Resultate

Weltmeisterschaft - Qualifikation 11/18 13:00 - Hongkong v Kenia W 22-18
Weltmeisterschaft - Qualifikation 11/12 14:30 - USA v Hongkong L 49-7
Weltmeisterschaft - Qualifikation 11/06 14:30 - Portugal v Hongkong L 42-14
Weltmeisterschaft - Qualifikation 07/23 07:30 - Tonga v Hongkong - View
Asian Rugby Championship 05/13 07:55 - Hongkong v Japan L 0-16
Asian Rugby Championship 05/06 04:55 - Japan v Hongkong L 29-17

Die Hongkonger Rugby-Union-Nationalmannschaft (englisch Hong Kong national rugby union team; chinesisch 香港欖球代表隊 / 香港榄球代表队, Pinyin Xiānggǎng Lǎnqiú Dàibiǎoduì, Jyutping Hoeng1gong2 Laam5kau4 Doi6biu2deoi6) ist die Nationalmannschaft Hongkongs in der Sportart Rugby Union und repräsentiert die Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China bei allen Länderspielen (Test Matches) der Männer. Die Mannschaft trägt den Spitznamen „Dragons“. Die organisatorische Verantwortung trägt der 1952 gegründete Verband Hong Kong Rugby Union (HKRU). Hongkong wird vom Weltverband World Rugby in die dritte Stärkeklasse (third tier) eingeteilt. Sie spielt seit 1972 in der Asienmeisterschaft des Kontinentalverbandes Asia Rugby und ihr gelang es noch nicht, sich für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren.

1969 bestritt Hongkong im Rahmen der ersten Asienmeisterschaft sein erstes Test Match gegen Japan. Hongkong gehört nach Japan zu den stärksten Rugby-Union-Nationalmannschaften Asiens und befindet sich seit Jahren unter den besten 30 der Weltrangliste. Aufgrund der Geschichte Hongkongs als Kolonie des Vereinigten Königreiches sind auch heute noch viele Spieler der Mannschaft britischer Herkunft.

History

Einführung und Verbreitung von Rugby

Der Rugbysport gelangte nach der britischen Übernahme Hongkongs in die Kronkolonie. Nach alten Zeitungsberichten datiert das Rugby in Hongkong aus den 1870er Jahren, womit Hongkong das älteste Rugbyspielende Land Asiens wäre. In diesem Zeitraum waren die Spieler hauptsächlich britische Matrosen, aber auch Polizisten und Händler. Der erste Rugby-Sekretär Hongkongs war Jock McGregor.

Die ersten Spiele, die zur Gründung des Verbandes Hong Kong Rugby Union (HKRU) führten, wurden zwischen 1924 und 1949 gespielt. Eine inoffizielle Hafenmannschaft Hongkongs spielte zwischen 1924 und 1949 regelmäßig gegen Shanghai, beide Mannschaften bestanden ausschließlich aus britischen Einwanderern, die sich in den Hafenstädten niedergelassen hatten; diese Spiele fanden nach der Gründung der Volksrepublik China ein Ende. 1934 traf eine Hongkonger Auswahl auf eine australische Universitätsmannschaft und gewann mit 11:5.

Nach der Ausrufung der Volksrepublik China, was eine Verbreitung des Rugby in China anfangs verhinderte, gründete sich 1952 die Hong Kong Rugby Union; die anhaltende britische Herrschaft über Hongkong, aber auch der Zustrom britischer Einwanderer und Kapitals vom Festland sowie die Etablierung Hongkongs als wichtige Hafenstadt, führten zu einem Aufleben des Rugbys, obschon dieser Sport zunächst auf die britische Gemeinschaft beschränkt blieb.

In diesem Zeitraum organisierte die Hong Kong Rugby Union die ersten offiziellen Spiele Hongkongs. Hongkong empfing 1958 eine neuseeländische Universitätsmannschaft, unterlag jedoch mit 0:47. 1958 organisierte Larry Abel, einer der Hongkonger Pioniere des Rugbys, kleinere Rugbyturniere, die seitdem jährlich ausgetragen werden. 1968 war Hongkong eines der Gründungsmitglieder der Asian Rugby Football Union (ARFU; heute Asia Rugby); die anderen waren Japan, Malaysia, Singapur, Sri Lanka, Südkorea und Thailand. Im März 1969 nahmen die Hongkonger an der ersten Asienmeisterschaft in Japan teil; gegen die Gastgeber resultierte eine knappe Niederlage, während gegen Taiwan, Südkorea und Thailand Siege gelangen. Ein Jahr später gewann die Mannschaft das Play-off um den dritten Platz gegen Singapur.

Erste Asienmeisterschaften

In den 1970er Jahren spielte Hongkong gegen die meisten asiatischen Nachbarländer mit einer Rugbytradition, darunter Japan, Südkorea, Taiwan, Thailand, Malaysia, Sri Lanka und Singapur. Dabei erzielte Hongkong gemischte Resultate und beendete die Asienmeisterschaft 1972 auf dem zweiten Platz, nachdem es daheim Japan mit 0:16 unterlegen war. 1974 und 1978 kam die Mannschaft nicht über die Gruppenphase hinaus, während sie 1976 nicht teilnahm.

1976 wurden erstmals die Hong Kong Sevens ausgetragen, die entscheidend für die Etablierung dieser Sportart in Hongkong waren. Das Konzept stammte von den Geschäftspartnern Ian Gow und Tokkie Smith, die ein tragfähiges Rugbyturnier in Asien etablieren wollten. Die ersten Sponsoren dieses Turnieres waren Cathay Pacific und Rothmans International, später ersetzt durch die HSBC. Die ersten teilnehmenden Mannschaften kamen aus Asien, aber auch zwei Auswahlmannschaften aus Australien und Neuseeland beteiligten sich. Das Turnier erfuhr ein schnelles Wachstum mit Mannschaften aus aller Welt und hat sich inzwischen als eines der offiziellen Turniere der jährlichen World Rugby Sevens Series etabliert.

Etablierung im Mittelfeld

In den 1980er Jahren fiel Hongkong Leistungstechnisch hinter Japan und Südkorea zurück; obschon es weiterhin gelang, andere asiatische Mannschaften zu besiegen, erreichte Hongkong 1980, 1982, 1988 und 1990 den dritten Platz; Japan und Südkorea machten den Titel meist unter sich aus. Im Jahr 1985 beschloss der International Rugby Football Board (IRFB, heute World Rugby), der damals noch sehr exklusiv war und nur acht Mitglieder zählte, die Einführung der Weltmeisterschaft. Für die erste Austragung 1987 vergab der IRB neun Startplätze durch Einladungen, wobei Hongkong unberücksichtigt blieb. 1988 wurde Hongkong schließlich Mitglied des IRFB, nahm jedoch nicht an der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1991 teil.

Die 1990er Jahre erwiesen sich für Hongkong als erfolgreicher und zu den bekanntesten Hongkonger Rugbyspielern in diesem Zeitraum gehörten Ashley Billington, David Lewis, Leung Yeung Kit und Chan Fuk Ping. 1992 bestritt Hongkong sein erstes Test Match gegen eine nichtasiatische Mannschaft, unterlag den Vereinigten Staaten in San Franciscos Boxer Stadium jedoch mit 16:23. Im selben Jahr erreichte Hongkong das Finale der Asienmeisterschaft, nachdem es Südkorea mit 20:13 besiegt hatte, verlor jedoch gegen Japan mit 9:37. Bei der Asienmeisterschaft 1994, die gleichzeitig Teil der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1995 war, verlor Hongkong sein Eröffnungsspiel gegen Südkorea, woraufhin es alle anderen Gegner bezwang und den dritten Platz erreichte; dennoch verpasste es das Endturnier in Südafrika. Herausragende Leistung waren Ashley Billingtons zehn Versuche gegen Singapur am 10. November 1994; dies sind die meisten Versuche durch einen Spieler in einer WM-Qualifikation.

1996 deklassierte Hongkong Taiwan im Spiel um Platz drei mit 114:12. 1997 übergaben die Briten die Kronkolonie Hongkong an die Volksrepublik China, was die internationale Teilnahme der Nationalmannschaft jedoch nicht beeinflusste. In den 1990er Jahren spielte Hongkong mehrere Test Matches gegen nichtasiatische Mannschaften. Gegner waren unter anderem Namibia, Papua-Neuguinea, die Vereinigten Staaten und Kanada. Hongkong erzielte dabei nennenswerte Siege, darunter dreimal gegen die USA, einmal in San Francisco, sowie 1998 gegen Kanada. Trotz dieser Steigerungen in den 1990er Jahren besiegte Hongkong in der Asienmeisterschaft 1998, die zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1999 zählte, zwar Südkorea, unterlag jedoch Japan und erlitt eine überraschende Niederlage gegen Taiwan, womit es den vierten Gruppenplatz erreichte.

Im neuen Millennium

Hongkong gegen Japan während der Asienmeisterschaft 2014
Hongkong gegen Japan während der Asienmeisterschaft 2015
Hongkong gegen Japan während der Asienmeisterschaft 2017

Die Asienmeisterschaft 2000 verlief noch enttäuschender als das vorhergehende Turnier mit Niederlagen gegen Japan, Südkorea und Taiwan. Im selben Jahr schrieb Hongkong Geschichte, als es auf die Volksrepublik China traf; dies war das erste Test Match gegen eine Mannschaft vom chinesischen Festland. Die Partie wurde in Shanghai im Gedenken an die früheren Rugbyspiele zwischen Hongkong und Shanghai gespielt. Der Volksrepublik China gelang einen Überraschungssieg von 17:15 gegen Hongkong. Ein Jaar später wurde es abermals von der Volksrepublik China überrascht und erreichte ein 25:25 unentschieden in Guangzhou. Die Asienmeisterschaft 2002 beendete Hongkong auf dem dritten Gruppenplatz. In der Qualifikation für die WM 2003 unterlag Hongkong Taiwan überraschenderweise mit 15:20, obschon es die Volksrepublik China in derselben Qualifikation erstmals besiegen konnte.

In der Asienmeisterschaft 2004 sicherte sich Hongkong den dritten Platz der Division 1. Die Asienmeisterschaft 2006/07 diente als Kontinentalqualifikation zur WM 2007, Hongkong verlor jedoch alle Spiele und verpasste die Play-offs.

Ab 2008 wurde die Asienmeisterschaft jährlich in der Top 5 zwischen fünf Mannschaften ausgetragen mit jeweils einem Auf- und Absteiger und hieß von da an Asian Five Nations. In der ersten Austragung gewann Hongkong zwar gegen die Debütanten Kasachstan und Arabien, unterlag aber Japan und Südkorea. Beim Asian Five Nations 2009 unterlag Hongkong neben Japan und Südkorea auch Kasachstan und erreichte nur den vierten Platz. Die Asian Five Nations 2010 gehörten zur Qualifikation für die WM 2011 und Hongkong bezwang zwar Südkorea und Kasachstan, verlor jedoch gegen Arabien; mit mehr Bonuspunkten erreichte Kasachstan anstelle Hongkongs die Play-offs.

Die Asian Five Nations 2011 beendete Hongkong nach Siegen über Kasachstan, Sri Lanka und die Vereinigten Arabischen Emirate hinter Japan auf Platz zwei. 2012 und 2013 platzierten sich die Hongkonger hinter den Japanern und Südkoreanern auf Platz drei. Ein Jahr später war das Turnier Teil der Qualifikation für die WM 2015 und verlief für Hongkong besser. Es wurde mit den traditionellen Gegnern Japan und Südkorea, aber auch Sri Lanka und den Debütanten aus den Philippinen in eine Gruppe gelost. Hongkong gelang ein 39:6-Heimsieg gegen Südkorea, aber auch ein historischer 108:0-Sieg gegen die Philippinen. Damit erreichte es den zweiten Platz und die Play-offs. Dort konnte es gegen Uruguay in Montevideo in der ersten Halbzeit gut mithalten und lag lediglich mit 3:6 zurück; in der zweiten Hälfte fiel es mangels Disziplin und Schlüsselspielern jedoch zurück und verlor schließlich mit 3:28, womit Hongkong aus der Qualifikation ausschied.

2015 nahm die Asienmeisterschaft die Asia Rugby Championship an und Hongkong beendete das Turnier auf dem zweiten Platz, nachdem das letzte Spiel gegen Japan nach wenigen Minuten abgebrochen werden musste und 0:0 unentschieden gewertet wurde, da heftiger Regen das Spielfeld überschwemmte. Ende desselben Jahres war Hongkong Gastgeber des Cup of Nations, an dem drei andere aufstrebende Rugbyländer teilnahmen: Portugal, Russland und Simbabwe. Hongkong erreichte den zweiten Platz, nachdem es Portugal und Simbabwe besiegen konnte, jedoch Russland unterlag. 2016 ernannte Hongkong Leigh Jones, Japans Defensivtrainer, der eine entscheidende Rolle in Japans Sieg gegen Südafrika während der WM 2015 hatte, zum Trainer. In den Jahren 2016 und 2017 erreichte die Mannschaft ebenfalls den zweiten Platz hinter Japan und vor Südkorea.

Zur Leistungssteigerung rief die HKRU unter Führung von Leigh Jones sein erstes professionelles Rugbyprogramm, genannt Elite Rugby Program, ins Leben; kurzfristiges Ziel war es, heimischen Rugbyspielern die Möglichkeit zu bieten, daheim professionelles Rugby zu spielen und langfristig sollte eine Profiliga nach dem Vorbild von Japans Top League gegründet werden. Beim Cup of Nations 2016 unterlag Hongkong Russland, bezwang jedoch Simbabwe und Papua-Neuguinea. Ein Jahr später unterlag es abermals Russland, konnte jedoch Chile und Kenia besiegen. In der Global Rapid Rugby 2018 traf Hongkong unter anderem auf die Western Force.

Die Asienmeisterschaften der Jahre 2018 und 2019 dienten gleichzeitig als Qualifikation für die WM 2019; da die Japaner als Gastgeber bereits einen Startplatz sicher hatten, verzichteten sie auf die Teilnahme. Diese Gelegenheit nutzten die Hongkonger aus und gewannen in beiden Turnieren ihre ersten beiden Asientitel. Damit erreichte das Team die Play-offs; dort bezwang es Kenia, unterlag jedoch Deutschland und Kanada.

Aufgrund der Reisebeschränkungen während der COVID-19-Pandemie konnte die Hongkonger Nationalmannschaft in den Jahren 2020 und 2021 kein einziges Spiel bestreiten. Da die Asienmeisterschaften der Jahre 2022 und 2023 zur Qualifikation für die WM 2023 gehörten, nahm Japan aufgrund seiner automatischen Qualifikation nicht daran teil, wodurch sich Hongkong zwei weitere Asientitel sichern konnte und das Play-off zwischen Asien und Ozeanien erreichte. Dort unterlag es jedoch Tonga, womit das Team die Repechage erreichte, jedoch nur Kenia besiegen konnte und Portugal sowie den Vereinigten Staaten unterlag.