach entlassen.

Turbulente Jahre (1992–1998)

Am 6. Januar 1992 verkündete Behring, dass er Tom Flores als neuen Head Coach verpflichtet habe. Die Saison 1992 unter Flores wurde die bis dahin schlechteste der Seahawks. Sie hatten keinen guten Quarterback, erzielten mit 140 Punkten einen Durchschnitt von unter zehn Punkten pro Spiel und beendeten die Saison mit einer Bilanz von zwei Siegen bei vierzehn Niederlagen. Gute Leistungen zeigte Defensive Tackle Cortez Kennedy, der in seiner dritten Saison vierzehn Sacks erzielte und zum Defensive Player of the Year (Verteidiger des Jahres) gewählt wurde.

Dennis Erickson, Head Coach der Seahawks von 1995 bis 1998

Mit dem zweiten Pick im Draft versuchten die Seahawks zur Saison 1993 einen Neuanfang auf der Position des Quarterbacks. Sie wählten Rick Mirer von der University of Notre Dame aus. Mirer machte in seinem ersten Jahr Fortschritte und sah nach dem Quarterback der Zukunft aus. Er führte die Seahawks zu sechs Siegen und zehn Niederlagen und wurde zum AFC Rookie of the Year (Bester Neuling der AFC) gewählt. Seine weitere Karriere bei den Seahawks verlief jedoch sehr unbeständig, so dass er mehrere Male ausgewechselt wurde und 1997 für einen Erstrundenpick zu den Chicago Bears getauscht wurde.

Für die Saison 1994 stellten die Seahawks das jüngste Team der Liga. Die Saison begann für die Seahawks erfolgreich, als sie von den ersten vier Spielen drei gewinnen konnten. Es folgte jedoch eine Niederlagenserie von sechs Spielen, ehe sie mit sechs Siegen und zehn Niederlagen die Saison beendeten und die Play-offs verpassten. Geprägt wurde die Saison insbesondere durch Verletzungen, die vor allem die Secondary der Seahawks betrafen. Trauriger Höhepunkt war ein Autounfall, bei dem sich drei Spieler der Seahawks verletzten und Defensive Tackle Michael Frier sogar eine Querschnittlähmung davontrug. Nach der enttäuschenden Saison wurde Tom Flores von Dennis Erickson, dem Head Coach der University of Miami, ersetzt.

Die Saison 1995 begann für die Seahawks erfreulich, als mit Steve Largent der erste Spieler, der ausschließlich für die Seahawks gespielt hatte, in die Pro Football Hall of Fame aufgenommen wurde. Sportlich lief es anfangs schlechter, als die Seahawks in der ersten Saisonhälfte nur zwei Spiele gewannen. In den letzten acht Spielen erzielten sie jedoch sechs Siege und beendeten die Saison mit acht Siegen und acht Niederlagen. Der in der ersten Runde gedraftete Wide Receiver Joey Galloway konnte dabei besonders hervorstechen, indem er mehrere Rookie-Rekorde der Seahawks und ligaweite Saisonbestwerte aufstellte.

Paul Allen, Besitzer der Seahawks 1997–2018

Im Januar 1996 verkündete Ken Behring seine Absicht, die Seahawks nach Los Angeles, das gerade seine beiden Teams – die Raiders und die Rams – verloren hatte, umziehen zu lassen. Dort sollten die Seahawks im Anaheim Stadium ab der Saison 1996 spielen. Behring gab als Grund Sicherheitsbedenken im Kingdome im Falle eines Erdbebens an, um den Vertrag mit dem King County, den Besitzern des Kingdomes, der bis ins Jahr 2005 reichte, aufzulösen. Dies war rechtlich jedoch nicht möglich. Trotzdem verlegte Behring die Büros der Seahawks im Frühjahr 1996 nach Anaheim.

Behring entschied sich daraufhin, die Seahawks an Paul Allen, einen der Gründer von Microsoft, zu verkaufen. Allen knüpfte seine Zusage an die Forderung, dass den Seahawks ein neues Stadion zur Verfügung gestellt wird. Ein spezielles Referendum fand eine Mehrheit und so war der Erhalt der Seahawks für die Region Seattle gewährleistet. Sportlich lief es für die Seahawks mäßig. Die Saison begann mit drei Niederlagen, alle gegen Divisiongegner. Zwischenzeitlich konnten sie eine Bilanz von fünf Siegen bei fünf Niederlagen vorweisen, verloren jedoch vier der letzten sechs Spiele und verpassten so die Play-offs.

Die Saison 1997 begann mit einem Quarterbackwechsel, nachdem Mirer getauscht und für ihn der erfahrene Warren Moon verpflichtet wurde. Als Ersatzquarterback wurde der ungedraftete Free Agent Jon Kitna verpflichtet. In der Offensive Line konnten sich die Seahawks mit dem Erstrundenpick des Draftes, dem späteren Mitglied der Hall of Fame, Walter Jones, verstärken. Die Seahawks erzielten in den ersten zehn Spielen sechs Siege, ehe sie nach einer Niederlagenserie von vier Spielen ihre Play-off-Chancen verspielten. Die Mannschaft gewann die letzten beiden Spiele und beendete so die Saison mit acht Siegen und acht Niederlagen.

Vor Beginn der Saison 1998 stellte Allen dem Head Coach Dennis Erickson das Ultimatum, dass er die Play-offs erreichen müsse oder entlassen werde. Die Saison begann mit drei Siegen, ehe der Erfolg nachließ und die Mannschaft die Saison erneut mit acht Siegen und acht Niederlagen beendete. Erickson wurde daraufhin entlassen und durch Mike Holmgren, der zuvor die Green Bay Packers erfolgreich trainierte, ersetzt.

Wiedererstarkung unter Mike Holmgren (1999–2007)

Zurück in den Play-offs

Mike Holmgren (2004)

Unter Holmgren, welcher gleichzeitig die Rolle des Head Coaches und des General Managers ausfüllte, starteten die Seahawks gut in ihre erste gemeinsame Saison. Sie gewannen acht ihrer ersten zehn Spiele, danach jedoch nur noch eines der letzten sechs. Trotzdem gewannen sie mit einer Bilanz von neun Siegen bei sieben Niederlagen die AFC West und zogen zum ersten Mal seit 1988 in die Play-offs ein. Das Play-off-Spiel verloren die Seahawks gegen die Miami Dolphins mit 17:20.

In der Saison 2000 wurde Joey Galloway, welcher fast die gesamte vorangegangene Saison gefehlt hatte, für Erstrundenpicks bei den Drafts 2000 und 2001 an die Dallas Cowboys abgegeben. Mit dem Pick im NFL Draft 2000 holten die Seahawks Runningback Shaun Alexander von der University of Alabama. Er setzte sich in seiner ersten Saison jedoch noch nicht durch und war hinter Ricky Watters nur Backup. Aufgrund anhaltender Probleme mit dem Salary Cap mussten die Seahawks vor Saisonbeginn neun Starter der Vorsaison entlassen. Sportlich lief es ebenfalls nicht gut, da die Seahawks sieben der ersten neun Spiele verloren. Sie konnten sich zwar noch gegen Saisonende verbessern und insgesamt eine Bilanz von sechs Siegen und zehn Niederlagen vorweisen, verpassten jedoch die Play-offs.

Zur Saison 2001 wurde der Quarterback Matt Hasselbeck von Holmgrens alten Team, den Green Bay Packers, verpflichtet. Den ehemaligen Super-Bowl-Sieger Trent Dilfer holten die Seahawks als Ersatz für den noch unerfahrenen Hasselbeck nach Seattle. Alexander konnte sich nach einer Verletzung Watters als Starter auf der Position des Runningbacks durchsetzen. Am neunten Spieltag erlief er gegen die Oakland Raiders insgesamt 266 Yards, darunter ein 88-Yards-Lauf, beides Franchiserekorde. Sportlich verbesserten sich die Seahawks im Vergleich zur Vorsaison. Sie konnten neun der sechzehn Spiele gewinnen und verpassten dennoch die Play-offs.

Jahre der großen Veränderungen

Lumen Field – Heimstätte seit 2002

Im Jahr 2002 zogen die mit verändertem Logo, frischen Farben und neuen Trikots ausgestatteten Seahawks in ihr neues Seahawks Stadium (später CenturyLink Field). Zugleich zogen sie im Rahmen der Umstrukturierung der NFL in eine andere Conference und Division. Die Seahawks waren nun zusammen mit den St. Louis Rams, den San Francisco 49ers und den Arizona Cardinals Bestandteil der NFC West. Holmgren ernannte Dilfer in dieser Saison zum Starting-Quarterback. Unter ihm konnten die Seahawks nur eins der ersten sechs Spiele gewinnen. Nachdem sich Dilfer im siebten Spiel verletzt hatte, wurde Hasselbeck zum Starter. Er warf über 3.000 Yards und gewann sechs der letzten zehn Spiele. Mit einer Bilanz von sieben Siegen und neun Niederlagen verpassten die Seahawks die Play-offs.

Vor der Saison 2003 legte Holmgren unter dem Druck der Medien sein Amt als General Manager nieder, um sich voll auf sein Traineramt zu konzentrieren. Die Seahawks schafften es, alle acht Spiele im heimischen Stadion zu gewinnen und mit zehn Siegen und sechs Niederlagen in die Play-offs einzuziehen. Sie trafen auf die Green Bay Packers und hatten Chancen, das Spiel in der regulären Spielzeit zu gewinnen. So ließ beispielsweise Wide Receiver Koren Robinson einen Touchdownpass von Hasselbeck in der Endzone fallen. Das Spiel ging in die Verlängerung, wo sich Matt Hasselbeck bei der Platzwahl zu dem Kommentar, der über die nicht abgeschalteten Schiedsrichter-Mikrofone durchs ganze Stadion schallte, hinreißen ließ: „We want the ball, and we’re going to score“ (Wir wollen den Ball, und wir werden punkten). Ein paar Minuten später warf Hasselbeck eine Interception zu Al Harris, einem Cornerback der Packers, der den Ball zu einem Touchdown zurücktrug und damit die Saison der Seahawks beendete.

Titelaspiranten

Die Erwartungen von Medien und Fans waren 2004 sehr hoch. Nicht wenige wie zum Beispiel die Sports Illustrated prognostizierten der Mannschaft eine Super-Bowl-Teilnahme. Die Seahawks gewannen die ersten drei Spiele, bevor sie im Heimspiel gegen den Divisionsrivalen St. Louis Rams ein schon sicher geglaubtes Spiel, in dem sie gegen Ende des letzten Viertels 27:10 führten, noch aus der Hand gaben und am Ende mit 33:27 nach Verlängerung verloren. Die Seahawks erholten sich nur schwer von dieser Niederlage und verloren sechs ihrer restlichen zwölf Spiele, darunter das Rückspiel gegen St. Louis. Die Bilanz von neun Siegen bei sieben Niederlagen reichte für den Divisionstitel, und so zogen sie zum zweiten Mal hintereinander in die Play-offs ein. Die Freude über den Einzug in die Play-offs wurde durch Shaun Alexander getrübt, der sich über Mike Holmgrens Entscheidung, ihn in der zweiten Halbzeit des letzten Spiels gegen die Atlanta Falcons für die Play-offs zu schonen, öffentlich empörte. Alexander verpasste dadurch den NFL-Rushing-Titel (Spieler mit den meisten gelaufenen Yards in einer Saison) um ein Yard und musste Curtis Martin von den New York Jets den Vortritt lassen. In den Play-offs trafen die Seahawks erneut auf die St. Louis Rams. Auch dieses Mal behielten diese mit 27:20 die Oberhand. Somit wurden die Seahawks zum elften Team in der NFL-Geschichte, das in einer Saison dreimal gegen den gleichen Gegner verlor.

Matt Hasselbeck, Quarterback der Seahawks von 2001 bis 2010

Nach der Saison 2004 wurde General Manager Bob Whitsitt wegen Unstimmigkeiten mit Head Coach Mike Holmgren seines Amtes enthoben und durch Tim Ruskell ersetzt. Ruskell konnte die Verträge der drei Leistungsträger Alexander, Hasselbeck und Jones verlängern und verpflichtete fast die Hälfte des 53-Mann-Kaders neu und legte so den Grundstein für die bis dahin beste Saison der Seahawks. Seattle startete mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison, verlor dann aber kein einziges Spiel mehr, bis sie am letzten Spieltag den Packers unterlagen. Shaun Alexander stellte einen neuen Rekord für Touchdowns in einer Saison auf und wurde zum Most Valuable Player (MVP, wertvollster Spieler) der Saison 2005 gewählt. Die linke Seite der Offensive Line mit Walter Jones und Steve Hutchinson galt als eine der besten der NFL und hatte einen erheblichen Anteil an Alexanders Rekorden und Auszeichnungen. Mit einer Bilanz von dreizehn Siegen bei drei Niederlagen sicherte sich Seattle als beste Mannschaft der NFC den Heimvorteil für die gesamten NFC-Play-offs. Gegen die Washington Redskins gewannen sie das erste Play-off-Spiel seit 21 Jahren, und mit dem Sieg über die Carolina Panthers im NFC Championship Game zogen sie zum ersten Mal in den Super Bowl ein. Im Super Bowl XL trafen die Seahawks auf die Pittsburgh Steelers um ihren jungen Quarterback Ben Roethlisberger und Runningback Jerome Bettis. Die Seahawks konnten zwar mehr Raumgewinn als die Steelers erzielen, aber sie schafften es nicht, ihre Überlegenheit in genügend Punkte umzusetzen. Entweder wurden sie von den Schiedsrichtern zurückgepfiffen oder sie machten Fehler in entscheidenden Situationen. Die Steelers dagegen konnten mit Hilfe dreier Big Plays das Spiel mit 21:10 für sich entscheiden.

2006 tauschten die Seahawks Guard Steve Hutchinson an die Minnesota Vikings und bekamen von diesen Wide Receiver Nate Burleson. Weitere wichtige Neuzugänge waren Linebacker Julian Peterson und der ehemalige Super Bowl MVP Deion Branch, den Seattle am Anfang der Saison von den New England Patriots verpflichtete. Shaun Alexander verletzte sich im ersten Spiel gegen die Detroit Lions, spielte aber noch drei Spiele, bis ihm ein gebrochener Fuß diagnostiziert wurde und er den Großteil der Saison aussetzen musste. Auch Matt Hasselbeck fehlte mit diversen Verletzungen vier Spiele. Die Seahawks retteten sich knapp mit einer Bilanz von neun Siegen zu sieben Niederlagen in die Play-offs und gewannen ihren dritten Divisionstitel in Folge. Im ersten Spiel der Play-offs schlugen sie die Dallas Cowboys mit 21:20. In der nächsten Runde war gegen die Chicago Bears Schluss, gegen die sie in der Verlängerung verloren.

In der Saison 2007 setzten sich die Seahawks trotz eines erneut hinter den Erwartungen zurückbleibenden Shaun Alexanders wieder in der Division mit zehn Siegen und sechs Niederlagen durch, sodass sie im ersten Play-off-Spiel gegen die Washington Redskins Heimrecht hatten. Die Redskins wurden im Qwest Field mit 35:14 besiegt. Das Divisional Play-off-Spiel fand in Green Bays Lambeau Field statt. Dieses endete trotz einer zwischenzeitlicher 14:0-Führung mit einer 20:42-Niederlage für die Seahawks. Wenige Tage nach dem Aus in den Play-offs gab Mike Holmgren bekannt, dass er nach der Saison 2008 zurücktreten und sein Assistent Jim L. Mora voraussichtlich seine Nachfolge antreten werde.

Rückkehr in die Erfolglosigkeit (2008–2009)

Nachdem Shaun Alexander in der Preseason entlassen wurde, lag das Hauptaugenmerk in der Free Agency auf einer Verbesserung des Laufspiels. Größte Probleme der Seahawks in der Vorsaison waren das Laufspiel und die Offensive Line. Verpflichtet wurden die Runningbacks Julius Jones von den Dallas Cowboys sowie T. J. Duckett von den Detroit Lions, Guard Mike Wahle von den Carolina Panthers sowie Kicker Orlindo Mare und Linebacker D. D. Lewis. Kicker Josh Brown, der zu den besten Kickern gehörte, wechselte zum Divisionsrivalen nach St. Louis. Die Saison war von Verletzungen geprägt. Nachdem sich mit Deon Branch, Nate Burleson und Bobby Engram alle drei Wide Receiver verletzten, für Burleson war die Saison gar beendet, fand Quarterback Hasselbeck keine eingespielte Offense vor. Hinzu kam, dass er selbst permanent Rückenbeschwerden hatte und mehrere Spiele aussetzen musste. Zudem musste auch Defensive End Patrick Kerney die Saison vorzeitig beenden. Einzig Tight End John Carlson, der 2008 von der University of Notre Dame gedraftet wurde, erwies sich als Lichtblick. In seiner ersten Saison konnte er bis zum zwölften Spieltag fast 400 Yards und drei Touchdowns durch Pässe erzielen. Dennoch beendeten die Seahawks die Saison mit einer Bilanz von vier Siegen bei zwölf Niederlagen.

Als Holmgrens Nachfolger wurde Jim L. Mora ausgewählt, welcher vorher als Assistant Head Coach und Defensive Backs Coach Holmgren assistiert hatte. Die Saison begann positiv, als die St. Louis Rams überzeugend mit 28:0 geschlagen werden konnten. Doch der Rest der Saison war vor allem von schwachen Spielen bei Auswärtsauftritten geprägt. Mit fünf Siegen und sieben Niederlagen ging es in die letzten vier Saisonspiele, welche allesamt verloren wurden und Mora letztendlich seine Anstellung kostete.

Umbruch unter Pete Carroll (2010–heute)

Neuausrichtung

Marshawn Lynch und Mike Williams beim als „Beast Quake“ getauften Spielzug gegen die New Orleans Saints

Neuer Head Coach wurde Pete Carroll, der von der University of Southern California (USC) nach Seattle wechselte. Er galt als erfolgreicher und charismatischer Trainer im College Football, dessen Methoden sich nicht auf die NFL übertragen ließen. Gemeinsam mit dem ebenfalls neu eingestellten General Manager John Schneider übernahm er ein Team, das schlecht zusammengestellt war. In ihrem ersten Jahr bei den Seahawks vollführten Carroll und Schneider bei dem Versuch die Mannschaft umzukrempeln insgesamt 284 Transfers.

Die vier Teams der NFC West waren in dieser Saison allesamt schwach, und so qualifizierten sich die Seahawks als erstes Team in der Geschichte der NFL mit einer negativen Bilanz von sieben Siegen bei neun Niederlagen als Tabellenführer ihrer Division für die Play-offs. Im Wildcard-Spiel trafen sie auf die amtierenden Super-Bowl-Sieger New Orleans Saints, welche unerwartet mit 41:36 geschlagen wurden. Der spielentscheidende 67-Yards-Touchdown von Marshawn Lynch, welcher in dieser Saison von den Buffalo Bills zu den Seahawks getauscht wurde, gilt als einer der spektakulärsten Läufe in der Geschichte der Play-offs und wurde später „Beast Quake“ getauft. In den Divisional Play-offs verloren die Seahawks gegen die Chicago Bears mit 35:24.

In Carrolls zweitem Jahr wurde der Umbau fortgeführt, als der langjährige Quarterback Matt Hasselbeck, der in seiner Karriere bei den Seahawks viele Franchiserekorde aufgestellt und das Team 2005 in den Super Bowl geführt hatte, abgegeben wurde. Für ihn wurde Tarvaris Jackson zusammen mit dem Wide Receiver Sidney Rice von den Minnesota Vikings verpflichtet. Wie in der Vorsaison erreichten die Seahawks eine Bilanz von sieben Siegen zu neun Niederlagen in der Regular Season, was nicht zur Teilnahme an den Play-offs reichte.

Aufschwung und Krönung

Auf der Suche nach Verstärkung auf der Quarterback-Position wurde vor der Saison 2012 Matt Flynn von den Green Bay Packers verpflichtet. Außerdem wurde mit Russell Wilson ein Quarterback gedraftet, der sich letztlich durch starke Leistungen in der Preseason den Startplatz erkämpfte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten steigerte er sich im Laufe der Saison und führte ein junges Team, das von einer starken Defense profitierte, per Wildcard in die Play-offs. Dort besiegte Seattle die Washington Redskins und errang somit den ersten Auswärtssieg in den Play-offs seit 1983. Im anschließenden Spiel schieden die Seahawks gegen die Atlanta Falcons aus. In diesem Spiel brach Rookie-Quarterback Wilson mit 385 Yards den Rekord (335 Yards) von Sammy Baugh aus dem Jahr 1937 für die meisten Passing Yards eines Rookies in einem Postseason-Spiel. Als erstem Team gelang es Seattle außerdem, nicht nur einen (mindestens) 20-Punkte-Rückstand im letzten Viertel aufzuholen, sondern auch in Führung zu gehen.

Russell Wilson, Marshawn Lynch mit der Lombardi Trophy

In Carrolls und Schneiders viertem Jahr bei den Seahawks wurde das Team in der Defense beim Pass Rush mit Cliff Avril und Michael Bennett verstärkt. Getragen von einer guten Defense, inklusive der als Legion of Boom getauften Passverteidigung, wurde die NFC West vor der Konkurrenz aus San Francisco mit einer Bilanz von dreizehn Siegen und drei Niederlagen gewonnen und der Heimvorteil in den Play-offs der NFC errungen. In den Divisional Play-offs besiegten die Seahawks die New Orleans Saints mit 23:15. Im NFC Championship Game kam es zum erneuten Aufeinandertreffen mit dem Rivalen aus der Division, den San Francisco 49ers. Durch Touchdowns von Lynch und Jermaine Kearse, drei erzielten Field Goals von Steven Hauschka und einer Interception in der eigenen Endzone kurz vor Schluss von Malcolm Smith wurde das Spiel mit 23:17 gewonnen. Somit zogen die Seahawks zum zweiten Mal in den Super Bowl ein. Am 2. Februar 2014 spielten die Seahawks im Super Bowl XLVIII gegen die Denver Broncos, wodurch es zum Aufeinandertreffen zwischen der besten Defense der NFL und der von Quarterback Peyton Manning angeführten besten Offense kam. Das Spiel endete mit dem überraschend deutlichem 43:8-Sieg. Damit stand die erste Meisterschaft in der Franchisegeschichte der Seattle Seahawks fest.

Der Saisonstart der Saison 2014 verlief mit drei Siegen und drei Niederlagen in den ersten sechs Spielen durchwachsen. Doch das Team steigerte sich und konnte mit neun Siegen aus den letzten zehn Spielen die Arizona Cardinals, auch auf Grund zweier Siege in den direkten Duellen, noch von der Spitze der NFC West verdrängen. Mit zwölf Siegen bei vier Niederlagen sicherte sich Seattle, als an Position eins gesetztes Team, wiederum den Heimvorteil in den Play-offs. In der Divisional Round gelang ein 31:17-Sieg gegen die Carolina Panthers. Das NFC Championship Game gegen die Green Bay Packers wurde in der Overtime mit 28:22 gewonnen, obwohl die Seahawks drei Minuten vor Schluss mit 19:7 in Rückstand lagen. Somit qualifizierten sich die Seahawks zum dritten Mal in ihrer Geschichte für den Super Bowl (XLIX). Die Titelverteidigung scheiterte jedoch auf Grund der 24:28-Niederlage gegen die New England Patriots.

Nach den Super Bowls

Die Saison 2015 begann für die Seahawks erneut durchwachsen, da sie nur vier der ersten neun Spiele gewinnen konnten. Besonders auffällig war, dass die Seahawks bei den ersten vier Niederlagen zu Beginn des vierten Viertels immer in Führung lagen und erst danach das Spiel aus der Hand gaben. Nachdem sie jedoch fünf Spiele in Folge gewannen, konnten sie sich in Woche 15 zum vierten Mal in Folge für die Play-offs qualifizieren. In den Wildcards trafen sie auf die Minnesota Vikings. Bei -21 °C, dem drittkältesten Spiel in der NFL-Geschichte, gerieten die Seahawks anfangs in 0:9-Rückstand, konnten aber nach einem Touchdown und einem Field Goal mit 10:9 die Führung übernehmen. Die Vikings vergaben ihrerseits 26 Sekunden vor Schluss ein Field Goal zum möglichen erneuten Führungswechsel, wodurch die Seahawks das Spiel gewannen. In den Divisional Play-offs warteten die Carolina Panthers. Nachdem sie zur Halbzeit mit 0:31 in Rückstand geraten waren, konnten die Seahawks noch auf 24:31 verkürzen, verloren aber schließlich das Spiel.

Die Saison 2016 begann mit vier Siegen und einer Niederlage, ehe die Seahawks am siebten Spieltag mit 6:6 gegen die Arizona Cardinals das erste Unentschieden der Franchisegeschichte erzielten. Die Seahawks beendeten die Regular Season mit zehn Siegen, fünf Niederlagen und einem Unentschieden, was für den Divisionssieg reichte. Geprägt war die Saison durch ein inkonsistentes Laufspiel. Nach dem Rücktritt Lynchs vor Saisonbeginn setzte Carroll 18 verschiedene Läufer ein. In den Play-offs trafen die Seahawks auf die Detroit Lions, welche sie mit 26:6 besiegten. Runningback Thomas Rawls erlief 161 Yards, womit er einen Postseason-Franchise-Rekord aufstellte. Die Play-offs endeten für die Seahawks jedoch erneut in der Divisional Round, als sie mit 20:36 gegen die Atlanta Falcons verloren.

In der Saison 2017 waren die Seahawks vor große Probleme gestellt. Die Defense war durch viele Verletzungen geschwächt und auch das Laufspiel in der Offense war schlecht. Russel Wilson wurde erst der fünfte Quarterback seit 1970, der sein Team in erlaufenen Yards anführte. Auch ein mit Blair Walsh inkonsistenter Kicker, der nach einem guten Start in der zweiten Saisonhälfte mehrere Siege verschenkte, schwächten die Seahawks. Letztlich konnten die Seahawks neun Siege und sieben Niederlagen erzielen und verpassten damit erstmals seit 2011 die Playoffs.

Die Saison 2018 begann mit einer personellen Umstrukturierung, da den Seahawks die Leistungsträger Kam Chancellor, Richard Sherman, Michael Bennett, Cliff Avril und Jimmy Graham aufgrund von Entlassung, Transfer oder Verletzung nicht mehr zur Verfügung standen. Auch Earl Thomas fiel in der Mitte der Saison noch aus. Die Seahawks begannen die Saison mit zwei Niederlagen, konnten sich jedoch fangen und schlossen die Saison mit zehn Siegen und sechs Niederlagen ab, womit sie sich einen Wildcard-Platz für die Play-offs sicherten. Mit Chris Carson konnten die Seahawks erstmals seit 2014 wieder einen Runningback mit mehr als 1.000 erlaufenen Yards vorweisen. Insgesamt stellten sie die beste Laufoffense der Liga. Weitere neue Leistungsträger waren die Defensive Linemen Frank Clark und Jarran Reed, welche gemeinsam 24,5 Sacks erzielten, und Rookie-Punter Michael Dickson, der in den Pro Bowl gewählt wurde. Mitte der Saison verstarb Besitzer Paul Allen. Seine Rolle übernahm die Nachlassvertreterin, Allens Schwester Judy. In den Play-offs verloren die Seahawks jedoch bereits im ersten Spiel mit 22:24 gegen die Dallas Cowboys.

2019 konnten sich die Seahawks auf elf Saisonsiege verbessern und sich als Wildcard für die Play-offs qualifizieren. Dort schieden sie jedoch in der Divisionalround gegen die Green Bay Packers aus. Pete Carroll erzielte am 15. Spieltag zudem den Meilenstein als erster Head Coach mit den Seahawks 100 Spiele zu gewinnen.

Nach der Saison 2023 trennten sich die Seahawks einvernehmlich von Caroll als Head Coach, erhielten ihn der Organisation jedoch als Berater. Er konnte in seinen 14 Saisons eine 137-89-1-Bilanz vorweisen.