Kalender

Deutschland - Bundesliga - Frauen 05/04 10:00 20 Bayer Leverkusen - Frauen vs Bayern München - Frauen - View
Deutschland - DFB-Pokal - Frauen 05/09 14:00 1 Bayern München - Frauen vs Wolfsburg - Frauen - View
Deutschland - Bundesliga - Frauen 05/12 12:00 21 Bayern München - Frauen vs Nürnberg - Frauen - View
Deutschland - Bundesliga - Frauen 05/20 13:30 22 TSG 1899 Hoffenheim - Frauen vs Bayern München - Frauen - View

Resultate

Deutschland - Bundesliga - Frauen 04/22 17:30 19 [1] Bayern München - Frauen v Werder Bremen - Frauen [7] W 3-0
Deutschland - Bundesliga - Frauen 04/14 16:30 18 [12] MSV Duisburg - Frauen v Bayern München - Frauen [1] W 1-5
Deutschland - DFB-Pokal - Frauen 03/31 13:45 2 Bayern München - Frauen v Eintracht Frankfurt - Frauen W 4-2
Deutschland - Bundesliga - Frauen 03/23 16:45 17 [2] Wolfsburg - Frauen v Bayern München - Frauen [1] W 0-4
Deutschland - Bundesliga - Frauen 03/16 11:00 16 [1] Bayern München - Frauen v RB Leipzig - Frauen [10] W 5-0
Deutschland - Bundesliga - Frauen 03/09 12:00 15 [3] Eintracht Frankfurt - Frauen v Bayern München - Frauen [1] W 1-2
Deutschland - DFB-Pokal - Frauen 03/05 17:30 3 Carl Zeiss Jena - Frauen v Bayern München - Frauen W 0-3
Deutschland - Bundesliga - Frauen 02/18 15:00 14 [2] Bayern München - Frauen v SGS Essen - Frauen [8] W 2-0
Deutschland - DFB-Pokal - Frauen 02/14 18:00 4 Kickers Offenbach - Damen v Bayern München - Frauen W 0-6
Deutschland - Bundesliga - Frauen 02/10 13:00 13 [9] 1. FC Köln - Frauen v Bayern München - Frauen [1] W 0-5
Deutschland - Bundesliga - Frauen 02/05 18:30 12 [2] Bayern München - Frauen v Freiburg - Frauen [8] W 4-0
UEFA Champions League - Frauen 01/30 20:00 6 [3] Bayern München - Frauen v PSG - Frauen [1] D 2-2

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 34 16 18
Wins 24 11 13
Draws 9 5 4
Losses 1 0 1
Goals for 88 42 46
Goals against 17 8 9
Clean sheets 21 10 11
Failed to score 3 1 2

Die Frauenfußballabteilung des FC Bayern München besteht seit dem 7. Juni 1970. In den Anfangsjahren des modernen deutschen Frauenfußballs spielte die Mannschaft um die oberen Ränge und gewann 1976 die Deutsche Meisterschaft. Nach wechselhafter Geschichte spielt das Team seit 2000 wieder in der Bundesliga, der es bereits als Gründungsmitglied (1990) angehörte. 2012 gewann die Mannschaft den DFB-Pokal sowie 2015, 2016, 2021 und 2023 und somit insgesamt fünf Mal die Deutsche Meisterschaft.

History

Geschichte

Anfangszeiten bis zur ersten deutschen Meisterschaft 1976

Die Gründung der Frauenfußball-Abteilung des FC Bayern München fand am 7. Juni 1970 mit der Notiz „Start im Damenfußball beim FC Bayern München eV“ statt. Dies geschah drei Monate vor der Aufhebung des seit 1955 geltenden Verbots des DFB zur Gründung von Frauenfußball-Abteilungen. Schon 1967 soll es aber laut Vereinszeitschrift des FC Bayern München 74 Frauen gegeben haben, welche eine Frauenabteilung innerhalb des Vereins gegründet hatten.

Nach der offiziellen Gründung im Juni 1970 wurde eine Spielerinnensichtung an der Säbener Straße durchgeführt und eine erste Mannschaft zusammengestellt. Bis zu den ersten offiziellen Spielen dauerte es allerdings noch bis Mitte 1972. Schon gleich die erste Saison wurde mit der Meisterschaft des Großraums München gefeiert. Die Bilanz: 28:0 Punkte, 114:2 Tore. Den oberbayerischen Meistertitel sicherte sich die Mannschaft am 6. November 1971 auf dem Platz des BC Aichach vor 1200 Zuschauern mit dem 7:0-Sieg über den FC Ehekirchen. Neben den Meisterschaftsspielen wurden Trainingslager abgehalten und internationale Freundschaftsspiele organisiert, so unter anderem ein Spiel gegen die Italienische Fußballnationalmannschaft der Frauen, welches mit 2:1 gewonnen wurde.

In der Folgesaison errangen die Frauen des FC Bayern erstmals die Bayerische Meisterschaft. Es war der erste von insgesamt 19 Titeln in Folge. Das Finale gegen die SpVgg Landshut wurde im neuerbauten Olympiastadion ausgetragen und endete mit 4:2. Trainer der Mannschaft war Fritz Bank und die Spielführerin Olga Schütz. Neben Schütz war auch Maria Meissner Teil des Teams. Meissner war maßgeblich an der Gründung der Frauenabteilung beteiligt und sollte später als die „Mutter der Pokale“ bekannt werden. Im Finale um den Goldpokal – ein ohne die Zustimmung des DFB organisiertes Turnier der Landesverbandsmeister um die Deutsche Meisterschaft, und daher inoffiziell – unterlag der FC Bayern München dem TuS Wörrstadt am 29. September 1973 in Rüsselsheim mit 1:3.

In der 1974 erstmals offiziell ausgetragenen Deutschen Meisterschaft der Frauen scheiterten die Bayern bereits in der Gruppenphase und wurden dort nur Zweiter hinter dem SV Bubach-Calmesweiler. Ein Jahr später machte man es besser und erreichte erstmals das Finale. In Bad Godesberg traf man auf den Bonner SC, der damals mit Spielerinnen wie Beverly Ranger, Anne Trabant-Haarbach und Christa Nüsser auf dem Höhepunkt seiner Zeit war. Vor 2337 Zuschauern ging das Endspiel mit 2:4 verloren.

Auf dem Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft, nur ein Jahr nach der Finalniederlage gegen den Bonner SC, nahm man an eben jenem Revanche. In der Gruppenphase 1976 bezwang man die Bonnerinnen in den entscheidenden Spielen um den Einzug in das Halbfinale mit 4:3 nach Hin- und Rückspiel. Im Finale hieß der Gegner Tennis Borussia Berlin. 3700 Zuschauer sahen im Siegener Leimbachstadion eine Partie, die nach 60 Minuten in die Verlängerung ging. Die Frauen des FC Bayern, die bis auf Jutta Lehner und Cornelia Doll mit der gleichen Elf wie im Finale 1975 antraten, gingen zweimal in Führung, ehe jeweils Rita Cygon für die Borussia ausglich. In der Verlängerung waren es Inge Mayerhofer und Doris Niederlöhner, die für den 4:2-Endstand und damit den ersten großen Titel in der Geschichte der FC-Bayern-Frauen sorgten. Aus der Meistermannschaft ging die spätere Trainerin Sissy Raith hervor. 1977 stieß die heutige Managerin Karin Danner als Spielerin zur Mannschaft.

Verlorene Finals und Abstieg aus der Bundesliga 1992

1979 und 1982 stand man erneut im Finale um die Meisterschaft, vermochte aber nicht die Vormachtstellung der SSG 09 Bergisch Gladbach, mit Spielerinnen wie Silvia Neid, zu durchbrechen und verlor beide Male. Im Jahr 1985 erreichten die „Bayern“ letztmals ein Finale um die Meisterschaft, blieben aber erneut ohne den erhofften Erfolg. Monika Schmidt bestritt 1985 ihr letztes von fünf Endspielen um die Meisterschaft für die Bayern. Sie ist damit die einzige Spielerin, die in allen fünf Finals im Trikot für die „Roten“ auflief. Von 1985 bis zur Gründung der Frauen-Bundesliga 1990 scheiterten die Frauen auf dem Weg zum Endspiel um die Meisterschaft fast ausschließlich an der SSG 09 Bergisch Gladbach, dem TSV Siegen und dem FSV Frankfurt.

Nach zwei Halbfinals, 1985 und 1986, erreichten die Frauen des FC Bayern 1988 erstmals das DFB-Pokal-Finale. Gegen den TSV Siegen mit der ehemaligen Bayern-Spielerin und zukünftigen Trainern der FCB-Frauen Sissy Raith, hatte man aber keine Chance. Das Finale ging 0:4 verloren, Silvia Neid erzielte einen Hattrick. Nur zwei Jahre später schaffte man es erneut in das Pokalfinale, diesmal traf man auf den FSV Frankfurt. Auch wenn es abermals nicht zu einem Pokalsieg reichte, so fiel die Niederlage mit 0:1 doch deutlich knapper aus als 1988 gegen den TSV Siegen. Es sollte aber noch 24 weitere Jahre dauern, ehe die FC Bayern-Frauen erstmals den Pokal in Empfang nehmen konnten.

Auf dem DFB-Bundestag 1989 wurde die Einführung einer zweigleisigen Bundesliga zur Saison 1990/91 beschlossen. Die jeweils besten Mannschaften der damals 16 DFB-Mitgliedsverbände, nach Abschluss der Saison 1989/90, waren automatisch für die neue Bundesliga qualifiziert. So auch die Frauen des FC Bayern, die somit als Gründungsmitglied der Liga gelten. Die Freude darüber währte jedoch nicht lange. Schloss man die erste Saison 1990/91 noch auf Platz 4 in der Gruppe Süd ab, war man eine Saison später das Schlusslicht und stieg aus der Bundesliga in die Bayernliga ab. In dieser belegte man in den folgenden sieben Saisons die Plätze 2 bis 4 und war ab 1994 nicht mehr für den DFB-Pokal-Wettbewerb qualifiziert.

Rückkehr in die Bundesliga 2000

Nach acht langen Jahren und zum 30-jährigen Jubiläum der Frauenfußball-Abteilung gelang 2000 der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Die Mannschaft gewann alle Saisonspiele der Bayernliga und setzte sich in der Aufstiegsrunde im entscheidenden Spiel um den Gruppensieg gegen den SC Freiburg mit 3:2 durch.

Einer der Gründe für die Leistungsexplosion war das erhöhte Budget der FC-Bayern-Frauen. Beeindruckt von der Frauen-WM 1999 in den USA, erhöhte Vereinspräsident Franz Beckenbauer den Etat der Abteilung von 50.000 auf 300.000 Mark. Anteil am sportlichen Erfolg hatten unter anderem die damals 21-jährige Nadine Angerer, die vom Stadtrivalen FFC Wacker München zu den Bayern gewechselt war, Tanja Wörle, Petra Wimbersky sowie die Routiniers Roswitha Bindl und Bärbel Weimar.

Mit dem Ziel eines Platzes im Mittelfeld gingen die Bayern die erste Bundesliga-Saison seit 1990/91 an. Der Kader blieb dabei weitestgehend unverändert und nur wenige Neuzugänge kamen zur Mannschaft, so unter anderem Nathalie Bischof (spätere Trainerin der zweiten Mannschaft) und Sandra de Pol. Der Pokalfinalist des Vorjahres, der TSV Siegen, war der Gegner zum Auftakt und wurde überraschend mit 4:1 bezwungen. Neuzugang Bischof sorgte nach der Pause für den Ausgleich und erzielte somit das erste Tor für die Bayern in der Bundesliga seit 1991. Am Ende der Saison wurde der anvisierte Platz Mittelfeld mit dem 6. Platz erreicht. Petra Wimbersky wurde mit 13 Treffern die mannschaftsinterne Torschützenkönigin. Allerdings verloren die Bayern ihre Stammtorhüterin Nadine Angerer, die überraschend zum Ligakonkurrenten aus Potsdam wechselte.

Am 14. Februar 2002 stimmten die Mitglieder des FC Bayern München mehrheitlich für die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung der Herren sowie der Frauenfußball-Abteilung aus dem FC Bayern München e. V. in die knapp zwei Monate zuvor gegründete FC Bayern München AG.

Nach einem 4. Platz (2001/02) und einem 5. Platz (2002/03) erlebten die Frauen des FC Bayern einen schweren Start in die Saison 2003/04. Bis zum Jahresende standen gerade einmal sieben Punkten aus acht Spielen zu Buche. Im August 2003 kam man beim 1. FFC Frankfurt gar mit 1:8 unter die Räder. Infolge des schlechten Saisonstarts wurde Ende des Jahres der langjährige Trainer Peter König entlassen und Co-Trainerin Sissy Raith übernahm das Amt. Nach 27 Punkten aus der Rückrunde beendeten die Bayern die Spielzeit auf Platz 5. Wichtig für die Bayern war die Rückkehr von Pavlína Ščasná. Die Tschechin verließ die Bayern in Richtung Vereinigte Staaten, nachdem sie in der Aufstiegssaison 14 Tore erzielt hatte, und kehrte zur zweiten Saisonhälfte 2003/04 zurück, in der sie zehnmal in 14 Spielen traf. Ihren Platz als Torjägerin übernahm derweil die Österreicherin Nina Aigner die am Ende auf 16 Treffer kam, einer weniger als in der Vorsaison.

In der ersten kompletten Saison unter Trainerin Raith musste die Mannschaft den Abgang von Simone Laudehr verkraften. In der Hinrunde war sie unter Peter König gar nicht zum Einsatz gekommen, während sie in der Rückrunde unter Raith alle Spiele bestritten hatte. Ein Angebot vom FCR 2001 Duisburg bewog sie jedoch zu einem Wechsel. Alle Abgänge wurden fast ausschließlich mit Nachwuchsspielerinnen kompensiert. Dennoch langte es am Ende zu einem 4. Platz in der Liga und man erreichte nach 1990/91 erstmals wieder ein Halbfinale im DFB-Pokal-Wettbewerb, in dem man am späteren Sieger aus Potsdam mit 0:2 scheiterte. Ein Jahr später kam es an gleicher Stelle zu einem erneuten Aufeinandertreffen der beiden. Wieder behielten die Turbine die Oberhand und gewann mit 3:1. In der Liga lief es dagegen nicht ganz so gut. Im Auftaktspiel gegen den SC Freiburg traf Neuzugang Julia Šimić im Alter von 17 Jahren zur 1:0-Führung und die Bayern gewannen am Ende mit 3:2. Doch schon im nächsten Spiel gab es wie schon 2003 eine derbe 1:8-Pleite gegen den FFC Frankfurt, die bis heute die höchste Heimniederlage der FC-Bayern-Frauen in der Bundesliga markiert. Obwohl man mit einem 6:2 gegen den FFC Brauweiler Pulheim und einem 6:0 gegen den FSV Frankfurt auch hohe Heimsiege verbuchen konnte, änderte dies wenig an einer insgesamt holprigen Saison, an deren Ende unter dem Strich nur der 8. Platz stand und damit das bis heute schlechteste Saisonergebnis seit dem Abstieg 1992.

Danach kehrte wieder Stabilität ein: Am Ende der beiden folgenden Spielzeiten belegte man jeweils den 4. Platz in der Liga, 2008 wurde zudem erneut das Halbfinale im Pokal erreicht. Im Sommer 2008 gab Sissy Raith nach viereinhalb Jahren ihren Posten ab und wechselte als Verbandstrainerin zum BFV. Bereits im Winter war mit Günther Wörle vom TSV Crailsheim ihr Nachfolger verpflichtet worden, der damit die „Ära Wörle“ bei den FCB-Frauen begründete.

Mit Islacker, Baunach, Roth, Eder, de Pol, Rech, Bürki, Šimić, Aigner und Nicole Banecki konnte Wörle auf einen großen Pool an sehr talentierten Spielerinnen zurückgreifen. Hinzu kamen die Neuzugänge Melanie Behringer und Ivana Rudelic. Tanja Wörle kehrte mit ihrem Vater nach München zurück und aus der Jugend rückte die junge Österreicherin Carina Wenninger in die erste Mannschaft auf. Man war also bestens präpariert für die Saison 2008/09, die sich früh zu einem Vierkampf, bestehend aus dem FC Bayern, dem FCR Duisburg, Turbine Potsdam und dem FFC Frankfurt entwickelte. Durch einen 5:1-Sieg in Wolfsburg am 5. Spieltag und einem gleichzeitigen Unentschieden von Turbine und dem FCR übernahmen die Bayern erstmals die Tabellenspitze, die bis zum 21. Spieltag gehalten wurde. Mit drei Punkten Vorsprung gegenüber den Potsdamerinnen hätte der FC Bayern mit einem Heimsieg gegen den FCR Duisburg die Meisterschaft für sich entscheiden können. Über 3000 Zuschauer, die in Erwartung eines vorzeitigen Titelgewinns in den Sportpark nach Aschheim gestömt waren, erlebten nach Toren von Inka Grings (2), Laudehr und Martini jedoch eine bittere 0:4-Niederlage. Potsdam konnte somit in der Tabelle an Bayern vorbeiziehen, und auch Duisburg war nun wieder im Meisterschaftsrennen. Am letzten Spieltag kam es somit zum „Herzschlagfinale“: Turbine und Bayern lagen punktgleich auf den Plätzen 1 und 2, beide Mannschaften trennte nur ein Tor. Duisburg war mit einem Punkt weniger Dritter, hatte aber eine wesentlich besseren Tordifferenz als die beiden anderen. Zur Halbzeit stand es bei allen drei Partien torlos. Zwischen der 52. und 57. Minute wechselte die Tabellenführung zwischen den Brandenburgerinnen und den Bayern hin und her. In der 61. Minute traf Anja Mittag zum 3:0 für Potsdam gegen Wolfsburg und stellte somit die finale Tabellenkonstellation her, da sich auch der FC Bayern mit einem 3:0-Sieg vom TSV Crailsheim trennte.

Wurde die Meisterschaft auch um ein Tor verpasst, so bedeutete der zweite Platz die erstmalige Teilnahme an der Champions League. Aufgrund des schlechten Koeffizienten mussten die Bayern-Frauen zuerst nach Litauen reisen, um dort die Qualifikationsrunde zu bestreiten. Glasgow, Gintra Universitetas und Norchi Dinamoeli waren jedoch keine große Hürde und der 19:0-Erfolg gegen Dinamoeli stellt auch heute noch einen Rekord dar. Nachdem man den ungarischen Vertreter Viktória FC-Szombathely im Sechzehntelfinale ausgeschaltet hatte, war im Achtelfinale gegen HSC Montpellier Endstation. Nach einem 0:0 im Hinspiel in Montpellier war für das Rückspiel noch alles offen. Nach torlosen 90 Minuten in München beendete Hoda Lattaf in der 105. Minute alle Träume der Bayern auf ein Weiterkommen. Der Erfolg in der Bundesliga vom Vorjahr konnte hingegen nicht annähernd wiederholt werden. Mit sieben Saisonniederlagen und 20 Punkten Rückstand auf den Meister aus Potsdam langte es am Ende nur für Platz 4.

Pokalsieg, Meisterschaften und neuer Konkurrent Wolfsburg

Im Sommer 2010 übergab Günther Wörle das Traineramt aus gesundheitlichen Gründen an seinen Sohn Thomas, der gerade seine Profikarriere beendet hatte und über die B-Trainer-Lizenz verfügte; die Frauen des FC Bayern wurden seine erste Trainerstation. Zu seinem Amtsantritt begrüßte Wörle Lena Lotzen und Rückkehrerin Wimbersky. Gleichzeitig verließen aber Islacker, Behringer, Rech und Carmen Roth die Mannschaft.

FC Bayern – VfL Wolfsburg, 2015

Aber auch unter dem neuen Cheftrainer standen die Frauen des FCB zunächst weiter im Schatten der beiden „Großen“ aus Frankfurt und Potsdam. In der Liga reichte es wiederholt nur für einen Platz im oberen Mittelfeld, deutlich abgeschlagen hinter den jeweiligen Titelträgerinnen. Im Pokal sah es da schon etwas anders aus: Im ersten Jahr unter Wörle erreichte die Mannschaft das Halbfinale, in dem sie mit 2:4 an Turbine Potsdam scheiterte. Ein Jahr später mühte man sich förmlich von Runde zu Runde: Nach einem Freilos gewann man knapp mit 1:0 gegen den Zweitligisten 1. FC Saarbrücken, musste dann aber im Achtelfinale gegen den FF USV Jena in die Verlängerung und im Viertelfinale gegen den SC 07 Bad Neuenahr sogar ins Elfmeterschießen. Lediglich im Halbfinale gegen den Hamburger SV wusste man mit 5:2 zu überzeugen. Auf Grund der Kräfteverhälntnisse in der Liga war man dennoch im Finale gegen den 1. FFC Frankfurt am 12. Mai 2012 im Kölner RheinEnergieStadion klarer Außenseiter. Nach einer torlosen ersten Halbzeit brachte die US-Amerikanerin Sarah Hagen in der 63. Minute den FC Bayern 1:0 in Führung. Die in der 89. Minute eingewechselte Ivana Rudelić stellte in der Nachspielzeit den 2:0-Endstand her. Der Gewinn des DFB-Pokals bedeutete gleichzeitig die erste Trophäe seit 1976.

In derselben Saison deutete eine weitere Mannschaft ihren Anspruch auf eine gewichtige Rolle im deutschen Frauenfußball an: Der VfL Wolfsburg wurde Vizemeister hinter Potsdam und machte so erstmals auf sich aufmerksam. In den beiden folgenden Spielzeiten errang Wolfsburg seine beiden ersten Meistertitel, während die FC Bayern Frauen mit großem Abstand jeweils nur auf Platz 4 landeten. Doch ab diesem Zeitpunkt dominierten beide Mannschaften die Bundesliga und machten die Meisterschaft jeweils untereinander aus.

Tini Korpela mit der Meisterschale, 2015

In der Saison 2014/15 blieben die FCB-Fußballerinnen ungeschlagen und sicherten sich durch einen 2:0-Heimsieg am 10. Mai 2015 gegen die SGS Essen zum zweiten Mal nach 1976 die Meisterschaft. Bis dahin war es nur dem FFC Frankfurt gelungen, in den Saisons 2001/02 und 2006/07 ebenfalls ohne Niederlage den Titel zu holen. Zudem wurde beim Rückrundenspiel gegen den VfL Wolfsburg im Februar 2015 mit 2721 Zuschauern im Grünwalder Stadion ein bis heute gültiger Zuschauerrekord für die FCB-Frauen aufgestellt.

Der Gewinn der Meisterschaft bedeutete nach sechs Jahren Abstinenz die Rückkehr auf die internationale Bühne. Diese waren jedoch nur von kurzer Dauer: Im Sechzehntelfinale der Women’s Champions League 2015/16 schied der FC Bayern nach einem 2:2 im Rückspiel (Hinspiel 1:1) gegen den FC Twente Enschede auf Grund der Auswärtstorregel aus. In der Liga ließ sich die Mannschaft davon jedoch nicht beirren und zog weiter ihre Kreise. Im Vergleich zur Vorsaison war der Fußball weniger attraktiv, dafür aber effektiv. Das 0:1 am 17. April 2016 im Heimspiel gegen den 1. FFC Frankfurt war die erste Niederlage der Saison – und damit die erste nach 40 ungeschlagenen Spielen. Der Weg zur zweiten Meisterschaft in Folge war jedoch nicht gefährdet, und so konnte die Mannschaft am 1. Mai 2016 bereits am 20. Spieltag mit einem 5:0-Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen ihren Titel verteidigen.

In den Spielzeiten 2016/17 und 2017/18 blieb hinter dem VfL Wolfsburg jeweils nur die Vizemeisterschaft. Trotzdem können beide Saisons auf jeweils ihre Art als erfolgreich bezeichnet werden: In der Champions-League-Saison 2016/17 drang man erstmals bis in das Viertelfinale vor. Dort hieß der Gegner PSG, gegen den Vivianne Miedema im Hinspiel vor über 7.000 Zuschauern im Grünwalder Stadion für den 1:0-Siegtreffer sorgte. Das Ergebnis aus dem Hinspiel war am Ende aber nicht genug, da PSG nach einem 4:0-Erfolg im Parc des Princes als Sieger aus beiden Begegnungen hervorging. Die internationale Reise endete eine Saison später schon im Sechzehntelfinale mit zwei Niederlagen (0:1, 1:2) gegen die Frauen des FC Chelsea. Im nationalen Pokalwettbewerb lief es dafür besser und erstmals nach 2012 wurde wieder das Finale des DFB-Pokals erreicht. Auf dem Weg dorthin stellte der FC Bayern München im Viertelfinale am 13. März 2018 mit dem 15:0-Sieg beim Zweitligisten 1. FC Saarbrücken einen neuen Rekord für eine Viertelfinal-Begegnung auf und übertraf damit das 12:0 des 1. FFC Frankfurt, das dieser 2005 ebenfalls beim 1. FC Saarbrücken im Viertelfinale des DFB-Pokal-Wettbewerbs 2005/06 erzielt hatte. Im Endspiel trafen die Bayern auf den neuen Rivalen aus Wolfsburg. Nach 120 torlosen Minuten ging es in das Elfmeterschießen. Zwar hielt Manuela Zinsberger zwei Schüsse, doch am Schluss behielt der Favorit mit 3:2 die Oberhand.

Nur eine Woche später trafen beide Teams erneut aufeinander. Zur Premiere im Campus kamen 2.130 Zuschauer bei freiem Eintritt. Vor der Partie wurden mit Lena Lotzen und Viktoria Schnaderbeck zwei langjährige Spielerinnen verabschiedet. Während die Wolfsburgerinnen bereits als Meister feststanden, kämpfte das Team von Wörle noch um die erneute Qualifikation zur Champions League. Der VfL wurde mit 2:1 bezwungen und nach einem Auswärtserfolg am letzten Spieltag gegen den 1. FFC Frankfurt sicherte man sich erneut Platz 2.

Der Start in die Saison 2018/19 gelang mit einem 10:1-Auswärtserfolg bei Bayer 04 Leverkusen perfekt. Es war gleichzeitig der bis dahin höchste Sieg für die FC-Bayern-Frauen in ihrer Bundesligageschichte. Am dritten Spieltag kam es bereits zum Aufeinandertreffen mit dem VfL Wolfsburg. Nach einer guten Vorbereitung, einem souveränen Erfolg im Pokal gegen den FF USV Jena, dem Kantersieg gegen Leverkusen und einem 4:0 gegen den MSV Duisburg sahen sich die Bayern für das Auswärtsspiel bestens gewappnet. Sie erwischten jedoch einen rabenschwarzen Tag und verloren am Ende mit 0:6. Nur zwei Wochen nach der Niederlage gab der FC Bayern München bekannt, dass man sich nach Saisonende von Wörle trennen werde. Der Zeitpunkt der Pressemitteilung erweckte den Anschein, als ob die Niederlage Anlass für die angekündigte Trennung gewesen wäre, doch Wörle stellte klar, dass man sich bereits vor der Saison darauf verständigt hatte, den Vertrag nicht zu verlängern. Mit Beginn der Winterpause wurde Jens Scheuer als neuer Trainer bekanntgegeben.

In seiner ersten Saison führte Scheuer den FC Bayern München auf Platz 2, im Jahr darauf zur (insgesamt vierten) Meisterschaft, mit der drittbesten Punktzahl (gemeinsam mit dem 1. FFC Turbine Potsdam (2003/04)) seit Bestehen der eingleisigen Bundesliga. In der Saison 2021/22 wurden die Frauen erneut 2. hinter dem VfL Wolfsburg. Nach einem holpringen Start in die Saison 2022/23 legten die FCB-Frauen eine Serie von 15 Siegen und einem Unentschieden hin und lagen vor dem letzten Spieltag mit einem 2-Punkte-Vorsprung gegenüber Vorjahresmeister Wolfsburg auf Titelkurs. Mit einem eindrucksvollen 11:1 gegen Turbine Potsdam, dem höchsten Bundesligasieg in der Geschichte des Teams, sicherte man sich den fünften Meistertitel.

Der FC Bayern München Frauen ist eine deutsche Frauenfußballmannschaft, die in der Frauen-Bundesliga spielt, der höchsten Spielklasse des Frauenfußballs in Deutschland. Der Verein wurde 1970 gegründet und ist Teil des FC Bayern München.

Die Bayern München Frauen haben bisher den DFB-Pokal elfmal gewonnen, mehr als jeder andere Verein, und sind zweimal Deutscher Meister geworden. Sie sind auch international erfolgreich und haben die UEFA Women's Champions League 2020 gewonnen.

Zu den bekanntesten Spielerinnen des Vereins gehören Melanie Behringer, Lina Magull und Klara Bühl.