Der Davis Cup (Schreibweise lt. Duden: Daviscup oder Davis-Cup) ist der wichtigste Wettbewerb für Nationalmannschaften im Herrentennis. Er wird jedes Jahr unter über hundert Nationen in Gruppen und Runden ausgespielt. Veranstalter ist die International Tennis Federation (ITF). Der vergleichbare Wettbewerb im Damentennis ist der Billie Jean King Cup.
Die Entstehung des Nationenwettbewerbs geht auf die Idee von vier Mitgliedern des Tennisteams der Harvard University zurück. Diese fassten 1899 den Entschluss, Großbritannien, das Mutterland des Tennis, in einem Wettkampf herauszufordern. Nachdem die beiden Tennisverbände ihr grundsätzliches Einverständnis gegeben hatten, erarbeitete Dwight Filley Davis, einer der vier Spieler des Teams, ein Wettkampfkonzept und erwarb einer Anekdote zufolge mit exakt jenem Geldbetrag, den er gerade bei sich hatte, einen Pokal aus Sterlingsilber. Der Pokal wird scherzhaft als „hässlichste Salatschüssel der Welt“ bezeichnet.
Die erste Partie zwischen den USA und Großbritannien wurde im Jahr 1900 in Boston ausgetragen. Die US-amerikanische Mannschaft (mit Dwight Davis) erwies sich, insbesondere zur Überraschung der Briten, als so stark, dass sie die ersten drei Begegnungen gewann. Im Jahr darauf fiel der Wettkampf aus. 1902 gewannen erneut die USA. Bis 1913 erweiterte sich das Teilnehmerfeld um Deutschland, Belgien, Österreich, Frankreich und „Australasia“, einem von Australien und Neuseeland gebildeten Gemeinschaftsteam (1905 bis 1913). Das Turnier, das ursprünglich als „International Lawn Tennis Challenge“ bekannt war, erhielt dann zum Gedenken seines „Erfinders“ Dwight Davis den heutigen Namen, nachdem dieser 1945 gestorben war.
Zwischen 1950 und 1967 wurde der Wettbewerb von den Australiern dominiert, die in diesen 18 Jahren 15 Mal den Siegerpokal davontrugen. Bis 1973 konnten lediglich vier Nationen – die USA, Großbritannien, Frankreich und Australien/Australasia – den Wettbewerb gewinnen. Die Dominanz dieser führenden Tennisnationen wurde 1974 durchbrochen, als sich Südafrika und Indien für die Finalrunde qualifizierten. Südafrika gewann kampflos, da sich Indien aus Protest gegen die Apartheidpolitik weigerte, zu den Endspielen anzutreten. Seitdem ist es auch anderen Ländern gelungen, den Davis Cup zu gewinnen.
Deutschland erreichte erstmals 1970 das Endspiel, unterlag jedoch den USA. 1985 verlor das Team gegen Schweden zum zweiten Mal ein Endspiel. Zum ersten deutschen Davis-Cup-Sieg kam es am 18. Dezember 1988. Der Titel wurde 1989 – erneut gegen Schweden – verteidigt. Der bisher letzte Titelgewinn eines deutschen Teams gelang im Jahr 1993.
Zum 100. Geburtstag des Wettbewerbs im Jahr 2000 spielten 129 Nationen um den Titel.
Das Finalturnier 2020 wurde wegen der COVID-19-Pandemie auf 2021 verschoben.