Kalender

Deutschland - 2. Bundesliga 04/27 18:30 31 FC Schalke 04 vs Fortuna Düsseldorf - View
Deutschland - 2. Bundesliga 05/04 11:00 32 VfL Osnabrück vs FC Schalke 04 - View
Deutschland - 2. Bundesliga 05/11 11:00 33 FC Schalke 04 vs Hansa Rostock - View
Deutschland - 2. Bundesliga 05/19 13:30 34 Greuther Fürth vs FC Schalke 04 - View

Resultate

Deutschland - 2. Bundesliga 04/19 16:30 30 [10] Elversberg v FC Schalke 04 [12] D 1-1
Deutschland - 2. Bundesliga 04/13 18:30 29 [13] FC Schalke 04 v 1. FC Nürnberg [10] W 2-0
Deutschland - 2. Bundesliga 04/07 11:30 28 [5] Hannover 96 v FC Schalke 04 [14] D 1-1
Deutschland - 2. Bundesliga 03/31 11:30 27 [15] FC Schalke 04 v Karlsruher SC [7] D 0-0
Freundschaftsspiele - Europa 03/20 18:00 - FC Gütersloh 2000 v FC Schalke 04 W 0-1
Deutschland - 2. Bundesliga 03/17 12:30 26 [11] Hertha BSC v FC Schalke 04 [14] L 5-2
Deutschland - 2. Bundesliga 03/09 12:00 25 [14] FC Schalke 04 v SC Paderborn 07 [7] D 3-3
Deutschland - 2. Bundesliga 03/01 17:30 24 [14] FC Schalke 04 v FC Sankt Pauli [1] W 3-1
Deutschland - 2. Bundesliga 02/24 19:30 23 [12] Magdeburg v FC Schalke 04 [14] L 3-0
Deutschland - 2. Bundesliga 02/17 12:00 22 [14] FC Schalke 04 v SV Wehen Wiesbaden [13] W 1-0
Deutschland - 2. Bundesliga 02/11 12:30 21 [3] Holstein Kiel v FC Schalke 04 [14] L 1-0
Deutschland - 2. Bundesliga 02/03 12:00 20 [15] FC Schalke 04 v Eintracht Braunschweig [16] W 1-0

Statistik

 TotalHEIMAUSWÄRTS
Spiele 48 23 25
Wins 20 12 8
Draws 10 5 5
Losses 18 6 12
Goals for 87 48 39
Goals against 86 31 55
Clean sheets 11 7 4
Failed to score 9 4 5

Wikipedia - FC Schalke 04

Der Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V., kurz FC Schalke 04, ist ein Sportverein aus dem nordrhein-westfälischen Gelsenkirchen. Er wurde am 4. Mai 1904 im Stadtteil Schalke gegründet und wurde vor allem durch seine Fußballabteilung bekannt. Mit rund 180.000 Mitgliedern (Stand: 6. Dezember 2023) zählt der Club zu den mitgliederstärksten Sportvereinen der Welt. Der FC Schalke trägt seine Heimspiele seit August 2001 in der Veltins-Arena aus. Außerdem unterhält der Club Abteilungen für Basketball, Blindenfußball, Frauenfußball, Handball, Leichtathletik, Schiedsrichter, Skisport und Tischtennis. Die Vereinsfarben sind Blau und Weiß.

Der als Kumpel- und Malocher-Club bekannte Fußballverein aus dem Ruhrgebiet wurde siebenmal Meister und holte fünfmal den DFB-Pokal. 1997 erreichte der FC Schalke 04 mit dem Gewinn des UEFA-Cups den bisher größten Erfolg seiner Geschichte. Der S04 belegt in der Ewigen Tabelle der Fußball-Bundesliga den siebten Platz. Aufgrund seiner wechselhaften Historie, geprägt von Triumphen und Tragödien, seiner vielen Fans sowie seiner internationalen Strahlkraft, zählt der FC Schalke 04 zu den herausragenden Vereinen in der Geschichte des deutschen Fußballs. Nach enttäuschenden Jahren verlor der Club den Anschluss an die nationale Spitze und stieg in der Saison 2020/21 nach 30 Jahren wieder in die 2. Bundesliga ab. Trotz des sofortigen Wiederaufstiegs verfehlte die Mannschaft in der Saison 2022/23 den Klassenerhalt und spielt ab der Spielzeit 2023/24 erneut im „Unterhaus“.

History

1904 bis 1912: Gründungsjahre als „Westfalia Schalke“

Zeche Consolidation

Der Legende nach trafen sich am 4. Mai 1904 in der Hauergasse, im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke, zehn Jugendliche. Sie waren noch Schüler und Lehrlinge auf der Zeche Consolidation sowie beim Küchengerätehersteller Küppersbusch. Ferdinand Gebauer, Willy Gies, Johannes Hornung, Johann Kessel, Viktor Krogull, Heinrich Kullmann, Adolf Oetzelmann, Josef Seimetz, Willy van den Berg und Josef Versen hatten einen gemeinsamen Traum: Ein Spiel gegen den Rivalen Spiel und Sport Schalke 1896. Sie gründeten den losen Verein Westfalia Schalke. Die Vereinsfarben waren zunächst Rot und Gelb. Dokumente aus den Gründungsjahren gibt es heute nicht mehr. Nur einige wenige mündliche Überlieferungen wurden anlässlich der Vereinsjubiläen in verschiedenen Zeitungen abgedruckt und verdichteten sich im Laufe des Jahrhunderts zum Mythos vom Schalker Markt.

Die Mannschaft teilte sich zunächst mit anderen Vereinen den städtischen Sportplatz, bis der Vereinswirt ihnen einen eigenen Platz an der Grenzstraße im Stadtteil Gelsenkirchen-Schalke vermittelte. Westfalia gewann schnell neue Mitglieder. 1907 hatte der Verein 40 zahlende Mitglieder („fünf Pfennig monatlich für Schüler und zehn Pfennig für Schulentlassene“).

1909 wurde mit der Eintragung ins Vereinsregister aus den Freizeitkickern offiziell ein Verein. Erster Vorsitzender wurde, da Willy Gies den die Kicker bis dahin als ihren Leiter betrachteten noch nicht volljährig war, Heinrich Hilgert, der auf der Zeche als Wiegemeister arbeitete. Die Umgebung des Vereins und viele seiner Fußballer entstammten diesem Bergmannsmilieu, dies brachte den Schalkern den Spitznamen „die Knappen“ ein – ein Knappe ist ein Bergmann nach abgeschlossener Lehre.

1912 bis 1924: Vom „Turnverein 1877“ zum „FC Schalke 04“

In den damaligen Fußballverband, den Westdeutschen Spiel-Verband, wurden die Schalker Kicker, auch als Verein, zunächst noch nicht aufgenommen. Daher schlossen sie sich 1912 dem Schalker Turnverein 1877 unter Präsident Fritz Unkel an, der diesem Verband bereits angehörte. Die Fußballer blieben eine eigenständige Abteilung innerhalb des Vereins.

Der Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 beeinflusste auch den Sportverein aus Schalke. Der Spielbetrieb wurde eingestellt. 1915 versuchte Robert Schuermann ihn mit einer Neugründung der Westfalia auf dem Gelände des Turnvereins wieder aufzunehmen, bis 1917 gelang dies, dann kam der Spielbetrieb für die Zeit des Krieges endgültig zum Erliegen. Am 24. Juli 1919 schlossen sich der Schalker Turnverein 1877 und der Sportverein Westfalia Schalke endgültig zusammen, aus ihnen wurde der Turn- und Sportverein Schalke 1877. Wenige Wochen zuvor, der Legende nach am 25. Mai 1919, gab es ein für die Zukunft ebenso wichtiges Ereignis: Ernst Kuzorra machte als B-Jugendlicher gegen Erle 08 sein erstes Spiel für den Verein.

1920 hatte der TuS 1877 im Fußball fünf Senioren- und vier Jugendmannschaften; ein Team stieg in diesem Jahr in die A-Klasse, ein Jahr später als Meister in die Emscher-Kreisliga auf. Im August 1922 machte der Verein sein erstes Spiel gegen eine Mannschaft aus dem Ausland – den Halbprofis des österreichischen Erstligisten und amtierenden Pokalsiegers Wiener Associationfootball-Club – an der Grenzstraße unterlagen die „Knappen“ knapp mit 1:2. Wichtigste Schalker waren in dieser Zeit neben dem ersten Mannschaftskapitän Thomas Student die Brüder Hans und Friedrich („Fred“) Ballmann. Sie waren in Dortmund geboren; mit drei Jahren wanderten sie nach England aus, wo sie vom schottischen Kombinationsfußball mit seinen kurzen und flachen Pässen beeinflusst wurden. Fritz Unkel erinnerte sich 1934: „Als sie 1919 wieder nach Deutschland zurückkamen, galt es als eine Sensation, die ‚Engländer‘ spielen zu sehen. Ihr System […] kannte man in Deutschland nicht.“ Was sie von der Insel mitgebracht hatten, waren „Flachpass-Spiel. Dribbeln. Täuschen. Freilaufen.“ Die Grundlagen für das, was, später mit den Namen Ernst Kuzorra und Fritz Szepan verbunden, zum Erfolgsrezept des Teams in den 1930er Jahren wurde: der „Schalker Kreisel“.

Am 5. Januar 1924 spaltete sich im Zuge der „Reinlichen Scheidung“ auf einer Sitzung beim Vereinswirt Oeldemann die Turn- von der Fußballabteilung des Vereins ab. Die Fußballer wählten als neuen Namen Fußballklub Schalke 04 e. V. und die Vereinsfarben Blau und Weiß. Hans J. König schrieb das Vereinslied Blau und Weiß, wie lieb’ ich dich, das mit der Zeile „Tausend Feuer in der Nacht haben uns das große Glück gebracht“ auch von der Gelsenkirchener Schwerindustrie kündet. Die „tausend Feuer“ waren die vielen Fackeln, die durch das Verbrennen von Grubengas entstanden und bei Dunkelheit über der Stadt leuchteten. Die Stadt Gelsenkirchen hatte lange den Beinamen „Stadt der 1000 Feuer“.

1924 bis 1930: Mit dem „Kreisel“ zur westdeutschen Meisterschaft

Der wohl bekannteste Spieler des Schalker Kreisels: Ernst Kuzorra (1987)

Hans Ballmann hatte den Verein im Oktober 1923 verlassen. Er wurde später Küster in Philadelphia, doch sein Bruder kümmerte sich bis 1926 weiter um die Verbesserung der „Kreiseltechnik“. Seine erfolgreichsten „Schüler“ waren dabei Ernst Kuzorra und dessen Schwager Fritz Szepan. 1924 wurden die Mannen Bezirksmeister der Kreisliga.

1925 verpflichteten die Gelsenkirchener zum ersten Mal einen richtigen Trainer – den ehemaligen Nationalspieler Heinz Ludewig. Mit ihm wurden sie Meister der Emscherkreisliga, Ruhrgaumeister der Kreisliga und Westdeutscher Meister der Kreisliga. Damit hätten die Schalker bereits eine weitere Stufe erklommen, hätte der Verband nicht eine Aufstiegssperre verhängt gehabt. Noch Jahre später witterten die damaligen Aktiven darin eine Verschwörung gegen den Verein. „Die wollten uns nicht in ihrer höchsten Klasse dabei haben“, zitiert die WAZ den ehemaligen Torwart August Sobotka. Mit „die“, also mit denjenigen, die mit dem Arbeiterverein Schalke nichts zu tun haben wollten, waren der Verband und die „bürgerlichen“ Vereine der Region, wie Schwarz-Weiß Essen, gemeint.

1926 holten die Schalker erneut den Meistertitel und durften nun aufsteigen in die damals höchste Spielklasse, die Ruhrbezirksklasse (Gauliga Ruhr). In dieser wurden sie 1927 Meister und anschließend westdeutscher Vizemeister. Damit erreichten sie erstmals die Endrunde um die deutsche Meisterschaft, schieden jedoch in der Vorrunde durch eine 1:3-Niederlage gegen den TSV 1860 München aus. Die Euphorie war jedoch groß und so beschloss die Mitgliederversammlung den Bau eines neuen Stadions, der alsbald in Angriff genommen wurde. Ernst Kuzorras Spielklasse wurde in diesem Jahr mit seinem ersten Einsatz in der deutschen Nationalelf am 20. November beim Spiel gegen die Niederlande gewürdigt. Er war damit der erste Schalker in der Auswahl.

1928, mit dem Österreicher „Guggi“ Wieser als Trainer, reichte es als erneuter Bezirksmeister nur zu Platz 3 der westdeutschen Meisterschaft, der aber zum Erreichen der Endrunde genügte. Auch diesmal schieden die Knappen frühzeitig aus, mit einem 2:4 beim späteren Finalsieger Hamburger SV. Im September des Jahres gab es das erste Spiel in der neuen Glückauf-Kampfbahn, benannt nach dem Gruße der Bergleute; in Freundschaft ging es zur Eröffnung gegen Tennis Borussia Berlin. Dankbar, dass die Stadt Gelsenkirchen sich an den Kosten für die neue Spielstätte beteiligt hatte, benannte sich der Verein um in FC Gelsenkirchen-Schalke 04.

1929 feierte Schalke die dritte Bezirksmeisterschaft in Folge und gewann erstmals auch die westdeutsche Meisterschaft durch einen Sieg im Endspiel gegen den Meidericher Spielverein. In der DM-Endrunde gab es wieder keinen Erfolg. Mit einem 1:4 gegen Hertha BSC kam das Aus diesmal im Viertelfinale. Ähnlich lief es 1930: Der Westdeutsche Meister schied in der Endrunde ebenfalls im Viertelfinale mit einem 2:6 gegen den damaligen Rekordmeister 1. FC Nürnberg aus.

1930 bis 1933: Vom „Profi-Skandal“ zur deutschen Vizemeisterschaft

Zum ersten „schwarzen Tag“ in der blau-weißen Historie wurde der 25. August 1930: Der Verein wurde vorübergehend aus dem Westdeutschen Spielverband ausgeschlossen, 14 Spieler des FC Schalke 04 wurden zu Profis erklärt und vom Spielbetrieb exkludiert. Der Verein habe sich mit „überhöhten Spesenzahlungen“ an die Spieler eines „Verstoßes gegen das Amateurwesen“ schuldig gemacht. Bis zu zwanzig statt der erlaubten fünf Mark Handgeld sollen unter anderem Hans Tibulski, Fritz Szepan und Ernst Kuzorra kassiert haben. Tatsächlich gab es auch Jahrzehnte später noch Gerüchte über Kuzorras finanzielles Gebaren. Vor großen Spielen soll er erst einmal die Anzahl der Menschen auf den Rängen geschätzt und bei gutem Besuch das Hinauslaufen auf den Platz verzögert haben, bis die Verantwortlichen „’nen Hunderter für jeden Spieler“ in die Stiefel geschoben hatten.

So amüsant die Anekdote insgesamt auch sein mag, so hatte sie auch eine ausgesprochen traurige Note: Schalkes Schatzmeister Willy Nier nahm sich aus Scham über die Ereignisse das Leben, indem er sich im Rhein-Herne-Kanal ertränkte.

Bereits im Januar 1931 wurde der Verein wieder in den Verband aufgenommen, die gesperrten Spieler zum 1. Juni 1931 begnadigt. 70.000 Zuschauer sahen an diesem Tage in der Glückauf-Kampfbahn das Comeback ihrer Spieler gegen Fortuna Düsseldorf. Auch für die Nationalmannschaft werden die Schalker bald wieder berücksichtigt; im September spielten Kuzorra, Szepan – zum einzigen Male gemeinsam – und Tibulski für den DFB in Hannover gegen Dänemark.

Szepan und Kuzorra waren in diesen Tagen die treibenden Kräfte der Schalker Mannschaft, verantwortlich für Taktik und Aufstellung, wenn auch offiziell Hans Sauerwein als Trainer fungierte. 1932 erreichten die „Knappen“ so erneut die Endrunde der deutschen Meisterschaft; sie unterlagen erst im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt (1:2).

Auch 1933 erreichte Schalke als Westdeutscher Meister die Endrunde der deutschen Meisterschaft; nach Siegen gegen den Berliner FC Viktoria 89 und FSV Frankfurt gewannen sie diesmal auch das Halbfinale, im Leipziger Probstheidaer Stadion gegen 1860 München. Im Finale ging es in Köln am 11. Juni 1933 gegen Fortuna Düsseldorf, das in der westdeutschen Meisterschaft noch hinter den Schalkern gelandet war. Vor 60.000 Zuschauern im Müngersdorfer Stadion war es die Fortuna, die das Spiel mit 3:0 für sich entschied. Die Niederlage kostete Trainer Kurt Otto, später Trainer der polnischen Fußballnationalmannschaft, seinen Posten. Bis zur ersten deutschen Meisterschaft sollte es noch ein Jahr dauern.

1933 bis 1945: Titelsammler unter dem Hakenkreuz

Im Zuge der „Gleichschaltung“ im damaligen Deutschen Reich wurden ab Mitte 1933 auch Fußballvereine durch die Nationalsozialisten neu organisiert. Im Fußball blieb zwar der DFB noch bis 1940 bestehen, spielte aber faktisch nur noch für die Teilnahme an internationalen Wettbewerben eine Rolle. Die sieben Regionalverbände des DFB lösten sich im Lauf des Jahres 1933 auf. Bis 1945 war das Reichsfachamt für Fußball zuständig für den Fußball in Deutschland.

Der FC Schalke 04 wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zum erfolgreichsten Fußballclub in Deutschland. Zwischen 1934 und 1942 stand die Mannschaft jedes Jahr mindestens im Meisterschafts- oder Pokalfinale. Sechsmal gewann sie die Meisterschaft, einmal (1937) zusätzlich den Tschammerpokal. Nach dem Gewinn des ersten Meistertitels 1934 berichtete die polnische Presse, dass fast alle Spieler Polen seien, „Söhne eingewanderter Bergleute“. Die Vereinsführung reagierte mit einem Offenen Brief, in dem festgestellt wurde, dass alle elf Spieler der Meisterelf sowie zwei Reservisten im Ruhrgebiet geboren worden seien. Aufgeführt waren auch die Geburtsorte von deren Eltern: Acht der Elternpaare stammten aus dem protestantischen Masuren, zwei waren Einheimische, je eines stammte aus Oberschlesien, aus der Posener Gegend und aus Ostfriesland. Bergleute waren demnach unter den Vorfahren der Schalker Spieler nicht, einige arbeiteten jedoch nach ihrer Ankunft im Ruhrgebiet im Bergbau.

Die Erfolge der Mannschaft wurden von den Nationalsozialisten ideologisch ausgeschlachtet, die Spieler wurden instrumentalisiert oder sie ließen sich bewusst einspannen. Die Meisterschaftsendspiele wurden ab 1937 im Olympiastadion Berlin ausgetragen und der Kampf- und Teamgeist der Spieler wurde propagandistisch in den Vordergrund gestellt.

Zuschauertribüne während des Endspiels um die deutsche Fußballmeisterschaft 1941 gegen Rapid Wien

1933 wurden die „Knappen“ der neuen Gauliga Westfalen zugeordnet, die sie in den kommenden Jahren dominieren sollten: in allen elf Spielzeiten bis 1944 war Schalke am Ende Westfalenmeister und erreichte die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Am 15. August 1933 wurde der ehemalige Nationalspieler Hans „Bumbes“ Schmidt neuer Trainer – einer der Garanten der künftigen Erfolge. In der Meisterschaftsendrunde 1934 unterlagen die Gelsenkirchener in den Gruppenspielen zwar sowohl dem VfL Benrath als auch dem Eimsbütteler TV, doch mit einem Punkt Vorsprung erreichten sie das Halbfinale. Im Rheinstadion Düsseldorf brachte ein Sieg über den SV Waldhof 07 die Blau-Weißen wie im Vorjahr ins Finale. Am 24. Juni 1934 trafen in Berliner Poststadion die Mannen des ehemaligen Nürnberger Meisterspielers Schmidt auf den 1. FC Nürnberg. Dank zweier Tore von Szepan und Kuzorra kurz vor Schluss errangen die Schalker ihren ersten deutschen Meistertitel. Ein Jahr später wiederholten sie den Triumph mit einem 6:4-Sieg im Finale gegen den VfB Stuttgart. Im Dezember 1935 standen sie auch im Endspiel des erstmals ausgetragenen deutschen Pokalwettbewerbs. In Düsseldorf unterlagen sie dem großen Rivalen der 1930er Jahre, dem 1. FC Nürnberg, mit 0:2.

Nachdem 1936 ein Jahr ohne Titel blieb, schafften die „Knappen“ 1937 das Double aus Meisterschaft und Pokal; 1939, 1940 und 1942 folgten weitere deutsche Meisterschaften. Auch im Jahr 1941 erreichten die Schalker das Endspiel, verloren jedoch nach einer 3:0-Führung gegen SK Rapid Wien, das 4 Tore innerhalb von 11 Minuten erzielte.

Obwohl in den ersten Kriegsjahren die Spieler noch vom Kriegsdienst für Spiele freigestellt wurden, konnte nach 1942 nicht mehr von einem normalen Spielbetrieb die Rede sein. Die Schalker Elf machte mehrmals Reisen durch besetzte Länder zur „Truppenbetreuung“, gespielt wurde dabei gegen Soldatenmannschaften. 1941 kam sie erstmals auch nach Warschau und gewann leicht mit 8:1. Im folgenden Jahr unterlag sie allerdings am selben Ort einer Auswahl der deutschen Garnison 1:2.

1945 bis 1963: Oberliga mit deutscher Meisterschaft

Ab Juli 1945 trat die Schalker Mannschaft wieder zu Freundschaftsspielen an. Da das eigene Stadion nicht genutzt werden konnte, wurden die Spiele auswärts ausgetragen. In der von Lebensmittelmarken geprägten Zeit wurden die Spieler von den Gastgebern oft verpflegt. Im März 1946 begann der Spielbetrieb der Landesliga Westfalen und im Juli 1946 wurde die von Bomben zerstörte Glückauf-Kampfbahn wiedereröffnet. Der Verein konnte nicht an seine alten Erfolge anknüpfen. 1947 unterlag er im Entscheidungsspiel um die Westfalenmeisterschaft den Reviernachbarn Borussia Dortmund mit 2:3. Im selben Jahr wurde die Oberliga West gegründet, in der – neben den Schalkern – auch der Ende der 1940er Jahre erfolgreichere STV Horst-Emscher Gelsenkirchen repräsentierte. In der ersten Saison erreichte Schalke den sechsten Platz, Horst-Emscher kam auf den dritten Rang. Während die Stadtrivalen 1949 ihre Platzierung halten konnten, verhinderte lediglich eine Aufstockung der Liga den Abstieg der Schalker in die Zweitklassigkeit. Wenig später beendeten Fritz Szepan, der mittlerweile auch als Trainer fungierte, und der inzwischen 45-jährige Ernst Kuzorra ihre Laufbahn mit einem Freundschaftsspiel gegen Atlético Mineiro aus Belo Horizonte.

1951 wurde Schalke erstmals Meister der Oberliga West und erreichte nach sieben Jahren wieder die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Nach einem schlechten Start mit Niederlagen gegen St. Pauli und in Kaiserslautern und einem Unentschieden in Fürth gewann die Mannschaft zwar alle Rückspiele, wurde jedoch nur Gruppenzweiter und musste dem späteren Meister aus der Pfalz den Vortritt lassen. Im folgenden Jahr erreichten die „Knappen“ als Oberligazweiter erneut die Meisterschaftsendrunde. Während das Team im DFB-Pokal in den ersten Nachkriegswettbewerben schon früh ausgeschieden war, erreichte man im Pokalwettbewerb 1955 nach Anlaufschwierigkeiten mit zwei Wiederholungsspielen das Finale gegen den Karlsruher SC, unterlag jedoch trotz 2:1-Führung in den Schlussminuten noch mit 2:3.

1956 beendete Schalke die Saison als Zweiter hinter Borussia Dortmund. In der Endrunde gab es in der Gruppe 1 ein spannendes Rennen um die Finalteilnahme; am Ende standen die Schalker ebenso wie der Karlsruher SC und der 1. FC Kaiserslautern mit jeweils 7:5 Punkten gleichauf, so dass der Torquotient entscheiden musste – und der sprach bei 7:5 für den KSC, der somit das Finale gegen den BVB erreichte. Wäre statt des Torquotienten zu dieser Zeit bereits die Tordifferenz – Schalke hatte 16:12 Tore erreicht – ausschlaggebend gewesen, hätte es ein reines West-Endspiel gegeben.

1958 erreichten die Gelsenkirchener, seit 1954 von Edi Frühwirth trainiert, zum zweiten Mal als Meister der Oberliga die DM-Endrunde. In einer Gruppe mit Eintracht Braunschweig, Tennis Borussia Berlin und dem Karlsruher SC gewann Schalke alle drei Spiele und setzte sich mit einem Torverhältnis von 16:1 durch. Im Endspiel traf man auf den Hamburger SV, der ebenfalls drei Gruppensiege vorzuweisen hatte. Am 18. Mai 1958 wurde „Berni“ Klodt, WM-Teilnehmer von 1954, zum Wegbereiter des klaren Sieges; mit zwei Toren brachte er seine Mannschaft vor der Halbzeit in Führung; „Manni“ Kreuz machte mit dem dritten Treffer kurz vor Spielende den Erfolg klar: Schalke war zum siebten und bisher letzten Mal Deutscher Meister. Klodt sagte später: „Wir hatten lange gebraucht, bis wir wieder eine Spitzenmannschaft besaßen. Gegen die Hamburger lief alles wie am Schnürchen. Unsere Mannschaft war mit 22,5 Jahren im Schnitt noch sehr jung. Aber sie war auch sehr hart, konnte richtig hinlangen. Das war sicherlich nicht mehr der Stil der alten Schalker Meisterelf, unsere Stärken lagen auf anderem Gebiet.“ Nicht mehr mit dem Schalker Kreisel, sondern mit Kampfkraft und Konzentration behaupteten sich die „Blauen“ auch im folgenden Europapokal. In drei Spielen setzten sie sich in der Qualifikation gegen Kjøbenhavns Boldklub durch, im Achtelfinale schalteten sie den englischen Meister Wolverhampton Wanderers aus. Erst im Viertelfinale kam das Aus gegen Spaniens Vizemeister Atlético Madrid.

Unter den Anstrengungen litt der Ligabetrieb – Schalke wurde nur Elfter, konnte aber in den kommenden Spielzeiten wieder auf Spitzenpositionen vorstoßen; mit Platz zwei in der vorletzten Oberliga-Saison qualifizierte sich das Team nach einem Ausscheidungsspiel gegen den Nordzweiten Werder Bremen noch einmal für die Meisterschaftsendrunde. Als Oberligasechster 1963 ging der FC Schalke 04 in die erste Saison der neuen Bundesliga.

1963 bis 1981: Bundesliga mit Skandal und Abstieg

Klaus Fischer wurde 1976 der erste Bundesliga-Torschützenkönig aus den Reihen des FC Schalke 04

Als Gründungsmitglied der Bundesliga blieb Schalke bis 1981 erstklassig. Allerdings musste der Verein in den ersten Jahren nicht nur sportlich darum kämpfen. Schon zu Ende der ersten Bundesligarunde stand die Lizenz auf dem Spiel. Der DFB befürchtete, dass Schalke seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen könnte. Der Verein verkaufte daraufhin die Glückauf-Kampfbahn an die Stadt Gelsenkirchen; auf Drängen der Stadt trat der Vorstand zurück, Fritz Szepan wurde zum ersten Mal Vereinspräsident. Zuvor hatte bereits der erste Trainerwechsel der „Knappen“ in der Liga stattgefunden: Georg Gawliczek musste gehen, Fritz Langner übernahm.

In der zweiten Bundesliga-Spielzeit 1964/65 stand das Team, in der Vorsaison noch Achter, am Ende auf dem letzten Platz. Nur weil die Liga auf 18 Mannschaften aufgestockt wurde und es nach dem Lizenzentzug für Hertha BSC keine weiteren Absteiger gab, blieb Schalke in der Eliteklasse. Die folgenden Spielzeiten kämpfte die Mannschaft mehr gegen den Abstieg denn um einen Mittelfeldplatz. Tiefpunkt war die 0:11-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am 7. Januar 1967. Das 11:0 aus Gladbacher Sicht blieb mehr als elf Jahre lang der Bundesliga-Rekordsieg, ehe ebenfalls den Gladbachern gegen Borussia Dortmund 1978 noch ein Tor mehr gelang.

Ende der Saison 1967/68 machten die Schalker zumindest international durch gute Leistungen auf sich aufmerksam: bei der Coppa delle Alpi 1968 setzte sich das Team in einem internationalen Feld mit unter anderen Eintracht Frankfurt, Juventus Turin und BSC Young Boys durch und siegte im Finale gegen den FC Basel. In der Saison 1968/69 setzte sich der Aufwärtstrend fort. Schalke beendete nach einem Trainerwechsel von Günter Brocker zu Rudi Gutendorf die Saison als Bundesligasiebter und erreichte das Pokalfinale. Zwar verloren die „Knappen“ gegen den FC Bayern München; da dieser jedoch sein erstes Double holte, vertrat „Königsblau“ den DFB im Europapokal der Pokalsieger 1969/70. Hier scheiterte Schalke im Halbfinale an Manchester City; einem 1:0-Sieg dank eines Treffers von Stan Libuda folgte ein 1:5 in England. Zwei Schalker Spieler reisten mit der Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft nach Mexiko: neben Libuda das mittlerweile ebenfalls etablierte Defensivtalent Klaus Fichtel.

Im Jahr 1971 war der Verein in den Bundesliga-Skandal verwickelt. Gegen Bestechungsgelder hatte die Mannschaft das Spiel gegen Arminia Bielefeld absichtlich 0:1 verloren. Mehrere Spieler wurden gesperrt, nachdem das Team die Saison 1971/72 als Vizemeister und Pokalsieger beendete. 1973 zogen die Fußballer in das Parkstadion im Gelsenkirchener Stadtteil Erle um, das im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland errichtet worden war, aber auch für Leichtathletikveranstaltungen genutzt werden konnte.

1977 wurde Schalke erneut Vizemeister, hinter Borussia Mönchengladbach; in dieser Saison erzielte die Elf um Klaus Fischer am 9. Oktober 1976 mit einem 7:0 beim FC Bayern München ihren bislang höchsten Bundesligasieg. Noch vier Jahre spielte der Verein in der ersten Liga, ehe Schalke am Ende einer missglückten Saison 1980/81 als Bundesliga-Siebzehnter nach 55 Jahren in die Zweitklassigkeit absteigen musste.

1981 bis 1997: Krisen und Aufschwung zum UEFA-Pokal

Wurde 1981 zum ersten Mal Manager: Rudi Assauer

In den 1980er Jahren stieg Schalke weitere zwei Male in die Zweite Liga ab und musste wegen finanzieller Probleme um seine Lizenz bangen. 1988 brachte den erneuten Abstieg in die zweite Liga, in der folgenden Saison drohte dem finanziell klammen Verein gar der Fall in die Drittklassigkeit. Rettung brachte der vermögende Klinikbesitzer Günter Eichberg, der erhebliche Finanzmittel zur Verfügung stellte und neue Sponsoren gewann. 1991 gelang der Mannschaft der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Vom 1. August dieses Jahres bis zum 27. April 1992 war Günter Netzer Manager des FC Schalke 04. Da er von seinem Schweizer Wohnort Zürich aus arbeitete, wurde er „Telefonmanager“ genannt.

Eichbergs glamouröser Führungsstil und seine ehrgeizigen Pläne (unter anderem der Bau eines neuen modernen Stadions) brachten ihm in der Presse den Titel „Sonnenkönig auf Schalke“ ein. Dennoch plante er auch sachlich-vorausschauend und verpflichtete Bodo Menze als Nachwuchsmanager, der die Jugendarbeit im Verein nachhaltig prägen und professionalisieren sollte. Finanzielle Schwierigkeiten seines Klinikimperiums führten 1993 zum Rücktritt Eichbergs, der den Verein in eine schwere Krise stürzte. Zu seinen letzten Amtshandlungen gehörten die Verpflichtungen Rudi Assauers als Manager und Jörg Bergers als Trainer zur Rettung der abstiegsbedrohten Bundesligamannschaft. Finanziell hinterließ Eichberg einen Schuldenberg, zu dem teure Fehleinkäufe und ein undurchsichtiges Vertragswerk beitrugen.

Im Februar 1994 wurde der Fleischfabrikant Bernd Tönnies zum neuen Präsidenten gewählt. Nach seinem plötzlichen Tod im Juli 1994 wurde eine Satzungsänderung ausgearbeitet, aber der Kandidat Volker Stuckmann konnte sich nicht gegen den ehemaligen Schalker Nationalspieler Helmut Kremers durchsetzen, der mit einer emotionalen Rede die Vereinsmitglieder zu beeindrucken wusste. Kremers trat kurz darauf wieder zurück und der Verein beschloss die wegweisende Satzungsänderung, die eine Professionalisierung des Managements zum Ziel hatte und den Einfluss der oft emotional geprägten Hauptversammlungen beenden sollte. Der Vorstand wird seither nicht mehr direkt von den Vereinsmitgliedern gewählt, sondern vom gewählten Aufsichtsrat bestellt. Erster Vorstandsvorsitzender wurde Gerhard Rehberg. Die weiteren Vorstandsmitglieder waren Josef Schnusenberg, Peter Peters und Rudi Assauer.

Sportlich stellten sich unter Trainer Berger langsam wieder Erfolge ein. 1996 erreichte die Mannschaft den dritten Platz in der Bundesliga und damit erstmals seit 1977 wieder eine Teilnahme am UEFA-Pokal-Wettbewerb. Hier konnten die Gelsenkirchener in der ersten Runde den niederländischen Teilnehmer Roda JC aus Kerkrade ausschalten, dessen Trainer Huub Stevens zwei Wochen später Berger ablöste. Mit Stevens gelang ein Siegeszug im UEFA-Pokal. Über Trabzonspor, Club Brugge, Valencia CF und den von Jupp Heynckes trainierten CD Teneriffa erreichte das – im Laufe des Wettbewerbs von Fans und Presse zu Eurofightern ernannte – Team um Jens Lehmann, Olaf Thon, Andreas Müller, Mike Büskens, Jiří Němec, Ingo Anderbrügge, Martin Max oder Youri Mulder überraschend die Finalspiele gegen Inter Mailand. Nach einem 1:0-Sieg im Parkstadion entschied im Giuseppe-Meazza-Stadion das Elfmeterschießen – mit dem letzten Treffer vom Strafstoßpunkt durch Marc Wilmots war Schalkes bis dato größter Triumph der Vereinsgeschichte am 21. Mai 1997 perfekt.

1997 bis 2006: „Meister der Herzen“, Pokalsiege und das Ende der Ära Assauer

Spieler des S04 nach dem Sieg im DFB-Pokal 2002

In der Saison 1997/98 schied Schalke im Viertelfinale des UEFA-Pokals gegen den vorjährigen Finalgegner Inter Mailand aus und qualifizierte sich mit einem fünften Platz in der Bundesliga erneut für den UEFA-Pokal. Im UEFA-Pokal 1998/99 schied man bereits in der ersten Runde gegen Slavia Prag aus. In der Saison 2000/01 wurde Schalke Vizemeister. Am letzten Spieltag fühlten sich die Schalker bereits vier Minuten lang zum achten Mal als Deutscher Meister, doch ein Freistoßtor von Patrik Andersson, mit dem der FC Bayern München in der Nachspielzeit beim Spiel in Hamburg noch ein Unentschieden erreichte, ließ die Träume platzen. Schalke wurde von den Medien zum „Meister der Herzen“ gekürt und zog erstmals in die Champions League ein. Wenig Trost brachte es, dass im Olympiastadion Berlin eine Woche später gegen Union Berlin der dritte Pokalsieg gelang. In der folgenden Saison verteidigten die „Blauen“ den Pokal im Endspiel gegen Bayer 04 Leverkusen.

Im August 2001 zogen die „Knappen“ abermals um, diesmal in die Arena AufSchalke, die seit 2005 Veltins-Arena heißt. Infolge der großen Investitionen in „Steine und Beine“ verschuldete sich der Verein. Im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Stadions und der Verstärkung des Kaders wurde unter anderem im Herbst 2002 eine Anleihe in Höhe von 85 Millionen Euro aufgenommen, die kurzfristige Kredite ersetzte. Nach Auskunft des damaligen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Josef Schnusenberg belasteten den Verein im Herbst 2006 Verbindlichkeiten in Höhe von 195 Millionen Euro; in verschiedenen Presseorganen wurde gar eine Summe von 225 Millionen Euro genannt.

Mit den finanziellen Risiken gingen auch sportliche Erfolge einher. In der Spielzeit 2004/05 hatte die Mannschaft es erneut in der Hand, Deutscher Meister zu werden, erreichte aber wieder nur den zweiten Platz. Die Mannschaft nahm in der folgenden Saison an der Champions League teil, in der sie in einer Gruppe mit dem PSV Eindhoven, Fenerbahçe Istanbul und dem Vorjahresfinalisten AC Mailand spielte. In der Gruppe holte S04 den dritten Platz und spielte im UEFA-Cup weiter. Im Sechzehntelfinale traf die Mannschaft auf Espanyol Barcelona. Im Hinspiel vor eigenem Publikum besiegte Schalke 04 die Katalanen mit 2:1. Das Rückspiel in Barcelona wurde mit 3:0 gewonnen. Im Achtelfinale traf S04 auf US Palermo. Nach einer 0:1-Hinspielniederlage in Palermo gab es vor eigenem Publikum einen 3:0-Sieg. Im Viertelfinale wurde Lewski Sofia bezwungen, ehe Schalke 04 im Halbfinale knapp gegen den FC Sevilla ausschied; während es vor eigenem Publikum ein torloses Unentschieden gab, verlor man das Rückspiel in Sevilla mit 0:1 nach Verlängerung, wobei ein Unentschieden ab 1:1 für den Einzug in das Finale ausgereicht hätte. Am letzten Spieltag wurden unter anderem Ebbe Sand, Tomasz Wałdoch und Marco van Hoogdalem verabschiedet. Die Saison wurde nach einem 3:2-Sieg, zu dem auch Sand und Waldoch beitrugen, auf dem vierten Tabellenplatz beendet. Am 17. Mai 2006 trat der langjährige Manager Rudi Assauer von allen Funktionen zurück. Zuvor war er verdächtigt worden, geheime finanzielle Informationen an das Nachrichtenmagazin Focus weitergegeben zu haben. Das Blatt hatte berichtet, Schalke habe Privatkredite aufgenommen, um eine Insolvenz abzuwenden. Assauers Nachfolger als Verantwortlicher für den sportlichen Bereich wurde Andreas Müller.

2006 bis 2014: Internationaler Dauergast, Pokalsieg und Champions-League-Halbfinale 2011

Felix Magath als Trainer des FC Schalke 04
Mit Jens Keller gelang die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte und zweimal in Folge die Qualifikation für die UEFA Champions League

Im UEFA-Cup wurde Schalke als Turnierfavorit gehandelt. In der 1. Runde trafen sie auf die AS Nancy. Das Hinspiel auf Schalke wurde durch ein Tor von Søren Larsen mit 1:0 gewonnen, während das Rückspiel gegen den Außenseiter aus Lothringen mit 1:3 verloren wurde und man somit frühzeitig aus dem Turnier ausschied. In der Saison 2006/07 spielte Schalke lange um die Meisterschaft mit. Am 33. Spieltag verlor man die Tabellenführung durch eine Niederlage gegen Borussia Dortmund an den VfB Stuttgart und wurde Vizemeister.

In der Champions League 2007/08 überstand Schalke erstmals die Gruppenphase und scheiterte im Viertelfinale am FC Barcelona. In der Bundesliga erreichte man in der Saison 2007/08 den dritten Platz. Seit Januar 2008 ist der FC Schalke 04 außerdem eines von vier deutschen Mitgliedern der neugegründeten ECA, der Interessenvertretung europäischer Fußballclubs. Im Geschäftsjahr 2007 verbuchte der FC Schalke 04 einen Rekordumsatz von 156 Millionen Euro, wobei der Gewinn 12,7 Millionen Euro betrug. Außerdem wurde eine königsblaue Hall of Fame, „Ehrenkabine“ genannt, eingerichtet. Die Bundesligasaison 2008/09 endete mit Platz 8 insgesamt enttäuschend. Im DFB-Pokal war man im Viertelfinale durch eine 0:1-Niederlage beim Zweitligisten Mainz 05 ausgeschieden und im UEFA-Pokal überstand man, nachdem man in der Qualifikation für die Champions League an Atlético Madrid gescheitert war, die Gruppenphase nicht. Schalke war daher in der Spielzeit 2009/10 erstmals seit acht Jahren in keinem internationalen Wettbewerb vertreten. Am 9. März 2009 wurde Andreas Müller als Manager beurlaubt. Auch Trainer Fred Rutten wurde kurz darauf von seinen Aufgaben entbunden.

Am 6. Mai 2009 wurde bekannt, dass der Meistertrainer der VfL Wolfsburg Felix Magath beide Aufgaben – Trainer und Manager – ab dem 1. Juli 2009 in Personalunion übernehme. Mitte Oktober 2009 war der FC Schalke 04 erneut in eine finanzielle Schieflage geraten; die Verbindlichkeiten dürften zu dieser Zeit ungefähr 250 Mio. Euro betragen haben. Der Verein verbuchte im Wirtschaftsjahr 2009 einen Verlust von 16,8 Millionen Euro und einen Rückgang des Jahresumsatzes um fast 15 % auf 119 Millionen Euro. Hauptgrund dieses Rückgangs war der Umstand, dass der Verein sich nicht für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert hatte, sowie das frühe Ausscheiden im UEFA-Pokal in der Vorsaison. Sportlich verlief die Saison 2009/10 erfolgreicher; sie endete auf Platz 2, die insgesamt neunte Vizemeisterschaft und zugleich die vierte Qualifikation für die Champions League in der Vereinsgeschichte. Außerdem wurde mit Siegen über TSV Germania Windeck, VfL Bochum, TSV 1860 München und dem VfL Osnabrück das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Dort unterlagen die Schalker dem FC Bayern München mit 0:1 n. V.

Da der FC Bayern München 2010 sowohl Meister als auch Pokalsieger wurde, erhielt der FC Schalke 04 das Startrecht im wieder eingeführten Supercup. Das zwei Wochen vor Beginn der Saison 2010/11 ausgetragene Spiel wurde mit 0:2 verloren. Im Sommer 2010 verließ mit Kevin Kurányi der drittbeste Torschütze der Vereinsgeschichte die Mannschaft Richtung Dynamo Moskau. Prominente Zugänge waren Raúl von Real Madrid und Klaas-Jan Huntelaar vom AC Mailand. Am 16. März 2011 trennte sich der Verein trotz des Erreichens des DFB-Pokalfinales und des Viertelfinales der Champions League mit sofortiger Wirkung von Felix Magath. Horst Heldt übernahm Magaths Posten als Manager und Ralf Rangnick wurde am 21. März 2011 erneut Cheftrainer des FC Schalke 04 (er war dies schon von September 2004 bis Dezember 2005). Nach zwei Siegen gegen Inter Mailand erreichte Schalke zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Halbfinale der Champions League. Dort schied man mit zwei Niederlagen gegen Manchester United aus. Die Bundesligasaison wurde auf Platz 14, der schlechtesten Platzierung seit 1994, beendet. Im abschließenden Pokalfinale wurde mit einem 5:0-Sieg gegen den Zweitligisten MSV Duisburg der eigene Rekord für den höchsten Finalsieg im DFB-Pokal (1972 gegen den 1. FC Kaiserslautern) eingestellt und der fünfte Pokalgewinn des FC Schalke 04 realisiert.

Am 22. September 2011 trat Rangnick wegen eines Erschöpfungssyndroms mit sofortiger Wirkung zurück. Als neuer Trainer wurde Huub Stevens verpflichtet, der einen Vertrag bis 2013 erhielt. In der Europa League erreichte man das Viertelfinale, in dem man gegen Athletic Bilbao ausschied. Die Spielzeit beendete man am 5. Mai 2012 auf dem dritten Tabellenplatz.

In der Champions-League-Gruppenphase 2012/13 spielte der FC Schalke 04 gegen Olympiakos Piräus, gegen den HSC Montpellier und gegen den FC Arsenal. Als Gruppensieger qualifizierte man sich für das Achtelfinale. Am 16. Dezember 2012 wurde Huub Stevens wegen der sportlichen Talfahrt in der Liga mit nur fünf Punkten aus acht Spielen beurlaubt und durch den bisherigen U-17-Trainer Jens Keller ersetzt. Mit ihm schied der FC Schalke 04 im DFB-Pokal und in der Champions League jeweils im Achtelfinale aus. Am Ende der Bundesligasaison belegten die Schalker Platz 4, der zur Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League berechtigte.

Nachdem der ursprüngliche Gegner in der Qualifikationsrunde Metalist Charkiw aufgrund einer Verwicklung in einen Manipulationsskandal von der UEFA aus allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen worden war, trat der FC Schalke 04 am 21. August 2013 zuhause gegen den von Huub Stevens trainierten griechischen Vizemeister PAOK Saloniki an und trennte sich mit einem 1:1-Unentschieden. Das Spiel sowie das Ergebnis wurde von einem umstrittenen Polizeieinsatz im Schalker Fanblock mit knapp 80 Verletzten überschattet. Das Rückspiel entschied Schalke mit 3:2 für sich. In der Gruppenphase hießen die Gegner Steaua Bukarest, FC Basel und FC Chelsea. Schalke schloss die Gruppenphase auf Platz 2 ab und traf im Achtelfinale auf Real Madrid. Den Madrilenen musste man sich jedoch mit 1:6 und 1:3 geschlagen geben.

Nach einer enttäuschenden Hinrunde, die mit Platz 7 in der Tabelle endete, und dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal, spielte der Verein die erfolgreichste Rückrunde der Vereinsgeschichte. Die Saison war geprägt durch viele Verletzungen von Leistungsträgern (unter anderem fiel Klaas-Jan Huntelaar nahezu die komplette Hinrunde aus) sowie anhaltende Diskussionen um Cheftrainer Jens Keller. Teilweise fehlten bis zu zehn potentielle Stammspieler. Diese wurden durch junge Spieler vertreten, die sich so profilieren konnten. Zu den Entdeckungen der Saison gehörten Max Meyer, Leon Goretzka und Kaan Ayhan. Die junge Schalker Mannschaft gewann 11 von 17 Spielen, in denen sie 36 Punkte holte. Am Ende erreichte man Platz 3 und somit zum dritten Mal in Folge die Qualifikation zur Champions League, was dem Verein vorher noch nie gelungen war.

2014 bis 2021: Niedergang von der Champions League zum vierten Abstieg

Nach einem Fehlstart in die Saison 2014/15 mit lediglich zwei Siegen aus sieben Bundesligaspielen und dem Ausscheiden in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Dynamo Dresden beurlaubte der Verein Jens Keller am 7. Oktober 2014. Als neuer Cheftrainer wurde Roberto Di Matteo verpflichtet. In der Champions League belegte der FC Schalke 04 in einer Gruppe mit dem FC Chelsea, NK Maribor und Sporting Lissabon den zweiten Tabellenplatz und traf im Achtelfinale erneut auf Real Madrid. Dort schied man trotz eines 4:3-Sieges im Estadio Santiago Bernabéu aufgrund des Hinspiel-Ergebnisses von 0:2 aus. Nach einem enttäuschenden sechsten Platz in der Liga gab der Verein am 26. Mai 2015 den Rücktritt von Cheftrainer Roberto Di Matteo bekannt. Am 12. Juni 2015 wurde André Breitenreiter als neuer Cheftrainer vorgestellt.

In der Saison 2015/16 schied die Mannschaft im DFB-Pokal in der zweiten Runde gegen Borussia Mönchengladbach und in der Europa League im Sechzehntelfinale gegen Schachtar Donezk aus. Die Bundesligasaison wurde auf dem fünften Tabellenplatz abgeschlossen.

Im Sommer 2016 wurden Horst Heldt durch Christian Heidel und André Breitenreiter durch Markus Weinzierl ersetzt. In der Saison 2016/17 verfehlte Schalke mit dem zehnten Tabellenplatz den Wiedereinzug in den Europapokal. Im DFB-Pokal schied man im Viertelfinale gegen den FC Bayern München aus und in der Europa League im Viertelfinale gegen Ajax Amsterdam.

Zur Saison 2017/18 wurde Markus Weinzierl durch Domenico Tedesco als Cheftrainer ersetzt. Mit einem Alter von 31 Jahren war Tedesco jüngster Trainer der bisherigen Schalker Vereinsgeschichte. Neu verpflichtet wurden unter anderem Amine Harit und Bastian Oczipka. Der Kapitän Benedikt Höwedes verließ den Verein nach zehn Jahren im Profiteam zu Juventus Turin. Unter Tedesco gelang es Schalke im Revierderby bei Borussia Dortmund (4:4), einen Vier-Tore-Rückstand aufzuholen. Am Ende der Saison wurde der FC Schalke 04 mit 21 Punkten Rückstand auf den FC Bayern München Vizemeister und qualifizierte sich für die UEFA Champions League. Im DFB-Pokal schied man im Halbfinale gegen den späteren Pokalsieger Eintracht Frankfurt aus.

In der Saison 2018/19 verlor die Mannschaft die ersten fünf Spiele. In der Champions League wurde man in einer Gruppe mit Lokomotive Moskau, FC Porto und Galatasaray Istanbul Zweiter und zog somit ins Achtelfinale der Königsklasse ein. Dort scheiterte man nach einer 2:3-Hinspiel- und einer 0:7-Auswärtsniederlage an Manchester City. Im Anschluss wurde Tedesco freigestellt. Es übernahmen „Jahrhunderttrainer“ Huub Stevens und „Eurofighter“ Mike Büskens. Bereits am 23. Februar trat Christian Heidel als Sportvorstand zurück und wurde durch Jochen Schneider ersetzt. Am Saisonende belegte der Verein mit 33 Punkten den vierzehnten Tabellenplatz und blieb damit weit hinter den Erwartungen zurück. Das Viertelfinale im DFB-Pokal ging im heimischen Stadion mit 0:2 gegen Werder Bremen verloren.

Zur Saison 2019/20 übernahm David Wagner die Mannschaft. Die Hinrunde der Saison unter Wagner war erfolgreich, zur Winterpause stand das Team mit 30 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz. Die Rückrunde wurde die schlechteste seit dem Abstiegsjahr 1988: Das erste Rückrundenspiel, am 17. Januar 2020 gegen Borussia Mönchengladbach, wurde zwar mit 2:0 gewonnen, diesen Erfolg konnte die Mannschaft jedoch nicht wiederholen. Schalke gewann kein weiteres Bundesligaspiel in der Rückrunde und stellte einen neuen Vereins-Negativrekord von 16 Bundesligaspielen in Serie ohne Sieg. Am Saisonende belegten die Schalker, die in der Rückrundentabelle mit 9 Punkten den 17. Platz belegten, mit 39 Punkten den 12. Tabellenplatz. Die sportlichen Probleme fielen in die Zeit der COVID-19-Pandemie. Aufgrund von Spielverlegungen und Geisterspielen fehlten dem Verein wichtige Einnahmen, so dass sich auch die finanziellen Probleme vergrößerten.

Das langjährige Vorstandsmitglied Peter Peters, zuständig für Finanzen, trat im Juni 2020 zurück. Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Tönnies-Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück forderten zahlreiche Fans des FC Schalke 04 den Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies. Dieser gehörte seit 1994 dem Aufsichtsrat an und war seit Ende 2001 Aufsichtsratsvorsitzender. Mit einer Menschenkette rund um das Vereinsgelände in Schalke demonstrierten ca. 1000 Anhänger am 27. Juni 2020 während des letzten Saisonspiels in Freiburg gegen Tönnies. Am 30. Juni 2020 trat Tönnies als Aufsichtsratsvorsitzender zurück.

Auch in die Saison 2020/21 startete Schalke schlecht. Nach einer 0:8-Niederlage zum Saisonauftakt beim amtierenden Triple-Sieger FC Bayern München verlor die Mannschaft am 2. Spieltag auch mit 1:3 gegen Werder Bremen, was den schlechtesten Saisonstart einer Bundesligamannschaft bedeutete. David Wagner wurde daher durch Manuel Baum ersetzt. Auch unter Baum konnte der Niedergang nicht gestoppt werden. Die Mannschaft holte aus 10 Ligaspielen nur 4 Punkte und war lediglich im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05 siegreich. Nach dem 12. Spieltag wurde Baum wieder freigestellt und übergangsweise durch das Aufsichtsratsmitglied Huub Stevens ersetzt. Unter Stevens verlor man auch gegen den Abstiegskonkurrenten Arminia Bielefeld, zog aber gegen den Regionalligisten SSV Ulm 1846 ins DFB-Pokal-Achtelfinale ein. Vor dem 14. Spieltag und auf Abstiegsplatz 18 wurde schließlich Christian Gross als neuer Cheftrainer verpflichtet. An Neujahr kehrte zudem Sead Kolašinac vom FC Arsenal zurück, der direkt Omar Mascarell als Kapitän ablöste. Nach einer Niederlage gewann die Mannschaft in Gross’ zweitem Spiel am 9. Januar 2021 erstmals seit dem 17. Januar 2020 wieder in der Bundesliga, als im eigenen Stadion die TSG Hoffenheim mit 4:0 geschlagen wurde. Mit 30 sieglosen Spielen in Folge erfuhr der Verein die zweitschlechteste Serie vor Tasmania Berlin, das in der Saison 1965/66 ein Mal mehr sieglos geblieben war. Nachdem der 37-jährige Klaas-Jan Huntelaar als zweiter Winterneuzugang von Ajax Amsterdam zurückgekehrt war, schloss man die Hinrunde, die aufgrund des späten Saisonstarts erst Ende Januar 2021 endete, mit 7 Punkten – punktgleich mit dem 1. FSV Mainz 05 – als Tabellenletzter ab, wobei der Rückstand auf den Relegationsplatz 8 Punkte und auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz sogar 10 Punkte bei einem jeweils deutlich schlechteren Torverhältnis betrug. Lediglich Hertha BSC (6 Punkte 2009/10), der 1. FC Saarbrücken (5 Punkte 1963/64) sowie Tasmania Berlin (4 Punkte 1965/66) hatten nach dem 17. Spieltag weniger Punkte gesammelt und stiegen am Saisonende ab. Am letzten Tag der Wintertransferperiode wurde der Weltmeister Shkodran Mustafi vom FC Arsenal verpflichtet, der den gleichzeitigen Abgang von Ozan Kabak zum amtierenden englischen Meister FC Liverpool kompensieren sollte. Nach einer 1:5-Niederlage in Stuttgart am 23. Spieltag, in deren Vorfeld Medienberichten zufolge einige Führungsspieler beim Sportvorstand Schneider die Ablösung von Gross gefordert hatten, wurden u. a. Schneider und Gross freigestellt. Die sportliche Gesamtverantwortung übernahm bis auf Weiteres der Direktor Nachwuchs und Entwicklung Peter Knäbel. Zu diesem Zeitpunkt war die Mannschaft seit dem Sieg gegen Hoffenheim am 15. Spieltag sieglos und stand mit 9 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz weiter am Tabellenende. Neuer Cheftrainer wurde Dimitrios Grammozis, womit der FC Schalke 04 nach dem MSV Duisburg in der Saison 1977/78 zum zweiten Verein der Bundesligageschichte wurde, der fünf Cheftrainer in einer Spielzeit beschäftigte. Parallel zum sportlichen Niedergang wurden Verhandlungen mit Ralf Rangnick öffentlich, der eine Anstellung als Sportvorstand aufgrund von „zahlreichen Unwägbarkeiten innerhalb des Vereins“ allerdings ablehnte. Daraufhin wurde Peter Knäbel Ende März 2021 vom Aufsichtsrat zum Vorstand Sport und Kommunikation berufen. Nach einem Sieg, einem Unentschieden und fünf Niederlagen unter Grammozis stand am 30. Spieltag nach 30 Erstligajahren der vierte Abstieg nach 1981, 1983 und 1988 in die 2. Bundesliga fest. Aus den letzten vier bedeutungslosen Spielen folgten ein Sieg und drei Niederlagen, sodass der FC Schalke die Saison mit nur drei Siegen (kein Auswärtssieg) und 16 Punkten auf dem letzten Platz abschloss, womit man zum bis dahin schlechtesten Absteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995 wurde. Der Rückstand auf den Relegationsplatz betrug am Ende 17 Punkte, auf einen Nicht-Abstiegsplatz 19 Punkte. Zudem stellte man mit einer Tordifferenz von -61 die mit Abstand schlechteste (dahinter Arminia Bielefeld mit -26).

Seit 2021: Gegenwart als „Fahrstuhlmannschaft“

Vor der Saison 2021/22, der ersten Spielzeit in der 2. Bundesliga seit 1990/91, verpflichtete der Sportvorstand Peter Knäbel mit Rouven Schröder einen Sportdirektor. Aufgrund der finanziellen Situation des Vereins, die durch den Abstieg der Bundesligamannschaft noch verschärft wurde, war der Verein gezwungen, den Startplatz der E-Sport-Abteilung in der League of Legends European Championship zu verkaufen. Im Sommertransferfenster verließen 30 Spieler den Verein, 15 Spieler wurden neu verpflichtet. Unter anderem kehrte Danny Latza (1. FSV Mainz 05) zu den Schalkern zurück und wurde neuer Mannschaftskapitän. Zudem wurde der dreimalige Zweitligatorschützenkönig Simon Terodde (Hamburger SV) verpflichtet. Die neu formierte Mannschaft startete wechselhaft in die Saison und schloss die Hinrunde mit 29 Punkten auf dem 4. Platz ab, wobei ein direkter Aufstiegsplatz 3 Punkte entfernt war. Im DFB-Pokal war man unterdessen in der 2. Hauptrunde am Drittligisten TSV 1860 München gescheitert. Auch in der Rückrunde blieben die Leistungen inkonstant, sodass sich der Verein nach dem 25. Spieltag von Cheftrainer Dimitrios Grammozis trennte. Die Mannschaft stand zu diesem Zeitpunkt mit 41 Punkten auf dem 6. Platz und hatte nach bereits 8 Niederlagen jeweils 6 Punkte Rückstand auf den Relegations- und einen direkten Aufstiegsplatz. Sein Nachfolger wurde bis zum Saisonende der bisherige Co-Trainer Mike Büskens. Durch 7 Siege in den folgenden 8 Spielen stand am 33. Spieltag der direkte Wiederaufstieg fest. Die Saison schloss Schalke schließlich mit 65 Punkten als Zweitligameister ab. Simon Terodde wurde während der Saison Rekordtorschütze der 2. Bundesliga und mit 30 Toren Torschützenkönig.

Vor der Saison 2022/23 rückte Büskens auf eigenen Wunsch wieder auf die Co-Trainer-Position zurück. Als neuer Cheftrainer wurde Frank Kramer verpflichtet. Nach dem 10. Spieltag stand man mit 6 Punkten auf dem 17. Platz. Nachdem die Mannschaft anschließend in der zweiten DFB-Pokal-Runde mit 1:5 beim Ligakonkurrenten TSG 1899 Hoffenheim verloren hatte, wurde Kramer freigestellt. Nach einem Spiel unter dem Co-Trainer Matthias Kreutzer wurde Thomas Reis, der kurz zuvor beim Ligakonkurrenten VfL Bochum entlassen worden war, als neuer Cheftrainer vorgestellt. Kurz vor seiner Verpflichtung war zudem der Sportdirektor Rouven Schröder von seinem Posten zurückgetreten. Der FC Schalke schloss die Hinrunde mit 9 Punkten auf dem letzten Platz ab, was die vierte Bundesliga-Halbserie mit einer einstelligen Punktzahl in Folge bedeutete. In der Rückrunde konnten die Leistungen erheblich gesteigert werden. In der Rückrundentabelle belegten die Schalker mit 22 Punkten den 8. Platz. Jedoch reichte dies in der Endabrechnung nur für 31 Punkte und den 17. Platz, womit man nach 1981, 1983, 1988 und 2021 zum fünften Mal aus der Bundesliga abstieg.

Trotz des Abstiegs blieb Thomas Reis Cheftrainer und bestritt mit Schalke den Auftakt in die Saison 2023/24. Nach nur 7 Punkten aus den ersten 7 Spielen wurde er allerdings in Folge einer 3:1-Auswärtsniederlage gegen den FC St. Pauli beurlaubt. Interimsmäßig übernahm erneut Matthias Kreutzer das Traineramt für zwei Spiele, welche beide verloren gingen. Am 9. Oktober 2023 stellte Schalke 04 schließlich mit dem Belgier Karel Geraerts den Nachfolger von Thomas Reis vor.

Der Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04 e. V., allgemein bekannt als FC Schalke 04 oder nur Schalke, ist ein deutscher Fußballverein mit Sitz in Gelsenkirchen, Nordrhein-Westfalen. Der Verein wurde 1904 als Westfalia Schalke gegründet und spielt seit 1934 im Bundesligasystem. Schalke hat sieben deutsche Meisterschaften, fünf DFB-Pokale und einen UEFA-Pokal gewonnen.

Schalkes Heimstadion ist die Veltins-Arena, die eine Kapazität von über 62.000 Zuschauern hat. Der Verein hat eine starke Fangemeinde und ist einer der bekanntesten Fußballvereine Deutschlands.